Humboldt, Alexander von: Kosmos. Entwurf einer physischen Weltbeschreibung. Bd. 3. Stuttgart u. a., 1850.des einzigen Jahres 1839 (10 Aug.). Ein Reisender im Orient, Dr. Asahel Grant, meldet aus Mardin in Mesopotamien: "daß um Mitternacht der Himmel von Sternschnuppen, welche alle von der Gegend des Polarsterns ausgingen, wie gefurcht war". (Heis S. 28, nach einem Briefe Herrick's an Quetelet und Grant's Tagebuche.) 14 (S. 600.) Es hatte aber dieses Uebergewicht des Ausgangspunktes des Perseus über den des Löwen noch keinesweges statt bei den Bremer Beobachtungen der Nacht vom 13/14 Nov. 1838. Ein sehr geübter Beobachter, Roswinkel, sah bei einem reichen Sternschnuppenfall fast sämmtliche Bahnen aus dem Löwen und dem südlichen Theile des Großen Bären ausgehen, während in der Nacht vom 12/13 Nov. bei einem nur wenig ärmeren Sternschnuppenfalle bloß 4 Bahnen von dem Löwen ausgingen. Olbers (Schum. Astr. Nachr. No. 372) setzt sehr bedeutsam hinzu: "Die Bahnen in dieser Nacht zeigten unter sich nichts paralleles, keine Beziehung auf den Löwen; und (wegen des Mangels an Parallelismus) schienen sie zu den sporadischen und nicht zu den periodischen zu gehören. Das eigentliche November-Phänomen war aber freilich nicht an Glanz mit denen der Jahre 1799, 1832 und 1833 zu vergleichen." 15 (S. 601.) Saigey p. 151, und über Erman's Bestimmung der, den Radiations- oder Ausgangspunkten diametral entgegengesetzten Convergenzpunkte p. 125-129. 16 (S. 601.) Heis, period. Sternschn. S. 6. (Vergl. Aristot. Problem. XXVI, 23; Seneca, Nat. Quaest. lib. I, 14: "ventum significat stellarum discurrentium lapsus, et quidem ab ea parte qua erumpit".) Ich selbst habe lange, besonders während meines Aufenthaltes in Marseille zur Zeit der ägyptischen Expedition, an den Einfluß der Winde auf die Richtung der Sternschnuppen geglaubt. 17 (S. 602.) Kosmos Bd. I. S. 395. 18 (S. 602.) Alles, was von hier an im Texte durch Anführungszeichen unterschieden ist, verdanke ich der freundlichen Mittheilung des Herrn Julius Schmidt, Adjuncten an der Sternwarte zu Bonn. Ueber dessen frühere Arbeiten von 1842-1844 s. Saigey p. 159. 19 (S. 604.) Ich habe jedoch selbst am 16 März 1803 einen beträchtlichen Sternschnuppenfall in der Südsee (Br. 13°1/2 N.) des einzigen Jahres 1839 (10 Aug.). Ein Reisender im Orient, Dr. Asahel Grant, meldet aus Mardin in Mesopotamien: „daß um Mitternacht der Himmel von Sternschnuppen, welche alle von der Gegend des Polarsterns ausgingen, wie gefurcht war“. (Heis S. 28, nach einem Briefe Herrick's an Quetelet und Grant's Tagebuche.) 14 (S. 600.) Es hatte aber dieses Uebergewicht des Ausgangspunktes des Perseus über den des Löwen noch keinesweges statt bei den Bremer Beobachtungen der Nacht vom 13/14 Nov. 1838. Ein sehr geübter Beobachter, Roswinkel, sah bei einem reichen Sternschnuppenfall fast sämmtliche Bahnen aus dem Löwen und dem südlichen Theile des Großen Bären ausgehen, während in der Nacht vom 12/13 Nov. bei einem nur wenig ärmeren Sternschnuppenfalle bloß 4 Bahnen von dem Löwen ausgingen. Olbers (Schum. Astr. Nachr. No. 372) setzt sehr bedeutsam hinzu: „Die Bahnen in dieser Nacht zeigten unter sich nichts paralleles, keine Beziehung auf den Löwen; und (wegen des Mangels an Parallelismus) schienen sie zu den sporadischen und nicht zu den periodischen zu gehören. Das eigentliche November-Phänomen war aber freilich nicht an Glanz mit denen der Jahre 1799, 1832 und 1833 zu vergleichen.“ 15 (S. 601.) Saigey p. 151, und über Erman's Bestimmung der, den Radiations- oder Ausgangspunkten diametral entgegengesetzten Convergenzpunkte p. 125–129. 16 (S. 601.) Heis, period. Sternschn. S. 6. (Vergl. Aristot. Problem. XXVI, 23; Seneca, Nat. Quaest. lib. I, 14: »ventum significat stellarum discurrentium lapsus, et quidem ab ea parte qua erumpit«.) Ich selbst habe lange, besonders während meines Aufenthaltes in Marseille zur Zeit der ägyptischen Expedition, an den Einfluß der Winde auf die Richtung der Sternschnuppen geglaubt. 17 (S. 602.) Kosmos Bd. I. S. 395. 18 (S. 602.) Alles, was von hier an im Texte durch Anführungszeichen unterschieden ist, verdanke ich der freundlichen Mittheilung des Herrn Julius Schmidt, Adjuncten an der Sternwarte zu Bonn. Ueber dessen frühere Arbeiten von 1842–1844 s. Saigey p. 159. 19 (S. 604.) Ich habe jedoch selbst am 16 März 1803 einen beträchtlichen Sternschnuppenfall in der Südsee (Br. 13°½ N.) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <note xml:id="ftn691-text" prev="#ftn691" place="end" n="13"><pb facs="#f0627" n="620"/> des einzigen Jahres 1839 (10 Aug.). 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¹³ des einzigen Jahres 1839 (10 Aug.). Ein Reisender im Orient, Dr. Asahel Grant, meldet aus Mardin in Mesopotamien: „daß um Mitternacht der Himmel von Sternschnuppen, welche alle von der Gegend des Polarsterns ausgingen, wie gefurcht war“. (Heis S. 28, nach einem Briefe Herrick's an Quetelet und Grant's Tagebuche.)
¹⁴ (S. 600.) Es hatte aber dieses Uebergewicht des Ausgangspunktes des Perseus über den des Löwen noch keinesweges statt bei den Bremer Beobachtungen der Nacht vom 13/14 Nov. 1838. Ein sehr geübter Beobachter, Roswinkel, sah bei einem reichen Sternschnuppenfall fast sämmtliche Bahnen aus dem Löwen und dem südlichen Theile des Großen Bären ausgehen, während in der Nacht vom 12/13 Nov. bei einem nur wenig ärmeren Sternschnuppenfalle bloß 4 Bahnen von dem Löwen ausgingen. Olbers (Schum. Astr. Nachr. No. 372) setzt sehr bedeutsam hinzu: „Die Bahnen in dieser Nacht zeigten unter sich nichts paralleles, keine Beziehung auf den Löwen; und (wegen des Mangels an Parallelismus) schienen sie zu den sporadischen und nicht zu den periodischen zu gehören. Das eigentliche November-Phänomen war aber freilich nicht an Glanz mit denen der Jahre 1799, 1832 und 1833 zu vergleichen.“
¹⁵ (S. 601.) Saigey p. 151, und über Erman's Bestimmung der, den Radiations- oder Ausgangspunkten diametral entgegengesetzten Convergenzpunkte p. 125–129.
¹⁶ (S. 601.) Heis, period. Sternschn. S. 6. (Vergl. Aristot. Problem. XXVI, 23; Seneca, Nat. Quaest. lib. I, 14: »ventum significat stellarum discurrentium lapsus, et quidem ab ea parte qua erumpit«.) Ich selbst habe lange, besonders während meines Aufenthaltes in Marseille zur Zeit der ägyptischen Expedition, an den Einfluß der Winde auf die Richtung der Sternschnuppen geglaubt.
¹⁷ (S. 602.) Kosmos Bd. I. S. 395.
¹⁸ (S. 602.) Alles, was von hier an im Texte durch Anführungszeichen unterschieden ist, verdanke ich der freundlichen Mittheilung des Herrn Julius Schmidt, Adjuncten an der Sternwarte zu Bonn. Ueber dessen frühere Arbeiten von 1842–1844 s. Saigey p. 159.
¹⁹ (S. 604.) Ich habe jedoch selbst am 16 März 1803 einen beträchtlichen Sternschnuppenfall in der Südsee (Br. 13°½ N.)
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