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Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 4. Düsseldorf, 1839.

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Wie das? fragte die Magd.

Wenn ich ihn in der Stadt aufsuche oder im
Freien ansprenge, so reißt er aus, wie er mich
nur erblickt. Hält er aber, wie Ihr mir sagt,
im alten Spritzenhäuschen seine Mahlzeit ab, und
ich trete mit meiner Rede unversehens in den Ein-
gang, so muß er wohl Stich halten und alle meine
Gründe anhören, denn es ist wider die Natur der
Furcht, daß er gegen mich stürzen, mich überren-
nen und so das Freie gewinnen sollte.

Die Magd dachte einen Augenblick nach und
sagte dann: Da ist nur Eines zu befürchten.

Was? fragte der Schulmeister.

Daß er ein Fach an der anderen Seite aus-
schlägt und so durchbricht. Denn das Spritzen-
häuschen ist sehr alt und verfallen und die Lehm-
wände haben überall große Löcher, zu denen der
Tag einscheint, und wenn mein Herr in der Angst
und Furcht gegen so ein Loch stürzt, so stehe ich
nicht dafür, daß er die ganze Wand einrennt,
denn, kriegt er die Manschetten, da ist mit ihm
nicht zu spaßen.

Deßhalb müßt Ihr mir einen Gefallen thun,
Mädchen, sagte der Schulmeister.


Immermann's Münchhausen. 4. Th. 10

Wie das? fragte die Magd.

Wenn ich ihn in der Stadt aufſuche oder im
Freien anſprenge, ſo reißt er aus, wie er mich
nur erblickt. Hält er aber, wie Ihr mir ſagt,
im alten Spritzenhäuschen ſeine Mahlzeit ab, und
ich trete mit meiner Rede unverſehens in den Ein-
gang, ſo muß er wohl Stich halten und alle meine
Gründe anhören, denn es iſt wider die Natur der
Furcht, daß er gegen mich ſtürzen, mich überren-
nen und ſo das Freie gewinnen ſollte.

Die Magd dachte einen Augenblick nach und
ſagte dann: Da iſt nur Eines zu befürchten.

Was? fragte der Schulmeiſter.

Daß er ein Fach an der anderen Seite aus-
ſchlägt und ſo durchbricht. Denn das Spritzen-
häuschen iſt ſehr alt und verfallen und die Lehm-
wände haben überall große Löcher, zu denen der
Tag einſcheint, und wenn mein Herr in der Angſt
und Furcht gegen ſo ein Loch ſtürzt, ſo ſtehe ich
nicht dafür, daß er die ganze Wand einrennt,
denn, kriegt er die Manſchetten, da iſt mit ihm
nicht zu ſpaßen.

Deßhalb müßt Ihr mir einen Gefallen thun,
Mädchen, ſagte der Schulmeiſter.


Immermann’s Münchhauſen. 4. Th. 10
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[145/0157] Wie das? fragte die Magd. Wenn ich ihn in der Stadt aufſuche oder im Freien anſprenge, ſo reißt er aus, wie er mich nur erblickt. Hält er aber, wie Ihr mir ſagt, im alten Spritzenhäuschen ſeine Mahlzeit ab, und ich trete mit meiner Rede unverſehens in den Ein- gang, ſo muß er wohl Stich halten und alle meine Gründe anhören, denn es iſt wider die Natur der Furcht, daß er gegen mich ſtürzen, mich überren- nen und ſo das Freie gewinnen ſollte. Die Magd dachte einen Augenblick nach und ſagte dann: Da iſt nur Eines zu befürchten. Was? fragte der Schulmeiſter. Daß er ein Fach an der anderen Seite aus- ſchlägt und ſo durchbricht. Denn das Spritzen- häuschen iſt ſehr alt und verfallen und die Lehm- wände haben überall große Löcher, zu denen der Tag einſcheint, und wenn mein Herr in der Angſt und Furcht gegen ſo ein Loch ſtürzt, ſo ſtehe ich nicht dafür, daß er die ganze Wand einrennt, denn, kriegt er die Manſchetten, da iſt mit ihm nicht zu ſpaßen. Deßhalb müßt Ihr mir einen Gefallen thun, Mädchen, ſagte der Schulmeiſter. Immermann’s Münchhauſen. 4. Th. 10

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Zitationshilfe: Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 4. Düsseldorf, 1839, S. 145. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen04_1839/157>, abgerufen am 23.11.2024.