Bergen, oder vorzüglichen Naturerzeugnissen zu benennen. Aber man behalte vom Alten bei, was ohne Nachtheil bleiben kann. Ein altes theilweise schadhaftes Haus steht nach einer gu¬ ten Ausbesserung oft länger, als ein neues schnell erbautes. Wer indessen nicht anders bauen kann, als aus Trümmern, und um Baustücke zu bekom¬ men erst zertrümmern muß, verflucht seine eige¬ nen Werke schon vor ihrem Werden. Alte Namen von größern und kleinern Gegenden muß man nicht gewaltsam vernichten. Alte Namen überhaupt, sind ein ehrwürdiges Ver¬ mächtniß der Vorfahren, eine Erinnerung an die Nachwelt, daß es bei ihr steht, sich auch zu verewigen. Der Selbstling, der immer umtanft, tauft sich aus; und wer Andern kein Gedächt¬ niß gönnt, wird nur bei Lebzeiten am Himmel seinen Stern haben, der mit seinem Tode er¬ lischt.
Bergen, oder vorzüglichen Naturerzeugniſſen zu benennen. Aber man behalte vom Alten bei, was ohne Nachtheil bleiben kann. Ein altes theilweiſe ſchadhaftes Haus ſteht nach einer gu¬ ten Ausbeſſerung oft länger, als ein neues ſchnell erbautes. Wer indeſſen nicht anders bauen kann, als aus Trümmern, und um Bauſtücke zu bekom¬ men erſt zertrümmern muß, verflucht ſeine eige¬ nen Werke ſchon vor ihrem Werden. Alte Namen von größern und kleinern Gegenden muß man nicht gewaltſam vernichten. Alte Namen überhaupt, ſind ein ehrwürdiges Ver¬ mächtniß der Vorfahren, eine Erinnerung an die Nachwelt, daß es bei ihr ſteht, ſich auch zu verewigen. Der Selbſtling, der immer umtanft, tauft ſich aus; und wer Andern kein Gedächt¬ niß gönnt, wird nur bei Lebzeiten am Himmel ſeinen Stern haben, der mit ſeinem Tode er¬ liſcht.
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Bergen, oder vorzüglichen Naturerzeugniſſen zu
benennen. Aber man behalte vom Alten bei,
was ohne Nachtheil bleiben kann. Ein altes
theilweiſe ſchadhaftes Haus ſteht nach einer gu¬
ten Ausbeſſerung oft länger, als ein neues ſchnell
erbautes. Wer indeſſen nicht anders bauen kann,
als aus Trümmern, und um Bauſtücke zu bekom¬
men erſt zertrümmern muß, verflucht ſeine eige¬
nen Werke ſchon vor ihrem Werden. Alte
Namen von größern und kleinern Gegenden
muß man nicht gewaltſam vernichten. Alte
Namen überhaupt, ſind ein ehrwürdiges Ver¬
mächtniß der Vorfahren, eine Erinnerung an
die Nachwelt, daß es bei ihr ſteht, ſich auch zu
verewigen. Der Selbſtling, der immer umtanft,
tauft ſich aus; und wer Andern kein Gedächt¬
niß gönnt, wird nur bei Lebzeiten am Himmel
ſeinen Stern haben, der mit ſeinem Tode er¬
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Jahn, Friedrich Ludwig: Deutsches Volksthum. Lübeck, 1810, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jahn_volksthum_1810/76>, abgerufen am 23.11.2024.
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