Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584.Darvon haben diese drey Menner im Colloquio zu Quedelburg auch Heßhusio nachgeben müssen / Das es Luthero / wie andern Verba Heßhufij. heiligen Vätern also gangen / das er zufellig bißweilen etliche ding eingefürt / welche den stich nicht halten / auch bißweilen solche phrases gebraucht / welche nimmermehr / als propriae in der Kirchen zuverantworten sein. Aber / wie jhre selbst wort hie lauten / hilfft bey jhnen / als die aller schame vorgessen haben / nichts / Darumb wir sie auch dem gericht Gottes befehlen müssen / welcher / wie sie abermahls hie selbst aus einem vberzeugten gewissen schreiben / solches alles zu seiner zeit finden vnd richten wird. Das sie aber am ende beschlissen mit einer sonderlichen ruhmretitgkeit / als hetten sie bissher auff alle vnsere Obiectiones einen warhafften gegründten bericht gethan / Solten sie sich / nach jhren zuvorerzehlten worten / viel billicher in jhr hertz hinein schemen / das sie wider gewissen sich dessen rühmen dörffen / das sich im werck / vnd mit der that viel anders bißher befunden hat / vnd lassen wir vorstendige Leser / die Recapitulation oder Epilogum vnser vorigen schrifft / vnd wz wir jetzund jnen auff jr newes fürbringen geantwortet / selbsten gegen der ruhmrettigkeit dieser Theologen halten / in welchen (weil sie je solche exclamationes von der schame machen) wir in warheit keine andere schame mehr vbrig sehen / als wz für schame jener Grichische Seribent etlichen Philosophis zuschreibt / welche ob sie wol mercken / dz sie in jrrthumb gerahten sind / dennoch weil sie darbey alt worden / schemen sie sich solches zubekennen / haben sorg / dz möcht jnen zur schand gerechnet werden. Darumb sie wissentlich bleiben bey deme / dz sie gewohnet / Wolten aber jderman gerne auff jre meinung bringen / damit sie ja nicht möchten dafür gehalten werden / als jrreten sie alleine. Besorgen sich auch / wenn sie nu erst anfahen solten / sich zur warheit zu bekennen / so möchte jnen an jrem vorigen ansehen vnd ehren etwz abgehen. Diß stehet aber Christlichen Theologen nicht wol an / vnd heist nicht bey Gott / sondern bey den Menschen ehre gesucht / damit es doch endlich also gehen wird / als der Apostel schreibt. Ire ehre wird zur schande / deren die jrrdisch gesinnet sind / Phil. 3. Darvon haben diese drey Menner im Colloquio zu Quedelburg auch Heßhusio nachgeben müssen / Das es Luthero / wie andern Verba Heßhufij. heiligen Vätern also gangen / das er zufellig bißweilen etliche ding eingefürt / welche den stich nicht halten / auch bißweilen solche phrases gebraucht / welche nimmermehr / als propriae in der Kirchen zuverantworten sein. Aber / wie jhre selbst wort hie lauten / hilfft bey jhnen / als die aller schame vorgessen haben / nichts / Darumb wir sie auch dem gericht Gottes befehlen müssen / welcher / wie sie abermahls hie selbst aus einem vberzeugten gewissen schreiben / solches alles zu seiner zeit finden vnd richten wird. Das sie aber am ende beschlissen mit einer sonderlichẽ ruhmretitgkeit / als hetten sie bissher auff alle vnsere Obiectiones einen warhafften gegründten bericht gethan / Solten sie sich / nach jhren zuvorerzehlten worten / viel billicher in jhr hertz hinein schemen / das sie wider gewissen sich dessen rühmen dörffen / das sich im werck / vnd mit der that viel anders bißher befunden hat / vnd lassen wir vorstendige Leser / die Recapitulation oder Epilogum vnser vorigen schrifft / vnd wz wir jetzund jnen auff jr newes fürbringen geantwortet / selbsten gegen der ruhmrettigkeit dieser Theologen halten / in welchen (weil sie je solche exclamationes von der schame machẽ) wir in warheit keine andere schame mehr vbrig sehẽ / als wz für schame jener Grichische Seribent etlichẽ Philosophis zuschreibt / welche ob sie wol mercken / dz sie in jrrthumb gerahten sind / dennoch weil sie darbey alt worden / schemen sie sich solches zubekennen / haben sorg / dz möcht jnen zur schand gerechnet werden. Darumb sie wissentlich bleiben bey deme / dz sie gewohnet / Wolten aber jderman gerne auff jre meinung bringen / damit sie ja nicht möchten dafür gehalten werden / als jrreten sie alleine. Besorgen sich auch / weñ sie nu erst anfahen solten / sich zur warheit zu bekennẽ / so möchte jnen an jrem vorigen ansehen vnd ehren etwz abgehen. Diß stehet aber Christlichen Theologen nicht wol an / vñ heist nicht bey Gott / sondern bey den Menschẽ ehre gesucht / damit es doch endlich also gehẽ wird / als der Apostel schreibt. 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Darumb sie wissentlich bleiben bey deme / dz sie gewohnet / Wolten aber jderman gerne auff jre meinung bringen / damit sie ja nicht möchten dafür gehalten werden / als jrreten sie alleine. Besorgen sich auch / weñ sie nu erst anfahen solten / sich zur warheit zu bekennẽ / so möchte jnen an jrem vorigen ansehen vnd ehren etwz abgehen. Diß stehet aber Christlichen Theologen nicht wol an / vñ heist nicht bey Gott / sondern bey den Menschẽ ehre gesucht / damit es doch endlich also gehẽ wird / als der Apostel schreibt. Ire ehre wird zur schande / derẽ die jrrdisch gesinnet sind / Phil. 3.</p> </div> </body> </text> </TEI> [0175]
Darvon haben diese drey Menner im Colloquio zu Quedelburg auch Heßhusio nachgeben müssen / Das es Luthero / wie andern heiligen Vätern also gangen / das er zufellig bißweilen etliche ding eingefürt / welche den stich nicht halten / auch bißweilen solche phrases gebraucht / welche nimmermehr / als propriae in der Kirchen zuverantworten sein. Aber / wie jhre selbst wort hie lauten / hilfft bey jhnen / als die aller schame vorgessen haben / nichts / Darumb wir sie auch dem gericht Gottes befehlen müssen / welcher / wie sie abermahls hie selbst aus einem vberzeugten gewissen schreiben / solches alles zu seiner zeit finden vnd richten wird.
Verba Heßhufij. Das sie aber am ende beschlissen mit einer sonderlichẽ ruhmretitgkeit / als hetten sie bissher auff alle vnsere Obiectiones einen warhafften gegründten bericht gethan / Solten sie sich / nach jhren zuvorerzehlten worten / viel billicher in jhr hertz hinein schemen / das sie wider gewissen sich dessen rühmen dörffen / das sich im werck / vnd mit der that viel anders bißher befunden hat / vnd lassen wir vorstendige Leser / die Recapitulation oder Epilogum vnser vorigen schrifft / vnd wz wir jetzund jnen auff jr newes fürbringen geantwortet / selbsten gegen der ruhmrettigkeit dieser Theologen halten / in welchen (weil sie je solche exclamationes von der schame machẽ) wir in warheit keine andere schame mehr vbrig sehẽ / als wz für schame jener Grichische Seribent etlichẽ Philosophis zuschreibt / welche ob sie wol mercken / dz sie in jrrthumb gerahten sind / dennoch weil sie darbey alt worden / schemen sie sich solches zubekennen / haben sorg / dz möcht jnen zur schand gerechnet werden. Darumb sie wissentlich bleiben bey deme / dz sie gewohnet / Wolten aber jderman gerne auff jre meinung bringen / damit sie ja nicht möchten dafür gehalten werden / als jrreten sie alleine. Besorgen sich auch / weñ sie nu erst anfahen solten / sich zur warheit zu bekennẽ / so möchte jnen an jrem vorigen ansehen vnd ehren etwz abgehen. Diß stehet aber Christlichen Theologen nicht wol an / vñ heist nicht bey Gott / sondern bey den Menschẽ ehre gesucht / damit es doch endlich also gehẽ wird / als der Apostel schreibt. Ire ehre wird zur schande / derẽ die jrrdisch gesinnet sind / Phil. 3.
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