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Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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Auffdiesen Streit folget / daß wir nicht thun was wir Rom. 7, 18.wollen. Wie Paulus auch klaget zun Römern am siebenden: Ich weiß daß in mir / das ist in meinem Fleische / wohnet nichts gutes; wollen habe ich wol / aber Vollbringen das gute / finde ich nicht. Dann das gute das ich will / das thue ich nicht / sondern das böse daß ich nicht will / das thue ich. Ich finde in mir ein Gesetz / oder zwingende Krafft / wann ich will das gute thun / daß mir das böse anhange. Dann ich habe Lust an Gottes Gesetz nach dem inwendigen Menschen: Ich sehe aber ein ander Gesetz in meinen Gliedern / daß da wiederstreitet dem Gesetz in meinem Gemüte / vnd nimpt mich gefangen in der Sünden Gesetz / welches ist in meinen Gliedern.

2. Consi[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]un, ostenlens cui parti sit adhaerendum.

Wann wir die streitende Parteyen besehen haben / müssen wir zum andern bedencken / zu welchem Theyl wir vns schlagen sollen. Der Apostel spricht: Wandelt nach dem Geist. Ist so viel: Lieben Christen / weil jhr glaubet / seyd jhr ein Tempel deß H. Geistes / der wohnet in euch / vnd straffet in euch das böse / vnd treibet euch zum guten / vnd gibt euch einen erleuchteten Verstandt / vnd einen heyligen Willen; demselben folget / den lasset ewren Fürsten seyn / vnd dem springet bey / das ist mein Rath.

Warumb aber: Wandelt im Geist / so werdet jhr die Lüste deß Fleisches nicht vollnbringen; vnnd abermahl: Regieret euch der Geist / so seyd jhr nicht vnter dem Gesetze. Damit ist vns so viel gesagt: Ich weiß daß in euch vnderschiedliche Lüste ermercket werden. Ich will euch aber zeygen was jhr thun sollet; folget dem Geist vnnd thut / wozu der Geist euch treibet / so werdet jhr deß Fleisches Lüst dämpffen / vnd gleichwol in ewrer Freyheit fest stehen.

Auffdiesen Streit folget / daß wir nicht thun was wir Rom. 7, 18.wollen. Wie Paulus auch klaget zun Römern am siebenden: Ich weiß daß in mir / das ist in meinem Fleische / wohnet nichts gutes; wollen habe ich wol / aber Vollbringen das gute / finde ich nicht. Dann das gute das ich will / das thue ich nicht / sondern das böse daß ich nicht will / das thue ich. Ich finde in mir ein Gesetz / oder zwingende Krafft / wann ich will das gute thun / daß mir das böse anhange. Dann ich habe Lust an Gottes Gesetz nach dem inwendigen Menschen: Ich sehe aber ein ander Gesetz in meinen Gliedern / daß da wiederstreitet dem Gesetz in meinem Gemüte / vnd nimpt mich gefangen in der Sünden Gesetz / welches ist in meinen Gliedern.

2. Consi[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]ũ, ostenlens cui parti sit adhaerendum.

Wann wir die streitende Parteyen besehen haben / müssen wir zum andern bedencken / zu welchem Theyl wir vns schlagen sollen. Der Apostel spricht: Wandelt nach dem Geist. Ist so viel: Lieben Christen / weil jhr glaubet / seyd jhr ein Tempel deß H. Geistes / der wohnet in euch / vnd straffet in euch das böse / vnd treibet euch zum guten / vnd gibt euch einen erleuchteten Verstandt / vnd einen heyligen Willen; demselben folget / den lasset ewren Fürsten seyn / vnd dem springet bey / das ist mein Rath.

Warumb aber: Wandelt im Geist / so werdet jhr die Lüste deß Fleisches nicht vollnbringen; vnnd abermahl: Regieret euch der Geist / so seyd jhr nicht vnter dem Gesetze. Damit ist vns so viel gesagt: Ich weiß daß in euch vnderschiedliche Lüste ermercket werden. Ich will euch aber zeygen was jhr thun sollet; folget dem Geist vnnd thut / wozu der Geist euch treibet / so werdet jhr deß Fleisches Lüst dämpffen / vnd gleichwol in ewrer Freyheit fest stehen.

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[290/0306] Auffdiesen Streit folget / daß wir nicht thun was wir wollen. Wie Paulus auch klaget zun Römern am siebenden: Ich weiß daß in mir / das ist in meinem Fleische / wohnet nichts gutes; wollen habe ich wol / aber Vollbringen das gute / finde ich nicht. Dann das gute das ich will / das thue ich nicht / sondern das böse daß ich nicht will / das thue ich. Ich finde in mir ein Gesetz / oder zwingende Krafft / wann ich will das gute thun / daß mir das böse anhange. Dann ich habe Lust an Gottes Gesetz nach dem inwendigen Menschen: Ich sehe aber ein ander Gesetz in meinen Gliedern / daß da wiederstreitet dem Gesetz in meinem Gemüte / vnd nimpt mich gefangen in der Sünden Gesetz / welches ist in meinen Gliedern. Rom. 7, 18. Wann wir die streitende Parteyen besehen haben / müssen wir zum andern bedencken / zu welchem Theyl wir vns schlagen sollen. Der Apostel spricht: Wandelt nach dem Geist. Ist so viel: Lieben Christen / weil jhr glaubet / seyd jhr ein Tempel deß H. Geistes / der wohnet in euch / vnd straffet in euch das böse / vnd treibet euch zum guten / vnd gibt euch einen erleuchteten Verstandt / vnd einen heyligen Willen; demselben folget / den lasset ewren Fürsten seyn / vnd dem springet bey / das ist mein Rath. Warumb aber: Wandelt im Geist / so werdet jhr die Lüste deß Fleisches nicht vollnbringen; vnnd abermahl: Regieret euch der Geist / so seyd jhr nicht vnter dem Gesetze. Damit ist vns so viel gesagt: Ich weiß daß in euch vnderschiedliche Lüste ermercket werden. Ich will euch aber zeygen was jhr thun sollet; folget dem Geist vnnd thut / wozu der Geist euch treibet / so werdet jhr deß Fleisches Lüst dämpffen / vnd gleichwol in ewrer Freyheit fest stehen.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 290. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/306>, abgerufen am 23.11.2024.