Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.horsamb vnnd Ehrerbietung schuldig / wie die Kinder / nicht daß wir dardurch das Recht zum Erbe erlangen / sondern auß Liebe vnnd Danckbarkeit / vnnd damit wir den Vatter nicht erzürnen / vnd das Kindes Recht verlieren. Darzu treibt vns der Geist Christi / darumb weil wir Kinder seyn. Hingegen / so jemand die Gerechtigkeit für GOtt auß dem Gesetze holen will / ladet er nur Mühe auff sich / vnd erlanget doch dadurch nichts; wer aber in Sicherheit fällt / vnnd begehret keiner Sünden zu wehren / weil er auß Gnaden gerecht wird / stehet nicht in der Freyheit / sondern ist der Sünden Knecht geworden / vnd bezeuget mit seinen Früchten / daß er nicht in Christo als dem Baum deß Lebens grüne / vnd seines Geistes theylhafftig sey. So haben wir nun gesehen / wie durch den Geist wir in rechter Freyheit geführet werden / dann wann wir vns vom Geist regieren lassen / darff vns das Gesetz nicht treiben / vnnd lassen doch dem Fleisch nicht seinen Muthwillen. Darumb / wie wir ermahnet werden / zu stehen in der Freyheit / darzu wir in Christo JEsu beruffen seyn; so werden wir auch ermahnet / nach dem Geist zu wandeln / damit wir durch die Freyheit dem Fleisch nicht Raum geben / sondern die Lust deß Fleisches in vns tödten / als dann dörffen wir nicht über knechtischen Zwang klagen / sondern wir seynd recht frey. Pars II continet informatio nem. 1. de fructibus carnis. [18.] 19. 20. [21.] 22. 23.Diß in die Vbung zu bringen ist von nöthen / daß wir wissen / welche da seyn Wercke deß Fleisches / oder Wercke deß Geistes. Darumb legt vns Paulus ein Register für / darinn stehet also: Offenbar sind die Werck deß Fleisches / als da sind Ehebruch / Hurerey / Vnreinigkeit / Vnzucht / Abgötterey / Zauberey / Feindtschafft / Hadder / Neid / Zorn / Zanck / Zwytracht / Rotten / Haß / Mord / Sauffen / Fressen vnnd dergleichen. Von welchen ich euch habe horsamb vnnd Ehrerbietung schuldig / wie die Kinder / nicht daß wir dardurch das Recht zum Erbe erlangen / sondern auß Liebe vnnd Danckbarkeit / vnnd damit wir den Vatter nicht erzürnen / vnd das Kindes Recht verlieren. Darzu treibt vns der Geist Christi / darumb weil wir Kinder seyn. Hingegen / so jemand die Gerechtigkeit für GOtt auß dem Gesetze holen will / ladet er nur Mühe auff sich / vnd erlanget doch dadurch nichts; wer aber in Sicherheit fällt / vnnd begehret keiner Sünden zu wehren / weil er auß Gnaden gerecht wird / stehet nicht in der Freyheit / sondern ist der Sünden Knecht geworden / vnd bezeuget mit seinen Früchten / daß er nicht in Christo als dem Baum deß Lebens grüne / vnd seines Geistes theylhafftig sey. So haben wir nun gesehen / wie durch den Geist wir in rechter Freyheit geführet werden / dann wann wir vns vom Geist regieren lassen / darff vns das Gesetz nicht treiben / vnnd lassen doch dem Fleisch nicht seinen Muthwillen. Darumb / wie wir ermahnet werden / zu stehen in der Freyheit / darzu wir in Christo JEsu beruffen seyn; so werden wir auch ermahnet / nach dem Geist zu wandeln / damit wir durch die Freyheit dem Fleisch nicht Raum geben / sondern die Lust deß Fleisches in vns tödten / als dann dörffen wir nicht über knechtischen Zwang klagen / sondern wir seynd recht frey. Pars II cõtinet informatio nem. 1. de fructibus carnis. [18.] 19. 20. [21.] 22. 23.Diß in die Vbung zu bringen ist von nöthen / daß wir wissen / welche da seyn Wercke deß Fleisches / oder Wercke deß Geistes. Darumb legt vns Paulus ein Register für / darinn stehet also: Offenbar sind die Werck deß Fleisches / als da sind Ehebruch / Hurerey / Vnreinigkeit / Vnzucht / Abgötterey / Zauberey / Feindtschafft / Hadder / Neid / Zorn / Zanck / Zwytracht / Rotten / Haß / Mord / Sauffen / Fressen vnnd dergleichen. 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horsamb vnnd Ehrerbietung schuldig / wie die Kinder / nicht daß wir dardurch das Recht zum Erbe erlangen / sondern auß Liebe vnnd Danckbarkeit / vnnd damit wir den Vatter nicht erzürnen / vnd das Kindes Recht verlieren. Darzu treibt vns der Geist Christi / darumb weil wir Kinder seyn.
Hingegen / so jemand die Gerechtigkeit für GOtt auß dem Gesetze holen will / ladet er nur Mühe auff sich / vnd erlanget doch dadurch nichts; wer aber in Sicherheit fällt / vnnd begehret keiner Sünden zu wehren / weil er auß Gnaden gerecht wird / stehet nicht in der Freyheit / sondern ist der Sünden Knecht geworden / vnd bezeuget mit seinen Früchten / daß er nicht in Christo als dem Baum deß Lebens grüne / vnd seines Geistes theylhafftig sey.
So haben wir nun gesehen / wie durch den Geist wir in rechter Freyheit geführet werden / dann wann wir vns vom Geist regieren lassen / darff vns das Gesetz nicht treiben / vnnd lassen doch dem Fleisch nicht seinen Muthwillen. Darumb / wie wir ermahnet werden / zu stehen in der Freyheit / darzu wir in Christo JEsu beruffen seyn; so werden wir auch ermahnet / nach dem Geist zu wandeln / damit wir durch die Freyheit dem Fleisch nicht Raum geben / sondern die Lust deß Fleisches in vns tödten / als dann dörffen wir nicht über knechtischen Zwang klagen / sondern wir seynd recht frey.
Diß in die Vbung zu bringen ist von nöthen / daß wir wissen / welche da seyn Wercke deß Fleisches / oder Wercke deß Geistes. Darumb legt vns Paulus ein Register für / darinn stehet also: Offenbar sind die Werck deß Fleisches / als da sind Ehebruch / Hurerey / Vnreinigkeit / Vnzucht / Abgötterey / Zauberey / Feindtschafft / Hadder / Neid / Zorn / Zanck / Zwytracht / Rotten / Haß / Mord / Sauffen / Fressen vnnd dergleichen. Von welchen ich euch habe
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