Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

Bild:
<< vorherige Seite

Die dritte Betrachtung.
Himmel/ ist das Wasser fur unsere Seele. Hü-
te dich auch/ daß du nicht vergebens den himmli-
schen Regen empfangest. Die Erde/ die keine
Frucht bringet/ wenn sie befeuchtet wird/ ist ver-
flucht. Freue dich mit Zittern/ und zittere mit
Freuden. Denn erschrecklich ist GOtt und sehr
freundlich/ und seine Güte währet ewiglich.

1.
OGOtt/ wie groß ist deine Macht!
Wenn du dich lässest sehen
In deiner Majestät und Pracht/
So kan vor dir nichts stehen:
Erbeben muß der Erden Grund/
Versiegen muß deß Meeres Schlund/
Der Himmel muß sich neigen.
2. Dein Herrligkeit man bald vernahm
In der Egypter Lande:
Als Pharao den Jacobs-Stamm
Vertrieb/ must er mit Schande
Ersauffen in dem rothen Meer
Mit seinem gantzen Krieges-Heer/
Und dein Volck lassen ziehen.
3. Drum/ Israel/ erhebe hoch
Deß HErren grosse Güten/
Der von dir in der Wüsten zog:
Wie kont Er dich behüten
Für

Die dritte Betrachtung.
Himmel/ iſt das Waſſer fur unſere Seele. Hü-
te dich auch/ daß du nicht vergebens den himmli-
ſchen Regen empfangeſt. Die Erde/ die keine
Frucht bringet/ wenn ſie befeuchtet wird/ iſt ver-
flucht. Freue dich mit Zittern/ und zittere mit
Freuden. Denn erſchrecklich iſt GOtt und ſehr
freundlich/ und ſeine Güte währet ewiglich.

1.
OGOtt/ wie groß iſt deine Macht!
Wenn du dich läſſeſt ſehen
In deiner Majeſtät und Pracht/
So kan vor dir nichts ſtehen:
Erbeben muß der Erden Grund/
Verſiegen muß deß Meeres Schlund/
Der Himmel muß ſich neigen.
2. Dein Herrligkeit man bald vernahm
In der Egypter Lande:
Als Pharao den Jacobs-Stamm
Vertrieb/ muſt er mit Schande
Erſauffen in dem rothen Meer
Mit ſeinem gantzen Krieges-Heer/
Und dein Volck laſſen ziehen.
3. Drum/ Iſrael/ erhebe hoch
Deß HErren groſſe Güten/
Der von dir in der Wüſten zog:
Wie kont Er dich behüten
Für
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0340" n="317"/><fw place="top" type="header">Die dritte Betrachtung.</fw><lb/>
Himmel/ i&#x017F;t das Wa&#x017F;&#x017F;er fur un&#x017F;ere Seele. Hü-<lb/>
te dich auch/ daß du nicht vergebens den himmli-<lb/>
&#x017F;chen Regen empfange&#x017F;t. Die Erde/ die keine<lb/>
Frucht bringet/ wenn &#x017F;ie befeuchtet wird/ i&#x017F;t ver-<lb/>
flucht. Freue dich mit Zittern/ und zittere mit<lb/>
Freuden. Denn er&#x017F;chrecklich i&#x017F;t GOtt und &#x017F;ehr<lb/>
freundlich/ und &#x017F;eine Güte währet ewiglich.</p><lb/>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l>1.</l><lb/>
              <l><hi rendition="#in">O</hi>GOtt/ wie groß i&#x017F;t deine Macht!</l><lb/>
              <l>Wenn du dich lä&#x017F;&#x017F;e&#x017F;t &#x017F;ehen</l><lb/>
              <l>In deiner Maje&#x017F;tät und Pracht/</l><lb/>
              <l>So kan vor dir nichts &#x017F;tehen:</l><lb/>
              <l>Erbeben muß der Erden Grund/</l><lb/>
              <l>Ver&#x017F;iegen muß deß Meeres Schlund/</l><lb/>
              <l>Der Himmel muß &#x017F;ich neigen.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="2">
              <l>2. Dein Herrligkeit man bald vernahm</l><lb/>
              <l>In der Egypter Lande:</l><lb/>
              <l>Als Pharao den Jacobs-Stamm</l><lb/>
              <l>Vertrieb/ mu&#x017F;t er mit Schande</l><lb/>
              <l>Er&#x017F;auffen in dem rothen Meer</l><lb/>
              <l>Mit &#x017F;einem gantzen Krieges-Heer/</l><lb/>
              <l>Und dein Volck la&#x017F;&#x017F;en ziehen.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="3">
              <l>3. Drum/ I&#x017F;rael/ erhebe hoch</l><lb/>
              <l>Deß HErren gro&#x017F;&#x017F;e Güten/</l><lb/>
              <l>Der von dir in der Wü&#x017F;ten zog:</l><lb/>
              <l>Wie kont Er dich behüten</l><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch">Für</fw><lb/>
            </lg>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[317/0340] Die dritte Betrachtung. Himmel/ iſt das Waſſer fur unſere Seele. Hü- te dich auch/ daß du nicht vergebens den himmli- ſchen Regen empfangeſt. Die Erde/ die keine Frucht bringet/ wenn ſie befeuchtet wird/ iſt ver- flucht. Freue dich mit Zittern/ und zittere mit Freuden. Denn erſchrecklich iſt GOtt und ſehr freundlich/ und ſeine Güte währet ewiglich. 1. OGOtt/ wie groß iſt deine Macht! Wenn du dich läſſeſt ſehen In deiner Majeſtät und Pracht/ So kan vor dir nichts ſtehen: Erbeben muß der Erden Grund/ Verſiegen muß deß Meeres Schlund/ Der Himmel muß ſich neigen. 2. Dein Herrligkeit man bald vernahm In der Egypter Lande: Als Pharao den Jacobs-Stamm Vertrieb/ muſt er mit Schande Erſauffen in dem rothen Meer Mit ſeinem gantzen Krieges-Heer/ Und dein Volck laſſen ziehen. 3. Drum/ Iſrael/ erhebe hoch Deß HErren groſſe Güten/ Der von dir in der Wüſten zog: Wie kont Er dich behüten Für

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/340
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 317. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/340>, abgerufen am 23.11.2024.