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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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Die andere Betrachtung.


heilige Geist zu dem freudenreichen Lobe GOt-
tes/ durch Betrachtung seiner Auffrichtigkeit
und Treue: Deß HErrn Wort ist warhaff-
tig/ und was Er zusaget/ das hält Er gewiß;
oder: Alles was Er thut ist rechtschaffen.

vers. 4.

Des HErrn Wort ist zweyerley/ ein of-
fenbarliches und ein verborgen Wort/ das offen-
barliche Wort GOttes ist die heilige Schrifft/
darinnen GOtt nach seinem Wesen und Wil-
len offenbaret wird/ daß wir wissen wie wir ihm
können wolgefallen und selig werden. Solches
Wort begreiffet in sich Lehr und Vermahnung/
Trost und Verheissung/ Straff und Dräuung.
Von dem allen heist es: Deß HErrn Wort
ist warhafftig.
Wenn GOtt lehret und ver-
mahnet/ muß ich es annehmen/ nicht als ein
Schertzwort/ sondern als ein Wort der War-
heit/ und soll wissen/ daß es Gott damit ein Ernst
ist/ denn des HErrn Wort ist warhafftig. Also
auch/ wenn GOtt etwas verheist/ ist es und
bleibt ein Wort der Warheit/ daher kan deß
HErrn Wort eine gewisse Regul seyn unsers
Lebens/ und ein gewisser Grund unsers Glau-
bens. Richte ich mich in meinem Leben nach
göttlicher Unterweisung/ werde ich nimmer thö-
richt handeln: Traue ich meinem GOtt nach

seiner
B

Die andere Betrachtung.


heilige Geiſt zu dem freudenreichen Lobe GOt-
tes/ durch Betrachtung ſeiner Auffrichtigkeit
und Treue: Deß HErrn Wort iſt warhaff-
tig/ und was Er zuſaget/ das hält Er gewiß;
oder: Alles was Er thut iſt rechtſchaffen.

verſ. 4.

Des HErrn Wort iſt zweyerley/ ein of-
fenbarliches und ein verborgen Wort/ das offen-
barliche Wort GOttes iſt die heilige Schrifft/
darinnen GOtt nach ſeinem Weſen und Wil-
len offenbaret wird/ daß wir wiſſen wie wir ihm
können wolgefallen und ſelig werden. Solches
Wort begreiffet in ſich Lehr und Vermahnung/
Troſt und Verheiſſung/ Straff und Dräuung.
Von dem allen heiſt es: Deß HErrn Wort
iſt warhafftig.
Wenn GOtt lehret und ver-
mahnet/ muß ich es annehmen/ nicht als ein
Schertzwort/ ſondern als ein Wort der War-
heit/ uñ ſoll wiſſen/ daß es Gott damit ein Ernſt
iſt/ denn des HErrn Wort iſt warhafftig. Alſo
auch/ wenn GOtt etwas verheiſt/ iſt es und
bleibt ein Wort der Warheit/ daher kan deß
HErrn Wort eine gewiſſe Regul ſeyn unſers
Lebens/ und ein gewiſſer Grund unſers Glau-
bens. Richte ich mich in meinem Leben nach
göttlicher Unterweiſung/ werde ich nimmer thö-
richt handeln: Traue ich meinem GOtt nach

ſeiner
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[17/0040] Die andere Betrachtung. heilige Geiſt zu dem freudenreichen Lobe GOt- tes/ durch Betrachtung ſeiner Auffrichtigkeit und Treue: Deß HErrn Wort iſt warhaff- tig/ und was Er zuſaget/ das hält Er gewiß; oder: Alles was Er thut iſt rechtſchaffen. verſ. 4. Des HErrn Wort iſt zweyerley/ ein of- fenbarliches und ein verborgen Wort/ das offen- barliche Wort GOttes iſt die heilige Schrifft/ darinnen GOtt nach ſeinem Weſen und Wil- len offenbaret wird/ daß wir wiſſen wie wir ihm können wolgefallen und ſelig werden. Solches Wort begreiffet in ſich Lehr und Vermahnung/ Troſt und Verheiſſung/ Straff und Dräuung. Von dem allen heiſt es: Deß HErrn Wort iſt warhafftig. Wenn GOtt lehret und ver- mahnet/ muß ich es annehmen/ nicht als ein Schertzwort/ ſondern als ein Wort der War- heit/ uñ ſoll wiſſen/ daß es Gott damit ein Ernſt iſt/ denn des HErrn Wort iſt warhafftig. Alſo auch/ wenn GOtt etwas verheiſt/ iſt es und bleibt ein Wort der Warheit/ daher kan deß HErrn Wort eine gewiſſe Regul ſeyn unſers Lebens/ und ein gewiſſer Grund unſers Glau- bens. Richte ich mich in meinem Leben nach göttlicher Unterweiſung/ werde ich nimmer thö- richt handeln: Traue ich meinem GOtt nach ſeiner B

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/40>, abgerufen am 23.11.2024.