Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847.Haken gebogene Eisen, deren sich unten am Ende jedes hölzernen Noch kleinere Steine werden mit Ketten umschlungen und heraus- §. 20. Gründung auf gutem Baugrunde. Nach Abgrabung des Abraumes derjenigen Stellen, wo man Hat man sich nun von der Tüchtigkeit des Untergrundes hin- Zuerst steckt man auf dem Boden den Grundriß des Gebäudes Um die 4 Eckpfähle genau zu bestimmen müssen sie im rechten Einen rechten Winkel bilden aber jede 3 Linien (oder Latten) Man bildet also einen solchen rechten Winkel, wenn man 2 ge- Haken gebogene Eiſen, deren ſich unten am Ende jedes hölzernen Noch kleinere Steine werden mit Ketten umſchlungen und heraus- §. 20. Gründung auf gutem Baugrunde. Nach Abgrabung des Abraumes derjenigen Stellen, wo man Hat man ſich nun von der Tüchtigkeit des Untergrundes hin- Zuerſt ſteckt man auf dem Boden den Grundriß des Gebäudes Um die 4 Eckpfähle genau zu beſtimmen müſſen ſie im rechten Einen rechten Winkel bilden aber jede 3 Linien (oder Latten) Man bildet alſo einen ſolchen rechten Winkel, wenn man 2 ge- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0090" n="80"/> Haken gebogene Eiſen, deren ſich unten am Ende jedes hölzernen<lb/> Griffes 2 ſolche befinden.</p><lb/> <p>Noch kleinere Steine werden mit Ketten umſchlungen und heraus-<lb/> gewuchtet oder weggeſchleift.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">§. 20. Gründung auf gutem Baugrunde.</hi> </head><lb/> <p>Nach Abgrabung des Abraumes derjenigen Stellen, wo man<lb/> den Grund unterſuchen will, gräbt man (wie in §. 18. 1. erwähnt)<lb/> Löcher, um zu erforſchen wie mächtig die vorhandene tragbare Schicht<lb/> iſt. Jn Städten kennen die alten <hi rendition="#g">Maurermeiſter</hi> und <hi rendition="#g">Brun-<lb/> nenmacher</hi> gewöhnlich den Grund und Boden ſehr genau, und man<lb/> kann ihre Erfahrungen hinſichtlich der Beſchaffenheit deſſelben zu Rathe<lb/> ziehen. Stellen ſich aber die geringſten Zweifel an der Güte des<lb/> Untergrundes ein, ſo thut man beſſer genau zu unterſuchen. Hoch<lb/> und höher gelegene Bauſtellen haben in der Regel einen ſicherern<lb/> Grund als die niedrigen. Am wenigſten iſt den an Wäſſern und<lb/> Sümpfen liegenden Stellen zu trauen.</p><lb/> <p>Hat man ſich nun von der Tüchtigkeit des Untergrundes hin-<lb/> länglich überzeugt, ſo folgt die Abſteckung des Bauplatzes.</p><lb/> <p>Zuerſt ſteckt man auf dem Boden den Grundriß des Gebäudes<lb/> nach der Bauzeichnung, welche in verjüngtem Maaßſtabe gefertigt iſt,<lb/> nach dem wirklichen Maaßſtabe (in natürlicher Größe) ab. Jn Taf. <hi rendition="#aq">II.</hi><lb/> Fig. 41. iſt das gewöhnliche Verfahren hierbei vorgeſtellt. Zuerſt<lb/> werden die vier Ecken des Gebäudes mit kleinen Pfählen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">aa.</hi></hi> etwa<lb/> 1½ Zoll ſtark 1½ Fuß lang oberflächlich abgeſteckt, und die rechten<lb/> Winkel nur nach dem Augenmaaße genommen. An dieſe Pfähle be-<lb/> feſtigt man eine Schnur, wickelt ſie einigemal um, ſo daß ſie immer<lb/> an den innern Kanten der Pfähle läuft (weil wenn man einmal die<lb/> innere und einmal die äußere Kante nehmen wollte, ſich ein Unter-<lb/> ſchied in den Längenmaaßen ergeben würde).</p><lb/> <p>Um die 4 Eckpfähle genau zu beſtimmen müſſen ſie im rechten<lb/> Winkel gegen einander eingerichtet werden.</p><lb/> <p>Einen rechten Winkel bilden aber jede 3 Linien (oder Latten)<lb/> welche nach den Maaßen 3, 4, 5, oder aus einem Factor und 3, 4, 5,<lb/> alſo etwa 2 × 3 und 2 × 4 und 2 × 5 gebildet ſind (weil in jedem<lb/> rechtwinkligen Dreieck das Quadrat der Hypothenuſe gleich der Summe<lb/> der Quadrate der beiden Catheten iſt, welches bei den Zahlen 3, 4, 5<lb/> der Fall iſt, auch wenn man ſie mit einem gemeinſchaftlichen Factor<lb/> multiplicirt).</p><lb/> <p>Man bildet alſo einen ſolchen rechten Winkel, wenn man 2 ge-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [80/0090]
Haken gebogene Eiſen, deren ſich unten am Ende jedes hölzernen
Griffes 2 ſolche befinden.
Noch kleinere Steine werden mit Ketten umſchlungen und heraus-
gewuchtet oder weggeſchleift.
§. 20. Gründung auf gutem Baugrunde.
Nach Abgrabung des Abraumes derjenigen Stellen, wo man
den Grund unterſuchen will, gräbt man (wie in §. 18. 1. erwähnt)
Löcher, um zu erforſchen wie mächtig die vorhandene tragbare Schicht
iſt. Jn Städten kennen die alten Maurermeiſter und Brun-
nenmacher gewöhnlich den Grund und Boden ſehr genau, und man
kann ihre Erfahrungen hinſichtlich der Beſchaffenheit deſſelben zu Rathe
ziehen. Stellen ſich aber die geringſten Zweifel an der Güte des
Untergrundes ein, ſo thut man beſſer genau zu unterſuchen. Hoch
und höher gelegene Bauſtellen haben in der Regel einen ſicherern
Grund als die niedrigen. Am wenigſten iſt den an Wäſſern und
Sümpfen liegenden Stellen zu trauen.
Hat man ſich nun von der Tüchtigkeit des Untergrundes hin-
länglich überzeugt, ſo folgt die Abſteckung des Bauplatzes.
Zuerſt ſteckt man auf dem Boden den Grundriß des Gebäudes
nach der Bauzeichnung, welche in verjüngtem Maaßſtabe gefertigt iſt,
nach dem wirklichen Maaßſtabe (in natürlicher Größe) ab. Jn Taf. II.
Fig. 41. iſt das gewöhnliche Verfahren hierbei vorgeſtellt. Zuerſt
werden die vier Ecken des Gebäudes mit kleinen Pfählen aa. etwa
1½ Zoll ſtark 1½ Fuß lang oberflächlich abgeſteckt, und die rechten
Winkel nur nach dem Augenmaaße genommen. An dieſe Pfähle be-
feſtigt man eine Schnur, wickelt ſie einigemal um, ſo daß ſie immer
an den innern Kanten der Pfähle läuft (weil wenn man einmal die
innere und einmal die äußere Kante nehmen wollte, ſich ein Unter-
ſchied in den Längenmaaßen ergeben würde).
Um die 4 Eckpfähle genau zu beſtimmen müſſen ſie im rechten
Winkel gegen einander eingerichtet werden.
Einen rechten Winkel bilden aber jede 3 Linien (oder Latten)
welche nach den Maaßen 3, 4, 5, oder aus einem Factor und 3, 4, 5,
alſo etwa 2 × 3 und 2 × 4 und 2 × 5 gebildet ſind (weil in jedem
rechtwinkligen Dreieck das Quadrat der Hypothenuſe gleich der Summe
der Quadrate der beiden Catheten iſt, welches bei den Zahlen 3, 4, 5
der Fall iſt, auch wenn man ſie mit einem gemeinſchaftlichen Factor
multiplicirt).
Man bildet alſo einen ſolchen rechten Winkel, wenn man 2 ge-
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