Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727.III. Theil von Bibliothequen. Sie stehet täglich gewisse Stunden offen, und Berckenm. schreibet p. 181. P. Paris. VOn der gantzen Frantzösischen Nation überhaupt zu reden, so darff es Jch
III. Theil von Bibliothequen. Sie ſtehet taͤglich gewiſſe Stunden offen, und Berckenm. ſchreibet p. 181. P. Paris. VOn der gantzen Frantzoͤſiſchen Nation uͤberhaupt zu reden, ſo darff es Jch
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0346" n="318"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">III.</hi> Theil von</hi> <hi rendition="#aq">Bibliothequ</hi> <hi rendition="#b">en.</hi> </fw><lb/> <p>Sie ſtehet taͤglich gewiſſe Stunden offen, und <hi rendition="#fr">Berckenm.</hi> ſchreibet <hi rendition="#aq">p.</hi> 181.<lb/> in ſeinem <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Antiquar.</hi></hi> von dieſer <hi rendition="#aq">Bibliothec:</hi> Damit aber niemand ein Buch<lb/> heimlich mit fortſchleppen moͤge, ſo ſeynd ſelbige insgeſamt mit kleinen eiſer-<lb/> nen Ketten an die Pulte feſt gemacht.</p> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">P.</hi> </head><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#aq">Paris.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">V</hi>On der gantzen Frantzoͤſiſchen <hi rendition="#aq">Nation</hi> uͤberhaupt zu reden, ſo darff es<lb/> nicht weit hergeſuchte Beweiſe und Zeugniſſe, ſondern es liegt viel-<lb/> mehr klar am Tag, daß dieſe <hi rendition="#aq">Nation</hi> eine gute Goͤnnerin aller freyen Kuͤnſte<lb/> und Wiſſenſchafften ſchon von langer Zeit her geweſen: Gleichwie aber alle<lb/> Wiſſenſchafften der Welt bey ihrem Urſprung nur klein, mit der Zeit aber<lb/> zur mehrern Vollkommenheit gedeihen; alſo iſt es mit <hi rendition="#fr">Paris</hi> und andern ih-<lb/> res gleichen Staͤdten, worinn nunmehr die Gelehrſamkeit einen hohen Sitz<lb/> erlanget, auch ergangen. Ob aber <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Paris</hi></hi> denen vornehmſten unter ſolchen<lb/> gleich, oder gar einen Vorzug vor andern habe, laſſe ich hoch-verſtaͤndigen,<lb/> um daruͤber ein <hi rendition="#aq">Deciſum</hi> zu geben, uͤber. Erſteres unterſtehe ich mich voll-<lb/> kommen zu behaupten. Denn wenn wir uns alle <hi rendition="#aq">Objecta</hi> vorſtellen, worin-<lb/> nen die Frantzoſen ihren Trieb, Vergnuͤgen, und <hi rendition="#aq">Capacitæt</hi> in allen Arten<lb/> der Gelehrſamkeit, der gelehrten Welt bereits entdeckt, deßgleichen wenn<lb/> wir erwaͤgen die hochgelehrten Geiſter, welche <hi rendition="#fr">Franckreich</hi> hervor gebracht,<lb/> und die welche <hi rendition="#fr">Franckreich</hi> zum <hi rendition="#aq">Exercitio</hi> ihrer <hi rendition="#aq">Studien</hi> erwaͤhlt haben; ſo<lb/> muͤſſen wir geſtehen, daß dieſes Reich der <hi rendition="#aq">Pallas</hi> liebſte Reſidentz ſey, darin-<lb/> nen ſie ſo getreue Unterthanen findet, welche, um ihr zu gefallen, groſſen Fleiß<lb/> und Muͤhe anwenden. Dieſe ob ſie gleich vorlaͤngſt vergangen, ſo bleibet doch<lb/> ihr Name u. Ruhm unſterblich. <hi rendition="#fr">Franckreich</hi> hatte noch vor kurtzer Zeit einen<lb/> Ausbund gelehrter Maͤnner in ihrem Schoß, unter welchen die Hrn. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Theve-<lb/> not, du Verdus, Marill, Phelippeaux,</hi></hi> der Abt von <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">d’ Aubignée, Bourdelot, de la<lb/> Chambre & c.</hi></hi> in der <hi rendition="#aq">Philoſophie, <hi rendition="#i">M. Patin,</hi></hi> Koͤnigl. <hi rendition="#aq">Profeſſor</hi> in der <hi rendition="#aq">Medi-<lb/> cin</hi> und <hi rendition="#aq">Decanus</hi> der <hi rendition="#aq">Facultæt, <hi rendition="#i">Valot, Gucnaut, des Fougerez, Foucquet,</hi></hi> in<lb/> der <hi rendition="#aq">Medicin, Botanic &c.</hi> beruͤhmt waren: Ja was hat <hi rendition="#fr">Franckreich</hi> nicht<lb/> fuͤr herrliche Maͤnner gehabt in Erkaͤnntniß der Pflantzen, den gelehrten <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Jon-<lb/> quent</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Manchant.</hi></hi> Jn der <hi rendition="#aq">Chymie <hi rendition="#i">Glazer, l’ Obel</hi></hi> und den tieffſinnigen<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Borelli,</hi></hi> ferner <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Gayent, Morel</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Pecquet,</hi></hi> wohl-erfahrne <hi rendition="#aq">Anatomicos,</hi> den<lb/> Herrn <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">de Roterval, Bovillaud, Payen, Petit, du Laurens, Anzout, Eſpagne,</hi></hi> den<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Marquis de Vileue,</hi></hi> den <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Pater Magnan, Bertet, Darovi & c.</hi></hi> allzumal beruͤhmte<lb/> Maͤnner in der <hi rendition="#aq">Mathematica, Mechanica, Aſtronomia, Geometria &c.</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Jch</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [318/0346]
III. Theil von Bibliothequen.
Sie ſtehet taͤglich gewiſſe Stunden offen, und Berckenm. ſchreibet p. 181.
in ſeinem Antiquar. von dieſer Bibliothec: Damit aber niemand ein Buch
heimlich mit fortſchleppen moͤge, ſo ſeynd ſelbige insgeſamt mit kleinen eiſer-
nen Ketten an die Pulte feſt gemacht.
P.
Paris.
VOn der gantzen Frantzoͤſiſchen Nation uͤberhaupt zu reden, ſo darff es
nicht weit hergeſuchte Beweiſe und Zeugniſſe, ſondern es liegt viel-
mehr klar am Tag, daß dieſe Nation eine gute Goͤnnerin aller freyen Kuͤnſte
und Wiſſenſchafften ſchon von langer Zeit her geweſen: Gleichwie aber alle
Wiſſenſchafften der Welt bey ihrem Urſprung nur klein, mit der Zeit aber
zur mehrern Vollkommenheit gedeihen; alſo iſt es mit Paris und andern ih-
res gleichen Staͤdten, worinn nunmehr die Gelehrſamkeit einen hohen Sitz
erlanget, auch ergangen. Ob aber Paris denen vornehmſten unter ſolchen
gleich, oder gar einen Vorzug vor andern habe, laſſe ich hoch-verſtaͤndigen,
um daruͤber ein Deciſum zu geben, uͤber. Erſteres unterſtehe ich mich voll-
kommen zu behaupten. Denn wenn wir uns alle Objecta vorſtellen, worin-
nen die Frantzoſen ihren Trieb, Vergnuͤgen, und Capacitæt in allen Arten
der Gelehrſamkeit, der gelehrten Welt bereits entdeckt, deßgleichen wenn
wir erwaͤgen die hochgelehrten Geiſter, welche Franckreich hervor gebracht,
und die welche Franckreich zum Exercitio ihrer Studien erwaͤhlt haben; ſo
muͤſſen wir geſtehen, daß dieſes Reich der Pallas liebſte Reſidentz ſey, darin-
nen ſie ſo getreue Unterthanen findet, welche, um ihr zu gefallen, groſſen Fleiß
und Muͤhe anwenden. Dieſe ob ſie gleich vorlaͤngſt vergangen, ſo bleibet doch
ihr Name u. Ruhm unſterblich. Franckreich hatte noch vor kurtzer Zeit einen
Ausbund gelehrter Maͤnner in ihrem Schoß, unter welchen die Hrn. Theve-
not, du Verdus, Marill, Phelippeaux, der Abt von d’ Aubignée, Bourdelot, de la
Chambre & c. in der Philoſophie, M. Patin, Koͤnigl. Profeſſor in der Medi-
cin und Decanus der Facultæt, Valot, Gucnaut, des Fougerez, Foucquet, in
der Medicin, Botanic &c. beruͤhmt waren: Ja was hat Franckreich nicht
fuͤr herrliche Maͤnner gehabt in Erkaͤnntniß der Pflantzen, den gelehrten Jon-
quent und Manchant. Jn der Chymie Glazer, l’ Obel und den tieffſinnigen
Borelli, ferner Gayent, Morel und Pecquet, wohl-erfahrne Anatomicos, den
Herrn de Roterval, Bovillaud, Payen, Petit, du Laurens, Anzout, Eſpagne, den
Marquis de Vileue, den Pater Magnan, Bertet, Darovi & c. allzumal beruͤhmte
Maͤnner in der Mathematica, Mechanica, Aſtronomia, Geometria &c.
Jch
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |