Niemeyer, August Hermann: Timotheus. Bd. 1. 2. Aufl. Frankfurt (Main) u.a., 1790.Zustimmung in seinem Herzen empfindet, und im- Laßt uns ferner jeden Besuch unsrer Kirchen. empfan-
Zuſtimmung in ſeinem Herzen empfindet, und im- Laßt uns ferner jeden Beſuch unſrer Kirchen. empfan-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0043" n="27[39]"/> Zuſtimmung in ſeinem Herzen empfindet, und im-<lb/> mer <hi rendition="#fr">die</hi> übergeht, von denen ein, wenn auch nicht<lb/> überdachtes, doch dunkles Gefühl uns ſagt, daß ſie<lb/> uns zu ſehr treffen, und manche unangenehme Wahr-<lb/> heit ſagen würden. Dies iſt nicht der Fall bey der<lb/> öffentlichen Predigt. Ein andrer wählt da für uns,<lb/> und wenn er <hi rendition="#fr">„von der Gerechtigkeit, Keuſchheit<lb/> und dem künftigen Gericht redet,“</hi> ſo können wir<lb/> ihn nicht, wie <hi rendition="#fr">Felix</hi> den Apoſtel, auf eine gelegnere<lb/> Zeit wiederbeſtellen, oder das Blatt umſchlagen, ſon-<lb/> dern ſind genöthigt, ihn, was es uns auch für Herz-<lb/> klopfen koſte, auszuhören. Und dies wird uns oft<lb/> ſehr wohl thun!</p><lb/> <p>Laßt uns ferner jeden Beſuch unſrer Kirchen.<lb/> zum freudigſten Dank aufmuntern, daß auch wir zu<lb/> denen gehören, die Gott <hi rendition="#fr">im Geiſt und in der<lb/> Wahrheit</hi> anbeten können; die nicht mehr voll blin-<lb/> des Aberglaubens einem Weſen dienen, das ſie nicht,<lb/> oder nur von der <hi rendition="#fr">Seite</hi> einer fürchterlichen Macht<lb/> kennen; auch nicht mit ſo viel äußeren Gebräuchen,<lb/> unter denen leicht der Geiſt einer wahren herzlichen<lb/> Andacht erliegt, uns ihm nahen müſſen, ſondern<lb/> durch unſern Herrn und Mittler mit Freudigkeit hin-<lb/> zu treten können zu dem Thron des Vaters, der uns<lb/> ſelbſt lieb hat, wo wir ohnfehlbar Barmherzigkeit<lb/> <fw place="bottom" type="catch">empfan-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [27[39]/0043]
Zuſtimmung in ſeinem Herzen empfindet, und im-
mer die übergeht, von denen ein, wenn auch nicht
überdachtes, doch dunkles Gefühl uns ſagt, daß ſie
uns zu ſehr treffen, und manche unangenehme Wahr-
heit ſagen würden. Dies iſt nicht der Fall bey der
öffentlichen Predigt. Ein andrer wählt da für uns,
und wenn er „von der Gerechtigkeit, Keuſchheit
und dem künftigen Gericht redet,“ ſo können wir
ihn nicht, wie Felix den Apoſtel, auf eine gelegnere
Zeit wiederbeſtellen, oder das Blatt umſchlagen, ſon-
dern ſind genöthigt, ihn, was es uns auch für Herz-
klopfen koſte, auszuhören. Und dies wird uns oft
ſehr wohl thun!
Laßt uns ferner jeden Beſuch unſrer Kirchen.
zum freudigſten Dank aufmuntern, daß auch wir zu
denen gehören, die Gott im Geiſt und in der
Wahrheit anbeten können; die nicht mehr voll blin-
des Aberglaubens einem Weſen dienen, das ſie nicht,
oder nur von der Seite einer fürchterlichen Macht
kennen; auch nicht mit ſo viel äußeren Gebräuchen,
unter denen leicht der Geiſt einer wahren herzlichen
Andacht erliegt, uns ihm nahen müſſen, ſondern
durch unſern Herrn und Mittler mit Freudigkeit hin-
zu treten können zu dem Thron des Vaters, der uns
ſelbſt lieb hat, wo wir ohnfehlbar Barmherzigkeit
empfan-
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