Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.Güldenes Schwerd. Wan der alleine Glaub uns den Him- Wan wir zur Sünd durch Antreib Wan Gott keinem Orth so feynd ist/ er
Guͤldenes Schwerd. Wan der alleine Glaub uns den Him- Wan wir zur Suͤnd durch Antreib Wan Gott keinem Orth ſo feynd iſt/ er
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Guͤldenes Schwerd.
Wan der alleine Glaub uns den Him-
mel auffſperre/ und die gute Werck darzu
nichts helffen/ warumb befilcht dan Gott/
daß wir nach denen Tugenden ſtreben/ und
uns bemuͤhen ſollen/ damit durch gute
Wercker unſeren Beruff gewiß machen?
warumb ſagt dan Chriſtus: Das Gebett
iſt gut mit Faſten und Allmoſen geben.
Der guts weiß und thut es nicht/ dem
ſolle es zur Suͤnd gerechnet werden.
Ein Baum/ der keine gute Früchten
beybringt/ ſoll abgehawen/ und ins
Fewr geworffen werden. Das iſt: der
Menſch/ der keine gute Werck thuet/ ſoll ver-
dambt werden.
Wan wir zur Suͤnd durch Antreib
und Wirckung Gottes genoͤthiget wer-
den/ und derhalben dieſelbe nichts verdamb-
lich ſeye/ wie kan dan der jenige Gott die
Suͤnd mit dem ewigen Todt ſtraffen/ eine
Seel/ welche ſuͤndigen wird (ſpricht er
ja) ſoll deß Todts ſterben.
Wan Gott keinem Orth ſo feynd iſt/
als den Kirchen/ warumb ſagt er dan: Mein
Hauß [die Kirch] iſt ein Bett-Hauß/
ein Hauß/ in welchem ich gelobt/ geprieſen/
und verehrt werde? Warumb/ ſag ich/ hat
er
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