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Allgemeine Zeitung, Nr. 11, 14. Januar 1929.

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Montag, den 14. Januar "AZ am Abend" Nr. 11


[Spaltenumbruch]
Das deutsche Danzig

Eröffnung der Danzig-Ausstellung

[Spaltenumbruch]

Oft ist in den letzten Jahren der Name Dan-
zig
genannt worden. Bald waren es Nachrichten,
die in Deutschland bange Sorge um das Ergehen
der alten Stadt hervorriefen, bald waren es Be-
richte, die von der märchenhaften Schönheit des
alten Hanse-Danzig erzählten.

Daß Danzig seit seiner Begründung Beziehung
zu Polen gehabt hat, ist unbestritten. Aber nie-
mand wird daraus und aus einzelnen Beziehun-
gen des heutigen Danziger Lebens den Schluß
ziehen, daß Danzig polnisch sei. Der Geist der
Stadt und seiner Umgebung ist immer deutsch ge-
wesen,
die freie Stadt Danzig will eine Stätte deutscher
Arbeit und Kultur und ein Bollwerk deutschen
Geistes sein nach dem festen Willen seiner gesam-
ten Bevölkerung.

Dieses Deutschtum, diese enge Verbundenheit
mit dem deutschen Land zeigt in fast allen ihren
Einzelheiten die Danzig-Ausstellung des
deutschen Auslandsinstitutes im Weißen Saal des
Neuen Polizeigebäudes, es sprach und klang aber
auch aus allen Begrüßungsreden, die die feierliche
Eröffnung der Ausstellung am Samstag einleite-
ten. Geheimrat Prof. Dr. von Pfeilschifter
von der deutschen Akademie versicherte den Veran-
staltern, den Vertretern des Auslandsinstitutes
und der Danziger Regierung, daß man ihrem Rin-
gen um das Deutschtum Danzigs auch in München
innigste Anteilnahme entgegenbringe und mit
dazu beitragen wolle, daß über dem bedrohten
Osten des Reiches einst wieder ein schönerer
Morgen anbrechen werde.

Generalkonsul Dr. h. c. Wanner, der Vor-
sitzende des Deutschen Auslands-Instituts in
Stuttgart sprach von dem trotz aller Hindernisse
immer stärker gewordenen Willen, die Zusammen-



[irrelevantes Material]
[Spaltenumbruch]

hänge des Volkstums, die geistigen und kulturellen
Bande zu erhalten und fester zu knüpfen.

Auch die Danzig-Ausstellung diene solchen Zwek-
ken und Zielen der Volkstumspflege

und es sei heilige Pflicht der Heimat, die Danziger
Freunde in ihrer Deutschheit, in ihrem Aushalten
und Ausharren zu stärken. Auch Oberbürger-
meister Scharnagl sprach den Wunsch aus,
Danziger Boden und Danziger Bürger bald wie-
der vereint zu sehen im Gesamtgebiet des deut-
schen Vaterlandes.

Der Präsident des Senats der freien Stadt
Danzig, Dr. Heinrich Sahm sagte in seiner An-
sprache über den Sinn der Ausstellung, die er
die Ausstrellung von der deutschen Seele Danzigs
nannte: "Wir erblicken in ihr die Bekundung des
Willens zur untrennbaren Aufrechterhaltung eng-
ster Kulturgemeinschaft zwischen dem deutschen
Volk innerhalb der Grenzen des Deutschen Reiches
und den im Freistaat gegen ihren Willen abge-
trennten Danziger Deutschen. Wir wollen mit die-
ser Ausstellung das Gefühl brüderlicher Zusam-
mengehörigkeit wecken und dadurch für Danzig
werben.

Ministerpräsident Held erklärte hierauf mit
einem kurzen, herzlichen Begrüßungswort die
Danzig-Ausstellung für eröffnet.



Tödlicher Unfall

Samstag früh gegen 1/24 Uhr ist der 47 Jahre
alte Heuhändler Leonhard Wallner von Loh-
hof in der Ingolstädter Landstraße zwischen Kilo-
meterstein 7 und 8 tödlich verunglückt. Wallner
fuhr mit einem mit 2 Pferden bespannten Heu-
fuhrwerk von Lohhof Richtung München, wobei
er von einem Privatkraftwagen eingeholt wurde.
Ob er durch den überholenden Kraftwagen ver-
unglückte, oder durch eigenes Verschulden unter
sein Fuhrwerk kam, konnte bis jetzt nicht ein-
wandfrei festgestellt werden.



Deutsche Volkspartei

-- Nationalliberale
Partei
Bezirksverein München-
West
. Zusammenkunft am Montag, den
14. Januar 1929 abends 8 Uhr in der Gast-
stätte Wittelsbacher Bierhalle (Nebenzim-
mer) Donnersbergerstraße 15 (nächst Rot-
kreuzplatz). Es wird u. a. Herr Oberlehrer
Karl Gutmann über "Kulturziele des
nationalen Liberalismus" sprechen. Ein-
tritt frei. Gäste willkommen.

[Spaltenumbruch]
Rund um München.
[Spaltenumbruch]
Trudering
Tot auf der Straße

Sun Auf der Staatsstraße nach München wurde
der Betriebsleiter Andreas Stichauer von Tru-
dering tot aufgefunden. Nach den bisherigen
Erfahrungen dürfte der Tod durch Herzschlag
eingetreten sein.

Siedlung

Sun Im Norden von Trudering ist eine schöne
Siedlung von dreißig Häusern der bayerischen
Siedlungs- und Landbank entstanden. Die Sied-
lungshäuser sind vor allem den Schwerkriegs-
beschädigten zugedacht. Ein Teil der Häuser ist
auch schon bewohnt.

Soviel jetzt bekannt wird, sollen im nächsten
Jahre nochmals siebzig Einfamilienwohnhäuser
von der Landessiedlung gebaut werden.

Schulhausbau

Sun Durch den Zuwachs der Einwohner in
Trudering mußte an die Vergrößerung des
Schulhauses in Kirchtrudering gedacht werden.
Der Anbau an das bisherige Schulhaus umfaßt
zwei schöne Lehrsäle. Man rechnet, daß bis
März bereits die neuen Lehrsäle beziehbar sind.

Ein weiteres Schulhausprojekt ist auch in
Waldtrudering vorhanden. Die Pläne wurden
bereits von Architekt Berchtold in Waldtrudering
ausgearbeitet. Soferne von den zuständigen Be-
hörden die entsprechenden Mittel genehmigt wer-
den, soll noch im Frühjahr mit dem Neubau be-
gonnen werden.

Pasing
Faschings-Revue

Der Reigen der diesjährigen größeren
Pasinger Bälle wird vom Männergesangverein
eröffnet, dessen Ball unter dem Motto "Revue"
am Samstag, den 19. Januar, im renovierten
Postsaal stattfindet. Die "Revue" bringt in
großartiger karnevalistischer Aufmachung eine
Nachahmung der Ausstattung des Deutschen
Theaters in München bei dessen Revuen. Außer-
dem bringt eine "Kapelle Barcelona" in Natio-
naltracht Original Torero-Musik Jazzband.

Am Samstag, den 26. Januar, veranstaltet die
Freiwillige Feuerwehr Pasing im Postsaal ihren
Faschings-Ball.

Wintersport

Eislauf-Möglichkeit besteht zurzeit auf
dem Platze des Tennis-Clubs "Grün-Weiß" an
der Maria Eichstraße und am Sportplatz des
Turnvereins Pasing an der Landsbergerstraße.

[Spaltenumbruch]

Eisschieß-Gelegenheit ist außer an den beiden
vorgenannten Plätzen auch im Garten des Gast-
hauses zur Storchenburg beim Bahnhof.

Miesbach
Zu den Unterschlagungen bei der
Ortskrankenkasse

Zu den Unterschlagungen bei der Ortskranken-
kasse erfahren wir: Der bisherige Geschäfts-
führer der Ortskrankenkasse Miesbach-Tegernsee,
P. Raab, hat um seine Entlassung nachgesucht,
die ihm von der Ortskrankenkasse gewährt
wurde. Durch die bei der Ortskrankenkasse vor-
genommene Revision wurden Schädigungen der
Kasse im Betrage von annähernd 2500 Mark
festgestellt, für die der bisherige Geschäftsführer
der Kasse verantwortlich gemacht wird. Ob eine
strafbare Handlung oder nur eine mangelhafte
Geschäftsführung vorliegt, wird die im Gang be-
findliche strafgerichtliche Untersuchung ergeben.

Tutzing
Kaminbrand

== Nachts 9 Uhr wurde die Feuerwehr durch
einen gewaltigen Feuerschein am Himmel ge-
rufen. Es zeigte sich aber, daß der Feuerschein
nur durch einen Kaminbrand des Klosters der
Missions - Benediktinerinnen verursacht wurde.
Da auch durch die schneebedeckte Bedachung des
Klosters eine weitere Brandgefahr nicht bestand,
konnte die Feuerwehr, ohne in Aktion zu treten,
wieder einrücken.

Obermenzing
Kiosk-Einbruch

Ein Kiosk-Einbruch wurde in Obermen-
zing beim Bahnhof verübt. Die Diebe schlugen
die Fenster ein und erbeuteten hauptsächlich
Tabakwaren im Werte von über 500 Mark. Die
Diebe sind wie bei dem kürzlich in Lochhausen
verübten Einbruch unerkannt entkommen.

Partenkirchen
Hoteldiebstahl

In einem Kurheim in Partenkirchen wurden
in den Abendstunden aus einem Fremdenzim-
mer, das eine Dame aus Berlin inne hat, ent-
wendet: Ein Damenpelzmantel (Seal - Kanin)
mit Crepe-de-Chine-Futter, im Werte von
900 Mark, ferner ein Rindlederkoffer, der ein
Brillantkollier enthielt. An dem Anhänger hängt
ein größerer Brillant aus Gold, in Platin ge-
faßt, im Werte von 300 Mark.

[irrelevantes Material]
Montag, den 14. Januar „AZ am Abend“ Nr. 11


[Spaltenumbruch]
Das deutſche Danzig

Eröffnung der Danzig-Ausſtellung

[Spaltenumbruch]

Oft iſt in den letzten Jahren der Name Dan-
zig
genannt worden. Bald waren es Nachrichten,
die in Deutſchland bange Sorge um das Ergehen
der alten Stadt hervorriefen, bald waren es Be-
richte, die von der märchenhaften Schönheit des
alten Hanſe-Danzig erzählten.

Daß Danzig ſeit ſeiner Begründung Beziehung
zu Polen gehabt hat, iſt unbeſtritten. Aber nie-
mand wird daraus und aus einzelnen Beziehun-
gen des heutigen Danziger Lebens den Schluß
ziehen, daß Danzig polniſch ſei. Der Geiſt der
Stadt und ſeiner Umgebung iſt immer deutſch ge-
weſen,
die freie Stadt Danzig will eine Stätte deutſcher
Arbeit und Kultur und ein Bollwerk deutſchen
Geiſtes ſein nach dem feſten Willen ſeiner geſam-
ten Bevölkerung.

Dieſes Deutſchtum, dieſe enge Verbundenheit
mit dem deutſchen Land zeigt in faſt allen ihren
Einzelheiten die Danzig-Ausſtellung des
deutſchen Auslandsinſtitutes im Weißen Saal des
Neuen Polizeigebäudes, es ſprach und klang aber
auch aus allen Begrüßungsreden, die die feierliche
Eröffnung der Ausſtellung am Samstag einleite-
ten. Geheimrat Prof. Dr. von Pfeilſchifter
von der deutſchen Akademie verſicherte den Veran-
ſtaltern, den Vertretern des Auslandsinſtitutes
und der Danziger Regierung, daß man ihrem Rin-
gen um das Deutſchtum Danzigs auch in München
innigſte Anteilnahme entgegenbringe und mit
dazu beitragen wolle, daß über dem bedrohten
Oſten des Reiches einſt wieder ein ſchönerer
Morgen anbrechen werde.

Generalkonſul Dr. h. c. Wanner, der Vor-
ſitzende des Deutſchen Auslands-Inſtituts in
Stuttgart ſprach von dem trotz aller Hinderniſſe
immer ſtärker gewordenen Willen, die Zuſammen-



[irrelevantes Material]
[Spaltenumbruch]

hänge des Volkstums, die geiſtigen und kulturellen
Bande zu erhalten und feſter zu knüpfen.

Auch die Danzig-Ausſtellung diene ſolchen Zwek-
ken und Zielen der Volkstumspflege

und es ſei heilige Pflicht der Heimat, die Danziger
Freunde in ihrer Deutſchheit, in ihrem Aushalten
und Ausharren zu ſtärken. Auch Oberbürger-
meiſter Scharnagl ſprach den Wunſch aus,
Danziger Boden und Danziger Bürger bald wie-
der vereint zu ſehen im Geſamtgebiet des deut-
ſchen Vaterlandes.

Der Präſident des Senats der freien Stadt
Danzig, Dr. Heinrich Sahm ſagte in ſeiner An-
ſprache über den Sinn der Ausſtellung, die er
die Ausſtrellung von der deutſchen Seele Danzigs
nannte: „Wir erblicken in ihr die Bekundung des
Willens zur untrennbaren Aufrechterhaltung eng-
ſter Kulturgemeinſchaft zwiſchen dem deutſchen
Volk innerhalb der Grenzen des Deutſchen Reiches
und den im Freiſtaat gegen ihren Willen abge-
trennten Danziger Deutſchen. Wir wollen mit die-
ſer Ausſtellung das Gefühl brüderlicher Zuſam-
mengehörigkeit wecken und dadurch für Danzig
werben.

Miniſterpräſident Held erklärte hierauf mit
einem kurzen, herzlichen Begrüßungswort die
Danzig-Ausſtellung für eröffnet.



Tödlicher Unfall

Samstag früh gegen ½4 Uhr iſt der 47 Jahre
alte Heuhändler Leonhard Wallner von Loh-
hof in der Ingolſtädter Landſtraße zwiſchen Kilo-
meterſtein 7 und 8 tödlich verunglückt. Wallner
fuhr mit einem mit 2 Pferden beſpannten Heu-
fuhrwerk von Lohhof Richtung München, wobei
er von einem Privatkraftwagen eingeholt wurde.
Ob er durch den überholenden Kraftwagen ver-
unglückte, oder durch eigenes Verſchulden unter
ſein Fuhrwerk kam, konnte bis jetzt nicht ein-
wandfrei feſtgeſtellt werden.



Deutſche Volkspartei

Nationalliberale
Partei
Bezirksverein München-
Weſt
. Zuſammenkunft am Montag, den
14. Januar 1929 abends 8 Uhr in der Gaſt-
ſtätte Wittelsbacher Bierhalle (Nebenzim-
mer) Donnersbergerſtraße 15 (nächſt Rot-
kreuzplatz). Es wird u. a. Herr Oberlehrer
Karl Gutmann über „Kulturziele des
nationalen Liberalismus“ ſprechen. Ein-
tritt frei. Gäſte willkommen.

[Spaltenumbruch]
Rund um München.
[Spaltenumbruch]
Trudering
Tot auf der Straße

☉ Auf der Staatsſtraße nach München wurde
der Betriebsleiter Andreas Stichauer von Tru-
dering tot aufgefunden. Nach den bisherigen
Erfahrungen dürfte der Tod durch Herzſchlag
eingetreten ſein.

Siedlung

☉ Im Norden von Trudering iſt eine ſchöne
Siedlung von dreißig Häuſern der bayeriſchen
Siedlungs- und Landbank entſtanden. Die Sied-
lungshäuſer ſind vor allem den Schwerkriegs-
beſchädigten zugedacht. Ein Teil der Häuſer iſt
auch ſchon bewohnt.

Soviel jetzt bekannt wird, ſollen im nächſten
Jahre nochmals ſiebzig Einfamilienwohnhäuſer
von der Landesſiedlung gebaut werden.

Schulhausbau

☉ Durch den Zuwachs der Einwohner in
Trudering mußte an die Vergrößerung des
Schulhauſes in Kirchtrudering gedacht werden.
Der Anbau an das bisherige Schulhaus umfaßt
zwei ſchöne Lehrſäle. Man rechnet, daß bis
März bereits die neuen Lehrſäle beziehbar ſind.

Ein weiteres Schulhausprojekt iſt auch in
Waldtrudering vorhanden. Die Pläne wurden
bereits von Architekt Berchtold in Waldtrudering
ausgearbeitet. Soferne von den zuſtändigen Be-
hörden die entſprechenden Mittel genehmigt wer-
den, ſoll noch im Frühjahr mit dem Neubau be-
gonnen werden.

Pasing
Faſchings-Revue

⚭ Der Reigen der diesjährigen größeren
Paſinger Bälle wird vom Männergeſangverein
eröffnet, deſſen Ball unter dem Motto „Revue“
am Samstag, den 19. Januar, im renovierten
Poſtſaal ſtattfindet. Die „Revue“ bringt in
großartiger karnevaliſtiſcher Aufmachung eine
Nachahmung der Ausſtattung des Deutſchen
Theaters in München bei deſſen Revuen. Außer-
dem bringt eine „Kapelle Barcelona“ in Natio-
naltracht Original Torero-Muſik Jazzband.

Am Samstag, den 26. Januar, veranſtaltet die
Freiwillige Feuerwehr Paſing im Poſtſaal ihren
Faſchings-Ball.

Winterſport

⚭ Eislauf-Möglichkeit beſteht zurzeit auf
dem Platze des Tennis-Clubs „Grün-Weiß“ an
der Maria Eichſtraße und am Sportplatz des
Turnvereins Paſing an der Landsbergerſtraße.

[Spaltenumbruch]

Eisſchieß-Gelegenheit iſt außer an den beiden
vorgenannten Plätzen auch im Garten des Gaſt-
hauſes zur Storchenburg beim Bahnhof.

Miesbach
Zu den Unterſchlagungen bei der
Ortskrankenkaſſe

Zu den Unterſchlagungen bei der Ortskranken-
kaſſe erfahren wir: Der bisherige Geſchäfts-
führer der Ortskrankenkaſſe Miesbach-Tegernſee,
P. Raab, hat um ſeine Entlaſſung nachgeſucht,
die ihm von der Ortskrankenkaſſe gewährt
wurde. Durch die bei der Ortskrankenkaſſe vor-
genommene Reviſion wurden Schädigungen der
Kaſſe im Betrage von annähernd 2500 Mark
feſtgeſtellt, für die der bisherige Geſchäftsführer
der Kaſſe verantwortlich gemacht wird. Ob eine
ſtrafbare Handlung oder nur eine mangelhafte
Geſchäftsführung vorliegt, wird die im Gang be-
findliche ſtrafgerichtliche Unterſuchung ergeben.

Tutzing
Kaminbrand

== Nachts 9 Uhr wurde die Feuerwehr durch
einen gewaltigen Feuerſchein am Himmel ge-
rufen. Es zeigte ſich aber, daß der Feuerſchein
nur durch einen Kaminbrand des Kloſters der
Miſſions - Benediktinerinnen verurſacht wurde.
Da auch durch die ſchneebedeckte Bedachung des
Kloſters eine weitere Brandgefahr nicht beſtand,
konnte die Feuerwehr, ohne in Aktion zu treten,
wieder einrücken.

Obermenzing
Kiosk-Einbruch

⚭ Ein Kiosk-Einbruch wurde in Obermen-
zing beim Bahnhof verübt. Die Diebe ſchlugen
die Fenſter ein und erbeuteten hauptſächlich
Tabakwaren im Werte von über 500 Mark. Die
Diebe ſind wie bei dem kürzlich in Lochhauſen
verübten Einbruch unerkannt entkommen.

Partenkirchen
Hoteldiebſtahl

In einem Kurheim in Partenkirchen wurden
in den Abendſtunden aus einem Fremdenzim-
mer, das eine Dame aus Berlin inne hat, ent-
wendet: Ein Damenpelzmantel (Seal - Kanin)
mit Crêpe-de-Chine-Futter, im Werte von
900 Mark, ferner ein Rindlederkoffer, der ein
Brillantkollier enthielt. An dem Anhänger hängt
ein größerer Brillant auſ Gold, in Platin ge-
faßt, im Werte von 300 Mark.

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[5/0005] Montag, den 14. Januar „AZ am Abend“ Nr. 11 Das deutſche Danzig Eröffnung der Danzig-Ausſtellung Oft iſt in den letzten Jahren der Name Dan- zig genannt worden. Bald waren es Nachrichten, die in Deutſchland bange Sorge um das Ergehen der alten Stadt hervorriefen, bald waren es Be- richte, die von der märchenhaften Schönheit des alten Hanſe-Danzig erzählten. Daß Danzig ſeit ſeiner Begründung Beziehung zu Polen gehabt hat, iſt unbeſtritten. Aber nie- mand wird daraus und aus einzelnen Beziehun- gen des heutigen Danziger Lebens den Schluß ziehen, daß Danzig polniſch ſei. Der Geiſt der Stadt und ſeiner Umgebung iſt immer deutſch ge- weſen, die freie Stadt Danzig will eine Stätte deutſcher Arbeit und Kultur und ein Bollwerk deutſchen Geiſtes ſein nach dem feſten Willen ſeiner geſam- ten Bevölkerung. Dieſes Deutſchtum, dieſe enge Verbundenheit mit dem deutſchen Land zeigt in faſt allen ihren Einzelheiten die Danzig-Ausſtellung des deutſchen Auslandsinſtitutes im Weißen Saal des Neuen Polizeigebäudes, es ſprach und klang aber auch aus allen Begrüßungsreden, die die feierliche Eröffnung der Ausſtellung am Samstag einleite- ten. Geheimrat Prof. Dr. von Pfeilſchifter von der deutſchen Akademie verſicherte den Veran- ſtaltern, den Vertretern des Auslandsinſtitutes und der Danziger Regierung, daß man ihrem Rin- gen um das Deutſchtum Danzigs auch in München innigſte Anteilnahme entgegenbringe und mit dazu beitragen wolle, daß über dem bedrohten Oſten des Reiches einſt wieder ein ſchönerer Morgen anbrechen werde. Generalkonſul Dr. h. c. Wanner, der Vor- ſitzende des Deutſchen Auslands-Inſtituts in Stuttgart ſprach von dem trotz aller Hinderniſſe immer ſtärker gewordenen Willen, die Zuſammen- _ hänge des Volkstums, die geiſtigen und kulturellen Bande zu erhalten und feſter zu knüpfen. Auch die Danzig-Ausſtellung diene ſolchen Zwek- ken und Zielen der Volkstumspflege und es ſei heilige Pflicht der Heimat, die Danziger Freunde in ihrer Deutſchheit, in ihrem Aushalten und Ausharren zu ſtärken. Auch Oberbürger- meiſter Scharnagl ſprach den Wunſch aus, Danziger Boden und Danziger Bürger bald wie- der vereint zu ſehen im Geſamtgebiet des deut- ſchen Vaterlandes. Der Präſident des Senats der freien Stadt Danzig, Dr. Heinrich Sahm ſagte in ſeiner An- ſprache über den Sinn der Ausſtellung, die er die Ausſtrellung von der deutſchen Seele Danzigs nannte: „Wir erblicken in ihr die Bekundung des Willens zur untrennbaren Aufrechterhaltung eng- ſter Kulturgemeinſchaft zwiſchen dem deutſchen Volk innerhalb der Grenzen des Deutſchen Reiches und den im Freiſtaat gegen ihren Willen abge- trennten Danziger Deutſchen. Wir wollen mit die- ſer Ausſtellung das Gefühl brüderlicher Zuſam- mengehörigkeit wecken und dadurch für Danzig werben. Miniſterpräſident Held erklärte hierauf mit einem kurzen, herzlichen Begrüßungswort die Danzig-Ausſtellung für eröffnet. Tödlicher Unfall Samstag früh gegen ½4 Uhr iſt der 47 Jahre alte Heuhändler Leonhard Wallner von Loh- hof in der Ingolſtädter Landſtraße zwiſchen Kilo- meterſtein 7 und 8 tödlich verunglückt. Wallner fuhr mit einem mit 2 Pferden beſpannten Heu- fuhrwerk von Lohhof Richtung München, wobei er von einem Privatkraftwagen eingeholt wurde. Ob er durch den überholenden Kraftwagen ver- unglückte, oder durch eigenes Verſchulden unter ſein Fuhrwerk kam, konnte bis jetzt nicht ein- wandfrei feſtgeſtellt werden. Deutſche Volkspartei — Nationalliberale Partei Bezirksverein München- Weſt. Zuſammenkunft am Montag, den 14. Januar 1929 abends 8 Uhr in der Gaſt- ſtätte Wittelsbacher Bierhalle (Nebenzim- mer) Donnersbergerſtraße 15 (nächſt Rot- kreuzplatz). Es wird u. a. Herr Oberlehrer Karl Gutmann über „Kulturziele des nationalen Liberalismus“ ſprechen. Ein- tritt frei. Gäſte willkommen. Rund um München. Trudering Tot auf der Straße ☉ Auf der Staatsſtraße nach München wurde der Betriebsleiter Andreas Stichauer von Tru- dering tot aufgefunden. Nach den bisherigen Erfahrungen dürfte der Tod durch Herzſchlag eingetreten ſein. Siedlung ☉ Im Norden von Trudering iſt eine ſchöne Siedlung von dreißig Häuſern der bayeriſchen Siedlungs- und Landbank entſtanden. Die Sied- lungshäuſer ſind vor allem den Schwerkriegs- beſchädigten zugedacht. Ein Teil der Häuſer iſt auch ſchon bewohnt. Soviel jetzt bekannt wird, ſollen im nächſten Jahre nochmals ſiebzig Einfamilienwohnhäuſer von der Landesſiedlung gebaut werden. Schulhausbau ☉ Durch den Zuwachs der Einwohner in Trudering mußte an die Vergrößerung des Schulhauſes in Kirchtrudering gedacht werden. Der Anbau an das bisherige Schulhaus umfaßt zwei ſchöne Lehrſäle. Man rechnet, daß bis März bereits die neuen Lehrſäle beziehbar ſind. Ein weiteres Schulhausprojekt iſt auch in Waldtrudering vorhanden. Die Pläne wurden bereits von Architekt Berchtold in Waldtrudering ausgearbeitet. Soferne von den zuſtändigen Be- hörden die entſprechenden Mittel genehmigt wer- den, ſoll noch im Frühjahr mit dem Neubau be- gonnen werden. Pasing Faſchings-Revue ⚭ Der Reigen der diesjährigen größeren Paſinger Bälle wird vom Männergeſangverein eröffnet, deſſen Ball unter dem Motto „Revue“ am Samstag, den 19. Januar, im renovierten Poſtſaal ſtattfindet. Die „Revue“ bringt in großartiger karnevaliſtiſcher Aufmachung eine Nachahmung der Ausſtattung des Deutſchen Theaters in München bei deſſen Revuen. Außer- dem bringt eine „Kapelle Barcelona“ in Natio- naltracht Original Torero-Muſik Jazzband. Am Samstag, den 26. Januar, veranſtaltet die Freiwillige Feuerwehr Paſing im Poſtſaal ihren Faſchings-Ball. Winterſport ⚭ Eislauf-Möglichkeit beſteht zurzeit auf dem Platze des Tennis-Clubs „Grün-Weiß“ an der Maria Eichſtraße und am Sportplatz des Turnvereins Paſing an der Landsbergerſtraße. Eisſchieß-Gelegenheit iſt außer an den beiden vorgenannten Plätzen auch im Garten des Gaſt- hauſes zur Storchenburg beim Bahnhof. Miesbach Zu den Unterſchlagungen bei der Ortskrankenkaſſe Zu den Unterſchlagungen bei der Ortskranken- kaſſe erfahren wir: Der bisherige Geſchäfts- führer der Ortskrankenkaſſe Miesbach-Tegernſee, P. Raab, hat um ſeine Entlaſſung nachgeſucht, die ihm von der Ortskrankenkaſſe gewährt wurde. Durch die bei der Ortskrankenkaſſe vor- genommene Reviſion wurden Schädigungen der Kaſſe im Betrage von annähernd 2500 Mark feſtgeſtellt, für die der bisherige Geſchäftsführer der Kaſſe verantwortlich gemacht wird. Ob eine ſtrafbare Handlung oder nur eine mangelhafte Geſchäftsführung vorliegt, wird die im Gang be- findliche ſtrafgerichtliche Unterſuchung ergeben. Tutzing Kaminbrand == Nachts 9 Uhr wurde die Feuerwehr durch einen gewaltigen Feuerſchein am Himmel ge- rufen. Es zeigte ſich aber, daß der Feuerſchein nur durch einen Kaminbrand des Kloſters der Miſſions - Benediktinerinnen verurſacht wurde. Da auch durch die ſchneebedeckte Bedachung des Kloſters eine weitere Brandgefahr nicht beſtand, konnte die Feuerwehr, ohne in Aktion zu treten, wieder einrücken. Obermenzing Kiosk-Einbruch ⚭ Ein Kiosk-Einbruch wurde in Obermen- zing beim Bahnhof verübt. Die Diebe ſchlugen die Fenſter ein und erbeuteten hauptſächlich Tabakwaren im Werte von über 500 Mark. Die Diebe ſind wie bei dem kürzlich in Lochhauſen verübten Einbruch unerkannt entkommen. Partenkirchen Hoteldiebſtahl In einem Kurheim in Partenkirchen wurden in den Abendſtunden aus einem Fremdenzim- mer, das eine Dame aus Berlin inne hat, ent- wendet: Ein Damenpelzmantel (Seal - Kanin) mit Crêpe-de-Chine-Futter, im Werte von 900 Mark, ferner ein Rindlederkoffer, der ein Brillantkollier enthielt. An dem Anhänger hängt ein größerer Brillant auſ Gold, in Platin ge- faßt, im Werte von 300 Mark. _

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Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2022-03-29T12:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 11, 14. Januar 1929, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine11_1929/5>, abgerufen am 23.11.2024.