Allgemeine Zeitung, Nr. 14, 14. Januar 1872.[Spaltenumbruch]
kaiserlichen Namenszug in Brillanten gefaßt trägt. Zur gleichen Zeit erschien Minister- Industrie, Handel und Verkehr. Frankfurt a. M., 12 Jan. Nordd. 5proc. Schatzscheine 100 G., prenß. Berlin, 11 Jan. Die Börse hatte heute keinen gleichmäßigen Charakter; An- Wien, 12 Jan. (Börsenrevue.) Seit Wochen nun dauert schon die Hausse- § Paris, 11 Jan. Die Börse ist absolut ohne Leben, aber für franzöfische (Deutsche Gründungen und Emissionen im Jahr 1871.) Schönber- Köln, 11 Jan. Bei der heute begonnenen Ziehung der Dombau-Lotterie * Augsburg, 12 Jan. Der heutige Schraunenstand betrug 4514 Hektoliter, Neueste Posten. Berlin, 12 Jan. Die Ernennungen des Regierungspräsidenten v. Ernkt- London, 12 Jan. Hiesige Blätter veröffentlichen ein Schreiben des Haag, 12 Jan. Zum Gesandten der öfterreichisch-ungarischen Monarchie Rom, 12 Jan. Die "Peninsular- and Oriental-Schifffahrtsgesellschaft" [irrelevantes Material]
[Spaltenumbruch]
kaiſerlichen Namenszug in Brillanten gefaßt trägt. Zur gleichen Zeit erſchien Miniſter- Induſtrie, Handel und Verkehr. Frankfurt a. M., 12 Jan. Nordd. 5proc. Schatzſcheine 100 G., prenß. Berlin, 11 Jan. Die Börſe hatte heute keinen gleichmäßigen Charakter; An- ⨱ Wien, 12 Jan. (Börſenrevue.) Seit Wochen nun dauert ſchon die Hauſse- § Paris, 11 Jan. Die Börſe iſt abſolut ohne Leben, aber für franzöfiſche (Deutſche Gründungen und Emiſſionen im Jahr 1871.) Schönber- Köln, 11 Jan. Bei der heute begonnenen Ziehung der Dombau-Lotterie * Augsburg, 12 Jan. Der heutige Schraunenſtand betrug 4514 Hektoliter, Neueſte Poſten. Berlin, 12 Jan. Die Ernennungen des Regierungspräſidenten v. Ernkt- London, 12 Jan. Hieſige Blätter veröffentlichen ein Schreiben des Haag, 12 Jan. Zum Geſandten der öfterreichiſch-ungariſchen Monarchie Rom, 12 Jan. Die „Peninſular- and Oriental-Schifffahrtsgeſellſchaft“ [irrelevantes Material]
<TEI> <text> <body> <div type="jVarious" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <p><pb facs="#f0007" n="199"/><cb/> kaiſerlichen Namenszug in Brillanten gefaßt trägt. Zur gleichen Zeit erſchien Miniſter-<lb/> Präfident Fürſt Auersperg mit den Miniſtern Stremayr und Unger, um dem gefeier-<lb/> ten Dichter das Comthurkreuz des Franz-Joſephs-Ordens zu übergeben, und ihm die<lb/> Mittheilung zu machen daß der Kaiſer die bisherige Beamten-Penſion Bauernfelds von<lb/> 420 Gulden auf 1000 Gulden erhöht habe. Unter den zuerſt Erſchienenen befand ſich<lb/> eine Deputation des Gemeinderaths, beſtehend aus dem Präſidium <hi rendition="#aq">Dr.</hi> Felder, <hi rendition="#aq">Dr.</hi><lb/> Newald und Khunn, ſowie den Gemeinderäthen Nikola und Uhl, um dem Dichter |das<lb/> Ehrenbürger – Diplom von Wien zu überreichen. Der Bürgermeiſter richtete an<lb/> Bauernfeld eine Anſprache, in welcher er der Freude Ausdruck gab Namens der Stadt<lb/> Wien ihn an ſeinem ſiebenzigſten Geburtstage begrüßen und ihm dieſes Diplom als<lb/> Zeichen der Hochachtung und Theilnahme ſeiner Mitbürger überreichen zu können. Der<lb/> Dichter antwortete, indem er das Uebermaß von Ehren ablehnte, und ſagte: er wiſſe<lb/> wohl welch beſcheidenen Rang er in der großen deutſchen Dichterwelt einnehme; er<lb/> wies darauf hin daß ſeine Haltung ſtets eine ſpeciell öſterreichiſche geweſen, und er<lb/> während der vierzig Jahre ſeines Wirkens es ſich zum Ziele geſetzt habe das öſterreichiſche,<lb/> ſpeciell das Wiener Leben auf der Bühne und in der Literatur zur Darſtellung zu brin-<lb/> gen; inwieweit ihm dieß gelungen, darüber ſtehe ihm kein Urtheil zu; doch das <hi rendition="#g">eine</hi><lb/> könne er verſichern: daß unter allen Ehren die ihm heut erwieſen werden, ihm die höchſte<lb/> Freude jene mache welche ihm von der Stadt Wien geworden. Director Aſcher, als<lb/> erſter Gratulant, brachte dem Dichter eine ſehr ſchön ausgeſtattete Adreſſe, von den<lb/> Mitgliedern des Carltheaters unterfertigt. Für 12 Uhr war das Erſcheinen Dingel-<lb/> ſtedts mit den Regiſſeuren des Hofburgtheaters angemeldet. (W. Bl.)</p> </div> </div><lb/> <div type="jFinancialNews" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Induſtrie, Handel und Verkehr.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline><hi rendition="#b">Frankfurt a. M.,</hi> 12 Jan.</dateline> <p>Nordd. 5proc. Schatzſcheine 100 G., prenß.<lb/> 5proc. Obl. 100 G., 4proc. — Naſſ 4½proc. Obl. 99½ bez, 4proc. 91½ G., 3½proc.<lb/> —, Kurheſſ. 4proc. Obl. 93⅝ P., Sächſiſche 5proc. Obl. —, Braunſchw. 3½proc. —,<lb/> S.-Gotha 5proc. 84½ bez, Bayer. 3½proc. —, Württemb. 5proc. 103½ G.,<lb/> 4½proc. 99¾ G, 4proc. 94⅞ bez, 3½proc. 88 G, Bad. 5proc. 103½ G.,<lb/> 4½proc. 99¼ G., 4proc. —, 3½proc. 89¾ G, Gr. heſſ. 5proc. 102½ G., 4proc.<lb/> 97⅛ G., 3½proc. —, Ung. 5proc. Eiſenb.-Anl. i. Silber 81⅛ G., 5proc. Gömörer<lb/> Hyp. i. S. 83½ bez., 5proc. ruſſ. conſ. Obl. v. 1870 88 G., 6proc. Nordamerikaner<lb/> rückzb. 1881 102½ bez., r. 1884 96¼ bez, r. 1887 97¾ bez., Frankf. Bank. 137 bez. er Div.<lb/> Bad. Bankactien — er Div., Mitteld. Creditactien 156½ G. er Div, 5proc. verloosb. Hyp.-<lb/> Pfdbr. d. Preuß. Bod.-Cred.-Act.-Bank 103 P, 4proc. Pfdbr. d. bayer. Hypoth.- u.<lb/> Wechſel-Bank 95¾ bez, 5proc. öſterr. Bod.-Cred.-Pfdbr. 92½ G., 5proc. ruſſ. Bod.-Cred.-<lb/> Pfdbr. 93⅞ G., 4½proc. Finnländiſche 90 G., 4½proc. Schwediſche 94¼ G.,<lb/> Pfälz. Marbahn 144 G. er Div., Ludwigsh.-Berbacher 193 beſ. er Div., heſſ. Ludwigsbahn<lb/> 183½ bez. er Div., 5proc. Buſhtiehrader E.-B.-A. <hi rendition="#aq">Lit. B.</hi> 229½ bez, 5proc. Donau-Drau-<lb/> E.-B.-A. i. S. 173½ G., 5proc. Rudolſsbahn-A. i. S. 172 G, 5proc. Vorarlb.-<lb/> E.-B.-A. i. S. 202½ G., 5proc. heſſ. Ludwigsb.-Pr. 103 G., 5proc. oberſchl. Pr.<lb/> 102¾ P., 5proc. pfälz. Ludwigsb.-Pr. 103⅛ G., 4½proc. —, 4proc. —,<lb/> 5proc. pfälz. Nordb.-Pr. 102¾ P, 5proc. Alföld-Finmaner-Pr. ſteuerfr. 83½ bez, 5proc.<lb/> Buſhtiehrader-Pr. ſtrfr. 92 bez., 5proc. Dnieſter-Pr. ſtrfr. 73½ G., 5proc. Donau-<lb/> Drau-Pr ſtrfr. 81¼ bez., 5proc. Eliſabeth Pr. I. Emiſſion 83⅛ G., v. 1862 82½ bez,<lb/> 5proc. Mähr.-Schleſ.-Ctr. Pr. ſtrfr. 79½ bez., 5proc. Ungar. Nordoſtb.-Pr. ſtrfr. 78¼ P.,<lb/> 6proc. Donau-Dampfſchiff-Pr. ſtrfr. —, 5proc. Südbahn-Pr. 84⅞ G., kurheſſ.<lb/> 40Thlr.-L. —, naſſ. 25fl.-L. —, bad. 35fl.-L. 69⅝ G., großh. heſſ. 50fl.-L. —,<lb/> 25fl.-L. —, preuß. Friedrichsd’or 9.57—58, Piſtolen 9.40—42, doppelte 9.40—42,<lb/> Ducaten 5.31—33, al marco 5.33—35, Sovereigns 11.45—47, ruſſ. Imperiales 9.41—43.<lb/> (Oeff. B.-Cursbl. d. Frankfurter Wechsler Makler Syndicats.)</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline><hi rendition="#b">Berlin,</hi> 11 Jan.</dateline> <p>Die <hi rendition="#g">Börſe</hi> hatte heute keinen gleichmäßigen Charakter; An-<lb/> fangs waren Franzoſen und Credit höher, wurden aber durch Realiſationen etwas gedrückt.<lb/> Lombarden waren feſt, ebenſo andere öſterreichiſche Bahnen, beſonders Rudolfsbahn, Nord-<lb/> weſtbahn, Kaſchau-Oderberger. Belebt waren Papier- und Silberrente, Italiener, Türken,<lb/> aber etwas niedriger, Rumänen feſt und ſtill, Amerikaner ziemlich feſt und belebt. Eiſen-<lb/> bahnen gut behauptet, Köln-Mindener und Bergiſche in gutem Berkehr, Lüttich-Lüneburger<lb/> geſucht, Hannover-Altenbekener und Halle-Sorauer Stamm-Prioritäten belebt. Vanken<lb/> wurden ſehr ſtark gehandelt, beſonders Unionbank, Darmſtädter, Disconto, Sächſiſch-Credit,<lb/> Provincial-Disconto und faſt alle Maklerbanken. Induſtriepapiere blieben feſt, der lebhaf-<lb/> teſte Verkehr fand in Laurahütte ſtatt. — Inländiſche und deutſche Fonds blieben feſt, waren<lb/> aber weniger belebt; von Prioritäten waren ruſſiſche etwas ſchwächer, 3½-, 4- und<lb/> 4½proc. inläudiſche belebt, auch 5proc. Rheiniſche und Halbſtädter. — Breſt-Grajewo-<lb/> Prioritäten 80 bez. u. G.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline>⨱ <hi rendition="#b">Wien,</hi> 12 Jan.</dateline> <head>(<hi rendition="#g">Börſenrevue.</hi>)</head> <p>Seit Wochen nun dauert ſchon die Hauſse-<lb/> bewegung an, und den höchſten Curſen folgen noch immer höhere. Auch in dieſer Woche<lb/> haben die Curſe im Vergleich zu der Vorwoche wieder einen bedeutenden Vorſprung ge-<lb/> wonnen, und ſtrafen jedes vernünftige Raiſonnement Lügen. Umſouſt fragt man woher<lb/> zu den abnorm gefliegenen Preiſen noch immer Käufer kommen follen, und doch kommen<lb/> immer neue, die vor der ſchwindeligen Höhe nicht zurückſchrecken, ja es ſogar zu begründen<lb/> wiſſen weßbalb ſie jetzt noch als Nehmer erſcheinen. Für jedes einzelne Effect wiſſen ſie<lb/> ſogar beſondere Gründe der Preiswürdigkeit anzuführen, welche die Börſe für ſtichhaltig er-<lb/> klärt, und die vom Standpunkte des Spielers aus ſogar als ſtichhaltig gelten können. Läßt<lb/> es ſich doch nicht läugnen daß die Mehrzahl unſerer Banken, durch die ungeheuren Gewiunſte<lb/> welche ihnen eben nur die Schwindelepoche zuführte, heuer in der Lage ſein wird rieſige<lb/> Divideuden zu zahlen. Der Spieler weiß alſo daß er im ſchlimmſten Fall einen Theil des<lb/> Geldes das er heute für eine Actie zahlt zurückerhalten werde, und daran die Actie zu<lb/> behalten, deukt er ja nicht. Enttäuſcht wird nur der Käufer ſein der da glaubt daß die<lb/> Banken alljährlich ſolche Dividenden zu zahlen im Stande ſein werden wie heuer. Bei<lb/> einzelnen Inſtituten trugen auch die mannichfachen neuen Gründungen und Emiſſionen zu<lb/> der Hauſſe ihrer Actien bei, die zum Theil bereits mit Erfolg effectuirt worden oder eines<lb/> Erfolges ſicher find. Dieſe Aſſecuranz liegt aber ſchon darin daß die neuen Emiſſions-<lb/> effecten der Börſe nur mit einem hohen Agio überlaſſen werden, und es charakteriſirt<lb/> unſere Zuſtände daß ſich bei den meiſten Emiſſionseffecten ſo viele Abnehmer zu dem<lb/> ſogenannten Einführungscurs finden, daß die Zahl der Vormerkungen meiſt die auf den<lb/> Markt zu bringende Actienmenge mehrfach überſchreitet. So hat die Unionbank die Actien<lb/><cb/> der Hôtelgeſellſchaft „Metropole“ in einer Stunde ſämmtlich mit einem Agio von ſzehu<lb/> bis zwölf Gulden an den Mann gebracht, was natürlich in Anbetracht des erzielten<lb/> Gewinus auch die Actien des Emiſſionsinſtituts, der Unionbank, um 5 bis 6 Guldeu<lb/> hob. Actien der Francobank ſtiegen um 3 fl, weil man den Erfolg der von ihr vorberei-<lb/> teten Emiſſion der Actien der „Induſtrie- und Bodencreditgeſellſchaſt“ escomptirt, die mit<lb/> 15 fl. Agio zur Subſcription aufgelegt werden. Die Actien des Bankvereins und der Cre-<lb/> ditanſtalt ſtiegen um 4 und 6 fl., weil ſchon jetzt für die Actien der anſtro-osmaniſcheu<lb/> Bank, welche dieſe Inſtitute in den nächſten Tagen an die Börſe bringen werden, ein Agio<lb/> von 20—25 fl. gezahlt wird. Und weil all dieſe Actien ſtiegen, beſſerten ſich auch jene der<lb/> Bereinsbank und Anglobank um je 5—6 fl., letztere auf ein Gerücht hin daß eine Ver-<lb/> wandlung der auf Silber lautenden Actien in mit Papier verzinsliche bevorſtehe, und daß<lb/> abermals „junge“ emittirt werden ſollen — ein Gerücht das offenbar nur für Specula-<lb/> tionszwecke ausgeſtreut wurde. Ganz anders war die Steigerung von Wechslerbankactien,<lb/> die ſeit der Vorwoche um 60 Gulden geſtiegen ſind, ohne daß man dieſe wahnfinnige Hauſſe<lb/> durch etwas anderes zu motiviren wußte, als daß die Regierung den Beſchluß der Gene-<lb/> ralverſammlung junge Actien auszugeben genehmigte, und daß die Wechslerbank die Actien<lb/> einer neuen Gasgeſellſchaft finanziren werde Die Bankeffecten waren indeſſen in dieſer<lb/> Woche nicht die einzigen welche bedeutende Aufbeſſerungen aufweiſen, denn auch auf die<lb/> Induſtrie-, Eiſenbahn- und Anlageeffecten dehnte ſich die Hauſſe aus. Von Eiſenbahnen<lb/> ſtiegen Staatsbahn um 10, Nordweſtbahn Lit <hi rendition="#aq">A</hi> um 2, Lit. <hi rendition="#aq">B</hi> um 4, Südbahn um 3,<lb/> Pardubitzer um 2 Gulden, Nordbahn um 4 Procent. Rückgängig waren nur Tramway<lb/> um 7 Gulden, weil man Zweifel darein ſetzt daß der Gemeinderath der Geſellſchaft die<lb/> von ihr gewünſchten Conceſſionen machen werde. Renten und Looſe ſetzten ihre Hauſſe<lb/> nicht fort, und nur Papierrente ſchließt um ein Procent gebeſſert gegen die Vorwoche. Von<lb/> Induſtrie-Effecten waren Eiſen- und Kohlenwerksactien, ſowie jene unſerer Verſicherungs-<lb/> geſellſchaften, bei geſtiegenen Curſen ſehr gefragt. Im Vordergrunde des Begehrs waren<lb/> auch die Actien aller Hypothecaranſtalten, welche pouſſirt wurden um Actien neuer Boden-<lb/> Creditinſtitute Eingang zu verſchaffen Gold- und Silberagio ermäßigten ſich gegen die<lb/> Vorwoche, unter dem Eindruck fortdauernder Effectenkäufe des Auslands, abermals um<lb/> ein Procent.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline>§ <hi rendition="#b">Paris,</hi> 11 Jan.</dateline> <p>Die <hi rendition="#g">Börſe</hi> iſt abſolut ohne Leben, aber für franzöfiſche<lb/> Staatspapiere doch von bemerkenswerther Feſtigkeit. Rente 56 12, Anleihe 91.02. Italie-<lb/> ner ſetzten ihre rückgängige Bewegung fort, ſie eröffnet eher ſchwächer als ſie geſtern ge-<lb/> blieben war, 67.95, wichen auf 67.45 und erholten ſich dann bis 67.85. Foncier 930,<lb/> Mobilier 490, ſpan. Mobilier 502, Pays-Bas 905 Von Bahnen no irten Antrichiens<lb/> 896 und 893, Lombarden 480, öſterr. Nordweſtbahn 500, Lyon 870.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>(<hi rendition="#g">Deutſche Gründungen und Emiſſionen im Jahr 1871.</hi>)</head> <p>Schönber-<lb/> bergers „Börſen- und Handelsbericht“ bringt in ſeiner letzten Nummer eine ſtatiſtiſche Zu-<lb/> ſammenſtellung ſämmtlicher im Jahr 1871 in Deutſchland erfolgten Emiſſionen. Nach<lb/> derſelben wurden im verfloſſenen Jahre emittirt: 4 Staatsanlehen im Betrag von 128 Mill.;<lb/> 24 ſtädtiſche. Anlehen im Betrag von 35.8 Mill.; 34 Eiſenbahnaulehen im Betrag von<lb/> 215.2 Mill.; ferner wurden gegründet: 113 Banken mit einem Capital von 490.7 Mill.;<lb/> 185 Induſtrie-Unternehmungen mit einem Capital von 172.7 Mill. fl.; Summe 360 Grün-<lb/> dungen mit einem Capital von 1042.4 Mill. fl. Nominal: Nach Quartalen berechnet<lb/> fanden im erſten Vierteljahr 50 Gründungen mit einem Capital von 302.2 Mill.; im<lb/> zweiten: 84 Emiſſionen mit einem Capital von 213.8 Mill.; im dritten Quartal 49 Emiſ-<lb/> ſionen mit einem Capital von 82.8 Mill., und endlich im letzten Vierteljahr 177 Emiſſio-<lb/> nen mit einem Capital von 443.6 Mill. fl. ſtatt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline><hi rendition="#b">Köln,</hi> 11 Jan.</dateline> <p>Bei der heute begonnenen Ziehung der <hi rendition="#g">Dombau-Lotterie</hi><lb/> wurden u. a folgende Gewinne gezogen: 100 Thlr. auf Nr. 213, 515, 320, 876, 55086,<lb/> 15503, 138401, 67806, 89285, 173763, 183716, 164374, 89756, 43501, 303855,<lb/> 101342, 152370, 136849, 283112, 337753, 327420, 210511, 318034, 300487, 117643,<lb/> 167941, 320876, 55086, 208604, 213515, 306999, 8990, 295254. 200 Thlr. auf<lb/> 342685, 508, 19651, 227093. 55915, 79471, 95602. 255778, 51748, 277301, 326512,<lb/> 140962. 500 Thlr. auf 47750, 255467. 1000 Thlr. auf 190162. 5000 Thlr. auf<lb/> 31948.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline>* <hi rendition="#b">Augsburg,</hi> 12 Jan.</dateline> <p>Der heutige <hi rendition="#g">Schraunenſtand</hi> betrug 4514 Hektoliter,<lb/> wovon 4203 Hekt. verkanft und 311 Hekt. anfgezogen wurden. Die Preiſe ein wenig ge-<lb/> ſtiegen, mit Ausnahme von Roggen. Mittelpreiſe: Weizen 11 fl. 31 kr., geſtiegen um 22 kr.,<lb/> Kern 10 fl 58 kr., geſtiegen um 10 kr., Reggen 7 fl. 28 kr., gefallen um 8 kr., Gerſte<lb/> 6 fl., 17 kr., geftiegen um 17 kr, Haber 3 fl. 30 kr., geſtiegen um 6 kr. Umſatzſumme<lb/> 34,752 fl. 32 kr.</p> </div> </div><lb/> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Neueſte Poſten.</hi> </hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline><hi rendition="#b">Berlin,</hi> 12 Jan.</dateline> <p>Die Ernennungen des Regierungspräſidenten v. Ernkt-<lb/> hauſen zu Trier zum Bezirkspräſidenten in Straßburg, ſowie des proviſoriſchen<lb/> Präfecten v. d. Heydt zum Bezirkspräſidenten in Colmar dürften, der „Krzztg.“<lb/> zufolge, unverweilt veröffentlicht werden. Ueber die Beſetzung des Präſidiums zu<lb/> Metz ſoll noch keine Veſtimmung getroffen ſein. (T. N.)</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline><hi rendition="#b">London,</hi> 12 Jan.</dateline> <p>Hieſige Blätter veröffentlichen ein Schreiben des<lb/> Generals Schenck vom 6 Dec., worin derſelbe ſeinen Rücktritt als Director der<lb/> Compagnie zur Ausbeutung der Grube „Emma“ bekannt macht. — Der „Times“<lb/> zufolge ſind, zwiſchen einer Gruppe von Londoner Financiers und Perſonen die<lb/> zum Telegraphenweſen in engen Beziehungen ſtehen, Einleitungen zur Herſtellung<lb/> einer directen Kabelverbindung zwiſchen England und New-York getroffen worden.<lb/> — In Folge einer Erploſion in der Kohlenzeche Oakwood in Südwales wurden<lb/> 11 Menſchen getödtet. (T. N.)</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline><hi rendition="#b">Haag,</hi> 12 Jan.</dateline> <p>Zum Geſandten der öfterreichiſch-ungariſchen Monarchie<lb/> am hieſigen Hof iſt Baron v. Haymerle, bisher Geſandter in Athen, ernannt wor-<lb/> den. Es beſtätigt ſich daß derſelbe in Athen durch Baron Pottenberg erſetzt<lb/> wird. (T. N.)</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline><hi rendition="#b">Rom,</hi> 12 Jan.</dateline> <p>Die „Peninſular- and Oriental-Schifffahrtsgeſellſchaft“<lb/> hat, wie „Fanfulla“ berichtet, der italieniſchen Regierung Vorſchläge behufs Her-<lb/> ſtellung eines wöchentlichen Schifffahrtsdienſtes nach Indien und China mit er-<lb/> mäßigten Tarifen überreicht. (T. N.)</p> </div> </div><lb/> <div type="jAnnouncements" n="1"> <gap reason="insignificant"/> </div> </body> </text> </TEI> [199/0007]
kaiſerlichen Namenszug in Brillanten gefaßt trägt. Zur gleichen Zeit erſchien Miniſter-
Präfident Fürſt Auersperg mit den Miniſtern Stremayr und Unger, um dem gefeier-
ten Dichter das Comthurkreuz des Franz-Joſephs-Ordens zu übergeben, und ihm die
Mittheilung zu machen daß der Kaiſer die bisherige Beamten-Penſion Bauernfelds von
420 Gulden auf 1000 Gulden erhöht habe. Unter den zuerſt Erſchienenen befand ſich
eine Deputation des Gemeinderaths, beſtehend aus dem Präſidium Dr. Felder, Dr.
Newald und Khunn, ſowie den Gemeinderäthen Nikola und Uhl, um dem Dichter |das
Ehrenbürger – Diplom von Wien zu überreichen. Der Bürgermeiſter richtete an
Bauernfeld eine Anſprache, in welcher er der Freude Ausdruck gab Namens der Stadt
Wien ihn an ſeinem ſiebenzigſten Geburtstage begrüßen und ihm dieſes Diplom als
Zeichen der Hochachtung und Theilnahme ſeiner Mitbürger überreichen zu können. Der
Dichter antwortete, indem er das Uebermaß von Ehren ablehnte, und ſagte: er wiſſe
wohl welch beſcheidenen Rang er in der großen deutſchen Dichterwelt einnehme; er
wies darauf hin daß ſeine Haltung ſtets eine ſpeciell öſterreichiſche geweſen, und er
während der vierzig Jahre ſeines Wirkens es ſich zum Ziele geſetzt habe das öſterreichiſche,
ſpeciell das Wiener Leben auf der Bühne und in der Literatur zur Darſtellung zu brin-
gen; inwieweit ihm dieß gelungen, darüber ſtehe ihm kein Urtheil zu; doch das eine
könne er verſichern: daß unter allen Ehren die ihm heut erwieſen werden, ihm die höchſte
Freude jene mache welche ihm von der Stadt Wien geworden. Director Aſcher, als
erſter Gratulant, brachte dem Dichter eine ſehr ſchön ausgeſtattete Adreſſe, von den
Mitgliedern des Carltheaters unterfertigt. Für 12 Uhr war das Erſcheinen Dingel-
ſtedts mit den Regiſſeuren des Hofburgtheaters angemeldet. (W. Bl.)
Induſtrie, Handel und Verkehr.
Frankfurt a. M., 12 Jan. Nordd. 5proc. Schatzſcheine 100 G., prenß.
5proc. Obl. 100 G., 4proc. — Naſſ 4½proc. Obl. 99½ bez, 4proc. 91½ G., 3½proc.
—, Kurheſſ. 4proc. Obl. 93⅝ P., Sächſiſche 5proc. Obl. —, Braunſchw. 3½proc. —,
S.-Gotha 5proc. 84½ bez, Bayer. 3½proc. —, Württemb. 5proc. 103½ G.,
4½proc. 99¾ G, 4proc. 94⅞ bez, 3½proc. 88 G, Bad. 5proc. 103½ G.,
4½proc. 99¼ G., 4proc. —, 3½proc. 89¾ G, Gr. heſſ. 5proc. 102½ G., 4proc.
97⅛ G., 3½proc. —, Ung. 5proc. Eiſenb.-Anl. i. Silber 81⅛ G., 5proc. Gömörer
Hyp. i. S. 83½ bez., 5proc. ruſſ. conſ. Obl. v. 1870 88 G., 6proc. Nordamerikaner
rückzb. 1881 102½ bez., r. 1884 96¼ bez, r. 1887 97¾ bez., Frankf. Bank. 137 bez. er Div.
Bad. Bankactien — er Div., Mitteld. Creditactien 156½ G. er Div, 5proc. verloosb. Hyp.-
Pfdbr. d. Preuß. Bod.-Cred.-Act.-Bank 103 P, 4proc. Pfdbr. d. bayer. Hypoth.- u.
Wechſel-Bank 95¾ bez, 5proc. öſterr. Bod.-Cred.-Pfdbr. 92½ G., 5proc. ruſſ. Bod.-Cred.-
Pfdbr. 93⅞ G., 4½proc. Finnländiſche 90 G., 4½proc. Schwediſche 94¼ G.,
Pfälz. Marbahn 144 G. er Div., Ludwigsh.-Berbacher 193 beſ. er Div., heſſ. Ludwigsbahn
183½ bez. er Div., 5proc. Buſhtiehrader E.-B.-A. Lit. B. 229½ bez, 5proc. Donau-Drau-
E.-B.-A. i. S. 173½ G., 5proc. Rudolſsbahn-A. i. S. 172 G, 5proc. Vorarlb.-
E.-B.-A. i. S. 202½ G., 5proc. heſſ. Ludwigsb.-Pr. 103 G., 5proc. oberſchl. Pr.
102¾ P., 5proc. pfälz. Ludwigsb.-Pr. 103⅛ G., 4½proc. —, 4proc. —,
5proc. pfälz. Nordb.-Pr. 102¾ P, 5proc. Alföld-Finmaner-Pr. ſteuerfr. 83½ bez, 5proc.
Buſhtiehrader-Pr. ſtrfr. 92 bez., 5proc. Dnieſter-Pr. ſtrfr. 73½ G., 5proc. Donau-
Drau-Pr ſtrfr. 81¼ bez., 5proc. Eliſabeth Pr. I. Emiſſion 83⅛ G., v. 1862 82½ bez,
5proc. Mähr.-Schleſ.-Ctr. Pr. ſtrfr. 79½ bez., 5proc. Ungar. Nordoſtb.-Pr. ſtrfr. 78¼ P.,
6proc. Donau-Dampfſchiff-Pr. ſtrfr. —, 5proc. Südbahn-Pr. 84⅞ G., kurheſſ.
40Thlr.-L. —, naſſ. 25fl.-L. —, bad. 35fl.-L. 69⅝ G., großh. heſſ. 50fl.-L. —,
25fl.-L. —, preuß. Friedrichsd’or 9.57—58, Piſtolen 9.40—42, doppelte 9.40—42,
Ducaten 5.31—33, al marco 5.33—35, Sovereigns 11.45—47, ruſſ. Imperiales 9.41—43.
(Oeff. B.-Cursbl. d. Frankfurter Wechsler Makler Syndicats.)
Berlin, 11 Jan. Die Börſe hatte heute keinen gleichmäßigen Charakter; An-
fangs waren Franzoſen und Credit höher, wurden aber durch Realiſationen etwas gedrückt.
Lombarden waren feſt, ebenſo andere öſterreichiſche Bahnen, beſonders Rudolfsbahn, Nord-
weſtbahn, Kaſchau-Oderberger. Belebt waren Papier- und Silberrente, Italiener, Türken,
aber etwas niedriger, Rumänen feſt und ſtill, Amerikaner ziemlich feſt und belebt. Eiſen-
bahnen gut behauptet, Köln-Mindener und Bergiſche in gutem Berkehr, Lüttich-Lüneburger
geſucht, Hannover-Altenbekener und Halle-Sorauer Stamm-Prioritäten belebt. Vanken
wurden ſehr ſtark gehandelt, beſonders Unionbank, Darmſtädter, Disconto, Sächſiſch-Credit,
Provincial-Disconto und faſt alle Maklerbanken. Induſtriepapiere blieben feſt, der lebhaf-
teſte Verkehr fand in Laurahütte ſtatt. — Inländiſche und deutſche Fonds blieben feſt, waren
aber weniger belebt; von Prioritäten waren ruſſiſche etwas ſchwächer, 3½-, 4- und
4½proc. inläudiſche belebt, auch 5proc. Rheiniſche und Halbſtädter. — Breſt-Grajewo-
Prioritäten 80 bez. u. G.
⨱ Wien, 12 Jan. (Börſenrevue.) Seit Wochen nun dauert ſchon die Hauſse-
bewegung an, und den höchſten Curſen folgen noch immer höhere. Auch in dieſer Woche
haben die Curſe im Vergleich zu der Vorwoche wieder einen bedeutenden Vorſprung ge-
wonnen, und ſtrafen jedes vernünftige Raiſonnement Lügen. Umſouſt fragt man woher
zu den abnorm gefliegenen Preiſen noch immer Käufer kommen follen, und doch kommen
immer neue, die vor der ſchwindeligen Höhe nicht zurückſchrecken, ja es ſogar zu begründen
wiſſen weßbalb ſie jetzt noch als Nehmer erſcheinen. Für jedes einzelne Effect wiſſen ſie
ſogar beſondere Gründe der Preiswürdigkeit anzuführen, welche die Börſe für ſtichhaltig er-
klärt, und die vom Standpunkte des Spielers aus ſogar als ſtichhaltig gelten können. Läßt
es ſich doch nicht läugnen daß die Mehrzahl unſerer Banken, durch die ungeheuren Gewiunſte
welche ihnen eben nur die Schwindelepoche zuführte, heuer in der Lage ſein wird rieſige
Divideuden zu zahlen. Der Spieler weiß alſo daß er im ſchlimmſten Fall einen Theil des
Geldes das er heute für eine Actie zahlt zurückerhalten werde, und daran die Actie zu
behalten, deukt er ja nicht. Enttäuſcht wird nur der Käufer ſein der da glaubt daß die
Banken alljährlich ſolche Dividenden zu zahlen im Stande ſein werden wie heuer. Bei
einzelnen Inſtituten trugen auch die mannichfachen neuen Gründungen und Emiſſionen zu
der Hauſſe ihrer Actien bei, die zum Theil bereits mit Erfolg effectuirt worden oder eines
Erfolges ſicher find. Dieſe Aſſecuranz liegt aber ſchon darin daß die neuen Emiſſions-
effecten der Börſe nur mit einem hohen Agio überlaſſen werden, und es charakteriſirt
unſere Zuſtände daß ſich bei den meiſten Emiſſionseffecten ſo viele Abnehmer zu dem
ſogenannten Einführungscurs finden, daß die Zahl der Vormerkungen meiſt die auf den
Markt zu bringende Actienmenge mehrfach überſchreitet. So hat die Unionbank die Actien
der Hôtelgeſellſchaft „Metropole“ in einer Stunde ſämmtlich mit einem Agio von ſzehu
bis zwölf Gulden an den Mann gebracht, was natürlich in Anbetracht des erzielten
Gewinus auch die Actien des Emiſſionsinſtituts, der Unionbank, um 5 bis 6 Guldeu
hob. Actien der Francobank ſtiegen um 3 fl, weil man den Erfolg der von ihr vorberei-
teten Emiſſion der Actien der „Induſtrie- und Bodencreditgeſellſchaſt“ escomptirt, die mit
15 fl. Agio zur Subſcription aufgelegt werden. Die Actien des Bankvereins und der Cre-
ditanſtalt ſtiegen um 4 und 6 fl., weil ſchon jetzt für die Actien der anſtro-osmaniſcheu
Bank, welche dieſe Inſtitute in den nächſten Tagen an die Börſe bringen werden, ein Agio
von 20—25 fl. gezahlt wird. Und weil all dieſe Actien ſtiegen, beſſerten ſich auch jene der
Bereinsbank und Anglobank um je 5—6 fl., letztere auf ein Gerücht hin daß eine Ver-
wandlung der auf Silber lautenden Actien in mit Papier verzinsliche bevorſtehe, und daß
abermals „junge“ emittirt werden ſollen — ein Gerücht das offenbar nur für Specula-
tionszwecke ausgeſtreut wurde. Ganz anders war die Steigerung von Wechslerbankactien,
die ſeit der Vorwoche um 60 Gulden geſtiegen ſind, ohne daß man dieſe wahnfinnige Hauſſe
durch etwas anderes zu motiviren wußte, als daß die Regierung den Beſchluß der Gene-
ralverſammlung junge Actien auszugeben genehmigte, und daß die Wechslerbank die Actien
einer neuen Gasgeſellſchaft finanziren werde Die Bankeffecten waren indeſſen in dieſer
Woche nicht die einzigen welche bedeutende Aufbeſſerungen aufweiſen, denn auch auf die
Induſtrie-, Eiſenbahn- und Anlageeffecten dehnte ſich die Hauſſe aus. Von Eiſenbahnen
ſtiegen Staatsbahn um 10, Nordweſtbahn Lit A um 2, Lit. B um 4, Südbahn um 3,
Pardubitzer um 2 Gulden, Nordbahn um 4 Procent. Rückgängig waren nur Tramway
um 7 Gulden, weil man Zweifel darein ſetzt daß der Gemeinderath der Geſellſchaft die
von ihr gewünſchten Conceſſionen machen werde. Renten und Looſe ſetzten ihre Hauſſe
nicht fort, und nur Papierrente ſchließt um ein Procent gebeſſert gegen die Vorwoche. Von
Induſtrie-Effecten waren Eiſen- und Kohlenwerksactien, ſowie jene unſerer Verſicherungs-
geſellſchaften, bei geſtiegenen Curſen ſehr gefragt. Im Vordergrunde des Begehrs waren
auch die Actien aller Hypothecaranſtalten, welche pouſſirt wurden um Actien neuer Boden-
Creditinſtitute Eingang zu verſchaffen Gold- und Silberagio ermäßigten ſich gegen die
Vorwoche, unter dem Eindruck fortdauernder Effectenkäufe des Auslands, abermals um
ein Procent.
§ Paris, 11 Jan. Die Börſe iſt abſolut ohne Leben, aber für franzöfiſche
Staatspapiere doch von bemerkenswerther Feſtigkeit. Rente 56 12, Anleihe 91.02. Italie-
ner ſetzten ihre rückgängige Bewegung fort, ſie eröffnet eher ſchwächer als ſie geſtern ge-
blieben war, 67.95, wichen auf 67.45 und erholten ſich dann bis 67.85. Foncier 930,
Mobilier 490, ſpan. Mobilier 502, Pays-Bas 905 Von Bahnen no irten Antrichiens
896 und 893, Lombarden 480, öſterr. Nordweſtbahn 500, Lyon 870.
(Deutſche Gründungen und Emiſſionen im Jahr 1871.) Schönber-
bergers „Börſen- und Handelsbericht“ bringt in ſeiner letzten Nummer eine ſtatiſtiſche Zu-
ſammenſtellung ſämmtlicher im Jahr 1871 in Deutſchland erfolgten Emiſſionen. Nach
derſelben wurden im verfloſſenen Jahre emittirt: 4 Staatsanlehen im Betrag von 128 Mill.;
24 ſtädtiſche. Anlehen im Betrag von 35.8 Mill.; 34 Eiſenbahnaulehen im Betrag von
215.2 Mill.; ferner wurden gegründet: 113 Banken mit einem Capital von 490.7 Mill.;
185 Induſtrie-Unternehmungen mit einem Capital von 172.7 Mill. fl.; Summe 360 Grün-
dungen mit einem Capital von 1042.4 Mill. fl. Nominal: Nach Quartalen berechnet
fanden im erſten Vierteljahr 50 Gründungen mit einem Capital von 302.2 Mill.; im
zweiten: 84 Emiſſionen mit einem Capital von 213.8 Mill.; im dritten Quartal 49 Emiſ-
ſionen mit einem Capital von 82.8 Mill., und endlich im letzten Vierteljahr 177 Emiſſio-
nen mit einem Capital von 443.6 Mill. fl. ſtatt.
Köln, 11 Jan. Bei der heute begonnenen Ziehung der Dombau-Lotterie
wurden u. a folgende Gewinne gezogen: 100 Thlr. auf Nr. 213, 515, 320, 876, 55086,
15503, 138401, 67806, 89285, 173763, 183716, 164374, 89756, 43501, 303855,
101342, 152370, 136849, 283112, 337753, 327420, 210511, 318034, 300487, 117643,
167941, 320876, 55086, 208604, 213515, 306999, 8990, 295254. 200 Thlr. auf
342685, 508, 19651, 227093. 55915, 79471, 95602. 255778, 51748, 277301, 326512,
140962. 500 Thlr. auf 47750, 255467. 1000 Thlr. auf 190162. 5000 Thlr. auf
31948.
* Augsburg, 12 Jan. Der heutige Schraunenſtand betrug 4514 Hektoliter,
wovon 4203 Hekt. verkanft und 311 Hekt. anfgezogen wurden. Die Preiſe ein wenig ge-
ſtiegen, mit Ausnahme von Roggen. Mittelpreiſe: Weizen 11 fl. 31 kr., geſtiegen um 22 kr.,
Kern 10 fl 58 kr., geſtiegen um 10 kr., Reggen 7 fl. 28 kr., gefallen um 8 kr., Gerſte
6 fl., 17 kr., geftiegen um 17 kr, Haber 3 fl. 30 kr., geſtiegen um 6 kr. Umſatzſumme
34,752 fl. 32 kr.
Neueſte Poſten.
Berlin, 12 Jan. Die Ernennungen des Regierungspräſidenten v. Ernkt-
hauſen zu Trier zum Bezirkspräſidenten in Straßburg, ſowie des proviſoriſchen
Präfecten v. d. Heydt zum Bezirkspräſidenten in Colmar dürften, der „Krzztg.“
zufolge, unverweilt veröffentlicht werden. Ueber die Beſetzung des Präſidiums zu
Metz ſoll noch keine Veſtimmung getroffen ſein. (T. N.)
London, 12 Jan. Hieſige Blätter veröffentlichen ein Schreiben des
Generals Schenck vom 6 Dec., worin derſelbe ſeinen Rücktritt als Director der
Compagnie zur Ausbeutung der Grube „Emma“ bekannt macht. — Der „Times“
zufolge ſind, zwiſchen einer Gruppe von Londoner Financiers und Perſonen die
zum Telegraphenweſen in engen Beziehungen ſtehen, Einleitungen zur Herſtellung
einer directen Kabelverbindung zwiſchen England und New-York getroffen worden.
— In Folge einer Erploſion in der Kohlenzeche Oakwood in Südwales wurden
11 Menſchen getödtet. (T. N.)
Haag, 12 Jan. Zum Geſandten der öfterreichiſch-ungariſchen Monarchie
am hieſigen Hof iſt Baron v. Haymerle, bisher Geſandter in Athen, ernannt wor-
den. Es beſtätigt ſich daß derſelbe in Athen durch Baron Pottenberg erſetzt
wird. (T. N.)
Rom, 12 Jan. Die „Peninſular- and Oriental-Schifffahrtsgeſellſchaft“
hat, wie „Fanfulla“ berichtet, der italieniſchen Regierung Vorſchläge behufs Her-
ſtellung eines wöchentlichen Schifffahrtsdienſtes nach Indien und China mit er-
mäßigten Tarifen überreicht. (T. N.)
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(2022-04-08T12:00:00Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.
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