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Allgemeine Zeitung, Nr. 157, 5. Juni 1860.

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[Spaltenumbruch] gelegten Depeschen des Hrn. Bruce eine gewisse Bestätigung zu erhalten. Hr.
Bruce, dessen Ungestüm sein am Peiho begangenes Unrecht durch ein neues
und größeres wieder gut zu machen sich nicht länger zügeln läßt, erhält end-
lich das ersehnte Ultimatum, in dem er nichts anderes als den Beginn der
Feindseligkeiten sehen konnte. Dieses Ultimatum, welches durch seine Ueber-
einstimmung mit dem gleichzeitig abzugebenden französischen einen besonders
imposanten Effect hervorbringen sollte, weicht jedoch bei näherer Besichtigung
in einem wesentlichen Punkt von demjenigen ab welches der französische Ge-
fandte zu überreichen beauftragt ist. Frankreich verlangt Entschädigung für
die Kosten seiner Expedition, Lord J. Russell jedoch will eine solche Forderung
erst dann geltend machen, wenn das Ultimatum verworfen werden sollte. Was
ist zu thun? Hr. Bruce, für dessen diplomatische Weisheit Bomben und Kar-
tätschen bekanntlich nicht nur die ultima, sondern die erste und einzige ratio
sind, weiß fich zu helfen; auf seine eigene Verantwortung hin annullirt er
"diesen Gnadenact, den er, wie er fürchtet, durch seine eigenen Depeschen ver-
anlaßt hat." Aber diese Depeschen waren unrichtig, "denn es ist seine Ueber-
zeugung daß nichts als eine vollständige Niederlage dieser feindlichen Partei,
und eine Lection die den Chinesen lehren wird daß Treulosigkeit und Unauf-
richtigkeit nothwendig zu eclatanter Bestrafung führen müssen, uns befähigen
kann unsere Beziehungen für die Zukunft auf eine feste Grundlage zu stellen."
In dieser Ueberzeugung, die übrigens von allen in China verwandten eng-
lischen Staatsmännern getheilt worden ist, und gleichwohl keine sehr "feste
Grundlage" bis jetzt geschaffen hat, nimmt er sich die Freiheit den unpafsenden
"Gnadenact" unseres Cabinets zu verbessern, und "sein Ultimatum mit dem
französischen in Uebereinstimmung zu bringen," und hofft "daß die Vortheile
eines gemeinsamen Vorgehens von Seiten der Alliirten diesen Schritt ent-
schuldigen werden." Die Erfüllung dieser in einer Depesche vom 6 Februar
ausgedrückten Absicht wird uns in zwei neuen Depeschen vom 6 und 7 März
mitgetheilt. Jene enthält eine Abschrift des vom Hrn. Bruce dem "älteren
Staatssecretär Pang-Wan-Tschang" überschickten Ultimatums, in welchem
verlangt wird: 1) Entschuldigung; 2) unverzügliche Ratification des Vertrags
von Tien-tsin nebst freier Fahrt des nach Peking reisenden englischen Gesandten
auf einem brittischen Kriegsschiff über Taku bis Tien-tsin (also gerade das
was zum Conflict am Peiho geführt hatte); 3) volle Ausführung des Vertrags
und prempte Bezahlung der stipulirten Entschädigungssumme von 4 Mill. Taels;
4) Aufgebung der Privatübereinkunft, wonach der engl. Gesandte nur gelegent-
lich und je nach Bedürfniß nach Peking kommen soll, und Geltendmachung
des §. 2 des Tien-tsin-Vertrags, der dem Gesandten einen permanenten
Aufenthalt in Peking zusagt; 5 Herausgabe der am Peiho genommenen
Schiffe und Kriegsmaterialien; 6) Entschädigung für die Kosten der gegen-
wärtigen Expedition. Der letzte Punkt wird anfangs nur durch eine beilän-
fige Parenthese angedeutet, jedoch später, wie in der Depesche vom 7 März zu
lesen ist, zu seinem besondern Paragraphen formulirt. Hr. Bruce kennt die
"Größe der Verantwortlichkeit," die er durch dieses eigenmächtige Verfahren
über sich nimmt, sehr wohl, aber er denkt daß die finanzielle Frage keinen
großen Widerspruch in Peking finden werde; zwar ist "der Staatsschatz leer,
aber die Kaufmannschaft fährt fort solvent zu seyn." Diese brauchen die
Mandarinen daher nur zu brandschatzen um die individuellen Sympathien,
welche Hr. Bruce im Widerspruch mit den Vorschriften seiner Regierung für
besagte "Entschädigung" empfindet, gebührend zu befriedigen. Unter dem
9 April kündigt Hr. Bruce die Verwerfung des Ultimatums von Seite der
chinesischen Regierung an, und hält es nochmals für nöthig sein Verfahren in
den Vorgängen des verflossenen Jahres zu rechtfertigen, oder vielmehr zu ent-
schuldigen. Qui s'excuse s'accuse. Das Verdammungsurtheil welches
ganz Europa und die Majorität des englischen Volks über den Conflict am
Peihozgesprochen hat, und welches endlich zu seiner Zurückberufung und der
Absendung seines Bruders, Lord Elgins, führte, kann durch diese schwachen
Rechtfertigungsversuche nicht alterirt werden. Er "muß bemerken daß die
Entschließung der chinesischen Regierung einem Versuche von Seite der euro-
päischen Gesandtschaften Peking vermittelst des Peiho zu erreichen: mit Ge-
walt zu widerstehen, einige Monate früher der russischen Regierung mitgetheilt
worden war." Diese Mittheilung wird Hrn. Urquhart erwünscht kommen.
Er selbst wurde nur aufgefordert "die Kriegsschiffe außerhalb der Flußbarre
an der Mündung des Peiho ankern zu lassen." Gleichwohl brachte, wie es
später heißt, Admiral Hope, "die kleinern Kanonenboote über die Barre,"
d. h. er riß diese Barre ein, und begann den Angriff auf das Fort. Die Ant-
wort des chinesischen Cabinets, welche von der Times als "Insolenz" bezeich-
net wird, ist ein interessantes Actenstück, das viel mehr Logik und diplomati-
schen Tack verräth als die persönlichen Kriegsmanifeste welche Hr. Bruce in
Form von Depeschen nach Downingstreet schickt. Hrn. Bruce's Mittheilungen
haben den Ministerrath des himmlischen Reichs "in das größte Erstaunen
versetzt." Der englische Gesandte war benachrichtigt worden daß Kriegsschiffe
nicht über die Barre gehen dürften. "Der Generalgouverneur von Tschih l
theilte ihm ferner mit daß er seinen Weg über Peh-tang zu nehmen habe, und
schickte ihm ein Geschenk an Lebensmitteln; er wollte nichts annehmen, son-
[Spaltenumbruch] dern brachte seine Schiffe plötzlich nach Taku, und hegann die Vertheidigungs-
werke zu zerstören. Und da er kam um einen Vertrag auszutauschen, warum
brachte er Kriegsschiffe mit?" Die Beantwortung dieser Frage schließt das
Geheimniß des Bruce'schen Verfahrens und der englischen Politik seit dem er-
sten chinesischen Krieg ein. Die Entschädigungsforderungen werden ganz rich-
tig mit der Entgegnung zurückgewiesen: daß die Kosten welche China zu seiner
Vertheidigung habe aufwenden müssen, noch viel größer seyen als die von den
Engländern auf ihren Angriff verwandten. Wollte daher China seinerseits
Entschädigung verlangen, so würde England finden daß seine Auslagen nicht
halb so viel betragen als die des Reichs der Mitte. Schließlich wird um
mehr "Decorum" gebeten. Alles das wurde von den Gegnern der in China
verfolgten Politik genau vorausgesagt. England, auf der einen Seite von
seinem Handelsegoismus getrieben, auf der andern von Frankreich aufgehetzt,
während Rußland diesen Freundschaftsdienst bei den Chinesen übernommen
zu haben scheint, schreitet auf dem Weg der Gewaltthätigkeit unaufhaltsam
weiter, bis es jeden friedlichen Handelsverkehr mit den Chinesen unmöglich
gemacht haben wird. Und das ist es gerade was Frankreich und Rußland
erreichen wollen.




Deutschland.
Bayern.

Zur Erinnerung an die stets denkwürdige Säcu-
larfeier der Geburt Schillers ist im Verlage von Piloty u. Löhle in München ein
Kunstblatt mit Schillers und seiner Frau Bildnissen nach bisher wenig bekannten
Originalzeichnungen erschienen. Das Bild Schillers ist nach dem Leben
1787 von Reinhart, und das seiner Frau Charlotte 1791 von Charlotte
v. Stein (Goethe's Freundin), von S. Braun auf Stein ausgeführt. Das
Bildniß der Frau Schillers namentlich zieht durch die Regelmäßigkeit und
Milde der Züge ungemein an.


Von heute bis zum 6 Jun. sind im obern
Gelaß der Herrentrinkstube die Geschenke ausgestellt welche zum Zweck der
Verloosung für die allgemeine deutsche Schillerstiftung vom hiesigen Filial-
verein gesammelt wurden. Es sind zumeist Arbeiten von Frauen und Jung-
frauen aus Nürnberg und dem benachbarten Fürth, über 700 Stücke, von
mannichfachem Werth und oft sinniger Wahl. Die Sammlung wird nach der
Ausstellung sofort nach Dresden gesendet, und dort ein ehrendes Zeugniß für
unsere Frauenwelt ablegen; der Eintrittspreis zur Besichtigung obiger Ge-
schenke und Arbeiten ist dem Besten der Schillerstiftung selbst gewidmet. --
Nach Berichten aus der Oberpfalz sind die Arbeiten für die Nürnberg-Pilsener
Eisenbahn bereits bis knapp an die böhmische Gränze vorgerückt, so daß die
Eröffnung der Fahrt von Nürnberg bis Cham bis October dieses, und von
da bis Furth bis zum Frühjahr des nächsten Jahrs erfolgen kann. Für Furth
im Walde erwächst aus dem Umstand daß es einen Doppelbahnhof mit einem
böhmisch-bayerischen Zollamt etc. erhält, ein wesentlicher Vortheil, und es ist
dieser von Aemtern und Vortheilen bisher sehr verschonten Stadt auch wohl zu
gönnen. Auch von Pilsen nach der bayerischen Gränze zu wird rüftig gear-
beitet, so daß man sicherlich von dieser Seite den Eröffnungstermin ebenfalls
gewissenhaft einhalten wird. Auffallend soll der grelle Unterschied zwischen den
hohen Entschädigungen seyn welche in Bayern für abgetretene Grundstücke
gezahlt wurden, und den fast ärmlichen Summen welche den Grundbesitzern
auf böhmischem Boden gewährt wurden.

Württemberg.

Im "Schw. M." lesen wir: "Als die badische Re-
gierung den Vertrag wegen Erbauung einer festen Rheinbrücke bei Straß-
burg zur Kenntniß des Bundestags brachte, machte sie sich zur Erbauung
eines Forts am rechten Ufer verbindlich, dem Vernehmen nach nur auf sol-
chen Umfang berechnet daß wenigstens noch die Möglichkeit eines Sprengens
der Brücke im Fall eines feindlichen Angriffs in der Hand der Deutschen
bliebe. Diese geringe Ausdehnung wurde schon damals unter politisch nicht
bedrohten Verhältnissen von competenten militärischen Autoritäten angefoch-
ten; wir fragen aber: wie steht es nun damit? Ist jene Befestigung wirklich
in Angriff genommen, und wird ihr Bau so gefördert daß er mit Eröffnung
der Brücke (im Herbst dieses Jahres) als vollendet zu betrachten ist? Es hat
seitdem nichts mehr darüber verlautet, und wir wären dankbar wenn die-
jenigen welche Kenntniß von der Sache haben, uns über diese Frage auf-
klärten." Diese Frage hat nun insofern eine indirecte Antwort gefunden als
in der Darmstädter Militärzeitung aus Kehl vom 2 Mai die Nachricht ge-
bracht wird: "Dieser Tage fand die Vergebung der Arbeiten zum hiesigen
Festungsbau statt. Der Anschlag der Arbeiten für Maurer, Steinhauer,
Blechner, Schlosser, Schreiner und Zimmerleute betrug 332,000 fl." Was
zunächst den Ausdruck "Festungsbau" betrifft, so ist dieser auf ein sehr be-
scheidenes Maß zu reduciren; um die angeführte Summe läßt sich nur ein

[Spaltenumbruch] gelegten Depeſchen des Hrn. Bruce eine gewiſſe Beſtätigung zu erhalten. Hr.
Bruce, deſſen Ungeſtüm ſein am Peiho begangenes Unrecht durch ein neues
und größeres wieder gut zu machen ſich nicht länger zügeln läßt, erhält end-
lich das erſehnte Ultimatum, in dem er nichts anderes als den Beginn der
Feindſeligkeiten ſehen konnte. Dieſes Ultimatum, welches durch ſeine Ueber-
einſtimmung mit dem gleichzeitig abzugebenden franzöſiſchen einen beſonders
impoſanten Effect hervorbringen ſollte, weicht jedoch bei näherer Beſichtigung
in einem weſentlichen Punkt von demjenigen ab welches der franzöſiſche Ge-
fandte zu überreichen beauftragt iſt. Frankreich verlangt Entſchädigung für
die Koſten ſeiner Expedition, Lord J. Ruſſell jedoch will eine ſolche Forderung
erſt dann geltend machen, wenn das Ultimatum verworfen werden ſollte. Was
iſt zu thun? Hr. Bruce, für deſſen diplomatiſche Weisheit Bomben und Kar-
tätſchen bekanntlich nicht nur die ultima, ſondern die erſte und einzige ratio
ſind, weiß fich zu helfen; auf ſeine eigene Verantwortung hin annullirt er
„dieſen Gnadenact, den er, wie er fürchtet, durch ſeine eigenen Depeſchen ver-
anlaßt hat.“ Aber dieſe Depeſchen waren unrichtig, „denn es iſt ſeine Ueber-
zeugung daß nichts als eine vollſtändige Niederlage dieſer feindlichen Partei,
und eine Lection die den Chineſen lehren wird daß Treuloſigkeit und Unauf-
richtigkeit nothwendig zu eclatanter Beſtrafung führen müſſen, uns befähigen
kann unſere Beziehungen für die Zukunft auf eine feſte Grundlage zu ſtellen.“
In dieſer Ueberzeugung, die übrigens von allen in China verwandten eng-
liſchen Staatsmännern getheilt worden iſt, und gleichwohl keine ſehr „feſte
Grundlage“ bis jetzt geſchaffen hat, nimmt er ſich die Freiheit den unpafſenden
„Gnadenact“ unſeres Cabinets zu verbeſſern, und „ſein Ultimatum mit dem
franzöſiſchen in Uebereinſtimmung zu bringen,“ und hofft „daß die Vortheile
eines gemeinſamen Vorgehens von Seiten der Alliirten dieſen Schritt ent-
ſchuldigen werden.“ Die Erfüllung dieſer in einer Depeſche vom 6 Februar
ausgedrückten Abſicht wird uns in zwei neuen Depeſchen vom 6 und 7 März
mitgetheilt. Jene enthält eine Abſchrift des vom Hrn. Bruce dem „älteren
Staatsſecretär Pang-Wan-Tſchang“ überſchickten Ultimatums, in welchem
verlangt wird: 1) Entſchuldigung; 2) unverzügliche Ratification des Vertrags
von Tien-tſin nebſt freier Fahrt des nach Peking reiſenden engliſchen Geſandten
auf einem brittiſchen Kriegsſchiff über Taku bis Tien-tſin (alſo gerade das
was zum Conflict am Peiho geführt hatte); 3) volle Ausführung des Vertrags
und prempte Bezahlung der ſtipulirten Entſchädigungsſumme von 4 Mill. Taels;
4) Aufgebung der Privatübereinkunft, wonach der engl. Geſandte nur gelegent-
lich und je nach Bedürfniß nach Peking kommen ſoll, und Geltendmachung
des §. 2 des Tien-tſin-Vertrags, der dem Geſandten einen permanenten
Aufenthalt in Peking zuſagt; 5 Herausgabe der am Peiho genommenen
Schiffe und Kriegsmaterialien; 6) Entſchädigung für die Koſten der gegen-
wärtigen Expedition. Der letzte Punkt wird anfangs nur durch eine beilän-
fige Parentheſe angedeutet, jedoch ſpäter, wie in der Depeſche vom 7 März zu
leſen iſt, zu ſeinem beſondern Paragraphen formulirt. Hr. Bruce kennt die
„Größe der Verantwortlichkeit,“ die er durch dieſes eigenmächtige Verfahren
über ſich nimmt, ſehr wohl, aber er denkt daß die finanzielle Frage keinen
großen Widerſpruch in Peking finden werde; zwar iſt „der Staatsſchatz leer,
aber die Kaufmannſchaft fährt fort ſolvent zu ſeyn.“ Dieſe brauchen die
Mandarinen daher nur zu brandſchatzen um die individuellen Sympathien,
welche Hr. Bruce im Widerſpruch mit den Vorſchriften ſeiner Regierung für
beſagte „Entſchädigung“ empfindet, gebührend zu befriedigen. Unter dem
9 April kündigt Hr. Bruce die Verwerfung des Ultimatums von Seite der
chineſiſchen Regierung an, und hält es nochmals für nöthig ſein Verfahren in
den Vorgängen des verfloſſenen Jahres zu rechtfertigen, oder vielmehr zu ent-
ſchuldigen. Qui s’excuse s’accuse. Das Verdammungsurtheil welches
ganz Europa und die Majorität des engliſchen Volks über den Conflict am
Peihozgeſprochen hat, und welches endlich zu ſeiner Zurückberufung und der
Abſendung ſeines Bruders, Lord Elgins, führte, kann durch dieſe ſchwachen
Rechtfertigungsverſuche nicht alterirt werden. Er „muß bemerken daß die
Entſchließung der chineſiſchen Regierung einem Verſuche von Seite der euro-
päiſchen Geſandtſchaften Peking vermittelſt des Peiho zu erreichen: mit Ge-
walt zu widerſtehen, einige Monate früher der ruſſiſchen Regierung mitgetheilt
worden war.“ Dieſe Mittheilung wird Hrn. Urquhart erwünſcht kommen.
Er ſelbſt wurde nur aufgefordert „die Kriegsſchiffe außerhalb der Flußbarre
an der Mündung des Peiho ankern zu laſſen.“ Gleichwohl brachte, wie es
ſpäter heißt, Admiral Hope, „die kleinern Kanonenboote über die Barre,“
d. h. er riß dieſe Barre ein, und begann den Angriff auf das Fort. Die Ant-
wort des chineſiſchen Cabinets, welche von der Times als „Inſolenz“ bezeich-
net wird, iſt ein intereſſantes Actenſtück, das viel mehr Logik und diplomati-
ſchen Tack verräth als die perſönlichen Kriegsmanifeſte welche Hr. Bruce in
Form von Depeſchen nach Downingſtreet ſchickt. Hrn. Bruce’s Mittheilungen
haben den Miniſterrath des himmliſchen Reichs „in das größte Erſtaunen
verſetzt.“ Der engliſche Geſandte war benachrichtigt worden daß Kriegsſchiffe
nicht über die Barre gehen dürften. „Der Generalgouverneur von Tſchih l
theilte ihm ferner mit daß er ſeinen Weg über Peh-tang zu nehmen habe, und
ſchickte ihm ein Geſchenk an Lebensmitteln; er wollte nichts annehmen, ſon-
[Spaltenumbruch] dern brachte ſeine Schiffe plötzlich nach Taku, und hegann die Vertheidigungs-
werke zu zerſtören. Und da er kam um einen Vertrag auszutauſchen, warum
brachte er Kriegsſchiffe mit?“ Die Beantwortung dieſer Frage ſchließt das
Geheimniß des Bruce’ſchen Verfahrens und der engliſchen Politik ſeit dem er-
ſten chineſiſchen Krieg ein. Die Entſchädigungsforderungen werden ganz rich-
tig mit der Entgegnung zurückgewieſen: daß die Koſten welche China zu ſeiner
Vertheidigung habe aufwenden müſſen, noch viel größer ſeyen als die von den
Engländern auf ihren Angriff verwandten. Wollte daher China ſeinerſeits
Entſchädigung verlangen, ſo würde England finden daß ſeine Auslagen nicht
halb ſo viel betragen als die des Reichs der Mitte. Schließlich wird um
mehr „Decorum“ gebeten. Alles das wurde von den Gegnern der in China
verfolgten Politik genau vorausgeſagt. England, auf der einen Seite von
ſeinem Handelsegoismus getrieben, auf der andern von Frankreich aufgehetzt,
während Rußland dieſen Freundſchaftsdienſt bei den Chineſen übernommen
zu haben ſcheint, ſchreitet auf dem Weg der Gewaltthätigkeit unaufhaltſam
weiter, bis es jeden friedlichen Handelsverkehr mit den Chineſen unmöglich
gemacht haben wird. Und das iſt es gerade was Frankreich und Rußland
erreichen wollen.




Deutſchland.
Bayern.

Zur Erinnerung an die ſtets denkwürdige Säcu-
larfeier der Geburt Schillers iſt im Verlage von Piloty u. Löhle in München ein
Kunſtblatt mit Schillers und ſeiner Frau Bildniſſen nach bisher wenig bekannten
Originalzeichnungen erſchienen. Das Bild Schillers iſt nach dem Leben
1787 von Reinhart, und das ſeiner Frau Charlotte 1791 von Charlotte
v. Stein (Goethe’s Freundin), von S. Braun auf Stein ausgeführt. Das
Bildniß der Frau Schillers namentlich zieht durch die Regelmäßigkeit und
Milde der Züge ungemein an.


Von heute bis zum 6 Jun. ſind im obern
Gelaß der Herrentrinkſtube die Geſchenke ausgeſtellt welche zum Zweck der
Verlooſung für die allgemeine deutſche Schillerſtiftung vom hieſigen Filial-
verein geſammelt wurden. Es ſind zumeiſt Arbeiten von Frauen und Jung-
frauen aus Nürnberg und dem benachbarten Fürth, über 700 Stücke, von
mannichfachem Werth und oft ſinniger Wahl. Die Sammlung wird nach der
Ausſtellung ſofort nach Dresden geſendet, und dort ein ehrendes Zeugniß für
unſere Frauenwelt ablegen; der Eintrittspreis zur Beſichtigung obiger Ge-
ſchenke und Arbeiten iſt dem Beſten der Schillerſtiftung ſelbſt gewidmet. —
Nach Berichten aus der Oberpfalz ſind die Arbeiten für die Nürnberg-Pilſener
Eiſenbahn bereits bis knapp an die böhmiſche Gränze vorgerückt, ſo daß die
Eröffnung der Fahrt von Nürnberg bis Cham bis October dieſes, und von
da bis Furth bis zum Frühjahr des nächſten Jahrs erfolgen kann. Für Furth
im Walde erwächst aus dem Umſtand daß es einen Doppelbahnhof mit einem
böhmiſch-bayeriſchen Zollamt ꝛc. erhält, ein weſentlicher Vortheil, und es iſt
dieſer von Aemtern und Vortheilen bisher ſehr verſchonten Stadt auch wohl zu
gönnen. Auch von Pilſen nach der bayeriſchen Gränze zu wird rüftig gear-
beitet, ſo daß man ſicherlich von dieſer Seite den Eröffnungstermin ebenfalls
gewiſſenhaft einhalten wird. Auffallend ſoll der grelle Unterſchied zwiſchen den
hohen Entſchädigungen ſeyn welche in Bayern für abgetretene Grundſtücke
gezahlt wurden, und den faſt ärmlichen Summen welche den Grundbeſitzern
auf böhmiſchem Boden gewährt wurden.

Württemberg.

Im „Schw. M.“ leſen wir: „Als die badiſche Re-
gierung den Vertrag wegen Erbauung einer feſten Rheinbrücke bei Straß-
burg zur Kenntniß des Bundestags brachte, machte ſie ſich zur Erbauung
eines Forts am rechten Ufer verbindlich, dem Vernehmen nach nur auf ſol-
chen Umfang berechnet daß wenigſtens noch die Möglichkeit eines Sprengens
der Brücke im Fall eines feindlichen Angriffs in der Hand der Deutſchen
bliebe. Dieſe geringe Ausdehnung wurde ſchon damals unter politiſch nicht
bedrohten Verhältniſſen von competenten militäriſchen Autoritäten angefoch-
ten; wir fragen aber: wie ſteht es nun damit? Iſt jene Befeſtigung wirklich
in Angriff genommen, und wird ihr Bau ſo gefördert daß er mit Eröffnung
der Brücke (im Herbſt dieſes Jahres) als vollendet zu betrachten iſt? Es hat
ſeitdem nichts mehr darüber verlautet, und wir wären dankbar wenn die-
jenigen welche Kenntniß von der Sache haben, uns über dieſe Frage auf-
klärten.“ Dieſe Frage hat nun inſofern eine indirecte Antwort gefunden als
in der Darmſtädter Militärzeitung aus Kehl vom 2 Mai die Nachricht ge-
bracht wird: „Dieſer Tage fand die Vergebung der Arbeiten zum hieſigen
Feſtungsbau ſtatt. Der Anſchlag der Arbeiten für Maurer, Steinhauer,
Blechner, Schloſſer, Schreiner und Zimmerleute betrug 332,000 fl.“ Was
zunächſt den Ausdruck „Feſtungsbau“ betrifft, ſo iſt dieſer auf ein ſehr be-
ſcheidenes Maß zu reduciren; um die angeführte Summe läßt ſich nur ein

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[2614/0002] gelegten Depeſchen des Hrn. Bruce eine gewiſſe Beſtätigung zu erhalten. Hr. Bruce, deſſen Ungeſtüm ſein am Peiho begangenes Unrecht durch ein neues und größeres wieder gut zu machen ſich nicht länger zügeln läßt, erhält end- lich das erſehnte Ultimatum, in dem er nichts anderes als den Beginn der Feindſeligkeiten ſehen konnte. Dieſes Ultimatum, welches durch ſeine Ueber- einſtimmung mit dem gleichzeitig abzugebenden franzöſiſchen einen beſonders impoſanten Effect hervorbringen ſollte, weicht jedoch bei näherer Beſichtigung in einem weſentlichen Punkt von demjenigen ab welches der franzöſiſche Ge- fandte zu überreichen beauftragt iſt. Frankreich verlangt Entſchädigung für die Koſten ſeiner Expedition, Lord J. Ruſſell jedoch will eine ſolche Forderung erſt dann geltend machen, wenn das Ultimatum verworfen werden ſollte. Was iſt zu thun? Hr. Bruce, für deſſen diplomatiſche Weisheit Bomben und Kar- tätſchen bekanntlich nicht nur die ultima, ſondern die erſte und einzige ratio ſind, weiß fich zu helfen; auf ſeine eigene Verantwortung hin annullirt er „dieſen Gnadenact, den er, wie er fürchtet, durch ſeine eigenen Depeſchen ver- anlaßt hat.“ Aber dieſe Depeſchen waren unrichtig, „denn es iſt ſeine Ueber- zeugung daß nichts als eine vollſtändige Niederlage dieſer feindlichen Partei, und eine Lection die den Chineſen lehren wird daß Treuloſigkeit und Unauf- richtigkeit nothwendig zu eclatanter Beſtrafung führen müſſen, uns befähigen kann unſere Beziehungen für die Zukunft auf eine feſte Grundlage zu ſtellen.“ In dieſer Ueberzeugung, die übrigens von allen in China verwandten eng- liſchen Staatsmännern getheilt worden iſt, und gleichwohl keine ſehr „feſte Grundlage“ bis jetzt geſchaffen hat, nimmt er ſich die Freiheit den unpafſenden „Gnadenact“ unſeres Cabinets zu verbeſſern, und „ſein Ultimatum mit dem franzöſiſchen in Uebereinſtimmung zu bringen,“ und hofft „daß die Vortheile eines gemeinſamen Vorgehens von Seiten der Alliirten dieſen Schritt ent- ſchuldigen werden.“ Die Erfüllung dieſer in einer Depeſche vom 6 Februar ausgedrückten Abſicht wird uns in zwei neuen Depeſchen vom 6 und 7 März mitgetheilt. Jene enthält eine Abſchrift des vom Hrn. Bruce dem „älteren Staatsſecretär Pang-Wan-Tſchang“ überſchickten Ultimatums, in welchem verlangt wird: 1) Entſchuldigung; 2) unverzügliche Ratification des Vertrags von Tien-tſin nebſt freier Fahrt des nach Peking reiſenden engliſchen Geſandten auf einem brittiſchen Kriegsſchiff über Taku bis Tien-tſin (alſo gerade das was zum Conflict am Peiho geführt hatte); 3) volle Ausführung des Vertrags und prempte Bezahlung der ſtipulirten Entſchädigungsſumme von 4 Mill. Taels; 4) Aufgebung der Privatübereinkunft, wonach der engl. Geſandte nur gelegent- lich und je nach Bedürfniß nach Peking kommen ſoll, und Geltendmachung des §. 2 des Tien-tſin-Vertrags, der dem Geſandten einen permanenten Aufenthalt in Peking zuſagt; 5 Herausgabe der am Peiho genommenen Schiffe und Kriegsmaterialien; 6) Entſchädigung für die Koſten der gegen- wärtigen Expedition. Der letzte Punkt wird anfangs nur durch eine beilän- fige Parentheſe angedeutet, jedoch ſpäter, wie in der Depeſche vom 7 März zu leſen iſt, zu ſeinem beſondern Paragraphen formulirt. Hr. Bruce kennt die „Größe der Verantwortlichkeit,“ die er durch dieſes eigenmächtige Verfahren über ſich nimmt, ſehr wohl, aber er denkt daß die finanzielle Frage keinen großen Widerſpruch in Peking finden werde; zwar iſt „der Staatsſchatz leer, aber die Kaufmannſchaft fährt fort ſolvent zu ſeyn.“ Dieſe brauchen die Mandarinen daher nur zu brandſchatzen um die individuellen Sympathien, welche Hr. Bruce im Widerſpruch mit den Vorſchriften ſeiner Regierung für beſagte „Entſchädigung“ empfindet, gebührend zu befriedigen. Unter dem 9 April kündigt Hr. Bruce die Verwerfung des Ultimatums von Seite der chineſiſchen Regierung an, und hält es nochmals für nöthig ſein Verfahren in den Vorgängen des verfloſſenen Jahres zu rechtfertigen, oder vielmehr zu ent- ſchuldigen. Qui s’excuse s’accuse. Das Verdammungsurtheil welches ganz Europa und die Majorität des engliſchen Volks über den Conflict am Peihozgeſprochen hat, und welches endlich zu ſeiner Zurückberufung und der Abſendung ſeines Bruders, Lord Elgins, führte, kann durch dieſe ſchwachen Rechtfertigungsverſuche nicht alterirt werden. Er „muß bemerken daß die Entſchließung der chineſiſchen Regierung einem Verſuche von Seite der euro- päiſchen Geſandtſchaften Peking vermittelſt des Peiho zu erreichen: mit Ge- walt zu widerſtehen, einige Monate früher der ruſſiſchen Regierung mitgetheilt worden war.“ Dieſe Mittheilung wird Hrn. Urquhart erwünſcht kommen. Er ſelbſt wurde nur aufgefordert „die Kriegsſchiffe außerhalb der Flußbarre an der Mündung des Peiho ankern zu laſſen.“ Gleichwohl brachte, wie es ſpäter heißt, Admiral Hope, „die kleinern Kanonenboote über die Barre,“ d. h. er riß dieſe Barre ein, und begann den Angriff auf das Fort. Die Ant- wort des chineſiſchen Cabinets, welche von der Times als „Inſolenz“ bezeich- net wird, iſt ein intereſſantes Actenſtück, das viel mehr Logik und diplomati- ſchen Tack verräth als die perſönlichen Kriegsmanifeſte welche Hr. Bruce in Form von Depeſchen nach Downingſtreet ſchickt. Hrn. Bruce’s Mittheilungen haben den Miniſterrath des himmliſchen Reichs „in das größte Erſtaunen verſetzt.“ Der engliſche Geſandte war benachrichtigt worden daß Kriegsſchiffe nicht über die Barre gehen dürften. „Der Generalgouverneur von Tſchih l theilte ihm ferner mit daß er ſeinen Weg über Peh-tang zu nehmen habe, und ſchickte ihm ein Geſchenk an Lebensmitteln; er wollte nichts annehmen, ſon- dern brachte ſeine Schiffe plötzlich nach Taku, und hegann die Vertheidigungs- werke zu zerſtören. Und da er kam um einen Vertrag auszutauſchen, warum brachte er Kriegsſchiffe mit?“ Die Beantwortung dieſer Frage ſchließt das Geheimniß des Bruce’ſchen Verfahrens und der engliſchen Politik ſeit dem er- ſten chineſiſchen Krieg ein. Die Entſchädigungsforderungen werden ganz rich- tig mit der Entgegnung zurückgewieſen: daß die Koſten welche China zu ſeiner Vertheidigung habe aufwenden müſſen, noch viel größer ſeyen als die von den Engländern auf ihren Angriff verwandten. Wollte daher China ſeinerſeits Entſchädigung verlangen, ſo würde England finden daß ſeine Auslagen nicht halb ſo viel betragen als die des Reichs der Mitte. Schließlich wird um mehr „Decorum“ gebeten. Alles das wurde von den Gegnern der in China verfolgten Politik genau vorausgeſagt. England, auf der einen Seite von ſeinem Handelsegoismus getrieben, auf der andern von Frankreich aufgehetzt, während Rußland dieſen Freundſchaftsdienſt bei den Chineſen übernommen zu haben ſcheint, ſchreitet auf dem Weg der Gewaltthätigkeit unaufhaltſam weiter, bis es jeden friedlichen Handelsverkehr mit den Chineſen unmöglich gemacht haben wird. Und das iſt es gerade was Frankreich und Rußland erreichen wollen. Deutſchland. Bayern. München. Zur Erinnerung an die ſtets denkwürdige Säcu- larfeier der Geburt Schillers iſt im Verlage von Piloty u. Löhle in München ein Kunſtblatt mit Schillers und ſeiner Frau Bildniſſen nach bisher wenig bekannten Originalzeichnungen erſchienen. Das Bild Schillers iſt nach dem Leben 1787 von Reinhart, und das ſeiner Frau Charlotte 1791 von Charlotte v. Stein (Goethe’s Freundin), von S. Braun auf Stein ausgeführt. Das Bildniß der Frau Schillers namentlich zieht durch die Regelmäßigkeit und Milde der Züge ungemein an. = Nürnberg, 3 Jun. Von heute bis zum 6 Jun. ſind im obern Gelaß der Herrentrinkſtube die Geſchenke ausgeſtellt welche zum Zweck der Verlooſung für die allgemeine deutſche Schillerſtiftung vom hieſigen Filial- verein geſammelt wurden. Es ſind zumeiſt Arbeiten von Frauen und Jung- frauen aus Nürnberg und dem benachbarten Fürth, über 700 Stücke, von mannichfachem Werth und oft ſinniger Wahl. Die Sammlung wird nach der Ausſtellung ſofort nach Dresden geſendet, und dort ein ehrendes Zeugniß für unſere Frauenwelt ablegen; der Eintrittspreis zur Beſichtigung obiger Ge- ſchenke und Arbeiten iſt dem Beſten der Schillerſtiftung ſelbſt gewidmet. — Nach Berichten aus der Oberpfalz ſind die Arbeiten für die Nürnberg-Pilſener Eiſenbahn bereits bis knapp an die böhmiſche Gränze vorgerückt, ſo daß die Eröffnung der Fahrt von Nürnberg bis Cham bis October dieſes, und von da bis Furth bis zum Frühjahr des nächſten Jahrs erfolgen kann. Für Furth im Walde erwächst aus dem Umſtand daß es einen Doppelbahnhof mit einem böhmiſch-bayeriſchen Zollamt ꝛc. erhält, ein weſentlicher Vortheil, und es iſt dieſer von Aemtern und Vortheilen bisher ſehr verſchonten Stadt auch wohl zu gönnen. Auch von Pilſen nach der bayeriſchen Gränze zu wird rüftig gear- beitet, ſo daß man ſicherlich von dieſer Seite den Eröffnungstermin ebenfalls gewiſſenhaft einhalten wird. Auffallend ſoll der grelle Unterſchied zwiſchen den hohen Entſchädigungen ſeyn welche in Bayern für abgetretene Grundſtücke gezahlt wurden, und den faſt ärmlichen Summen welche den Grundbeſitzern auf böhmiſchem Boden gewährt wurden. Württemberg. Im „Schw. 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Es hat ſeitdem nichts mehr darüber verlautet, und wir wären dankbar wenn die- jenigen welche Kenntniß von der Sache haben, uns über dieſe Frage auf- klärten.“ Dieſe Frage hat nun inſofern eine indirecte Antwort gefunden als in der Darmſtädter Militärzeitung aus Kehl vom 2 Mai die Nachricht ge- bracht wird: „Dieſer Tage fand die Vergebung der Arbeiten zum hieſigen Feſtungsbau ſtatt. Der Anſchlag der Arbeiten für Maurer, Steinhauer, Blechner, Schloſſer, Schreiner und Zimmerleute betrug 332,000 fl.“ Was zunächſt den Ausdruck „Feſtungsbau“ betrifft, ſo iſt dieſer auf ein ſehr be- ſcheidenes Maß zu reduciren; um die angeführte Summe läßt ſich nur ein

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Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.




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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 157, 5. Juni 1860, S. 2614. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine157_1860/2>, abgerufen am 23.11.2024.