Allgemeine Zeitung, Nr. 89, 1. April 1900.Sonntag. Viertes Blatt Nr. 89 der Allgemeinen Zeitung. 1. April 1900. [Spaltenumbruch]
Die Wiener Banken im Jahre 1899. * Fast will es scheinen, als ob der alte Satz, daß die Die Aera der Kapitalsvermehrungen hat im Jahre Sämmtliche Bilanzen sind -- zum letztenmal -- in [Tabelle] Die Bilanz der Creditanstalt wurde bereits ein- Feuilleton. * Karl Lautenschläger, der weithin bekannte Leiter M. C. Rom, 29. März. Franz Laßlo, der ungarische Sonntag. Viertes Blatt Nr. 89 der Allgemeinen Zeitung. 1. April 1900. [Spaltenumbruch]
Die Wiener Banken im Jahre 1899. * Faſt will es ſcheinen, als ob der alte Satz, daß die Die Aera der Kapitalsvermehrungen hat im Jahre Sämmtliche Bilanzen ſind — zum letztenmal — in [Tabelle] Die Bilanz der Creditanſtalt wurde bereits ein- Feuilleton. * Karl Lautenſchläger, der weithin bekannte Leiter M. C. Rom, 29. März. Franz Laßlo, der ungariſche <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0013"/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Sonntag. Viertes Blatt Nr. 89 der Allgemeinen Zeitung.</hi> 1. April 1900.</fw><lb/> <cb/> <div type="jFinancialNews" n="1"> <div xml:id="a05a" next="#a05b" type="jComment" n="2"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Die Wiener Banken im Jahre 1899.</hi> </hi> </head><lb/> <p>* Faſt will es ſcheinen, als ob der alte Satz, daß die<lb/> Bilanzen der Banken ein Spiegelbild der wiſſenſchaftlichen<lb/> Entwicklung eines Landes darſtellen, an Geltung und<lb/> Wahrheit verloren habe. Betrachte man die Abſchlüſſe der<lb/> Wiener Banken: überall geſteigerte Erträgniſſe, zum über-<lb/> wiegenden Theile in den meiſten Geſchäftszweigen die höch-<lb/> ſten bisher erzielten Reingewinnsziffern, ſteigende Umſätze,<lb/> ausgedehnte belebte Geſchäftsthätigkeit, zumeiſt hohe Divi-<lb/> denden. Wenn man aus dieſen Bilanzen den Rückſchluß<lb/> ziehen wollte, daß das geſchäftliche Leben in Oeſterreich in<lb/> hohen Wellenzügen gehe und ſehr kräftige Lebensimpulſe<lb/> während des verfloſſenen Jahres erhalten habe würde<lb/> man ſicherlich weit fehlſchießen. Der Strom der öſter-<lb/> reichiſchen Volkswirthſchaft floß ruhig und gemächlich da-<lb/> hin, nirgends ſah man ein ſtürmiſches Leben, eine kräftige<lb/> vorwärts ſtrebende Entwicklung. Im Gegeatheile, man<lb/> hatte oft den Eindruck, daß der Strom die Neigung habe,<lb/> zu verſanden, daß es infolge der zahlreichen Behinderungen<lb/> und Hemmungen, welche Geſetzgebung und Verwaltung<lb/> in ſo reichlichem Maße der privaten Initiative auferlegen,<lb/> nicht recht vorwärts wolle, daß ſich Stillſtand und oft ſo-<lb/> gar rückſchrittliche Anwandlungen darſtellen. Hat darum<lb/> der alte, <hi rendition="#i">oben</hi> citirte Satz an Wahrheit verloren? Sicher-<lb/> lich nicht. Die Bilanzen der Banken ſind nach wie vor ein<lb/> ſehr treffliches Barometer für die Beurtheilung der wirth-<lb/> ſchaftlichen Situation eines Landes. Es genügt nur nicht<lb/> eine oberflächliche Rückſichtnahme auf Dividende und ab-<lb/> ſolute Ziffer des Reingewinns; man muß in den Körper<lb/> der Bilanz tiefer hineinleuchten, auf die einzelnen Ertrags-<lb/> zweige eingehen, die Bilanz in ihre Poſitionen auflöſen,<lb/> Rückſchlüſſe aus den Verſchiebungen in den einzelnen Kontis<lb/> ziehen. Und da gelangt man zu verläßlicheren Anhalts-<lb/> punkten, als ſie die bloße Berückſichtigung des geſteigerten<lb/> Reinertrages bieten könnte. Ja, es iſt wahr, die Bilanzen<lb/> der Banken haben ſich gebeſſert, die Aktionäre erhalten<lb/> größere Dividenden, die Reſerven werden mit ſehr nam-<lb/> haften Quoten dotirt, für minder günſtige Jahre der Zu-<lb/> kunft werden namhafte Rücklagen gemacht. Allein den<lb/> Löwenantheil an der Beſſerung hat doch der hohe Zinsfuß<lb/> gehabt, welcher ſich als eine Reflexerſcheinung der Ver-<lb/> hältniſſe auf den fremden Plätzen darſtellt. Für ein Land<lb/> mit ſchwacher Initiative, mit langſamer Entwicklung iſt<lb/> nun der hohe Zinsfuß durchaus kein Segen, ſondern ein<lb/> Hemmniß. Wenn die Banken aus der reichen Verwendung<lb/> der eigenen und fremden Mittel anſehnliche Gewinnſte<lb/> zogen, ſo iſt es darum nicht weniger wahr, daß Deutſchland<lb/> mit dem hohen Zinsfuß eine märchenhafte, beiſpielsloſe<lb/> Induſtrieblüthe bezahlte, Oeſterreich dagegen nur den<lb/> hohen Zinsfuß, nicht aber die Blüthe der Induſtrie hatte,<lb/> daß wir beim Thalerregen nur die Löcher im Kopfe davon-<lb/> tragen. Geht man aber auf die vom hohen Zinsfuße nicht<lb/> nicht bedingten Zweige des Ertrages ein, ſo finden wir,<lb/> daß auch die Banken — von einzelnen Ausnahmen abge-<lb/> ſehen — kein Bild einer lebhaften oder gar ſtürmiſchen<lb/> Entwicklung boten. Induſtriegründungen gab es im ver-<lb/> floſſenen Jahre nur ſehr wenige, Konſortialgeſchäfte größe-<lb/> ren Umfangs gelangten nur in ſeltenen Fällen zur Abwick-<lb/> lung, die Banken zehrten zumeiſt am alten Fett, neue<lb/> Unternehmungen waren nur wenige zu erblicken. Auch<lb/> diejenige Poſt des normalen Bankgeſchäftes, welche einen<lb/> Beweis für eine reiche Verzweigung und Ausdehnung der<lb/> Geſchäftsthätigkeit bietet, die Proviſionen, zeigt nur bei<lb/> zwei Banken, dem Bankverein und der Länderbank, eine<lb/> größere Steigerung. Die Banken haben viel verdient,<lb/> ſicherlich gute Bilanzen geliefert, aber auch dieſe Bilanzen<lb/> zeigen bei den meiſten Inſtituten keine ſtärkere Anſpan-<lb/> nung, keinen Aufſchwung, nur eine Belebung durch den<lb/> Zinsfuß, keine ſtürmiſche Ausdehnung der Geſchäftsthätig-<lb/><cb/> keit, <hi rendition="#g">es ſind Zinsfußbilanzen, keine Ge-<lb/> ſchäftsbilanzen.</hi> Und wenn wir damit auf den<lb/> Kern der Sache eingedrungen ſind, haben wir zugleich er-<lb/> kannt, daß die Bilanzen der Wiener Banken doch ein<lb/> richtiges Spiegelbild der wirthſchaftlichen Entwicklung<lb/> Oeſterreichs geben, daß ein geübtes Auge auch aus dieſen,<lb/> äußerlich ſo glänzenden Ziffern herausleſen kann, wo uns<lb/> der Schuh drückt, und inwieferne die Rechnungsabſchlüſſe<lb/> der großen Inſtitute die langſame Entwicklung der öſter-<lb/> reichiſchen Wirthſchaft zum Ausdruck bringen. Gewiß die<lb/> Bilanzen ſind ſehr gut und die Gewinne der Aktionäre ſind<lb/> reichlich. Allein ganz abgeſehen davon, daß in einem Land<lb/> des Konzeſſionsſyſtems, in einer Millionenſtadt, wo ſeit 20<lb/> Jahren keine neue Bank entſtanden iſt, und das Kapitals-<lb/> bedürfniß nur durch Kapitalsvermehrungen der alten<lb/> Banken befriedigt werden konnte, die Gewinne der eine<lb/> Monopolſtellung genießenden Banken von ſelbſt ſteigen<lb/> müſſen, iſt es eben doch der hohe Zinsfuß geweſen, welcher<lb/> arbeitete und die Anregung aus einer reichen wirthſchaft-<lb/> lichen Entwicklung, wie ſie ſich trotz aller Immobiliſirungen<lb/> ſelbſt bei den kleinſten deutſchen Banken zeigte, iſt unſern<lb/> Bankbilanzen verſagt geblieben. Das iſt kein Vorwurf für<lb/> die Banken, denn ſie können keine Wunder wirken und aus<lb/> hartem Boden keine Blumengärten herauslocken, allein es<lb/> iſt wichtig zur richtigen Beurtheilung der Rechnungsab-<lb/> ſchlüſſe, an welche wir jetzt ſchreiten, indem wir in ge-<lb/> wohnter Weiſe die Geſammtüberſicht ihrer finanziellen Er-<lb/> gebniſſe folgen laſſen.</p><lb/> <p>Die Aera der Kapitalsvermehrungen hat im Jahre<lb/> 1899 bei den Wiener Banken weitere Fortſchritte gemacht.<lb/> Drei Finanzinſtitute haben ihr Aktienkapital erheblich ver-<lb/> mehrt. Die Creditanſtalt hat 62,500 neue Aktien ausge-<lb/> geben und ſo ihr nominelles Kapital von 40 auf 50 Mil-<lb/> lionen Gulden, ihr effektives Kapital (Aktienkapital und<lb/> Reſerven) von 50 auf 70 Millionen Gulden geſteigert. Sie<lb/> iſt damit den rieſigen deutſchen Bankkoloſſen etwas näher<lb/> gerückt. Der Wiener Bankverein hat 37,500 neue Aktien<lb/> ausgegeben und damit das Aktienkapital auf 40 Millionen<lb/> Gulden erhöht, wozu noch die ſichtbaren Reſerven von rund<lb/> 10 Millionen Gulden treten. Die Unionbank vermehrte ihr<lb/> Aktienkapital von 10 auf 16 Millionen Gulden durch Aus-<lb/> gabe von 20,000 neuen Aktien, welche mit einem erheblichen<lb/> Agio den alten Aktionären überlaſſen wurden. Von den<lb/> Kapitalsvermehrungen wurden jene des Bankvereins und<lb/> der Unionbank derart durchgeführt, daß die neuen Aktien<lb/> bereits am Erträgniſſe des Jahres 1899 partizipirten,<lb/> während bei der Creditanſtalt die neuen Aktien erſt vom<lb/> Jahre 1900 an den alten Aktien gleichgeſtellt wurden.</p><lb/> <p>Sämmtliche Bilanzen ſind — zum letztenmal — in<lb/> der alten öſterreichiſchen Guldenwährung aufgeſtellt,<lb/> während vom heurigen Jahre an alle Abſchlüſſe in der<lb/> Kronenwährung lauten werden. Die folgende Tabelle<lb/> gibt einen Ueberblick über die Geſammtreſultate der Wiener<lb/> Banken im Jahre 1899:</p><lb/> <table> <row> <cell/> </row> </table> <p>Die Bilanz der <hi rendition="#g">Creditanſtalt</hi> wurde bereits ein-<lb/> gehend an dieſer Stlle beſprochen. Es genügt deßhalb,<lb/> einige allgemeine Momente nochmals herauszugreifen und<lb/> unſrer Unterſuchung, welche den Konnex zwiſchen Bank-<lb/><cb/> bilanzen und Volkswirthſchaft darſtellen ſoll, anzupaſſen.<lb/> An ſich betrachtet iſt das Bilanzergebniß der Creditanſtalt<lb/> gewiß günſtig. Die Creditanſtalt zahlt mehr Dividende<lb/> als irgend eine der großen deutſchen Bankinſtitute, welche<lb/> über 10 Proz. nur ſelten hinausgehen. Die Gewinnſtziffern<lb/> ſind ſehr impoſant, noch mehr, wenn man erwägt, unter<lb/> welchen ungünſtigen Bedingungen die Bankinſtitute in<lb/> Oeſterreich arbeiten. Nahezu eine Million Gulden, 17 Proz.<lb/> vom Reingewinn, 2 Proz: des Aktienkapitals verſchlingt<lb/> der Fiskus mit ſeinen ungeheuren Steuervorſchreibungen.<lb/> Dabei ſind die adminiſtrativen Beſchränkungen, welche der<lb/> Entfaltung der induſtriellen Thätigkeit in den Weg gelegt<lb/> werden, ſehr bedeutend, da die längſten Leidenswege oft<lb/> zu durchmeſſen ſind, bevor die Konzeſſionirung einer In-<lb/> duſtriegeſellſchaft auch für die feinſten Konzeſſionswerber zu<lb/> erlangen iſt. Allerdings bietet die Thatſache, daß keine<lb/> neuen Bankkonzeſſionen ertheilt werden, ein gewiſſes<lb/> Gegengewicht, da die beſtehenden Banken eine von Jahr zu<lb/> Jahr an Werth gewinnende Monopolſtellung genießen.<lb/> Die Zinſengewinne der Creditanſtalt ſind, wie ein Blick<lb/> auf die obige Tabelle zeigt, ſehr namhaft, ja impoſant, da<lb/> die Ziffer von 4.63 Millionen Gulden zu den höchſten dieſer<lb/> Art in ganz Europa gehört. Allein es darf nicht uner-<lb/> wähnt bleiben, daß die Hauptquelle dieſer Zinſengewinne<lb/> aus dem Geſchäft der Börſe floß, daß den Löwenantheil an<lb/> den Zinſen die Reportzinſen hatten. Das iſt die bequemſte,<lb/> am leichteſten und gefahrloſeſten zu praktizirende Art der<lb/> Geldverwendung. Ob dieſer Strom heuer ebenſo reichlich<lb/> fließen wird, iſt mehr als fraglich, denn der Zinsfuß iſt er-<lb/> heblich tiefer, und die Thätigkeit des Effektenmarktes iſt<lb/> leider ſo gering, daß eine Plazirung verfügbarer Mittel<lb/> im Report große Schwierigkeiten bereitet, ja in dem ge-<lb/> wünſchten Umfang gar nicht zu bewerkſtelligen iſt. Zu<lb/> denken gibt es andrerſeits, daß die Proviſionen, das eigent-<lb/> liche Kriterion des Bankgeſchäfts gar nicht geſtiegen ſind<lb/> und daß auch die Kontokorrentzinſen gegenüber dem Vor-<lb/> jahr zurückblieben, trotzdem der Zinsfuß für die Banken er-<lb/> heblich günſtiger war. Das zeigt eben klar, daß das eigent-<lb/> liche Bankgeſchäft der Creditanſtalt keine weitere Entwick-<lb/> lung erfahren hat, worauf auch die unveränderte Höhe der<lb/> Kreditoren und Debitoren hinweist. Sehr bedeutend ſind<lb/> die Konſortialgewinne: ſie betragen 1.54 Millionen Gulden<lb/> und gehören zu den höchſten, welche das Inſtitut ſeit langer<lb/> Zeit erzielt hat. Hierunter ſind hauptſächlich zwei Geſchäfte<lb/> inbegriffen: der Gewinn aus der Veräußerung der Alpinen<lb/> Montanaktien, welche Transaktion nunmehr vollſtändig<lb/> abgewickelt iſt und im ganzen einen Gewinn von 1.3 Mil-<lb/> lionen Gulden erbracht hat, und der Gewinn aus der<lb/> Emiſſion der Aktien der Hirtenberger Patronenfabrik,<lb/> welcher 675,000fl. für das Jahr 1899 und für das Jahr<lb/> 1900 einen noch unverrechneten Kursvortrag von 400,000<lb/> Gulden geliefert hat. Auch hier iſt für das heurige Jahr<lb/> kein gleich hoher Nutzen zu erwarten, da außer den 400,000<lb/> Gulden aus dem Reſt der Hirtenberger Aktien nur noch der<lb/> kleine Gewinn aus der beabſichtigten Emiſſion der Aktien<lb/> der Glasfabrik C. Stölzle’s Söhne zu erwarten iſt, eine<lb/> Emiſſion der Fiumaner Petroleumaktien nicht in Ausſicht<lb/> ſteht und die reiche Operation, welche die Creditanſtalt noch<lb/> im Köcher trägt, die Aktien der Gußſtahlfabrik Ikoda, erſt<lb/> im nächſten Jahr reif wird. Aus allen dieſen Gründen wird<lb/> gefolgert, daß für das heurige Jahr, das erſte Jahr der<lb/> Kapitalsvermehrung, die Aufrechterhaltung der erhöhten<lb/> Dividende von 18 Gulden Schwierigkeiten bereiten dürfte,<lb/> und daß die Aktionäre wieder zur 10 proz. Dividende wer-<lb/> den zurückkehren müſſen. Dieſer Rückgang der Dividende<lb/> würde durch den Stillſtand und die Lebloſigkeit im heuri-<lb/> gen Jahr, von welchem faſt ſchon drei Monate verſtrichen<lb/> ſind, vollauf erklärt werden, es würde aber trotzdem keinen<lb/> günſtigen Eindruck machen, wenn die Kapitalserhöhung<lb/> eine Periode niedrigerer Dividenden inauguriren würde.<lb/> Allerdings läßt ſich im Augenblick noch kein irgendwie ver-</p><lb/> <cb/> </div> </div> <div type="jFeuilleton" n="1"> <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Feuilleton.</hi> </hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <p>* <hi rendition="#b">Karl Lautenſchläger,</hi> der weithin bekannte Leiter<lb/> des Maſchinenweſens am kgl. Hoftheater zu <hi rendition="#g">München,</hi> be-<lb/> geht am 1. April ſein 40 <hi rendition="#g">jähriges Jubiläum</hi> als Bühnen-<lb/> techniker und zugleich auch ſein 37 jähriges als Maſchinen-<lb/> meiſter. In einem von <hi rendition="#g">Martin Greif</hi> verfaßten Abriß<lb/> von Karl Lautenſchlägers arbeitſamem Leben — in den „Hamb.<lb/> Nach.“ — heißt es: In Beſſungen bei Darmſtadt am 11. April 1843<lb/> als der Sohn eines Bäckermeiſters geboren, wurde er durch<lb/> ſeinen Stiefvater, den Hofſchauſpieler und Sceneriedirektor<lb/> des Darmſtädter Hoftheaters Chriſtian Vormuth, mit dem<lb/> ſich ſeine frühzeitig verwittwete Mutter wieder vermählte,<lb/> noch als Kind mit dem Bühnenleben und -Getriebe in un-<lb/> mittelbare Berührung gebracht und von deſſen unwiderſteh-<lb/> lichem Zauber ergriffen. So war es nahe daran, daß er ſich<lb/> der Schauſpielkunſt ſelbſt gewidmet hätte, zumal er von ſeiner<lb/> kunſtverſtändigen Landesmutter, der damaligen Großherzogin<lb/> Mathilde von Heſſen, und deren durch ſie auf ihn hin-<lb/> gewieſenen Gemahl in ſeinem ſtrebſamen Eifer zur Deklamation<lb/> von Gedichten beſtärkt wurde, wie er auch in den von ihm<lb/> geſpielten Kinderrollen ſein ihm angeborenes Talent ſichtbarer<lb/> ſtets offenbarte. Als Tells Knabe in einer der Gaſtſpielvor-<lb/> ſtellungen Emil Devrients auftretend, wußte er deſſen Beifall in<lb/> dem Maße zu erwerben, daß der große Künſtler ſich erbot, den<lb/> kleinen Kollegen mit ſich nach London zu nehmen, wo ihn<lb/> neue Triumphe ſeiner Kunſt erwarteten. Doch dieſer lockenden<lb/> Verſuchung ungeachtet, fand Lautenſchläger bald, dank der<lb/> Huld ſeiner hohen Beſchützer auf das ſorgfältigſte ausgebildet,<lb/> den ihm beſchiedenen eigenartigen Beruf, indem der Maſchinen-<lb/> direktor an ſeiner heimiſchen Bühne, Karl <hi rendition="#g">Brandt,</hi> ihn in<lb/> ſeine Lehre nahm, aus der er bei ſeiner ungemeinen Begabung<lb/> nach wenigen Jahren ſchon als ſelbſtändig gewordener Meiſter<lb/> hervorging, was ſeine bereits im Jahre 1860 erfolgte Er-<lb/> nennung zum ſtellvertretenden Gehülfen an der gleichen Bühne<lb/> bewies. Nachdem er als ſolcher auch mit der Herſtellung<lb/> von Bühneneinrichtungen und ſceniſchen Ausſtattungen von<lb/> ſeinem Lehrer ſchon an verſchiedenen Orten betraut worden<lb/> war, übernahm er 1863 zu Riga ſein erſtes Amt, das er<lb/> jedoch nach einem Jahre wieder niederlegte, um dem an ihn<lb/> ergangenen Ruf nach Stuttgart Folge zu leiſten. Hier wirkte<lb/> Lautenſchläger, außerordentlich thätig, wie ſeine Ausſtattungen<lb/> vieler Opern und Ballette bekundeten, bis er durch den<lb/> wiederholten Antrag der Münchener Hofbühne, die bei<lb/> der Vorliebe König Ludwigs <hi rendition="#aq">II.</hi> für die Wagner’ſche Kunſt,<lb/><cb/> ſowie für blendende Theatralik eines der ſchwierigen Auf-<lb/> gabe gewachſenen Mannes bedürftig war, 1880 nach München<lb/> gezogen wurde, wo er ſeitdem ſeine hauptſächlichſte Thätigkeit<lb/> mit unermüdlicher Kraft ausübt. — Die Zahl der von ihm<lb/> hier dekorativ ausgeſtatteten Bühnenwerke auch nur dem<lb/> Namen nach aufzuzählen, würde einen zu großen Raum ein-<lb/> nehmen, und wir erinnern daher nur an die während der<lb/> Fremdenſaiſon oft gegebenen Vorführungen des „Fauſt“ und<lb/> des ganzen „Wallenſtein“ nach der Einrichtung Ernſt<lb/> v. Poſſarts, um andeutungsweiſe ſein gediegenes Schaffen zu<lb/> charakteriſiren. In demſelben Zeitraum hat er aber auch über<lb/> ein Viertelhundert Bühnen in Deutſchland wie im Aus-<lb/> land erbaut und eine weit größere Menge noch mit ſeinen<lb/> verbeſſerten Einrichtungen verſehen, ſo daß bei ihm ohne<lb/> Uebertreibung von einem Weltruf geſprochen werden kann.<lb/> Die epochemachende Bedeutung des elektriſchen Lichts auch für<lb/> die Bühne hat er zuerſt erkannt und im hieſigen Reſidenz-<lb/> theater in muſterhafter Weiſe verwerthet, eine That, die bald<lb/> allerwärts getreue Nachahmung gefunden, ſoweit er nicht<lb/> ſelbſt der Herſteller der hiezu nöthigen Einrichtung war,<lb/> wie zum Beiſpiel in der Großen Oper zu Paris, die ihn<lb/> als „Monſieur Laut“ dazu berufen. Aber auch die ſoge-<lb/> nannte Perfall-Shakeſpeare-Bühne, zu deren geiſtigen Mit-<lb/> begründern Oberregiſſeur J. Savits zählt, mit ihrem ebenſo<lb/> einfachen wie ingenieuſen Apparat, der alle Verwandlungs-<lb/> ſchwierigkeiten beſeitigt, ſowie die hauptſächlich im Gebiet der<lb/> Mozart’ſchen Oper bisher zu vielbeſtaunter Anwendung ge-<lb/> brachte Drehbühne ſtammen von ihm her. Ebenſo iſt er auch<lb/> der Schöpfer elektrotechniſchen Betriebs auf der Bühne, der<lb/> zur Erſparung ungeheuren Aufwandes an Arbeit und Zeit<lb/> führte, indem er alle Soffiten und Proſpektaufzüge, Ver-<lb/> ſenkungen, Magazinaufzüge und Wandelpanoramen durch die<lb/> bezähmte Naturkraft in Bewegung ſetzt. Beim Bau des<lb/> Deutſchen Theaters in München hat er dieſe umwälzende<lb/> Erfindung zuerſt in Anwendung gebracht und damit den<lb/> Gipfel techniſcher Vollendung als Meiſter in dieſem Werke<lb/> erreicht. Neben ſolcher praktiſchen Begabung iſt ihm aber<lb/> auch die unentbehrliche Gabe der Phantaſie in erheblichem<lb/> Maße zu eigen, ſo daß er ſich in poetiſche Aufgaben jeder<lb/> Art, um ſein eigenes Wort zu gebrauchen, hineinträumen und<lb/> hiedurch den kühnſten Anforderungen gerecht zu werden ver-<lb/> mag, wie er ſchon oft und oft bewieſen hat und in der Zu-<lb/> kunft bei ſeiner Rüſtigkeit und Geiſtesfriſche auch noch oft<lb/> beweiſen wird.</p> </div><lb/> <div type="jComment" n="2"> <dateline><hi rendition="#aq">M. C.</hi><hi rendition="#b">Rom,</hi> 29. März.</dateline> <p>Franz <hi rendition="#g">Laßlo,</hi> der ungariſche<lb/> Portraitmaler mit der unheimlich raſch gewachſenen Beliebt-<lb/><cb/> heit, der namentlich in hohen und höchſten Kreiſen berufen<lb/> erſcheint, an die Stelle Angeli’s zu treten, hat nach mehr-<lb/> wöchigem Aufenthalt Rom verlaſſen. Er war hauptſächlich<lb/> gekommen, um den Papſt Leo <hi rendition="#aq">XIII.</hi> und ſeinen Staatsſekretär<lb/> Kardinal Rampolla zu portraitiren. Biſchof Fraknoy, der<lb/> Direktor des ungariſchen hiſtoriſchen Inſtituts in Rom, hat<lb/> den Papſt zu beſtimmen gewußt, dem Künſtler zu ſitzen, da<lb/> das Bild aus Anlaß der 900jährigen Wiederkehr der Zeit,<lb/> in der Sylveſter <hi rendition="#aq">II.</hi> Ungarn dem Chriſtenthum gewann, als<lb/> Eigenthum der Nation in Budapeſt Aufſtellung finden ſoll.<lb/> Die Portraits wurden vor der Abſendung nach Paris, wo<lb/> ſie zunächſt in der ungariſchen Abtheilung der Ausſtellung<lb/> figuriren werden, einem Kreiſe von Eingeladenen in den<lb/> Räumen des ungariſchen hiſtoriſchen Inſtituts zugänglich ge-<lb/> macht. Der Eindruck iſt ein hinreißender. Wenn man die<lb/> Eigenart der Laßlo’ſchen Kunſt ſucht, ſo findet man ſie nicht<lb/> in der verblüffenden Technik, mit der Figuren und Köpfe<lb/> faſt ohne vorherige Zeichnung mit unfehlbarer Sicherheit<lb/> in den Raum hineinkomponirt und ausgeführt ſind;<lb/> dieſe Technik iſt erſten Rangs, aber ſie iſt auch Lenbach<lb/> und Pochwalsky eigen. Das Neue an den Werken<lb/> Laßlo’s iſt die rückſichtsloſe Wahrheit, die Unerbittlich-<lb/> keit, mit der der einmal erfaßte Charakter ſo feſtgebaunt<lb/> wird, wie er ſich präſentirt. Man hat ſchon oft bemerkt,<lb/> daß Leo <hi rendition="#aq">XIII.</hi> auf den Papſtbildern nicht älter wird, daß er<lb/> im Jahre 1885 nicht anders erſcheint als 1899. Laßlo zeigt<lb/> ihn bei aller Würde als einen 90 jährigen Greis, der <hi rendition="#aq">ex<lb/> cathedra</hi> unfehlbar iſt und das weiß, der aber der Zeit wie<lb/> jeder Menſch Tribut zollen muß. Das eingefallene Geſicht,<lb/> die jugendlich gebliebenen Augen, die ſchmalen, gebrechlichen<lb/> Hände, alles lebt und ſpricht. Es iſt ein Meiſterſtück. In<lb/> noch höherem Maße vielleicht prägt ſich dieſe Eigenart des<lb/> Künſtlers bei dem Portrait Rampolla’s aus. Wenn Laßlo<lb/> vor der erſten Sitzung die geſammte Politik ſtudirt hätte,<lb/> deren Träger der Kardinal von 1887 bis heute war, ſo<lb/> hätte er ihn nicht beſſer wiedergeben können, als er es ge-<lb/> than hat, denn in dem <hi rendition="#aq">en face</hi> aufgefaßten Geſicht prägen<lb/> ſich alle Eigenſchaften aus, die eben dieſe Politik kennzeichnen.<lb/> Mit dem ihm eigenen verſchmitzten Ausdruck blickt Rampolla<lb/> aus dem Bild heraus. Das linke Auge, ohnehin kleiner als<lb/> das rechte, iſt halb geſchloſſen, die Mundwinkel ſind zu einem<lb/> Lächeln verzogen, das freundlich ſein ſoll, ohne daß das recht<lb/> gelingt. Sprechend auch hier, wie beim Papſt die Hände.<lb/> Der Eindruck iſt allſeitig ein ſehr tiefer und ſo wird es wohl<lb/> auch in Paris und Budapeſt ſein.</p><lb/> </div> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </body> </text> </TEI> [0013]
Sonntag. Viertes Blatt Nr. 89 der Allgemeinen Zeitung. 1. April 1900.
Die Wiener Banken im Jahre 1899.
* Faſt will es ſcheinen, als ob der alte Satz, daß die
Bilanzen der Banken ein Spiegelbild der wiſſenſchaftlichen
Entwicklung eines Landes darſtellen, an Geltung und
Wahrheit verloren habe. Betrachte man die Abſchlüſſe der
Wiener Banken: überall geſteigerte Erträgniſſe, zum über-
wiegenden Theile in den meiſten Geſchäftszweigen die höch-
ſten bisher erzielten Reingewinnsziffern, ſteigende Umſätze,
ausgedehnte belebte Geſchäftsthätigkeit, zumeiſt hohe Divi-
denden. Wenn man aus dieſen Bilanzen den Rückſchluß
ziehen wollte, daß das geſchäftliche Leben in Oeſterreich in
hohen Wellenzügen gehe und ſehr kräftige Lebensimpulſe
während des verfloſſenen Jahres erhalten habe würde
man ſicherlich weit fehlſchießen. Der Strom der öſter-
reichiſchen Volkswirthſchaft floß ruhig und gemächlich da-
hin, nirgends ſah man ein ſtürmiſches Leben, eine kräftige
vorwärts ſtrebende Entwicklung. Im Gegeatheile, man
hatte oft den Eindruck, daß der Strom die Neigung habe,
zu verſanden, daß es infolge der zahlreichen Behinderungen
und Hemmungen, welche Geſetzgebung und Verwaltung
in ſo reichlichem Maße der privaten Initiative auferlegen,
nicht recht vorwärts wolle, daß ſich Stillſtand und oft ſo-
gar rückſchrittliche Anwandlungen darſtellen. Hat darum
der alte, oben citirte Satz an Wahrheit verloren? Sicher-
lich nicht. Die Bilanzen der Banken ſind nach wie vor ein
ſehr treffliches Barometer für die Beurtheilung der wirth-
ſchaftlichen Situation eines Landes. Es genügt nur nicht
eine oberflächliche Rückſichtnahme auf Dividende und ab-
ſolute Ziffer des Reingewinns; man muß in den Körper
der Bilanz tiefer hineinleuchten, auf die einzelnen Ertrags-
zweige eingehen, die Bilanz in ihre Poſitionen auflöſen,
Rückſchlüſſe aus den Verſchiebungen in den einzelnen Kontis
ziehen. Und da gelangt man zu verläßlicheren Anhalts-
punkten, als ſie die bloße Berückſichtigung des geſteigerten
Reinertrages bieten könnte. Ja, es iſt wahr, die Bilanzen
der Banken haben ſich gebeſſert, die Aktionäre erhalten
größere Dividenden, die Reſerven werden mit ſehr nam-
haften Quoten dotirt, für minder günſtige Jahre der Zu-
kunft werden namhafte Rücklagen gemacht. Allein den
Löwenantheil an der Beſſerung hat doch der hohe Zinsfuß
gehabt, welcher ſich als eine Reflexerſcheinung der Ver-
hältniſſe auf den fremden Plätzen darſtellt. Für ein Land
mit ſchwacher Initiative, mit langſamer Entwicklung iſt
nun der hohe Zinsfuß durchaus kein Segen, ſondern ein
Hemmniß. Wenn die Banken aus der reichen Verwendung
der eigenen und fremden Mittel anſehnliche Gewinnſte
zogen, ſo iſt es darum nicht weniger wahr, daß Deutſchland
mit dem hohen Zinsfuß eine märchenhafte, beiſpielsloſe
Induſtrieblüthe bezahlte, Oeſterreich dagegen nur den
hohen Zinsfuß, nicht aber die Blüthe der Induſtrie hatte,
daß wir beim Thalerregen nur die Löcher im Kopfe davon-
tragen. Geht man aber auf die vom hohen Zinsfuße nicht
nicht bedingten Zweige des Ertrages ein, ſo finden wir,
daß auch die Banken — von einzelnen Ausnahmen abge-
ſehen — kein Bild einer lebhaften oder gar ſtürmiſchen
Entwicklung boten. Induſtriegründungen gab es im ver-
floſſenen Jahre nur ſehr wenige, Konſortialgeſchäfte größe-
ren Umfangs gelangten nur in ſeltenen Fällen zur Abwick-
lung, die Banken zehrten zumeiſt am alten Fett, neue
Unternehmungen waren nur wenige zu erblicken. Auch
diejenige Poſt des normalen Bankgeſchäftes, welche einen
Beweis für eine reiche Verzweigung und Ausdehnung der
Geſchäftsthätigkeit bietet, die Proviſionen, zeigt nur bei
zwei Banken, dem Bankverein und der Länderbank, eine
größere Steigerung. Die Banken haben viel verdient,
ſicherlich gute Bilanzen geliefert, aber auch dieſe Bilanzen
zeigen bei den meiſten Inſtituten keine ſtärkere Anſpan-
nung, keinen Aufſchwung, nur eine Belebung durch den
Zinsfuß, keine ſtürmiſche Ausdehnung der Geſchäftsthätig-
keit, es ſind Zinsfußbilanzen, keine Ge-
ſchäftsbilanzen. Und wenn wir damit auf den
Kern der Sache eingedrungen ſind, haben wir zugleich er-
kannt, daß die Bilanzen der Wiener Banken doch ein
richtiges Spiegelbild der wirthſchaftlichen Entwicklung
Oeſterreichs geben, daß ein geübtes Auge auch aus dieſen,
äußerlich ſo glänzenden Ziffern herausleſen kann, wo uns
der Schuh drückt, und inwieferne die Rechnungsabſchlüſſe
der großen Inſtitute die langſame Entwicklung der öſter-
reichiſchen Wirthſchaft zum Ausdruck bringen. Gewiß die
Bilanzen ſind ſehr gut und die Gewinne der Aktionäre ſind
reichlich. Allein ganz abgeſehen davon, daß in einem Land
des Konzeſſionsſyſtems, in einer Millionenſtadt, wo ſeit 20
Jahren keine neue Bank entſtanden iſt, und das Kapitals-
bedürfniß nur durch Kapitalsvermehrungen der alten
Banken befriedigt werden konnte, die Gewinne der eine
Monopolſtellung genießenden Banken von ſelbſt ſteigen
müſſen, iſt es eben doch der hohe Zinsfuß geweſen, welcher
arbeitete und die Anregung aus einer reichen wirthſchaft-
lichen Entwicklung, wie ſie ſich trotz aller Immobiliſirungen
ſelbſt bei den kleinſten deutſchen Banken zeigte, iſt unſern
Bankbilanzen verſagt geblieben. Das iſt kein Vorwurf für
die Banken, denn ſie können keine Wunder wirken und aus
hartem Boden keine Blumengärten herauslocken, allein es
iſt wichtig zur richtigen Beurtheilung der Rechnungsab-
ſchlüſſe, an welche wir jetzt ſchreiten, indem wir in ge-
wohnter Weiſe die Geſammtüberſicht ihrer finanziellen Er-
gebniſſe folgen laſſen.
Die Aera der Kapitalsvermehrungen hat im Jahre
1899 bei den Wiener Banken weitere Fortſchritte gemacht.
Drei Finanzinſtitute haben ihr Aktienkapital erheblich ver-
mehrt. Die Creditanſtalt hat 62,500 neue Aktien ausge-
geben und ſo ihr nominelles Kapital von 40 auf 50 Mil-
lionen Gulden, ihr effektives Kapital (Aktienkapital und
Reſerven) von 50 auf 70 Millionen Gulden geſteigert. Sie
iſt damit den rieſigen deutſchen Bankkoloſſen etwas näher
gerückt. Der Wiener Bankverein hat 37,500 neue Aktien
ausgegeben und damit das Aktienkapital auf 40 Millionen
Gulden erhöht, wozu noch die ſichtbaren Reſerven von rund
10 Millionen Gulden treten. Die Unionbank vermehrte ihr
Aktienkapital von 10 auf 16 Millionen Gulden durch Aus-
gabe von 20,000 neuen Aktien, welche mit einem erheblichen
Agio den alten Aktionären überlaſſen wurden. Von den
Kapitalsvermehrungen wurden jene des Bankvereins und
der Unionbank derart durchgeführt, daß die neuen Aktien
bereits am Erträgniſſe des Jahres 1899 partizipirten,
während bei der Creditanſtalt die neuen Aktien erſt vom
Jahre 1900 an den alten Aktien gleichgeſtellt wurden.
Sämmtliche Bilanzen ſind — zum letztenmal — in
der alten öſterreichiſchen Guldenwährung aufgeſtellt,
während vom heurigen Jahre an alle Abſchlüſſe in der
Kronenwährung lauten werden. Die folgende Tabelle
gibt einen Ueberblick über die Geſammtreſultate der Wiener
Banken im Jahre 1899:
Die Bilanz der Creditanſtalt wurde bereits ein-
gehend an dieſer Stlle beſprochen. Es genügt deßhalb,
einige allgemeine Momente nochmals herauszugreifen und
unſrer Unterſuchung, welche den Konnex zwiſchen Bank-
bilanzen und Volkswirthſchaft darſtellen ſoll, anzupaſſen.
An ſich betrachtet iſt das Bilanzergebniß der Creditanſtalt
gewiß günſtig. Die Creditanſtalt zahlt mehr Dividende
als irgend eine der großen deutſchen Bankinſtitute, welche
über 10 Proz. nur ſelten hinausgehen. Die Gewinnſtziffern
ſind ſehr impoſant, noch mehr, wenn man erwägt, unter
welchen ungünſtigen Bedingungen die Bankinſtitute in
Oeſterreich arbeiten. Nahezu eine Million Gulden, 17 Proz.
vom Reingewinn, 2 Proz: des Aktienkapitals verſchlingt
der Fiskus mit ſeinen ungeheuren Steuervorſchreibungen.
Dabei ſind die adminiſtrativen Beſchränkungen, welche der
Entfaltung der induſtriellen Thätigkeit in den Weg gelegt
werden, ſehr bedeutend, da die längſten Leidenswege oft
zu durchmeſſen ſind, bevor die Konzeſſionirung einer In-
duſtriegeſellſchaft auch für die feinſten Konzeſſionswerber zu
erlangen iſt. Allerdings bietet die Thatſache, daß keine
neuen Bankkonzeſſionen ertheilt werden, ein gewiſſes
Gegengewicht, da die beſtehenden Banken eine von Jahr zu
Jahr an Werth gewinnende Monopolſtellung genießen.
Die Zinſengewinne der Creditanſtalt ſind, wie ein Blick
auf die obige Tabelle zeigt, ſehr namhaft, ja impoſant, da
die Ziffer von 4.63 Millionen Gulden zu den höchſten dieſer
Art in ganz Europa gehört. Allein es darf nicht uner-
wähnt bleiben, daß die Hauptquelle dieſer Zinſengewinne
aus dem Geſchäft der Börſe floß, daß den Löwenantheil an
den Zinſen die Reportzinſen hatten. Das iſt die bequemſte,
am leichteſten und gefahrloſeſten zu praktizirende Art der
Geldverwendung. Ob dieſer Strom heuer ebenſo reichlich
fließen wird, iſt mehr als fraglich, denn der Zinsfuß iſt er-
heblich tiefer, und die Thätigkeit des Effektenmarktes iſt
leider ſo gering, daß eine Plazirung verfügbarer Mittel
im Report große Schwierigkeiten bereitet, ja in dem ge-
wünſchten Umfang gar nicht zu bewerkſtelligen iſt. Zu
denken gibt es andrerſeits, daß die Proviſionen, das eigent-
liche Kriterion des Bankgeſchäfts gar nicht geſtiegen ſind
und daß auch die Kontokorrentzinſen gegenüber dem Vor-
jahr zurückblieben, trotzdem der Zinsfuß für die Banken er-
heblich günſtiger war. Das zeigt eben klar, daß das eigent-
liche Bankgeſchäft der Creditanſtalt keine weitere Entwick-
lung erfahren hat, worauf auch die unveränderte Höhe der
Kreditoren und Debitoren hinweist. Sehr bedeutend ſind
die Konſortialgewinne: ſie betragen 1.54 Millionen Gulden
und gehören zu den höchſten, welche das Inſtitut ſeit langer
Zeit erzielt hat. Hierunter ſind hauptſächlich zwei Geſchäfte
inbegriffen: der Gewinn aus der Veräußerung der Alpinen
Montanaktien, welche Transaktion nunmehr vollſtändig
abgewickelt iſt und im ganzen einen Gewinn von 1.3 Mil-
lionen Gulden erbracht hat, und der Gewinn aus der
Emiſſion der Aktien der Hirtenberger Patronenfabrik,
welcher 675,000fl. für das Jahr 1899 und für das Jahr
1900 einen noch unverrechneten Kursvortrag von 400,000
Gulden geliefert hat. Auch hier iſt für das heurige Jahr
kein gleich hoher Nutzen zu erwarten, da außer den 400,000
Gulden aus dem Reſt der Hirtenberger Aktien nur noch der
kleine Gewinn aus der beabſichtigten Emiſſion der Aktien
der Glasfabrik C. Stölzle’s Söhne zu erwarten iſt, eine
Emiſſion der Fiumaner Petroleumaktien nicht in Ausſicht
ſteht und die reiche Operation, welche die Creditanſtalt noch
im Köcher trägt, die Aktien der Gußſtahlfabrik Ikoda, erſt
im nächſten Jahr reif wird. Aus allen dieſen Gründen wird
gefolgert, daß für das heurige Jahr, das erſte Jahr der
Kapitalsvermehrung, die Aufrechterhaltung der erhöhten
Dividende von 18 Gulden Schwierigkeiten bereiten dürfte,
und daß die Aktionäre wieder zur 10 proz. Dividende wer-
den zurückkehren müſſen. Dieſer Rückgang der Dividende
würde durch den Stillſtand und die Lebloſigkeit im heuri-
gen Jahr, von welchem faſt ſchon drei Monate verſtrichen
ſind, vollauf erklärt werden, es würde aber trotzdem keinen
günſtigen Eindruck machen, wenn die Kapitalserhöhung
eine Periode niedrigerer Dividenden inauguriren würde.
Allerdings läßt ſich im Augenblick noch kein irgendwie ver-
Feuilleton.
* Karl Lautenſchläger, der weithin bekannte Leiter
des Maſchinenweſens am kgl. Hoftheater zu München, be-
geht am 1. April ſein 40 jähriges Jubiläum als Bühnen-
techniker und zugleich auch ſein 37 jähriges als Maſchinen-
meiſter. In einem von Martin Greif verfaßten Abriß
von Karl Lautenſchlägers arbeitſamem Leben — in den „Hamb.
Nach.“ — heißt es: In Beſſungen bei Darmſtadt am 11. April 1843
als der Sohn eines Bäckermeiſters geboren, wurde er durch
ſeinen Stiefvater, den Hofſchauſpieler und Sceneriedirektor
des Darmſtädter Hoftheaters Chriſtian Vormuth, mit dem
ſich ſeine frühzeitig verwittwete Mutter wieder vermählte,
noch als Kind mit dem Bühnenleben und -Getriebe in un-
mittelbare Berührung gebracht und von deſſen unwiderſteh-
lichem Zauber ergriffen. So war es nahe daran, daß er ſich
der Schauſpielkunſt ſelbſt gewidmet hätte, zumal er von ſeiner
kunſtverſtändigen Landesmutter, der damaligen Großherzogin
Mathilde von Heſſen, und deren durch ſie auf ihn hin-
gewieſenen Gemahl in ſeinem ſtrebſamen Eifer zur Deklamation
von Gedichten beſtärkt wurde, wie er auch in den von ihm
geſpielten Kinderrollen ſein ihm angeborenes Talent ſichtbarer
ſtets offenbarte. Als Tells Knabe in einer der Gaſtſpielvor-
ſtellungen Emil Devrients auftretend, wußte er deſſen Beifall in
dem Maße zu erwerben, daß der große Künſtler ſich erbot, den
kleinen Kollegen mit ſich nach London zu nehmen, wo ihn
neue Triumphe ſeiner Kunſt erwarteten. Doch dieſer lockenden
Verſuchung ungeachtet, fand Lautenſchläger bald, dank der
Huld ſeiner hohen Beſchützer auf das ſorgfältigſte ausgebildet,
den ihm beſchiedenen eigenartigen Beruf, indem der Maſchinen-
direktor an ſeiner heimiſchen Bühne, Karl Brandt, ihn in
ſeine Lehre nahm, aus der er bei ſeiner ungemeinen Begabung
nach wenigen Jahren ſchon als ſelbſtändig gewordener Meiſter
hervorging, was ſeine bereits im Jahre 1860 erfolgte Er-
nennung zum ſtellvertretenden Gehülfen an der gleichen Bühne
bewies. Nachdem er als ſolcher auch mit der Herſtellung
von Bühneneinrichtungen und ſceniſchen Ausſtattungen von
ſeinem Lehrer ſchon an verſchiedenen Orten betraut worden
war, übernahm er 1863 zu Riga ſein erſtes Amt, das er
jedoch nach einem Jahre wieder niederlegte, um dem an ihn
ergangenen Ruf nach Stuttgart Folge zu leiſten. Hier wirkte
Lautenſchläger, außerordentlich thätig, wie ſeine Ausſtattungen
vieler Opern und Ballette bekundeten, bis er durch den
wiederholten Antrag der Münchener Hofbühne, die bei
der Vorliebe König Ludwigs II. für die Wagner’ſche Kunſt,
ſowie für blendende Theatralik eines der ſchwierigen Auf-
gabe gewachſenen Mannes bedürftig war, 1880 nach München
gezogen wurde, wo er ſeitdem ſeine hauptſächlichſte Thätigkeit
mit unermüdlicher Kraft ausübt. — Die Zahl der von ihm
hier dekorativ ausgeſtatteten Bühnenwerke auch nur dem
Namen nach aufzuzählen, würde einen zu großen Raum ein-
nehmen, und wir erinnern daher nur an die während der
Fremdenſaiſon oft gegebenen Vorführungen des „Fauſt“ und
des ganzen „Wallenſtein“ nach der Einrichtung Ernſt
v. Poſſarts, um andeutungsweiſe ſein gediegenes Schaffen zu
charakteriſiren. In demſelben Zeitraum hat er aber auch über
ein Viertelhundert Bühnen in Deutſchland wie im Aus-
land erbaut und eine weit größere Menge noch mit ſeinen
verbeſſerten Einrichtungen verſehen, ſo daß bei ihm ohne
Uebertreibung von einem Weltruf geſprochen werden kann.
Die epochemachende Bedeutung des elektriſchen Lichts auch für
die Bühne hat er zuerſt erkannt und im hieſigen Reſidenz-
theater in muſterhafter Weiſe verwerthet, eine That, die bald
allerwärts getreue Nachahmung gefunden, ſoweit er nicht
ſelbſt der Herſteller der hiezu nöthigen Einrichtung war,
wie zum Beiſpiel in der Großen Oper zu Paris, die ihn
als „Monſieur Laut“ dazu berufen. Aber auch die ſoge-
nannte Perfall-Shakeſpeare-Bühne, zu deren geiſtigen Mit-
begründern Oberregiſſeur J. Savits zählt, mit ihrem ebenſo
einfachen wie ingenieuſen Apparat, der alle Verwandlungs-
ſchwierigkeiten beſeitigt, ſowie die hauptſächlich im Gebiet der
Mozart’ſchen Oper bisher zu vielbeſtaunter Anwendung ge-
brachte Drehbühne ſtammen von ihm her. Ebenſo iſt er auch
der Schöpfer elektrotechniſchen Betriebs auf der Bühne, der
zur Erſparung ungeheuren Aufwandes an Arbeit und Zeit
führte, indem er alle Soffiten und Proſpektaufzüge, Ver-
ſenkungen, Magazinaufzüge und Wandelpanoramen durch die
bezähmte Naturkraft in Bewegung ſetzt. Beim Bau des
Deutſchen Theaters in München hat er dieſe umwälzende
Erfindung zuerſt in Anwendung gebracht und damit den
Gipfel techniſcher Vollendung als Meiſter in dieſem Werke
erreicht. Neben ſolcher praktiſchen Begabung iſt ihm aber
auch die unentbehrliche Gabe der Phantaſie in erheblichem
Maße zu eigen, ſo daß er ſich in poetiſche Aufgaben jeder
Art, um ſein eigenes Wort zu gebrauchen, hineinträumen und
hiedurch den kühnſten Anforderungen gerecht zu werden ver-
mag, wie er ſchon oft und oft bewieſen hat und in der Zu-
kunft bei ſeiner Rüſtigkeit und Geiſtesfriſche auch noch oft
beweiſen wird.
M. C. Rom, 29. März.Franz Laßlo, der ungariſche
Portraitmaler mit der unheimlich raſch gewachſenen Beliebt-
heit, der namentlich in hohen und höchſten Kreiſen berufen
erſcheint, an die Stelle Angeli’s zu treten, hat nach mehr-
wöchigem Aufenthalt Rom verlaſſen. Er war hauptſächlich
gekommen, um den Papſt Leo XIII. und ſeinen Staatsſekretär
Kardinal Rampolla zu portraitiren. Biſchof Fraknoy, der
Direktor des ungariſchen hiſtoriſchen Inſtituts in Rom, hat
den Papſt zu beſtimmen gewußt, dem Künſtler zu ſitzen, da
das Bild aus Anlaß der 900jährigen Wiederkehr der Zeit,
in der Sylveſter II. Ungarn dem Chriſtenthum gewann, als
Eigenthum der Nation in Budapeſt Aufſtellung finden ſoll.
Die Portraits wurden vor der Abſendung nach Paris, wo
ſie zunächſt in der ungariſchen Abtheilung der Ausſtellung
figuriren werden, einem Kreiſe von Eingeladenen in den
Räumen des ungariſchen hiſtoriſchen Inſtituts zugänglich ge-
macht. Der Eindruck iſt ein hinreißender. Wenn man die
Eigenart der Laßlo’ſchen Kunſt ſucht, ſo findet man ſie nicht
in der verblüffenden Technik, mit der Figuren und Köpfe
faſt ohne vorherige Zeichnung mit unfehlbarer Sicherheit
in den Raum hineinkomponirt und ausgeführt ſind;
dieſe Technik iſt erſten Rangs, aber ſie iſt auch Lenbach
und Pochwalsky eigen. Das Neue an den Werken
Laßlo’s iſt die rückſichtsloſe Wahrheit, die Unerbittlich-
keit, mit der der einmal erfaßte Charakter ſo feſtgebaunt
wird, wie er ſich präſentirt. Man hat ſchon oft bemerkt,
daß Leo XIII. auf den Papſtbildern nicht älter wird, daß er
im Jahre 1885 nicht anders erſcheint als 1899. Laßlo zeigt
ihn bei aller Würde als einen 90 jährigen Greis, der ex
cathedra unfehlbar iſt und das weiß, der aber der Zeit wie
jeder Menſch Tribut zollen muß. Das eingefallene Geſicht,
die jugendlich gebliebenen Augen, die ſchmalen, gebrechlichen
Hände, alles lebt und ſpricht. Es iſt ein Meiſterſtück. In
noch höherem Maße vielleicht prägt ſich dieſe Eigenart des
Künſtlers bei dem Portrait Rampolla’s aus. Wenn Laßlo
vor der erſten Sitzung die geſammte Politik ſtudirt hätte,
deren Träger der Kardinal von 1887 bis heute war, ſo
hätte er ihn nicht beſſer wiedergeben können, als er es ge-
than hat, denn in dem en face aufgefaßten Geſicht prägen
ſich alle Eigenſchaften aus, die eben dieſe Politik kennzeichnen.
Mit dem ihm eigenen verſchmitzten Ausdruck blickt Rampolla
aus dem Bild heraus. Das linke Auge, ohnehin kleiner als
das rechte, iſt halb geſchloſſen, die Mundwinkel ſind zu einem
Lächeln verzogen, das freundlich ſein ſoll, ohne daß das recht
gelingt. Sprechend auch hier, wie beim Papſt die Hände.
Der Eindruck iſt allſeitig ein ſehr tiefer und ſo wird es wohl
auch in Paris und Budapeſt ſein.
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(2020-10-02T09:49:36Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.
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