[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]hielten nicht die Sonne für das Centrum der Erdbahn, son- Anklänge der Pythagoräer sind bei Plato im Thymens a. Seine scharfsinnigen empyrischen Untersuchungen. Er er- kannte zuerst die Wirkungen des Wassers und Feuers auf die Bildung der Erde, und ahndete den wahren vulka- nischen Zustand unsers Erdkörpers, wozu ihn der an vulkanischen Erscheinungen so reiche griechische Boden leitete. Er hielt die Vulkane selbst für eine Ver- bindung unterirdischer Feuermassen mit der Atmosphäre. Auch das Mittelmeer betrachtete er zuerst als eine einizige Niederung, in der, wie er scherzweise sich äusserte, die Griechen gleich Fröschen auf ihren Inseln lebten. b. Seine rationellen Betrachtungen. Diese sind dunkel. Von den Gebirgsarten unterscheidet er solche die durch 2. Alexander's Zug nach Indien ist eine Weltbegebenheit, welche die zweite Epoche für hielten nicht die Sonne für das Centrum der Erdbahn, ſon- Anklänge der Pythagoräer ſind bei Plato im Thymëns a. Seine ſcharfſinnigen empyriſchen Unterſuchungen. Er er- kannte zuerſt die Wirkungen des Waſſers und Feuers auf die Bildung der Erde, und ahndete den wahren vulka- niſchen Zuſtand unſers Erdkörpers, wozu ihn der an vulkaniſchen Erſcheinungen ſo reiche griechiſche Boden leitete. Er hielt die Vulkane ſelbſt für eine Ver- bindung unterirdiſcher Feuermaſſen mit der Atmosphäre. Auch das Mittelmeer betrachtete er zuerſt als eine einizige Niederung, in der, wie er ſcherzweiſe ſich äuſſerte, die Griechen gleich Fröſchen auf ihren Inſeln lebten. b. Seine rationellen Betrachtungen. Dieſe ſind dunkel. Von den Gebirgsarten unterſcheidet er ſolche die durch 2. Alexander’s Zug nach Indien iſt eine Weltbegebenheit, welche die zweite Epoche für <TEI> <text> <body> <div type="session" n="6"> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0041" n="35."/> hielten nicht die Sonne für das Centrum der Erdbahn, ſon-<lb/> dern dachten ſich die Sonne als einen feurigen Schild, der<lb/> ſich um den Weltherd bewegte, und durch ſeine Strahlen die<lb/> Erde erleuchte und Wärme gäbe. <hi rendition="#aq"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118594893 http://d-nb.info/gnd/118594893">Plato</persName></hi> hatte über<lb/> das Innere der Erde ſchon ziemlich richtige Anſichten.</p><lb/> <p>Anklänge der Pythagoräer ſind bei <hi rendition="#aq"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118594893 http://d-nb.info/gnd/118594893">Plato</persName></hi> im Thymëns<lb/> ausgeſprochen. Man muß bei ihm zweierlei unterſcheiden.</p><lb/> <list> <item><hi rendition="#aq">a.</hi><hi rendition="#u">Seine ſcharfſinnigen empyriſchen Unterſuchungen</hi>. Er er-<lb/> kannte zuerſt die Wirkungen des Waſſers und Feuers<lb/> auf die Bildung der Erde, und ahndete den wahren vulka-<lb/> niſchen Zuſtand unſers Erdkörpers, wozu ihn der an<lb/> vulkaniſchen Erſcheinungen ſo reiche griechiſche Boden<lb/> leitete. Er hielt die Vulkane ſelbſt für eine Ver-<lb/> bindung unterirdiſcher Feuermaſſen mit der Atmosphäre.<lb/> Auch das Mittelmeer betrachtete er zuerſt als eine<lb/> einizige Niederung, in der, wie er ſcherzweiſe ſich<lb/> äuſſerte, die Griechen gleich Fröſchen auf ihren Inſeln<lb/> lebten.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">b.</hi><hi rendition="#u">Seine rationellen Betrachtungen</hi>. Dieſe ſind dunkel.</item><lb/> </list> <p>Von den Gebirgsarten unterſcheidet er ſolche die durch<lb/> das Waſſer, und andern die durch das Feuer gebildet ſind.</p><lb/> </div> <div n="3"> <head>2. <hi rendition="#u"><hi rendition="#aq"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118501828 http://d-nb.info/gnd/118501828">Alexander</persName>’s</hi> Zug nach Indien</hi></head><lb/> <p>iſt eine Weltbegebenheit, welche die zweite Epoche für<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [35./0041]
hielten nicht die Sonne für das Centrum der Erdbahn, ſon-
dern dachten ſich die Sonne als einen feurigen Schild, der
ſich um den Weltherd bewegte, und durch ſeine Strahlen die
Erde erleuchte und Wärme gäbe. Plato hatte über
das Innere der Erde ſchon ziemlich richtige Anſichten.
Anklänge der Pythagoräer ſind bei Plato im Thymëns
ausgeſprochen. Man muß bei ihm zweierlei unterſcheiden.
a. Seine ſcharfſinnigen empyriſchen Unterſuchungen. Er er-
kannte zuerſt die Wirkungen des Waſſers und Feuers
auf die Bildung der Erde, und ahndete den wahren vulka-
niſchen Zuſtand unſers Erdkörpers, wozu ihn der an
vulkaniſchen Erſcheinungen ſo reiche griechiſche Boden
leitete. Er hielt die Vulkane ſelbſt für eine Ver-
bindung unterirdiſcher Feuermaſſen mit der Atmosphäre.
Auch das Mittelmeer betrachtete er zuerſt als eine
einizige Niederung, in der, wie er ſcherzweiſe ſich
äuſſerte, die Griechen gleich Fröſchen auf ihren Inſeln
lebten.
b. Seine rationellen Betrachtungen. Dieſe ſind dunkel.
Von den Gebirgsarten unterſcheidet er ſolche die durch
das Waſſer, und andern die durch das Feuer gebildet ſind.
2. Alexander’s Zug nach Indien
iſt eine Weltbegebenheit, welche die zweite Epoche für
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