welche Afrika nicht aufzuweisen hat. Dagegen Renn- und Elendthiere sind dieselben, und gehen oft über das Eis der Beringsstraße. Vom Sumpfotter und dem Bieber ist es gleichfalls wahrscheinlich, daß es dieselben sind. Ebenso hält HerrCuvier den Wolf und Fuchs für gleiche Arten, doch ist dies neuerlich in Zweifel gezogen.
Eine andere Frage ist die, ob die nördliche und südliche Hemisphäre gleiche Thiere hat? Der gemäßigte Theil von Afrika hat mehrere mit Europa gemein. Unser Lämmer- geier findet sich in südlichen Afrika, und unser Kuckuk kommt nach in Neuholland vor. Unter den Thieren wie unter den Pflanzen ist eine weiter Verbreitung der tropischen Formen gegen den Südpol, als gegen den Nordpol zu. Auch dehnen sie sich in der neuen Welt mehr gegen Norden aus wie in der alten. Wie sich in den vereinigten Staaten noch eine Menge schön blühender Bäume selbst Mimosenarten finden, so besitzen sie auch noch mehrere tropische Vögelformen. Der Kolibri z. B. geht bis zu den Seen von Kanada, wo er im Mai ankommt; da er doch im Mai auch noch im Florida ist, er legt also in kurzer Zeit 270-280 Meilen zurück. In [unleserliches Material - 3 Zeichen fehlen]zies hat noch Kolibri's unter den 54° N. Br. gefunden,
welche Afrika nicht aufzuweiſen hat. Dagegen Renn- und Elendthiere ſind dieſelben, und gehen oft über das Eis der Beringsſtraße. Vom Sumpfotter und dem Bieber iſt es gleichfalls wahrſcheinlich, daß es dieſelben ſind. Ebenſo hält HerrCuvier den Wolf und Fuchs für gleiche Arten, doch iſt dies neuerlich in Zweifel gezogen.
Eine andere Frage iſt die, ob die nördliche und ſüdliche Hemisphäre gleiche Thiere hat? Der gemäßigte Theil von Afrika hat mehrere mit Europa gemein. Unſer Lämmer- geier findet ſich in ſüdlichen Afrika, und unſer Kuckuk kommt nach in Neuholland vor. Unter den Thieren wie unter den Pflanzen iſt eine weiter Verbreitung der tropiſchen Formen gegen den Südpol, als gegen den Nordpol zu. Auch dehnen ſie ſich in der neuen Welt mehr gegen Norden aus wie in der alten. Wie ſich in den vereinigten Staaten noch eine Menge ſchön blühender Bäume ſelbſt Mimoſenarten finden, ſo beſitzen ſie auch noch mehrere tropiſche Vögelformen. Der Kolibri z. B. geht bis zu den Seen von Kanada, wo er im Mai ankommt; da er doch im Mai auch noch im Florida iſt, er legt alſo in kurzer Zeit 270–280 Meilen zurück. In [unleserliches Material – 3 Zeichen fehlen]zies hat noch Kolibri’s unter den 54° N. Br. gefunden,
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welche Afrika nicht aufzuweiſen hat. Dagegen Renn-
und Elendthiere ſind dieſelben, und gehen oft über das
Eis der Beringsſtraße. Vom Sumpfotter und dem
Bieber iſt es gleichfalls wahrſcheinlich, daß es dieſelben ſind.
Ebenſo hält H Cuvier den Wolf und Fuchs für
gleiche Arten, doch iſt dies neuerlich in Zweifel gezogen.
Eine andere Frage iſt die, ob die nördliche und ſüdliche
Hemisphäre gleiche Thiere hat? Der gemäßigte Theil von
Afrika hat mehrere mit Europa gemein. Unſer Lämmer-
geier findet ſich in ſüdlichen Afrika, und unſer Kuckuk
kommt nach in Neuholland vor. Unter den Thieren wie
unter den Pflanzen iſt eine weiter Verbreitung der
tropiſchen Formen gegen den Südpol, als gegen den
Nordpol zu. Auch dehnen ſie ſich in der neuen Welt
mehr gegen Norden aus wie in der alten. Wie ſich in
den vereinigten Staaten noch eine Menge ſchön blühender
Bäume ſelbſt Mimoſenarten finden, ſo beſitzen ſie auch
noch mehrere tropiſche Vögelformen. Der Kolibri z. B.
geht bis zu den Seen von Kanada, wo er im Mai
ankommt; da er doch im Mai auch noch im Florida iſt, er
legt alſo in kurzer Zeit 270–280 Meilen zurück. In
___zies hat noch Kolibri’s unter den 54° N. Br. gefunden,
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[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 555.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/561>, abgerufen am 23.11.2024.
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