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[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

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glauben, daß die Neger eine forterbende Leberkrankheit
haben, welche die schwarze Farbe verursache, indem sich Kohlen-
stoff absetze. Eine solche Meinung kann eine physiologische
Fabel genannt werden. - Von der Festigkeit
der Typen, wenn Menschen verschiedener Bildung sich in
einer Zone befinden, giebt Huddel Beispiele, denn
er sagt die Bewohner der Feuerinseln sind nicht größer
als 4', während daneben südlich von Orinoko, die schönen
großen selten unter 6' hohen Patagonier wohnen.
Ebenso leben in Südafrika die kleinen Buschmänner
von 4' Höhe neben dem schlanken Kaffern. Und uns
näher ist ein ähnlicher Unterschied zwischen den Hoch-
und Niederländer in Britannien.

Mit Recht hat man gesagt, es würde nicht so viele
Menschenstämmen geben, wenn es keine Neger gäbe,
welche neben den Weissen wohnen, und auch diese plötz-
liche Abstuffung hat man weit mehr Wichtigkeit gelegt,
als sie verdient, weil der Eindruck der Farbe so groß ist.
Die Wichtigkeit derselben schwindet aber bei reiflichen
Nachdenken, und die Contraste wollen wir in folgenden
Abtheilungen zu betrachten suchen: als nach der Haut und

glauben, daß die Neger eine forterbende Leberkrankheit
haben, welche die ſchwarze Farbe verurſache, indem ſich Kohlen-
ſtoff abſetze. Eine ſolche Meinung kann eine phyſiologiſche
Fabel genannt werden. – Von der Feſtigkeit
der Typen, wenn Menſchen verſchiedener Bildung ſich in
einer Zone befinden, giebt Huddel Beiſpiele, denn
er ſagt die Bewohner der Feuerinſeln ſind nicht größer
als 4′, während daneben ſüdlich von Orinoko, die ſchönen
großen ſelten unter 6′ hohen Patagonier wohnen.
Ebenſo leben in Südafrika die kleinen Buſchmänner
von 4′ Höhe neben dem ſchlanken Kaffern. Und uns
näher iſt ein ähnlicher Unterſchied zwiſchen den Hoch-
und Niederländer in Britannien.

Mit Recht hat man geſagt, es würde nicht ſo viele
Menſchenſtämmen geben, wenn es keine Neger gäbe,
welche neben den Weiſſen wohnen, und auch dieſe plötz-
liche Abſtuffung hat man weit mehr Wichtigkeit gelegt,
als ſie verdient, weil der Eindruck der Farbe ſo groß iſt.
Die Wichtigkeit derſelben ſchwindet aber bei reiflichen
Nachdenken, und die Contraſte wollen wir in folgenden
Abtheilungen zu betrachten ſuchen: als nach der Haut und

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[579./0585] glauben, daß die Neger eine forterbende Leberkrankheit haben, welche die ſchwarze Farbe verurſache, indem ſich Kohlen- ſtoff abſetze. Eine ſolche Meinung kann eine phyſiologiſche Fabel genannt werden. – Von der Feſtigkeit der Typen, wenn Menſchen verſchiedener Bildung ſich in einer Zone befinden, giebt Huddel Beiſpiele, denn er ſagt die Bewohner der Feuerinſeln ſind nicht größer als 4′, während daneben ſüdlich von Orinoko, die ſchönen großen ſelten unter 6′ hohen Patagonier wohnen. Ebenſo leben in Südafrika die kleinen Buſchmänner von 4′ Höhe neben dem ſchlanken Kaffern. Und uns näher iſt ein ähnlicher Unterſchied zwiſchen den Hoch- und Niederländer in Britannien. Mit Recht hat man geſagt, es würde nicht ſo viele Menſchenſtämmen geben, wenn es keine Neger gäbe, welche neben den Weiſſen wohnen, und auch dieſe plötz- liche Abſtuffung hat man weit mehr Wichtigkeit gelegt, als ſie verdient, weil der Eindruck der Farbe ſo groß iſt. Die Wichtigkeit derſelben ſchwindet aber bei reiflichen Nachdenken, und die Contraſte wollen wir in folgenden Abtheilungen zu betrachten ſuchen: als nach der Haut und

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Zitationshilfe: [N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 579.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/585>, abgerufen am 23.11.2024.