ihrem Pigmente, die Haaren, dann nach den Gesichtszügen und den Gesichtswinkeln, und zuletzt nach der Sprache.
Die schwarze Menschenrace lernten die Alten in den Afrikanern kennen, alles was östlich von diesen wohnte gehörte zum vornehmen Menschenstamme. Die Idee der Einwirkung der Sonne auf die Farbe, muß sehr früh entstanden sein, denn schon die Alten glaubten, daß wenn in Nubien die Menschen schwärzer würden, es von der Hitze herrühre. Alexander's Expedition bestärkte diese Ansicht noch mehr, dies sieht man aus dem Aristibul?, der die Frage aufstellt, woher es komme, daß im nördlichen Indien die Menschen schwärzer wären als im südlichen, und glaubte, daß die feuchtere Wärme weniger die Menschen schwarz färbe, als die trockne. Auch Plinius sagt selbst daß die Menschen von der Sonne gefärbt wären.Vgl. Plinius Secundus, Gaius: Historiae Mundi Libri XXXVII. Hrsg. von Jacques Dalechamps. Lyon 1587, Liber VI,19, S. 118. Online verfügbar: MDZ München, abgerufen am 08.01.2015. In neuern Zeiten hat sich gezeigt, daß die Einwirkung der Sonne keinen Unter- schied hervorbringt, ja in Indien giebt es bei den verschiedenen Stämmen eine Menge von Abänderungen der Schwärze. -
Einen andern Unterschied geben die Haare. Am schlichtesten sind diese bei den Amerikanern, die den
ihrem Pigmente, die Haaren, dann nach den Geſichtszügen und den Geſichtswinkeln, und zuletzt nach der Sprache.
Die ſchwarze Menſchenrace lernten die Alten in den Afrikanern kennen, alles was öſtlich von dieſen wohnte gehörte zum vornehmen Menſchenſtamme. Die Idee der Einwirkung der Sonne auf die Farbe, muß ſehr früh entſtanden ſein, denn ſchon die Alten glaubten, daß wenn in Nubien die Menſchen ſchwärzer würden, es von der Hitze herrühre. Alexander’s Expedition beſtärkte dieſe Anſicht noch mehr, dies ſieht man aus dem Ariſtibul?, der die Frage aufſtellt, woher es komme, daß im nördlichen Indien die Menſchen ſchwärzer wären als im ſüdlichen, und glaubte, daß die feuchtere Wärme weniger die Menſchen ſchwarz färbe, als die trockne. Auch Plinius ſagt ſelbſt daß die Menſchen von der Sonne gefärbt wären.Vgl. Plinius Secundus, Gaius: Historiae Mundi Libri XXXVII. Hrsg. von Jacques Dalechamps. Lyon 1587, Liber VI,19, S. 118. Online verfügbar: MDZ München, abgerufen am 08.01.2015. In neuern Zeiten hat ſich gezeigt, daß die Einwirkung der Sonne keinen Unter- ſchied hervorbringt, ja in Indien giebt es bei den verſchiedenen Stämmen eine Menge von Abänderungen der Schwärze. –
Einen andern Unterſchied geben die Haare. Am ſchlichteſten ſind dieſe bei den Amerikanern, die den
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[580./0586]
ihrem Pigmente, die Haaren, dann nach den Geſichtszügen
und den Geſichtswinkeln, und zuletzt nach der Sprache.
Die ſchwarze Menſchenrace lernten die Alten in den
Afrikanern kennen, alles was öſtlich von dieſen wohnte
gehörte zum vornehmen Menſchenſtamme. Die Idee der
Einwirkung der Sonne auf die Farbe, muß ſehr früh
entſtanden ſein, denn ſchon die Alten glaubten, daß
wenn in Nubien die Menſchen ſchwärzer würden, es von
der Hitze herrühre. Alexander’s Expedition beſtärkte
dieſe Anſicht noch mehr, dies ſieht man aus dem
Ariſtibul?, der die Frage aufſtellt, woher es komme,
daß im nördlichen Indien die Menſchen ſchwärzer wären
als im ſüdlichen, und glaubte, daß die feuchtere Wärme
weniger die Menſchen ſchwarz färbe, als die trockne.
Auch Plinius ſagt ſelbſt daß die Menſchen von der
Sonne gefärbt wären. In neuern Zeiten hat ſich
gezeigt, daß die Einwirkung der Sonne keinen Unter-
ſchied hervorbringt, ja in Indien giebt es bei den
verſchiedenen Stämmen eine Menge von Abänderungen
der Schwärze. –
Einen andern Unterſchied geben die Haare. Am
ſchlichteſten ſind dieſe bei den Amerikanern, die den
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[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 580.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/586>, abgerufen am 23.11.2024.
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