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Das Pfennig=Magazin der Gesellschaft zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse. Nr. 175. Leipzig (Sachsen), 6. August 1836.

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Das Pfennig=Magazin.
[Beginn Spaltensatz] [Abbildung] I.
dann mittels des Rohrs birnförmig auf ( Abbild. 2 ) ,
[Abbildung] II.
wobei er die Form durch Auflegen auf eine eiserne Rolle
zu verlängern sucht, die auf eine Art Bank befestigt ist.
Es versteht sich übrigens, daß, während dieses und des
folgenden Verfahrens, die Masse durch wiederholtes An-
wärmen am Feuer in dehnbarem Zustande erhalten wird.
Jst die Masse hinlänglich aufgeblasen, so wird sie vor
einer dazu bestimmten größern Öffnung des Ofens mit-
tels der Pfeife, die dann auf einem zum Schutze der Ar-
beiter gegen die Hitze angebrachten Mauerschirm auf-
liegt, in eine schnelle drehende Bewegung gebracht ( Ab-
bild. 3 ) , wodurch sich die der Pfeife entgegengesetzte
[Abbildung] III.
Fläche, gleichsam der Boden der Blase, platt zieht. An
diese Fläche setzt nun ein zweiter Arbeiter das sogenannte
Hefteisen an, das vorher erwärmt und in die Glas-
masse getaucht worden ist ( Abbild. 4 ) , und nur so fest
[Abbildung] IIII.
[Spaltenumbruch] wie die Pfeife haftet. Letztere aber wird jetzt abgeschnit-
ten und die Umdrehung mittels des Hefteisens vor dem
Ofen fortgesetzt ( Abbild. 5 ) , bis sich die noch erhabene
[Abbildung] V.
Seite immer mehr verflacht ( Abbild. 6 ) und endlich das
[Abbildung] VI.
Ganze durch die Schwungkraft in eine nur in der Mitte
noch etwas stärkere, sonst gleichmäßige Scheibe verwan-
delt ( Abbild. 7 ) worden ist. Nunmehr wird dieselbe
[Abbildung] VII.
auf ein Lager heißer Asche in die Nähe des mit dem
Schmelzofen gewöhnlich in Verbindung stehenden Kühl-
ofens gelegt, und von da, nachdem das Hefteisen ent-
fernt worden, mittels einer Gabel senkrecht in den Kühl-
ofen gestellt ( Abbild. 8 ) . Jn diesem erkaltet das
[Abbildung] VIII.
Glas allmälig, was bei sehr großen Gläsern zuweilen
Wochen dauert, denn durch plötzliches Abkühlen würde
es viel zu spröde werden. Später werden die oft mehre
[Ende Spaltensatz]

Das Pfennig=Magazin.
[Beginn Spaltensatz] [Abbildung] I.
dann mittels des Rohrs birnförmig auf ( Abbild. 2 ) ,
[Abbildung] II.
wobei er die Form durch Auflegen auf eine eiserne Rolle
zu verlängern sucht, die auf eine Art Bank befestigt ist.
Es versteht sich übrigens, daß, während dieses und des
folgenden Verfahrens, die Masse durch wiederholtes An-
wärmen am Feuer in dehnbarem Zustande erhalten wird.
Jst die Masse hinlänglich aufgeblasen, so wird sie vor
einer dazu bestimmten größern Öffnung des Ofens mit-
tels der Pfeife, die dann auf einem zum Schutze der Ar-
beiter gegen die Hitze angebrachten Mauerschirm auf-
liegt, in eine schnelle drehende Bewegung gebracht ( Ab-
bild. 3 ) , wodurch sich die der Pfeife entgegengesetzte
[Abbildung] III.
Fläche, gleichsam der Boden der Blase, platt zieht. An
diese Fläche setzt nun ein zweiter Arbeiter das sogenannte
Hefteisen an, das vorher erwärmt und in die Glas-
masse getaucht worden ist ( Abbild. 4 ) , und nur so fest
[Abbildung] IIII.
[Spaltenumbruch] wie die Pfeife haftet. Letztere aber wird jetzt abgeschnit-
ten und die Umdrehung mittels des Hefteisens vor dem
Ofen fortgesetzt ( Abbild. 5 ) , bis sich die noch erhabene
[Abbildung] V.
Seite immer mehr verflacht ( Abbild. 6 ) und endlich das
[Abbildung] VI.
Ganze durch die Schwungkraft in eine nur in der Mitte
noch etwas stärkere, sonst gleichmäßige Scheibe verwan-
delt ( Abbild. 7 ) worden ist. Nunmehr wird dieselbe
[Abbildung] VII.
auf ein Lager heißer Asche in die Nähe des mit dem
Schmelzofen gewöhnlich in Verbindung stehenden Kühl-
ofens gelegt, und von da, nachdem das Hefteisen ent-
fernt worden, mittels einer Gabel senkrecht in den Kühl-
ofen gestellt ( Abbild. 8 ) . Jn diesem erkaltet das
[Abbildung] VIII.
Glas allmälig, was bei sehr großen Gläsern zuweilen
Wochen dauert, denn durch plötzliches Abkühlen würde
es viel zu spröde werden. Später werden die oft mehre
[Ende Spaltensatz]

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[252/0004] Das Pfennig=Magazin. [Abbildung I.] dann mittels des Rohrs birnförmig auf ( Abbild. 2 ) , [Abbildung II.] wobei er die Form durch Auflegen auf eine eiserne Rolle zu verlängern sucht, die auf eine Art Bank befestigt ist. Es versteht sich übrigens, daß, während dieses und des folgenden Verfahrens, die Masse durch wiederholtes An- wärmen am Feuer in dehnbarem Zustande erhalten wird. Jst die Masse hinlänglich aufgeblasen, so wird sie vor einer dazu bestimmten größern Öffnung des Ofens mit- tels der Pfeife, die dann auf einem zum Schutze der Ar- beiter gegen die Hitze angebrachten Mauerschirm auf- liegt, in eine schnelle drehende Bewegung gebracht ( Ab- bild. 3 ) , wodurch sich die der Pfeife entgegengesetzte [Abbildung III.] Fläche, gleichsam der Boden der Blase, platt zieht. An diese Fläche setzt nun ein zweiter Arbeiter das sogenannte Hefteisen an, das vorher erwärmt und in die Glas- masse getaucht worden ist ( Abbild. 4 ) , und nur so fest [Abbildung IIII.] wie die Pfeife haftet. Letztere aber wird jetzt abgeschnit- ten und die Umdrehung mittels des Hefteisens vor dem Ofen fortgesetzt ( Abbild. 5 ) , bis sich die noch erhabene [Abbildung V.] Seite immer mehr verflacht ( Abbild. 6 ) und endlich das [Abbildung VI.] Ganze durch die Schwungkraft in eine nur in der Mitte noch etwas stärkere, sonst gleichmäßige Scheibe verwan- delt ( Abbild. 7 ) worden ist. Nunmehr wird dieselbe [Abbildung VII.] auf ein Lager heißer Asche in die Nähe des mit dem Schmelzofen gewöhnlich in Verbindung stehenden Kühl- ofens gelegt, und von da, nachdem das Hefteisen ent- fernt worden, mittels einer Gabel senkrecht in den Kühl- ofen gestellt ( Abbild. 8 ) . Jn diesem erkaltet das [Abbildung VIII.] Glas allmälig, was bei sehr großen Gläsern zuweilen Wochen dauert, denn durch plötzliches Abkühlen würde es viel zu spröde werden. Später werden die oft mehre

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Zitationshilfe: Das Pfennig=Magazin der Gesellschaft zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse. Nr. 175. Leipzig (Sachsen), 6. August 1836, S. 252. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_pfennig175_1836/4>, abgerufen am 23.11.2024.