Ordinari Postzeitung. Nr. 20, [s. l.], [1673].von dar nach dem Päpstl. Stuhl fortsetzen. Künfftige Wochen wird Rheinstrom/ vom 30. Aprill. Der Printz de Conde ist nun zu Utrecht angelanget/ weßhalben/ discher
von dar nach dem Päpstl. Stuhl fortsetzen. Künfftige Wochen wird Rheinstrom/ vom 30. Aprill. Der Printz de Conde ist nun zu Utrecht angelanget/ weßhalben/ discher
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von dar nach dem Päpstl. Stuhl fortsetzen. Künfftige Wochen wird
auf die Spanische Nation für weiland Ihre Majest. die abgeleibte
Käyserin Margaretha/ höchstsel. Andenckens bey den Canonicis S. Pau-
li, zu S. Michael die Exequien auf deß Spanischen Herrn Ambassa-
deurs solenniter celebriren. Aus Polen hat man/ daß nunmehro selbi-
ger König und die Reichs-Glieder gäntzlich und dermassen vereiniget/
daß dieselbe deß Königreichs Heil/ sonderlich wegen Abführung deß der
Ottomannischen Porten für die Stadt Lemberg versprochenen Löse-
Geldes/ wider Gewonheit/ täglich/ so wol an Sonn- und Feyer- als
Wercke-Tag consultiren.
Rheinstrom/ vom 30. Aprill.
Der Printz de Conde ist nun zu Utrecht angelanget/ weßhalben/
und weiln umb Mastricht sich die Frantzosen starck versamlen/ will man
schliessen/ daß der Printz de Conde solche Stadt mit Gewalt anzutasten
resolvirt/ dahero der Gubernator daselbst an den fortificationen unauf-
hörlich arbeiten lässet/ auch ist eine strenge Ordre publicirt, daß alle ab-
wesende Officiers sich alsobalden alldort einfinden sollen/ und wird der
Marschall de Touraine, wie vermuthet wird/ eine Reis nach Pariß thun/
dessen Armee aber liegt noch umb Soest herumb still/ hingegen mar-
chirn viel neue Frantzösische Völcker diesen Strom herunter nach Utrecht/
welche gedachter Printz von Conde in die Guarnisonen hin und wieder le-
gen/ die alten heraus nehmen/ und zu Feld führen wird. Zu Cölln haben
die Frantzosen etlich 100. Karren verfertigen/ und abholen lassen/ unter
dessen höret man wenig von der Holländer Armatur zu Land/ wie dann
die Patenta für die 6. neuen Regimenter/ so man schon längst aufzurich-
ten resolvirt gehabt/ noch nicht einmal verfertiget seyn/ dahero viel schlies-
sen wollen/ weil alles so gar langsam von statten gehet/ daß die Herren
Staaden einen gewissen Frieden verhoffen/ und deß Königs in Franckr.
Puncten einzugehen gedencken/ weiln sie sich anderer Gestalt nicht heraus
zu wickeln getrauen/ doch wird man inzwischen alles unter Wasser setzen/
welches ihre beste defension ist/ zur See gehet die Armatur etwas stär-
cker/ weiln der Printz von Uranien/ nachdem er in Seeland alles gestillet/
und die Equippagie befördert/ zu Stuis und Ardenburg in Flandern ar-
rivirt/ und ehist im Haag erwartet wird/ als dörffte ihre Flotta nächstens
auslauffen/ und hat die Provintz Seeland auf Abschlag der 2. Millio-
nen/ die sie dem Land vorstrecken sollen/ 150000. fl. erlegt/ welche an Ihro
Chur-Fürstl. Durchl. zu Brandenburg ausgezahlet werden sollen.
Sonsten thun die Schwed. Herren Mediatoren im Haag noch starck
umb einen Stillstand der Waffen bey Engeland und Franckreich/ zu
Beförderung der Tractaten/ anhalten/ weßwegen sie gar beliebte Brieff
an bedde Cronen abgehen lassen/ nicht weniger ist abermal ein Hollän-
discher
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