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Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 1. Wien, 1850.

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Die beiden Hauptstraßen sind ziemlich breit und sehr belebt, besonders von Reitern. Jeder Chilese ist ein geborner Reiter, und unter den Pferden sieht man oft so schöne Thiere, daß man bewundernd stehen bleibt und ihren edlen Gang, die stolze Haltung und das Ebenmaß ihres Körperbaues nicht genug anstaunen kann.

Sonderbar geformt sind die Steigbügel; sie bestehen aus hohen, schweren Holzstücken mit einer Höhlung, in welche der Reiter die Spitze des Fußes setzt. Die Räder an den Spornen sind auffallend groß und haben oft bei 4 Zoll im Durchmesser.

Die Häuser erscheinen ganz im europäischen Style gehalten, mit flachen, italienischen Dächern. Die ältern Bauten haben nur ein Erdgeschoß und sind klein und häßlich; doch findet man unter den neuern Häusern die Mehrzahl mit einem Stockwerke, geräumig und hübsch. Das Innere dieser neuen Häuser ist gewöhnlich sehr geschmackvoll. Auf breiten Treppen das Stockwerk hinansteigend, kömmt man erst in eine hohe, luftige Vorhalle, von welcher große Glasthüren in die Empfangssäle und die verschiedenen Wohngemächer führen. Der Empfangsaal ist der Stolz nicht nur jedes dort angesiedelten Europäers, sondern auch des Chilesen, und auf seine Ausstattung werden oft große Summen verwendet. -- Schwere Teppiche bedecken den ganzen Boden, reiche Tapeten überkleiden die Wände, die kostbarsten Möbel und Spiegel sind aus Europa herbeigeschafft, und auf den Tischen liegen prachtvolle Albums, die kunstvollsten Kupferstiche enthaltend. Zierliche Kamine verriethen mir, daß der Winter doch nicht so gelinde sein müsse, als manche der Einwohner mir glauben machen wollten.

Die beiden Hauptstraßen sind ziemlich breit und sehr belebt, besonders von Reitern. Jeder Chilese ist ein geborner Reiter, und unter den Pferden sieht man oft so schöne Thiere, daß man bewundernd stehen bleibt und ihren edlen Gang, die stolze Haltung und das Ebenmaß ihres Körperbaues nicht genug anstaunen kann.

Sonderbar geformt sind die Steigbügel; sie bestehen aus hohen, schweren Holzstücken mit einer Höhlung, in welche der Reiter die Spitze des Fußes setzt. Die Räder an den Spornen sind auffallend groß und haben oft bei 4 Zoll im Durchmesser.

Die Häuser erscheinen ganz im europäischen Style gehalten, mit flachen, italienischen Dächern. Die ältern Bauten haben nur ein Erdgeschoß und sind klein und häßlich; doch findet man unter den neuern Häusern die Mehrzahl mit einem Stockwerke, geräumig und hübsch. Das Innere dieser neuen Häuser ist gewöhnlich sehr geschmackvoll. Auf breiten Treppen das Stockwerk hinansteigend, kömmt man erst in eine hohe, luftige Vorhalle, von welcher große Glasthüren in die Empfangssäle und die verschiedenen Wohngemächer führen. Der Empfangsaal ist der Stolz nicht nur jedes dort angesiedelten Europäers, sondern auch des Chilesen, und auf seine Ausstattung werden oft große Summen verwendet. — Schwere Teppiche bedecken den ganzen Boden, reiche Tapeten überkleiden die Wände, die kostbarsten Möbel und Spiegel sind aus Europa herbeigeschafft, und auf den Tischen liegen prachtvolle Albums, die kunstvollsten Kupferstiche enthaltend. Zierliche Kamine verriethen mir, daß der Winter doch nicht so gelinde sein müsse, als manche der Einwohner mir glauben machen wollten.

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          <p> Sonderbar geformt sind die Steigbügel; sie bestehen aus hohen, schweren Holzstücken mit einer Höhlung, in welche der Reiter die Spitze des Fußes setzt. Die Räder an den Spornen sind auffallend groß und haben oft bei 4 Zoll im Durchmesser.</p>
          <p>   Die Häuser erscheinen ganz im europäischen Style gehalten, mit flachen, italienischen Dächern. Die ältern Bauten haben nur ein Erdgeschoß und sind klein und häßlich; doch findet man unter den neuern Häusern die Mehrzahl mit einem Stockwerke, geräumig und hübsch. Das Innere dieser neuen Häuser ist gewöhnlich sehr geschmackvoll. Auf breiten Treppen das Stockwerk hinansteigend, kömmt man erst in eine hohe, luftige Vorhalle, von welcher große Glasthüren in die Empfangssäle und die verschiedenen Wohngemächer führen. Der Empfangsaal ist der Stolz nicht nur jedes dort angesiedelten Europäers, sondern auch des Chilesen, und auf seine Ausstattung werden oft große Summen verwendet. &#x2014; Schwere Teppiche bedecken den ganzen Boden, reiche Tapeten überkleiden die Wände, die kostbarsten Möbel und Spiegel sind aus Europa herbeigeschafft, und auf den Tischen liegen prachtvolle Albums, die kunstvollsten Kupferstiche enthaltend. Zierliche Kamine verriethen mir, daß der Winter doch nicht so gelinde sein müsse, als manche der Einwohner mir glauben machen wollten.</p>
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[133/0140] Die beiden Hauptstraßen sind ziemlich breit und sehr belebt, besonders von Reitern. Jeder Chilese ist ein geborner Reiter, und unter den Pferden sieht man oft so schöne Thiere, daß man bewundernd stehen bleibt und ihren edlen Gang, die stolze Haltung und das Ebenmaß ihres Körperbaues nicht genug anstaunen kann. Sonderbar geformt sind die Steigbügel; sie bestehen aus hohen, schweren Holzstücken mit einer Höhlung, in welche der Reiter die Spitze des Fußes setzt. Die Räder an den Spornen sind auffallend groß und haben oft bei 4 Zoll im Durchmesser. Die Häuser erscheinen ganz im europäischen Style gehalten, mit flachen, italienischen Dächern. Die ältern Bauten haben nur ein Erdgeschoß und sind klein und häßlich; doch findet man unter den neuern Häusern die Mehrzahl mit einem Stockwerke, geräumig und hübsch. Das Innere dieser neuen Häuser ist gewöhnlich sehr geschmackvoll. Auf breiten Treppen das Stockwerk hinansteigend, kömmt man erst in eine hohe, luftige Vorhalle, von welcher große Glasthüren in die Empfangssäle und die verschiedenen Wohngemächer führen. Der Empfangsaal ist der Stolz nicht nur jedes dort angesiedelten Europäers, sondern auch des Chilesen, und auf seine Ausstattung werden oft große Summen verwendet. — Schwere Teppiche bedecken den ganzen Boden, reiche Tapeten überkleiden die Wände, die kostbarsten Möbel und Spiegel sind aus Europa herbeigeschafft, und auf den Tischen liegen prachtvolle Albums, die kunstvollsten Kupferstiche enthaltend. Zierliche Kamine verriethen mir, daß der Winter doch nicht so gelinde sein müsse, als manche der Einwohner mir glauben machen wollten.

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Zitationshilfe: Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 1. Wien, 1850, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt01_1850/140>, abgerufen am 23.11.2024.