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Ploetz, Alfred: Grundlinien einer Rassenhygiene. Berlin: Fischer, 1895.

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Ausserdem muss daran festgehalten werden, dass sich
der Haupttheil der Ausjätung thatsächlich bisher in wirth-
schaftlicher Form abgespielt hat, dass der noch bleibende
Rest relativ nur gering ist, und dass er in Anbetracht
seiner stetigen Verminderung durch Individual-Hygiene und
Medicin nicht genügt, das drohende Schicksal der Entartung
zu wenden. Erst eine umfangreiche Erzeugung tüchtigerer
Nachkommen durch directe Bewirkung guter Keimesanlagen
und ihrer künstlichen Auslese kann weitere und dauernde
Garantien geben.

Principiell ist hier kein Hinderniss zu sehen. Es
hängt alles davon ab, wie wir uns den Entwicklungsgang
der Naturwissenschaft vorstellen. Dieser Entwicklungsgang
ist im letzten Jahrhundert ein unerhört glänzender gewesen,
besonders die verbesserten chemischen und mikroskopischen
Methoden haben zahlreiche neue Erkenntnisse zu Tage
gefördert. Auch eine Hygiene der Fortpflanzung kann
nur mit chemisch-physikalischen Zusammenhängen rechnen,
und wo diese in ihrer strengen Folge nicht dargelegt
werden können, sind die gröberen, rein empirisch durch
Beobachtung und Experiment festgestellten Abhängigkeiten
immer noch von unschätzbarem Werth. Die Methoden
unterscheiden sich in nichts von denen der Naturwissen-
schaft überhaupt, so dass wir nicht daran zweifeln dürfen,
die Gesetze der Variabilität allmählich soweit unter unsere
Herrschaft zu zwingen, dass Noth und Elend unter den
Menschen bis auf geringe Reste verschwinden können.

Haeckel hat einst in einem berühmten Streit ein
muthiges Wort gesprochen, das wohl manchem der da-
maligen jungen Studenten noch heute nachklingt: Impavidi
progrediamur! Auch wir wollen fest daran halten und
unentwegt auf den Fortschritt der Wissenschaft bauen.


Ausserdem muss daran festgehalten werden, dass sich
der Haupttheil der Ausjätung thatsächlich bisher in wirth-
schaftlicher Form abgespielt hat, dass der noch bleibende
Rest relativ nur gering ist, und dass er in Anbetracht
seiner stetigen Verminderung durch Individual-Hygiene und
Medicin nicht genügt, das drohende Schicksal der Entartung
zu wenden. Erst eine umfangreiche Erzeugung tüchtigerer
Nachkommen durch directe Bewirkung guter Keimesanlagen
und ihrer künstlichen Auslese kann weitere und dauernde
Garantien geben.

Principiell ist hier kein Hinderniss zu sehen. Es
hängt alles davon ab, wie wir uns den Entwicklungsgang
der Naturwissenschaft vorstellen. Dieser Entwicklungsgang
ist im letzten Jahrhundert ein unerhört glänzender gewesen,
besonders die verbesserten chemischen und mikroskopischen
Methoden haben zahlreiche neue Erkenntnisse zu Tage
gefördert. Auch eine Hygiene der Fortpflanzung kann
nur mit chemisch-physikalischen Zusammenhängen rechnen,
und wo diese in ihrer strengen Folge nicht dargelegt
werden können, sind die gröberen, rein empirisch durch
Beobachtung und Experiment festgestellten Abhängigkeiten
immer noch von unschätzbarem Werth. Die Methoden
unterscheiden sich in nichts von denen der Naturwissen-
schaft überhaupt, so dass wir nicht daran zweifeln dürfen,
die Gesetze der Variabilität allmählich soweit unter unsere
Herrschaft zu zwingen, dass Noth und Elend unter den
Menschen bis auf geringe Reste verschwinden können.

Haeckel hat einst in einem berühmten Streit ein
muthiges Wort gesprochen, das wohl manchem der da-
maligen jungen Studenten noch heute nachklingt: Impavidi
progrediamur! Auch wir wollen fest daran halten und
unentwegt auf den Fortschritt der Wissenschaft bauen.


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[239/0259] Ausserdem muss daran festgehalten werden, dass sich der Haupttheil der Ausjätung thatsächlich bisher in wirth- schaftlicher Form abgespielt hat, dass der noch bleibende Rest relativ nur gering ist, und dass er in Anbetracht seiner stetigen Verminderung durch Individual-Hygiene und Medicin nicht genügt, das drohende Schicksal der Entartung zu wenden. Erst eine umfangreiche Erzeugung tüchtigerer Nachkommen durch directe Bewirkung guter Keimesanlagen und ihrer künstlichen Auslese kann weitere und dauernde Garantien geben. Principiell ist hier kein Hinderniss zu sehen. Es hängt alles davon ab, wie wir uns den Entwicklungsgang der Naturwissenschaft vorstellen. Dieser Entwicklungsgang ist im letzten Jahrhundert ein unerhört glänzender gewesen, besonders die verbesserten chemischen und mikroskopischen Methoden haben zahlreiche neue Erkenntnisse zu Tage gefördert. Auch eine Hygiene der Fortpflanzung kann nur mit chemisch-physikalischen Zusammenhängen rechnen, und wo diese in ihrer strengen Folge nicht dargelegt werden können, sind die gröberen, rein empirisch durch Beobachtung und Experiment festgestellten Abhängigkeiten immer noch von unschätzbarem Werth. Die Methoden unterscheiden sich in nichts von denen der Naturwissen- schaft überhaupt, so dass wir nicht daran zweifeln dürfen, die Gesetze der Variabilität allmählich soweit unter unsere Herrschaft zu zwingen, dass Noth und Elend unter den Menschen bis auf geringe Reste verschwinden können. Haeckel hat einst in einem berühmten Streit ein muthiges Wort gesprochen, das wohl manchem der da- maligen jungen Studenten noch heute nachklingt: Impavidi progrediamur! Auch wir wollen fest daran halten und unentwegt auf den Fortschritt der Wissenschaft bauen.

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Zitationshilfe: Ploetz, Alfred: Grundlinien einer Rassenhygiene. Berlin: Fischer, 1895, S. 239. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ploetz_rassenhygiene_1895/259>, abgerufen am 23.11.2024.