Rempen, Johann: Schau-Bühne Der Evangelischen Warheit. Leipzig, 1721.Vier und zwantzigste Lutherische Gegen-Ursache. Weilen die Lutheraner klare Sprüche finden in GOttes Wort von der leiblichen Gegenwart Christi im Sacrament/ und ohne Noht nicht vom Buchstaben zu einer tropischen und figurirlichen Redens-art abweichen: weilen auch die Lutheraner in GOttes Wort finden Actor. 18. v. 8. I. Cor. I. v. 16. daß die Apostolen gantze Häuser und Geschlechter/ auch folgends die Kinder getauffet haben: und auch Christus spricht: es sey dan/ das jemand von neuen gebohren werde/ aus dem Wasser und H. Geist/ so kan er nicht eingehen ins Reich GOttes/ Joh. 3. v. 3. darneben aber auch Christus saget: Lasset die Kindlein zu mir kommen/ und währet ihnen nicht/ dan ihnen ist das Reich GOttes Marc. 10. v. 14. so sollen auch die Kinder getauffet werden/ und gefallen GOtt die getauffete Kinder/ und wird von keiner Widertauffe gemeldet: drum binden sich die Lutheraner in diesen/ wie auch in andern Stücken/ an GOttes Wort/ und beweisen dadurch/ daß ihre Kirche für andern die wahre Kirche Christi sey. Fünff und zwantzigste Papistische Ursache. Weilen die Bücher/ und Lehr-Schrifften des Luthers/ auf welche sich die Lutheraner steiffen/ nicht allein von der hohen Universität zu Paris/ und andern Universitäten verworffen/ sondern auch durch ein offenes Decretum, so Käyser Carl der Fünffte zu Worms bey völligen Reichstag im Jahr 1530. mit Beystimmung fast aller Churfürsten/ Fürsten und Ständen des Römischen Reichs in Bann gethan/ und zum Scheiterhauffen als gottlose/ und ketzerische Wercke/ verdammet; etlicher Orten auch/ als zu Mäyntz/ und Cölln verbrennet worden. Prateol. & Remundus. Fünff und zwantzigste Lutherische Gegen-Ursache. Es pflegen die Papisten selbsten zu sagen: Schola Sorbonica non transit Sequanam, die auctorität der Sorbonne, oder hohen Schule zu Paris/ gehet nicht weiter als der Fluß in Franckreich/ so die Seine genannt wird. Man kan auch aus dem Bann und verbrennen der Menschen und ihrer Schrifften keinen Glaubens-Beweis führen: sonst wäre Laurentius kein Heiliger/ weil er verbrannt worden/ auch die Apostolen keine Heiligen/ weilen sie in den Bann gethan seyn/ davon Christus schon zuvor gesagt Joh. 16. v. 2. 3. Sie werden euch in den Bann thun/ und es kommt die Zeit/ daß wer euch tödtet/ wird meynen er thue GOTT einen Dienst daran/ und solches werden sie euch darum thun/ daß sie weder meinen Vater / noch mich erkennen. Darum schreibt wohl Paschasius Quesnellius, der Evangelische Papist, propos. 92. 98. 100. Lieber den Bann leyden/ als die Wahrheit verlassen/ ist Paulum nachfolgen: Verfolgungen und Plagen/ so einer leydet als ein Ketzer/ ein Ubelthäter und Gottloser/ ist gemeiniglich die letzte Probe/ welche den Menschen gleichförmig machet JEsu Christo: Es ist eine weinens-würdige Zeit/ da man glaubet/ GOtt werde geehret durch Verfolgung der Warheit/ und seiner Jünger: Man meynet offt/ man wolle GOtt zum Opffer schlachten einen Gottlosen/ und schlachtet dem Teuffel einen Diener GOttes sc. also redet dieser aufrichtige Papist. Ist also das Feuer/ und der Bann-Donner der Papisten/ nur eine Probe/ wodurch das reine Gold und Diamantene Standthafftigkeit des wahren Glaubens bewähret wird. Sechs und zwantzigste Papistische Ursache. Weilen die Lutheraner in vielen Dingen/ von der Heiligen Schrifft abweichen: Vier und zwantzigste Lutherische Gegen-Ursache. Weilen die Lutheraner klare Sprüche finden in GOttes Wort von der leiblichen Gegenwart Christi im Sacrament/ und ohne Noht nicht vom Buchstaben zu einer tropischen und figurirlichen Redens-art abweichen: weilen auch die Lutheraner in GOttes Wort finden Actor. 18. v. 8. I. Cor. I. v. 16. daß die Apostolen gantze Häuser und Geschlechter/ auch folgends die Kinder getauffet haben: und auch Christus spricht: es sey dan/ das jemand von neuen gebohren werde/ aus dem Wasser und H. Geist/ so kan er nicht eingehen ins Reich GOttes/ Joh. 3. v. 3. darneben aber auch Christus saget: Lasset die Kindlein zu mir kommen/ und währet ihnen nicht/ dan ihnen ist das Reich GOttes Marc. 10. v. 14. so sollen auch die Kinder getauffet werden/ und gefallen GOtt die getauffete Kinder/ und wird von keiner Widertauffe gemeldet: drum binden sich die Lutheraner in diesen/ wie auch in andern Stücken/ an GOttes Wort/ und beweisen dadurch/ daß ihre Kirche für andern die wahre Kirche Christi sey. Fünff und zwantzigste Papistische Ursache. Weilen die Bücher/ und Lehr-Schrifften des Luthers/ auf welche sich die Lutheraner steiffen/ nicht allein von der hohen Universität zu Paris/ und andern Universitäten verworffen/ sondern auch durch ein offenes Decretum, so Käyser Carl der Fünffte zu Worms bey völligen Reichstag im Jahr 1530. mit Beystimmung fast aller Churfürsten/ Fürsten und Ständen des Römischen Reichs in Bann gethan/ und zum Scheiterhauffen als gottlose/ und ketzerische Wercke/ verdammet; etlicher Orten auch/ als zu Mäyntz/ und Cölln verbrennet worden. Prateol. & Remundus. Fünff und zwantzigste Lutherische Gegen-Ursache. Es pflegen die Papisten selbsten zu sagen: Schola Sorbonica non transit Sequanam, die auctorität der Sorbonne, oder hohen Schule zu Paris/ gehet nicht weiter als der Fluß in Franckreich/ so die Seine genannt wird. Man kan auch aus dem Bann und verbrennen der Menschen und ihrer Schrifften keinen Glaubens-Beweis führen: sonst wäre Laurentius kein Heiliger/ weil er verbrannt worden/ auch die Apostolen keine Heiligen/ weilen sie in den Bann gethan seyn/ davon Christus schon zuvor gesagt Joh. 16. v. 2. 3. Sie werden euch in den Bann thun/ und es kommt die Zeit/ daß wer euch tödtet/ wird meynen er thue GOTT einen Dienst daran/ und solches werden sie euch darum thun/ daß sie weder meinen Vater / noch mich erkennen. Darum schreibt wohl Paschasius Quesnellius, der Evangelische Papist, propos. 92. 98. 100. Lieber den Bann leyden/ als die Wahrheit verlassen/ ist Paulum nachfolgen: Verfolgungen und Plagen/ so einer leydet als ein Ketzer/ ein Ubelthäter und Gottloser/ ist gemeiniglich die letzte Probe/ welche den Menschen gleichförmig machet JEsu Christo: Es ist eine weinens-würdige Zeit/ da man glaubet/ GOtt werde geehret durch Verfolgung der Warheit/ und seiner Jünger: Man meynet offt/ man wolle GOtt zum Opffer schlachten einen Gottlosen/ und schlachtet dem Teuffel einen Diener GOttes sc. also redet dieser aufrichtige Papist. Ist also das Feuer/ und der Bann-Donner der Papisten/ nur eine Probe/ wodurch das reine Gold und Diamantene Standthafftigkeit des wahren Glaubens bewähret wird. Sechs und zwantzigste Papistische Ursache. Weilen die Lutheraner in vielen Dingen/ von der Heiligen Schrifft abweichen: <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0605" n="17"/> <p>Vier und zwantzigste Lutherische Gegen-Ursache.</p> <p>Weilen die Lutheraner klare Sprüche finden in GOttes Wort von der leiblichen Gegenwart Christi im Sacrament/ und ohne Noht nicht vom Buchstaben zu einer tropischen und figurirlichen Redens-art abweichen: weilen auch die Lutheraner in GOttes Wort finden Actor. 18. v. 8. I. Cor. I. v. 16. daß die Apostolen gantze Häuser und Geschlechter/ auch folgends die Kinder getauffet haben: und auch Christus spricht: es sey dan/ das jemand von neuen gebohren werde/ aus dem Wasser und H. Geist/ so kan er nicht eingehen ins Reich GOttes/ Joh. 3. v. 3. darneben aber auch Christus saget: Lasset die Kindlein zu mir kommen/ und währet ihnen nicht/ dan ihnen ist das Reich GOttes Marc. 10. v. 14. so sollen auch die Kinder getauffet werden/ und gefallen GOtt die getauffete Kinder/ und wird von keiner Widertauffe gemeldet: drum binden sich die Lutheraner in diesen/ wie auch in andern Stücken/ an GOttes Wort/ und beweisen dadurch/ daß ihre Kirche für andern die wahre Kirche Christi sey.</p> <p>Fünff und zwantzigste Papistische Ursache.</p> <p>Weilen die Bücher/ und Lehr-Schrifften des Luthers/ auf welche sich die Lutheraner steiffen/ nicht allein von der hohen Universität zu Paris/ und andern Universitäten verworffen/ sondern auch durch ein offenes Decretum, so Käyser Carl der Fünffte zu Worms bey völligen Reichstag im Jahr 1530. mit Beystimmung fast aller Churfürsten/ Fürsten und Ständen des Römischen Reichs in Bann gethan/ und zum Scheiterhauffen als gottlose/ und ketzerische Wercke/ verdammet; etlicher Orten auch/ als zu Mäyntz/ und Cölln verbrennet worden. Prateol. & Remundus.</p> <p>Fünff und zwantzigste Lutherische Gegen-Ursache.</p> <p>Es pflegen die Papisten selbsten zu sagen: Schola Sorbonica non transit Sequanam, die auctorität der Sorbonne, oder hohen Schule zu Paris/ gehet nicht weiter als der Fluß in Franckreich/ so die Seine genannt wird. Man kan auch aus dem Bann und verbrennen der Menschen und ihrer Schrifften keinen Glaubens-Beweis führen: sonst wäre Laurentius kein Heiliger/ weil er verbrannt worden/ auch die Apostolen keine Heiligen/ weilen sie in den Bann gethan seyn/ davon Christus schon zuvor gesagt Joh. 16. v. 2. 3. Sie werden euch in den Bann thun/ und es kommt die Zeit/ daß wer euch tödtet/ wird meynen er thue GOTT einen Dienst daran/ und solches werden sie euch darum thun/ daß sie weder meinen Vater / noch mich erkennen. Darum schreibt wohl Paschasius Quesnellius, der Evangelische Papist, propos. 92. 98. 100. Lieber den Bann leyden/ als die Wahrheit verlassen/ ist Paulum nachfolgen: Verfolgungen und Plagen/ so einer leydet als ein Ketzer/ ein Ubelthäter und Gottloser/ ist gemeiniglich die letzte Probe/ welche den Menschen gleichförmig machet JEsu Christo: Es ist eine weinens-würdige Zeit/ da man glaubet/ GOtt werde geehret durch Verfolgung der Warheit/ und seiner Jünger: Man meynet offt/ man wolle GOtt zum Opffer schlachten einen Gottlosen/ und schlachtet dem Teuffel einen Diener GOttes sc. also redet dieser aufrichtige Papist. Ist also das Feuer/ und der Bann-Donner der Papisten/ nur eine Probe/ wodurch das reine Gold und Diamantene Standthafftigkeit des wahren Glaubens bewähret wird.</p> <p>Sechs und zwantzigste Papistische Ursache.</p> <p>Weilen die Lutheraner in vielen Dingen/ von der Heiligen Schrifft abweichen: </p> </div> </body> </text> </TEI> [17/0605]
Vier und zwantzigste Lutherische Gegen-Ursache.
Weilen die Lutheraner klare Sprüche finden in GOttes Wort von der leiblichen Gegenwart Christi im Sacrament/ und ohne Noht nicht vom Buchstaben zu einer tropischen und figurirlichen Redens-art abweichen: weilen auch die Lutheraner in GOttes Wort finden Actor. 18. v. 8. I. Cor. I. v. 16. daß die Apostolen gantze Häuser und Geschlechter/ auch folgends die Kinder getauffet haben: und auch Christus spricht: es sey dan/ das jemand von neuen gebohren werde/ aus dem Wasser und H. Geist/ so kan er nicht eingehen ins Reich GOttes/ Joh. 3. v. 3. darneben aber auch Christus saget: Lasset die Kindlein zu mir kommen/ und währet ihnen nicht/ dan ihnen ist das Reich GOttes Marc. 10. v. 14. so sollen auch die Kinder getauffet werden/ und gefallen GOtt die getauffete Kinder/ und wird von keiner Widertauffe gemeldet: drum binden sich die Lutheraner in diesen/ wie auch in andern Stücken/ an GOttes Wort/ und beweisen dadurch/ daß ihre Kirche für andern die wahre Kirche Christi sey.
Fünff und zwantzigste Papistische Ursache.
Weilen die Bücher/ und Lehr-Schrifften des Luthers/ auf welche sich die Lutheraner steiffen/ nicht allein von der hohen Universität zu Paris/ und andern Universitäten verworffen/ sondern auch durch ein offenes Decretum, so Käyser Carl der Fünffte zu Worms bey völligen Reichstag im Jahr 1530. mit Beystimmung fast aller Churfürsten/ Fürsten und Ständen des Römischen Reichs in Bann gethan/ und zum Scheiterhauffen als gottlose/ und ketzerische Wercke/ verdammet; etlicher Orten auch/ als zu Mäyntz/ und Cölln verbrennet worden. Prateol. & Remundus.
Fünff und zwantzigste Lutherische Gegen-Ursache.
Es pflegen die Papisten selbsten zu sagen: Schola Sorbonica non transit Sequanam, die auctorität der Sorbonne, oder hohen Schule zu Paris/ gehet nicht weiter als der Fluß in Franckreich/ so die Seine genannt wird. Man kan auch aus dem Bann und verbrennen der Menschen und ihrer Schrifften keinen Glaubens-Beweis führen: sonst wäre Laurentius kein Heiliger/ weil er verbrannt worden/ auch die Apostolen keine Heiligen/ weilen sie in den Bann gethan seyn/ davon Christus schon zuvor gesagt Joh. 16. v. 2. 3. Sie werden euch in den Bann thun/ und es kommt die Zeit/ daß wer euch tödtet/ wird meynen er thue GOTT einen Dienst daran/ und solches werden sie euch darum thun/ daß sie weder meinen Vater / noch mich erkennen. Darum schreibt wohl Paschasius Quesnellius, der Evangelische Papist, propos. 92. 98. 100. Lieber den Bann leyden/ als die Wahrheit verlassen/ ist Paulum nachfolgen: Verfolgungen und Plagen/ so einer leydet als ein Ketzer/ ein Ubelthäter und Gottloser/ ist gemeiniglich die letzte Probe/ welche den Menschen gleichförmig machet JEsu Christo: Es ist eine weinens-würdige Zeit/ da man glaubet/ GOtt werde geehret durch Verfolgung der Warheit/ und seiner Jünger: Man meynet offt/ man wolle GOtt zum Opffer schlachten einen Gottlosen/ und schlachtet dem Teuffel einen Diener GOttes sc. also redet dieser aufrichtige Papist. Ist also das Feuer/ und der Bann-Donner der Papisten/ nur eine Probe/ wodurch das reine Gold und Diamantene Standthafftigkeit des wahren Glaubens bewähret wird.
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