Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rempen, Johann: Schau-Bühne Der Evangelischen Warheit. Leipzig, 1721.

Bild:
<< vorherige Seite

genden Cap. er habe gesehen hundert vier und viertzig tausend/ welche mit geistlichem Ehebruch und Hurerey/ das ist: durch Abgötterey / Ketzerey und falschem Gottesdienst sich nicht beflecket hatten; darum waren sie solche Jungfrauen/ von welchen ohne Unterscheid der Verehligten und Unverehligten Paulus spricht 2. Cor. II. v. 2. Ich habe euch vertrauet einem Manne/ daß ich eine reine Jungfrau Christo zubrächte: dahingegen Abgötterey für GOtt nichts anders ist/ als geistlicher Ehebruch/ wie zu lesen ist Jer. 2. v. 20. Jer. 3. v. I. 9. und solche Jungfrauen/ so Johannes gesehen/ seynd alle Lutheraner/ so lange sie Lutherisch bleiben/ das ist: in reinem Glauben dem Lamm Christo folgen.

Acht und viertzigste Papistische Ursache.

Weilen Luther und die Lutheraner die Kirche GOttes reformiren wollen/ und dannoch ihre neu-gebackene Lehr mit keinem Wunderwerck bestätiget haben. Da doch Luther an den Spalatinum geschrieben: Si Christus ad Nos aliquem mittere voluerit Evangelistam, certe Nos praecedentibus & sequentibus signis certos faciet. Wird Christus der HErr etwan einen Evangelisten uns zusenden wollen/ so wird er uns gewißlich durch vorgehende und nachfolgende Zeichen und Wunder versichern/ daß er seinen Evangelisten gesandt habe. apud Caelestinum pag. 110. Tom. 2. Ep. Lutheri.

Acht und viertzigste Lutherische Gegen-Ursache.

Luther hat keine neu-gebackene Lehr/ sondern die alte Lehr Christi und der Aposteln/ so im Pabstthum ziemlich verlegen/ und mit Menschen-Satzungen überschwemmet war/ wieder eingeführet/ und darum bedorffte er auch keiner neuen Wunderwercke: sondern die alte Wunderwerck Christi und der Aposteln/ waren auch die seinige/ auf welche er mit seiner Lehr sich fussete: die Wunderwerck aber der Papisten/ womit sie ihren Menschen-Satzungen forthelffen/ und einen falschen Anstrich geben wollen/ seynd den Lutheranern billig verdächtig/ weilen Christus sie gegen solches Blendwerck sattsam gewarnet hat Matth. 24. v. 24. da er spricht: Es werden falsche Christi und falsche Propheten aufstehen/ und grosse Zeichen und Wunder thun/ daß auch wans müglich wäre/ in Irrthum geführet würden die Auserwehlten. Es hat auch Paulus die Lutheraner gegen solche Wunderwerck gewarnet 2. Thess. 2. v. 8. 9. Es wird der Boßhafftige offenbahr werden/ welchen der HErr wird tödten mit dem Geist seines Mundes/ dessen Zukunfft geschicht nach der Wirckung des Teuffels / mit allerley Kräfften und Zeichen/ und Lügenhafften Wundern. Kan demnach aus solchen Wundern nichts mehr/ als nur das Reich des Antichristen bewiesen werden.

Neun und viertzigste Papistische Ursache.

Weiln das Lutherthum nichts anders als ein aus vielen alten von der Kirchen GOttes und heiligen Vätern verdammten Ketzereyen zusammen getragener/ und geflickter Bettler-Mantel ist/ wie solches ausführlich zu lesen bey Georgio Scherer in dem Luthrischen Bettler-Mantel.

genden Cap. er habe gesehen hundert vier und viertzig tausend/ welche mit geistlichem Ehebruch und Hurerey/ das ist: durch Abgötterey / Ketzerey und falschem Gottesdienst sich nicht beflecket hatten; darum waren sie solche Jungfrauen/ von welchen ohne Unterscheid der Verehligten und Unverehligten Paulus spricht 2. Cor. II. v. 2. Ich habe euch vertrauet einem Manne/ daß ich eine reine Jungfrau Christo zubrächte: dahingegen Abgötterey für GOtt nichts anders ist/ als geistlicher Ehebruch/ wie zu lesen ist Jer. 2. v. 20. Jer. 3. v. I. 9. und solche Jungfrauen/ so Johannes gesehen/ seynd alle Lutheraner/ so lange sie Lutherisch bleiben/ das ist: in reinem Glauben dem Lamm Christo folgen.

Acht und viertzigste Papistische Ursache.

Weilen Luther und die Lutheraner die Kirche GOttes reformiren wollen/ und dannoch ihre neu-gebackene Lehr mit keinem Wunderwerck bestätiget haben. Da doch Luther an den Spalatinum geschrieben: Si Christus ad Nos aliquem mittere voluerit Evangelistam, certe Nos praecedentibus & sequentibus signis certos faciet. Wird Christus der HErr etwan einen Evangelisten uns zusenden wollen/ so wird er uns gewißlich durch vorgehende und nachfolgende Zeichen und Wunder versichern/ daß er seinen Evangelisten gesandt habe. apud Caelestinum pag. 110. Tom. 2. Ep. Lutheri.

Acht und viertzigste Lutherische Gegen-Ursache.

Luther hat keine neu-gebackene Lehr/ sondern die alte Lehr Christi und der Aposteln/ so im Pabstthum ziemlich verlegen/ und mit Menschen-Satzungen überschwemmet war/ wieder eingeführet/ und darum bedorffte er auch keiner neuen Wunderwercke: sondern die alte Wunderwerck Christi und der Aposteln/ waren auch die seinige/ auf welche er mit seiner Lehr sich fussete: die Wunderwerck aber der Papisten/ womit sie ihren Menschen-Satzungen forthelffen/ und einen falschen Anstrich geben wollen/ seynd den Lutheranern billig verdächtig/ weilen Christus sie gegen solches Blendwerck sattsam gewarnet hat Matth. 24. v. 24. da er spricht: Es werden falsche Christi und falsche Propheten aufstehen/ und grosse Zeichen und Wunder thun/ daß auch wans müglich wäre/ in Irrthum geführet würden die Auserwehlten. Es hat auch Paulus die Lutheraner gegen solche Wunderwerck gewarnet 2. Thess. 2. v. 8. 9. Es wird der Boßhafftige offenbahr werden/ welchen der HErr wird tödten mit dem Geist seines Mundes/ dessen Zukunfft geschicht nach der Wirckung des Teuffels / mit allerley Kräfften und Zeichen/ und Lügenhafften Wundern. Kan demnach aus solchen Wundern nichts mehr/ als nur das Reich des Antichristen bewiesen werden.

Neun und viertzigste Papistische Ursache.

Weiln das Lutherthum nichts anders als ein aus vielen alten von der Kirchen GOttes und heiligen Vätern verdammten Ketzereyen zusammen getragener/ und geflickter Bettler-Mantel ist/ wie solches ausführlich zu lesen bey Georgio Scherer in dem Luthrischen Bettler-Mantel.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0622" n="34"/>
genden Cap. er habe gesehen hundert vier und            viertzig tausend/ welche mit geistlichem Ehebruch und Hurerey/ das ist: durch Abgötterey           / Ketzerey und falschem Gottesdienst sich nicht beflecket hatten; darum waren sie solche            Jungfrauen/ von welchen ohne Unterscheid der Verehligten und Unverehligten Paulus spricht            2. Cor. II. v. 2. Ich habe euch vertrauet einem Manne/ daß ich eine reine Jungfrau            Christo zubrächte: dahingegen Abgötterey für GOtt nichts anders ist/ als geistlicher            Ehebruch/ wie zu lesen ist Jer. 2. v. 20. Jer. 3. v. I. 9. und solche Jungfrauen/ so            Johannes gesehen/ seynd alle Lutheraner/ so lange sie Lutherisch bleiben/ das ist: in            reinem Glauben dem Lamm Christo folgen.</p>
        <p>Acht und viertzigste Papistische Ursache.</p>
        <p>Weilen Luther und die Lutheraner die Kirche GOttes reformiren wollen/ und dannoch ihre            neu-gebackene Lehr mit keinem Wunderwerck bestätiget haben. Da doch Luther an den            Spalatinum geschrieben: Si Christus ad Nos aliquem mittere voluerit Evangelistam, certe            Nos praecedentibus &amp; sequentibus signis certos faciet. Wird Christus der HErr etwan            einen Evangelisten uns zusenden wollen/ so wird er uns gewißlich durch vorgehende und            nachfolgende Zeichen und Wunder versichern/ daß er seinen Evangelisten gesandt habe. apud            Caelestinum pag. 110. Tom. 2. Ep. Lutheri.</p>
        <p>Acht und viertzigste Lutherische Gegen-Ursache.</p>
        <p>Luther hat keine neu-gebackene Lehr/ sondern die alte Lehr Christi und der Aposteln/ so            im Pabstthum ziemlich verlegen/ und mit Menschen-Satzungen überschwemmet war/ wieder            eingeführet/ und darum bedorffte er auch keiner neuen Wunderwercke: sondern die alte            Wunderwerck Christi und der Aposteln/ waren auch die seinige/ auf welche er mit seiner            Lehr sich fussete: die Wunderwerck aber der Papisten/ womit sie ihren Menschen-Satzungen            forthelffen/ und einen falschen Anstrich geben wollen/ seynd den Lutheranern billig            verdächtig/ weilen Christus sie gegen solches Blendwerck sattsam gewarnet hat Matth. 24.            v. 24. da er spricht: Es werden falsche Christi und falsche Propheten aufstehen/ und            grosse Zeichen und Wunder thun/ daß auch wans müglich wäre/ in Irrthum geführet würden            die Auserwehlten. Es hat auch Paulus die Lutheraner gegen solche Wunderwerck gewarnet 2.            Thess. 2. v. 8. 9. Es wird der Boßhafftige offenbahr werden/ welchen der HErr wird tödten            mit dem Geist seines Mundes/ dessen Zukunfft geschicht nach der Wirckung des Teuffels /            mit allerley Kräfften und Zeichen/ und Lügenhafften Wundern. Kan demnach aus solchen            Wundern nichts mehr/ als nur das Reich des Antichristen bewiesen werden.</p>
        <p>Neun und viertzigste Papistische Ursache.</p>
        <p>Weiln das Lutherthum nichts anders als ein aus vielen alten von der Kirchen GOttes und            heiligen Vätern verdammten Ketzereyen zusammen getragener/ und geflickter Bettler-Mantel            ist/ wie solches ausführlich zu lesen bey Georgio Scherer in dem Luthrischen            Bettler-Mantel.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[34/0622] genden Cap. er habe gesehen hundert vier und viertzig tausend/ welche mit geistlichem Ehebruch und Hurerey/ das ist: durch Abgötterey / Ketzerey und falschem Gottesdienst sich nicht beflecket hatten; darum waren sie solche Jungfrauen/ von welchen ohne Unterscheid der Verehligten und Unverehligten Paulus spricht 2. Cor. II. v. 2. Ich habe euch vertrauet einem Manne/ daß ich eine reine Jungfrau Christo zubrächte: dahingegen Abgötterey für GOtt nichts anders ist/ als geistlicher Ehebruch/ wie zu lesen ist Jer. 2. v. 20. Jer. 3. v. I. 9. und solche Jungfrauen/ so Johannes gesehen/ seynd alle Lutheraner/ so lange sie Lutherisch bleiben/ das ist: in reinem Glauben dem Lamm Christo folgen. Acht und viertzigste Papistische Ursache. Weilen Luther und die Lutheraner die Kirche GOttes reformiren wollen/ und dannoch ihre neu-gebackene Lehr mit keinem Wunderwerck bestätiget haben. Da doch Luther an den Spalatinum geschrieben: Si Christus ad Nos aliquem mittere voluerit Evangelistam, certe Nos praecedentibus & sequentibus signis certos faciet. Wird Christus der HErr etwan einen Evangelisten uns zusenden wollen/ so wird er uns gewißlich durch vorgehende und nachfolgende Zeichen und Wunder versichern/ daß er seinen Evangelisten gesandt habe. apud Caelestinum pag. 110. Tom. 2. Ep. Lutheri. Acht und viertzigste Lutherische Gegen-Ursache. Luther hat keine neu-gebackene Lehr/ sondern die alte Lehr Christi und der Aposteln/ so im Pabstthum ziemlich verlegen/ und mit Menschen-Satzungen überschwemmet war/ wieder eingeführet/ und darum bedorffte er auch keiner neuen Wunderwercke: sondern die alte Wunderwerck Christi und der Aposteln/ waren auch die seinige/ auf welche er mit seiner Lehr sich fussete: die Wunderwerck aber der Papisten/ womit sie ihren Menschen-Satzungen forthelffen/ und einen falschen Anstrich geben wollen/ seynd den Lutheranern billig verdächtig/ weilen Christus sie gegen solches Blendwerck sattsam gewarnet hat Matth. 24. v. 24. da er spricht: Es werden falsche Christi und falsche Propheten aufstehen/ und grosse Zeichen und Wunder thun/ daß auch wans müglich wäre/ in Irrthum geführet würden die Auserwehlten. Es hat auch Paulus die Lutheraner gegen solche Wunderwerck gewarnet 2. Thess. 2. v. 8. 9. Es wird der Boßhafftige offenbahr werden/ welchen der HErr wird tödten mit dem Geist seines Mundes/ dessen Zukunfft geschicht nach der Wirckung des Teuffels / mit allerley Kräfften und Zeichen/ und Lügenhafften Wundern. Kan demnach aus solchen Wundern nichts mehr/ als nur das Reich des Antichristen bewiesen werden. Neun und viertzigste Papistische Ursache. Weiln das Lutherthum nichts anders als ein aus vielen alten von der Kirchen GOttes und heiligen Vätern verdammten Ketzereyen zusammen getragener/ und geflickter Bettler-Mantel ist/ wie solches ausführlich zu lesen bey Georgio Scherer in dem Luthrischen Bettler-Mantel.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rempen_schaubuehne_1721
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rempen_schaubuehne_1721/622
Zitationshilfe: Rempen, Johann: Schau-Bühne Der Evangelischen Warheit. Leipzig, 1721, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rempen_schaubuehne_1721/622>, abgerufen am 23.11.2024.