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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 4. Göttingen, 1749.

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Uebung noch Oel sie wieder wird blanck machen
können.

Wie gehet es deinem Onckel?



Der neun und dreyßigste Brief
von
Herrn Lovelacen an Herrn Joh. Belford.

Der Tomlinson hat uns nicht allein gestern
den gantzen Abend, sondern auch heute früh
bey dem Thee Materie zur Unterredung gegeben.
Sie behauptete noch, er wäre der Vorbote des Un-
glücks-Vogels, des Singletons. Jch aber glaubte,
daß ihr Vetter Morden angekommen wäre, und sie
vorher etwas unruhig machen wollte, ehe er ihr
selbst zuspräche. Leute, die viel auf Reisen gewe-
sen wären, fänden daran ein Vergnügen. Und
warum (sagte ich) machen wir über alles, was wir
nicht gleich völlig begreiffen können, die allergefähr-
lichsten Auslegungen?

Sie antwortete: es sey ihr bisher so viel wi-
driges begegnet, daß ihre Furcht viel stärcker ge-
worden sey, als ihre Hoffnung.

Das macht mich ihrentwegen besorget,
Fräulein, daß sie gar zu niedergeschlagen wer-
den, und künftig des Vergnügens, das auf uns
wartet, nicht mehr fähig seyn möchten.

Sie
Vierter Theil. Y



Uebung noch Oel ſie wieder wird blanck machen
koͤnnen.

Wie gehet es deinem Onckel?



Der neun und dreyßigſte Brief
von
Herrn Lovelacen an Herrn Joh. Belford.

Der Tomlinſon hat uns nicht allein geſtern
den gantzen Abend, ſondern auch heute fruͤh
bey dem Thee Materie zur Unterredung gegeben.
Sie behauptete noch, er waͤre der Vorbote des Un-
gluͤcks-Vogels, des Singletons. Jch aber glaubte,
daß ihr Vetter Morden angekommen waͤre, und ſie
vorher etwas unruhig machen wollte, ehe er ihr
ſelbſt zuſpraͤche. Leute, die viel auf Reiſen gewe-
ſen waͤren, faͤnden daran ein Vergnuͤgen. Und
warum (ſagte ich) machen wir uͤber alles, was wir
nicht gleich voͤllig begreiffen koͤnnen, die allergefaͤhr-
lichſten Auslegungen?

Sie antwortete: es ſey ihr bisher ſo viel wi-
driges begegnet, daß ihre Furcht viel ſtaͤrcker ge-
worden ſey, als ihre Hoffnung.

Das macht mich ihrentwegen beſorget,
Fraͤulein, daß ſie gar zu niedergeſchlagen wer-
den, und kuͤnftig des Vergnuͤgens, das auf uns
wartet, nicht mehr faͤhig ſeyn moͤchten.

Sie
Vierter Theil. Y
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[337/0343] Uebung noch Oel ſie wieder wird blanck machen koͤnnen. Wie gehet es deinem Onckel? Der neun und dreyßigſte Brief von Herrn Lovelacen an Herrn Joh. Belford. Sonntags den 28ſten May. Der Tomlinſon hat uns nicht allein geſtern den gantzen Abend, ſondern auch heute fruͤh bey dem Thee Materie zur Unterredung gegeben. Sie behauptete noch, er waͤre der Vorbote des Un- gluͤcks-Vogels, des Singletons. Jch aber glaubte, daß ihr Vetter Morden angekommen waͤre, und ſie vorher etwas unruhig machen wollte, ehe er ihr ſelbſt zuſpraͤche. Leute, die viel auf Reiſen gewe- ſen waͤren, faͤnden daran ein Vergnuͤgen. Und warum (ſagte ich) machen wir uͤber alles, was wir nicht gleich voͤllig begreiffen koͤnnen, die allergefaͤhr- lichſten Auslegungen? Sie antwortete: es ſey ihr bisher ſo viel wi- driges begegnet, daß ihre Furcht viel ſtaͤrcker ge- worden ſey, als ihre Hoffnung. Das macht mich ihrentwegen beſorget, Fraͤulein, daß ſie gar zu niedergeſchlagen wer- den, und kuͤnftig des Vergnuͤgens, das auf uns wartet, nicht mehr faͤhig ſeyn moͤchten. Sie Vierter Theil. Y

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Zitationshilfe: [Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 4. Göttingen, 1749, S. 337. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa04_1749/343>, abgerufen am 23.11.2024.