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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914.

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des Hauptbahnhofs Altona gelegenen Hauptkraftwerk, teils von einem auf Bahnhof Barmbeck befindlichen Unterwerk beschickt. Die Kosten des Hauptkraftwerkes betrugen rd. 3·6 Mill. M.

Betrieb. Zurzeit werden die Züge aus Wagenpaaren zusammengesetzt, deren jedes durchschnittlich 122-124 Sitzplätze enthält; die unbesetzten Führerabteile sind den Fahrgästen geöffnet. Die Züge führen die II. und III. Klasse; Raucher sind nicht zugelassen. Die Zugfolge verdichtet sich zwischen Sternschanze und Hasselbrook bis auf 21/2 Minuten, auf den Außenstrecken bis auf 10 Minuten. Um die Aufenthaltsdauer auf dem Kopfbahnhof Altona auf die der Durchgangsstationen - rd. 30 Sekunden - herabzudrücken, wird hier an besonders verkehrsreichen Tagen das Zugpersonal - Wagenführer und Schaffner


Abb. 42, Abb. 43. Fahrleitung der Stadt- und Vorortbahn Blankenese-Ohlsdorf.
- gewechselt und dadurch eine Gesamtfahrzeit zwischen den Bahnendpunkten auf 52 Minuten erzielt. Die größte Fahrgeschwindigkeit der Züge beträgt 50 km, die mittlere 36·3 km. Die mittlere Reisegeschwindigkeit, im Dampfbetrieb 22 km, stieg im elektrischen auf 30·5 km.

Fahrpreise. Zur Ausgabe gelangen Einzelfahrkarten, Monatskarten III. und II. Klasse, Arbeiterwochen-, Militär- und Schülerkarten. Auf der "Stadtstrecke" Altona-Barmbeck - 13·7 km - betragen die Fahrpreise in der III. und II. Klasse bis zur dritten auf die Einsteigehaltestelle folgenden Station 10 und 15 Pf.; darüber hinaus 20 und 30 Pf. Für die Außenstrecken gelten die Sätze des normalen Kilometertarifs, im Übergang von der Stadtstrecke zu einer Außenstrecke werden die Fahrpreise durch Anstoß gebildet. Die Monatskarten kosten ausschließlich Fahrkartensteuer im Bereich der Stadtstrecke für die III. und II. Klasse bis zu 5·5 km 3·3 und 5·0 M., bis 9·6 km 5·3 und 8·0 M., darüber 7·3 und 11·0 M. Auf den Außenstrecken gilt der normale Zeitkartentarif; im Übergang von Stadt- zu Außenstrecke werden die normalen Zeitkartenfahrpreise erhoben, soweit sich nicht durch Anstoß geringere Beträge ergeben. Monatsnebenkarten sind auf die Hälfte ermäßigt. Für Arbeiterwochen-, Militär- und Schülerkarten gelten die normalen Sätze.

Verkehr. Die Stadtbahn erfreut sich beim Publikum großer Beliebtheit. Der Verkehr betrug in den Jahren 1908/09 bis 1911/12: 36·9, 47·5, 57·3 und 65·6 Millionen Fahrgäste. Die dauernde Verkehrssteigerung wird durch die "Stadtflucht" der Großstädter mächtig gefördert, die ihre Wohnstätten aus dem Geschäftsviertel in die auch als Ausflugsziel sehr beliebten Landhaussiedelungen zwischen Blankenese und Altona und in die neuen stark bevölkerten nördlichen Stadtgegenden Hamburgs verlegen. An Sonn- und Feiertagen werden die großartigen Friedhofsanlagen in Ohlsdorf viel besucht.

Die Stadt- und Vorortbahn wird zurzeit durch die vollspurige Hauptbahn von Ohlsdorf nach Poppenbüttel - Alstertalbahn - erweitert; vgl. Abb. 40. Sie wird von der Terraingesellschaft der Alstertalbahn unter Aufsicht und weitestgehender Einflußnahme des preußischen Staates erbaut und teils elektrisch, teils mit Dampf betrieben. Zu ihrer Vollendung und Ausrüstung sind 2·183 Mill. M. bereitgestellt, wovon 1/2 Million M. durch Aktienbegebung aufzubringen sind. Den Rest stellt

des Hauptbahnhofs Altona gelegenen Hauptkraftwerk, teils von einem auf Bahnhof Barmbeck befindlichen Unterwerk beschickt. Die Kosten des Hauptkraftwerkes betrugen rd. 3·6 Mill. M.

Betrieb. Zurzeit werden die Züge aus Wagenpaaren zusammengesetzt, deren jedes durchschnittlich 122–124 Sitzplätze enthält; die unbesetzten Führerabteile sind den Fahrgästen geöffnet. Die Züge führen die II. und III. Klasse; Raucher sind nicht zugelassen. Die Zugfolge verdichtet sich zwischen Sternschanze und Hasselbrook bis auf 21/2 Minuten, auf den Außenstrecken bis auf 10 Minuten. Um die Aufenthaltsdauer auf dem Kopfbahnhof Altona auf die der Durchgangsstationen – rd. 30 Sekunden – herabzudrücken, wird hier an besonders verkehrsreichen Tagen das Zugpersonal – Wagenführer und Schaffner


Abb. 42, Abb. 43. Fahrleitung der Stadt- und Vorortbahn Blankenese-Ohlsdorf.
– gewechselt und dadurch eine Gesamtfahrzeit zwischen den Bahnendpunkten auf 52 Minuten erzielt. Die größte Fahrgeschwindigkeit der Züge beträgt 50 km, die mittlere 36·3 km. Die mittlere Reisegeschwindigkeit, im Dampfbetrieb 22 km, stieg im elektrischen auf 30·5 km.

Fahrpreise. Zur Ausgabe gelangen Einzelfahrkarten, Monatskarten III. und II. Klasse, Arbeiterwochen-, Militär- und Schülerkarten. Auf der „Stadtstrecke“ Altona-Barmbeck – 13·7 km – betragen die Fahrpreise in der III. und II. Klasse bis zur dritten auf die Einsteigehaltestelle folgenden Station 10 und 15 Pf.; darüber hinaus 20 und 30 Pf. Für die Außenstrecken gelten die Sätze des normalen Kilometertarifs, im Übergang von der Stadtstrecke zu einer Außenstrecke werden die Fahrpreise durch Anstoß gebildet. Die Monatskarten kosten ausschließlich Fahrkartensteuer im Bereich der Stadtstrecke für die III. und II. Klasse bis zu 5·5 km 3·3 und 5·0 M., bis 9·6 km 5·3 und 8·0 M., darüber 7·3 und 11·0 M. Auf den Außenstrecken gilt der normale Zeitkartentarif; im Übergang von Stadt- zu Außenstrecke werden die normalen Zeitkartenfahrpreise erhoben, soweit sich nicht durch Anstoß geringere Beträge ergeben. Monatsnebenkarten sind auf die Hälfte ermäßigt. Für Arbeiterwochen-, Militär- und Schülerkarten gelten die normalen Sätze.

Verkehr. Die Stadtbahn erfreut sich beim Publikum großer Beliebtheit. Der Verkehr betrug in den Jahren 1908/09 bis 1911/12: 36·9, 47·5, 57·3 und 65·6 Millionen Fahrgäste. Die dauernde Verkehrssteigerung wird durch die „Stadtflucht“ der Großstädter mächtig gefördert, die ihre Wohnstätten aus dem Geschäftsviertel in die auch als Ausflugsziel sehr beliebten Landhaussiedelungen zwischen Blankenese und Altona und in die neuen stark bevölkerten nördlichen Stadtgegenden Hamburgs verlegen. An Sonn- und Feiertagen werden die großartigen Friedhofsanlagen in Ohlsdorf viel besucht.

Die Stadt- und Vorortbahn wird zurzeit durch die vollspurige Hauptbahn von Ohlsdorf nach Poppenbüttel – Alstertalbahn – erweitert; vgl. Abb. 40. Sie wird von der Terraingesellschaft der Alstertalbahn unter Aufsicht und weitestgehender Einflußnahme des preußischen Staates erbaut und teils elektrisch, teils mit Dampf betrieben. Zu ihrer Vollendung und Ausrüstung sind 2·183 Mill. M. bereitgestellt, wovon 1/2 Million M. durch Aktienbegebung aufzubringen sind. Den Rest stellt

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[109/0120] des Hauptbahnhofs Altona gelegenen Hauptkraftwerk, teils von einem auf Bahnhof Barmbeck befindlichen Unterwerk beschickt. Die Kosten des Hauptkraftwerkes betrugen rd. 3·6 Mill. M. Betrieb. Zurzeit werden die Züge aus Wagenpaaren zusammengesetzt, deren jedes durchschnittlich 122–124 Sitzplätze enthält; die unbesetzten Führerabteile sind den Fahrgästen geöffnet. Die Züge führen die II. und III. Klasse; Raucher sind nicht zugelassen. Die Zugfolge verdichtet sich zwischen Sternschanze und Hasselbrook bis auf 21/2 Minuten, auf den Außenstrecken bis auf 10 Minuten. Um die Aufenthaltsdauer auf dem Kopfbahnhof Altona auf die der Durchgangsstationen – rd. 30 Sekunden – herabzudrücken, wird hier an besonders verkehrsreichen Tagen das Zugpersonal – Wagenführer und Schaffner [Abbildung Abb. 42, Abb. 43. Fahrleitung der Stadt- und Vorortbahn Blankenese-Ohlsdorf. ] – gewechselt und dadurch eine Gesamtfahrzeit zwischen den Bahnendpunkten auf 52 Minuten erzielt. Die größte Fahrgeschwindigkeit der Züge beträgt 50 km, die mittlere 36·3 km. Die mittlere Reisegeschwindigkeit, im Dampfbetrieb 22 km, stieg im elektrischen auf 30·5 km. Fahrpreise. Zur Ausgabe gelangen Einzelfahrkarten, Monatskarten III. und II. Klasse, Arbeiterwochen-, Militär- und Schülerkarten. Auf der „Stadtstrecke“ Altona-Barmbeck – 13·7 km – betragen die Fahrpreise in der III. und II. Klasse bis zur dritten auf die Einsteigehaltestelle folgenden Station 10 und 15 Pf.; darüber hinaus 20 und 30 Pf. Für die Außenstrecken gelten die Sätze des normalen Kilometertarifs, im Übergang von der Stadtstrecke zu einer Außenstrecke werden die Fahrpreise durch Anstoß gebildet. Die Monatskarten kosten ausschließlich Fahrkartensteuer im Bereich der Stadtstrecke für die III. und II. Klasse bis zu 5·5 km 3·3 und 5·0 M., bis 9·6 km 5·3 und 8·0 M., darüber 7·3 und 11·0 M. Auf den Außenstrecken gilt der normale Zeitkartentarif; im Übergang von Stadt- zu Außenstrecke werden die normalen Zeitkartenfahrpreise erhoben, soweit sich nicht durch Anstoß geringere Beträge ergeben. Monatsnebenkarten sind auf die Hälfte ermäßigt. Für Arbeiterwochen-, Militär- und Schülerkarten gelten die normalen Sätze. Verkehr. Die Stadtbahn erfreut sich beim Publikum großer Beliebtheit. Der Verkehr betrug in den Jahren 1908/09 bis 1911/12: 36·9, 47·5, 57·3 und 65·6 Millionen Fahrgäste. Die dauernde Verkehrssteigerung wird durch die „Stadtflucht“ der Großstädter mächtig gefördert, die ihre Wohnstätten aus dem Geschäftsviertel in die auch als Ausflugsziel sehr beliebten Landhaussiedelungen zwischen Blankenese und Altona und in die neuen stark bevölkerten nördlichen Stadtgegenden Hamburgs verlegen. An Sonn- und Feiertagen werden die großartigen Friedhofsanlagen in Ohlsdorf viel besucht. Die Stadt- und Vorortbahn wird zurzeit durch die vollspurige Hauptbahn von Ohlsdorf nach Poppenbüttel – Alstertalbahn – erweitert; vgl. Abb. 40. Sie wird von der Terraingesellschaft der Alstertalbahn unter Aufsicht und weitestgehender Einflußnahme des preußischen Staates erbaut und teils elektrisch, teils mit Dampf betrieben. Zu ihrer Vollendung und Ausrüstung sind 2·183 Mill. M. bereitgestellt, wovon 1/2 Million M. durch Aktienbegebung aufzubringen sind. Den Rest stellt

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914, S. 109. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen06_1914/120>, abgerufen am 23.11.2024.