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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914.

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Abb. 58 a u. b. Kran für Lokomotivwerkstätten.
meistens unterhalb der großen Krane laufen. Ein Hauptvorteil dieser Anordnung ist die große Ausnutzungsmöglichkeit des kleinen Kranes, da der große Kran nicht hinderlich im Wege ist. Lediglich deshalb wird dieser Anordnung der Vorzug gegeben. Umgekehrt spricht für die Anordnung mit oben liegendem kleinen Kran folgendes:

1. Das Gebäudegerüst wird leichter und daher billiger;

2. die Hubgehänge pendeln infolge der kürzeren Aufhängung etwas weniger;

3. es ist leichter, den Haken des schnell laufenden kleinen Kranes so hoch zu heben, daß über den großen Kran hinweggefahren werden kann.

Das Bestreben, im Bau von Lokomotivwerkstätten weitestgehende Ersparnisse zu erzielen ohne die Leistungsfähigkeit dieser Werkstätten wesentlich zu verringern, führte zu der 1913 in der neuen Hauptwerkstätte in Troyl bei Danzig in Anwendung gekommenen Krananlage, die wohl als das Neueste auf dem Gebiete dieses Sonderzweiges der Hebezeugtechnik anzusehen ist.

Dort war die Aufgabe gestellt, bei möglichst geringer Gebäudehöhe unter Fortfall der besonderen Kranbahn für kleinere Hebezeuge eine leistungsfähige Krananlage zu schaffen. Ferner sollte der Bau der Hallen und der Kranbahn durch Verringerung der Raddrucke verbilligt werden. Diese Forderung führte zur Teilung der Krananlage in zwei einzelne Krane, die, elektrisch und mechanisch gekuppelt,



Abb. 58 a u. b. Kran für Lokomotivwerkstätten.
meistens unterhalb der großen Krane laufen. Ein Hauptvorteil dieser Anordnung ist die große Ausnutzungsmöglichkeit des kleinen Kranes, da der große Kran nicht hinderlich im Wege ist. Lediglich deshalb wird dieser Anordnung der Vorzug gegeben. Umgekehrt spricht für die Anordnung mit oben liegendem kleinen Kran folgendes:

1. Das Gebäudegerüst wird leichter und daher billiger;

2. die Hubgehänge pendeln infolge der kürzeren Aufhängung etwas weniger;

3. es ist leichter, den Haken des schnell laufenden kleinen Kranes so hoch zu heben, daß über den großen Kran hinweggefahren werden kann.

Das Bestreben, im Bau von Lokomotivwerkstätten weitestgehende Ersparnisse zu erzielen ohne die Leistungsfähigkeit dieser Werkstätten wesentlich zu verringern, führte zu der 1913 in der neuen Hauptwerkstätte in Troyl bei Danzig in Anwendung gekommenen Krananlage, die wohl als das Neueste auf dem Gebiete dieses Sonderzweiges der Hebezeugtechnik anzusehen ist.

Dort war die Aufgabe gestellt, bei möglichst geringer Gebäudehöhe unter Fortfall der besonderen Kranbahn für kleinere Hebezeuge eine leistungsfähige Krananlage zu schaffen. Ferner sollte der Bau der Hallen und der Kranbahn durch Verringerung der Raddrucke verbilligt werden. Diese Forderung führte zur Teilung der Krananlage in zwei einzelne Krane, die, elektrisch und mechanisch gekuppelt,

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[129/0140] [Abbildung Abb. 58 a u. b. Kran für Lokomotivwerkstätten. ] meistens unterhalb der großen Krane laufen. Ein Hauptvorteil dieser Anordnung ist die große Ausnutzungsmöglichkeit des kleinen Kranes, da der große Kran nicht hinderlich im Wege ist. Lediglich deshalb wird dieser Anordnung der Vorzug gegeben. Umgekehrt spricht für die Anordnung mit oben liegendem kleinen Kran folgendes: 1. Das Gebäudegerüst wird leichter und daher billiger; 2. die Hubgehänge pendeln infolge der kürzeren Aufhängung etwas weniger; 3. es ist leichter, den Haken des schnell laufenden kleinen Kranes so hoch zu heben, daß über den großen Kran hinweggefahren werden kann. Das Bestreben, im Bau von Lokomotivwerkstätten weitestgehende Ersparnisse zu erzielen ohne die Leistungsfähigkeit dieser Werkstätten wesentlich zu verringern, führte zu der 1913 in der neuen Hauptwerkstätte in Troyl bei Danzig in Anwendung gekommenen Krananlage, die wohl als das Neueste auf dem Gebiete dieses Sonderzweiges der Hebezeugtechnik anzusehen ist. Dort war die Aufgabe gestellt, bei möglichst geringer Gebäudehöhe unter Fortfall der besonderen Kranbahn für kleinere Hebezeuge eine leistungsfähige Krananlage zu schaffen. Ferner sollte der Bau der Hallen und der Kranbahn durch Verringerung der Raddrucke verbilligt werden. Diese Forderung führte zur Teilung der Krananlage in zwei einzelne Krane, die, elektrisch und mechanisch gekuppelt,

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914, S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen06_1914/140>, abgerufen am 23.11.2024.