Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914.Das Gerippe der Wagenkasten besteht durchweg aus Eichenholz, mit Ausnahme des Dach- und Aufbaugerippes, das, um den Schwerpunkt tiefer zu legen, aus Pitchpineholz hergestellt ist. Die Wände, Dach und Aufbaudach sind innen und außen einfach mit weichem Holz verschalt. Die Hohlräume zwischen den Holzverschalungen sind mit getränkten Papierschnitzeln ausgestopft, die Dachhohlräume sind überdies noch mit Asbestpappe, als Wärmeschutz, ausgekleidet. Das Wagendach sowohl wie das Aufbaudach und das Sonnendach sind mit feuersicherer Leinwand eingedeckt und weiß gestrichen. Die äußere Wagenwand ist mit geschliffenem Eisenblech verkleidet, das, um das Dröhnen zu verhindern, innen mit Barchent bezogen wurde. Die flache Wagenwand ist dunkelgrün, die Leisten und Umrahmungen sind lichtgrün gestrichen und mit feinen Goldlinien abgesetzt. Der Wagen des Königs trägt bei festlichen Anlässen an den drei mittleren Fensterfeldern der Langseiten ein abnehmbares großes ungarisches Reichswappen mit dem Hauswappen des Königs im innersten Schilde, ferner Fensterumrahmungen und Lorbeergewinde, den Namenszug des Königs umgebend. Die Fußböden sämtlicher Räume sind zur Schalldämpfung mit 4 mm starken Bleiplatten belegt, worauf ein starker Filz und Linoleumbelag aufgebracht und hierauf ein Knüpferteppich gelegt ist. Die Fenster sämtlicher Wagen sind doppelt. Die Fenster im Schlafraume des Königs haben Schutzblenden aus Blech, mit abgeheftetem Tuch bespannt. An allen Fenstern sind federnde Rollvorhänge angebracht. Heizung. Sämtliche Wagen werden mit Dampf geheizt. Die Heizung wird durch Rundschieber in der Weise geregelt, daß man entweder in alle oder nur in einige der in einem Räume untergebrachten Heizkörper Dampf einläßt. In den Wagen des Königs und der Königin befinden sich elektrische Alarmthermometer, die im Dienerraum ein Glockenzeichen geben, wenn der Wärmegrad über oder unter eine zulässige Grenze gegangen ist. Gleichzeitig zeigt dort ein hervorspringendes Täfelchen an, ob die Grenze nach oben oder nach unten überschritten wurde und in welchem Raume. Jeder Heizkörper ist sowohl von innen als auch außerhalb des Wagens zu regeln. Lüftung. In den Räumen mit Aufbau befinden sich in der Seitenwand Flachschieber, in den Räumen ohne Aufbau Drehschieber in der Decke. Außerdem sind in den Haupträumen unter den Heizkörpern im Fußboden verschließbare Öffnungen vorhanden, durch die frische Luft, die Heizkörper umströmend, vorgewärmt in das Wageninnere gelangt. Abb. 122. Ungarischer Hofzug. Salonwagen des Königs. Signale. Sämtliche Wagen sind mit der vollständigen elektrischen Signaleinrichtung nach Rayl, Prudhomme und Kohn ausgerüstet. Mit Ausnahme der königl. Wagen haben alle Fahrzeuge Westingshouse-, Hardy- und Spindelbremse. Erstere Wagen haben nur die zugehörigen Leitungen. Beleuchtung. Der ganze Zug wird mit elektrischen Glühlampen beleuchtet, die von Tudorsammlern gespeist werden; diese bestehen bei den sechs- und vierachsigen Wagen aus 16, bei den dreiachsigen Wagen aus 8 Zellen. Die Sammler reichen für eine 40stündige Beleuchtung des ganzen Zuges aus. Zur Notbeleuchtung werden Kerzen verwendet. Die allgemeine Ausstattung. Der Salonwagen Ihrer Majestät ist bei hauptsächlicher Verwendung von Mahagoniholz im Stile Louis' XVI. durchgebildet, alle anderen Wagen in Renaissance, wobei ungarisches Nußholz vorherrscht. Im ganzen Zuge kamen ungarische Motive, namentlich in der Stickerei, in Verwendung. In den Haupträumen wurden Füllungen mit eingelegten kostbaren Hölzern und Edelstoffen Das Gerippe der Wagenkasten besteht durchweg aus Eichenholz, mit Ausnahme des Dach- und Aufbaugerippes, das, um den Schwerpunkt tiefer zu legen, aus Pitchpineholz hergestellt ist. Die Wände, Dach und Aufbaudach sind innen und außen einfach mit weichem Holz verschalt. Die Hohlräume zwischen den Holzverschalungen sind mit getränkten Papierschnitzeln ausgestopft, die Dachhohlräume sind überdies noch mit Asbestpappe, als Wärmeschutz, ausgekleidet. Das Wagendach sowohl wie das Aufbaudach und das Sonnendach sind mit feuersicherer Leinwand eingedeckt und weiß gestrichen. Die äußere Wagenwand ist mit geschliffenem Eisenblech verkleidet, das, um das Dröhnen zu verhindern, innen mit Barchent bezogen wurde. Die flache Wagenwand ist dunkelgrün, die Leisten und Umrahmungen sind lichtgrün gestrichen und mit feinen Goldlinien abgesetzt. Der Wagen des Königs trägt bei festlichen Anlässen an den drei mittleren Fensterfeldern der Langseiten ein abnehmbares großes ungarisches Reichswappen mit dem Hauswappen des Königs im innersten Schilde, ferner Fensterumrahmungen und Lorbeergewinde, den Namenszug des Königs umgebend. Die Fußböden sämtlicher Räume sind zur Schalldämpfung mit 4 mm starken Bleiplatten belegt, worauf ein starker Filz und Linoleumbelag aufgebracht und hierauf ein Knüpferteppich gelegt ist. Die Fenster sämtlicher Wagen sind doppelt. Die Fenster im Schlafraume des Königs haben Schutzblenden aus Blech, mit abgeheftetem Tuch bespannt. An allen Fenstern sind federnde Rollvorhänge angebracht. Heizung. Sämtliche Wagen werden mit Dampf geheizt. Die Heizung wird durch Rundschieber in der Weise geregelt, daß man entweder in alle oder nur in einige der in einem Räume untergebrachten Heizkörper Dampf einläßt. In den Wagen des Königs und der Königin befinden sich elektrische Alarmthermometer, die im Dienerraum ein Glockenzeichen geben, wenn der Wärmegrad über oder unter eine zulässige Grenze gegangen ist. Gleichzeitig zeigt dort ein hervorspringendes Täfelchen an, ob die Grenze nach oben oder nach unten überschritten wurde und in welchem Raume. Jeder Heizkörper ist sowohl von innen als auch außerhalb des Wagens zu regeln. Lüftung. In den Räumen mit Aufbau befinden sich in der Seitenwand Flachschieber, in den Räumen ohne Aufbau Drehschieber in der Decke. Außerdem sind in den Haupträumen unter den Heizkörpern im Fußboden verschließbare Öffnungen vorhanden, durch die frische Luft, die Heizkörper umströmend, vorgewärmt in das Wageninnere gelangt. Abb. 122. Ungarischer Hofzug. Salonwagen des Königs. Signale. Sämtliche Wagen sind mit der vollständigen elektrischen Signaleinrichtung nach Rayl, Prudhomme und Kohn ausgerüstet. Mit Ausnahme der königl. Wagen haben alle Fahrzeuge Westingshouse-, Hardy- und Spindelbremse. Erstere Wagen haben nur die zugehörigen Leitungen. Beleuchtung. Der ganze Zug wird mit elektrischen Glühlampen beleuchtet, die von Tudorsammlern gespeist werden; diese bestehen bei den sechs- und vierachsigen Wagen aus 16, bei den dreiachsigen Wagen aus 8 Zellen. Die Sammler reichen für eine 40stündige Beleuchtung des ganzen Zuges aus. Zur Notbeleuchtung werden Kerzen verwendet. Die allgemeine Ausstattung. Der Salonwagen Ihrer Majestät ist bei hauptsächlicher Verwendung von Mahagoniholz im Stile Louis' XVI. durchgebildet, alle anderen Wagen in Renaissance, wobei ungarisches Nußholz vorherrscht. Im ganzen Zuge kamen ungarische Motive, namentlich in der Stickerei, in Verwendung. 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Das Gerippe der Wagenkasten besteht durchweg aus Eichenholz, mit Ausnahme des Dach- und Aufbaugerippes, das, um den Schwerpunkt tiefer zu legen, aus Pitchpineholz hergestellt ist.
Die Wände, Dach und Aufbaudach sind innen und außen einfach mit weichem Holz verschalt. Die Hohlräume zwischen den Holzverschalungen sind mit getränkten Papierschnitzeln ausgestopft, die Dachhohlräume sind überdies noch mit Asbestpappe, als Wärmeschutz, ausgekleidet.
Das Wagendach sowohl wie das Aufbaudach und das Sonnendach sind mit feuersicherer Leinwand eingedeckt und weiß gestrichen.
Die äußere Wagenwand ist mit geschliffenem Eisenblech verkleidet, das, um das Dröhnen zu verhindern, innen mit Barchent bezogen wurde.
Die flache Wagenwand ist dunkelgrün, die Leisten und Umrahmungen sind lichtgrün gestrichen und mit feinen Goldlinien abgesetzt.
Der Wagen des Königs trägt bei festlichen Anlässen an den drei mittleren Fensterfeldern der Langseiten ein abnehmbares großes ungarisches Reichswappen mit dem Hauswappen des Königs im innersten Schilde, ferner Fensterumrahmungen und Lorbeergewinde, den Namenszug des Königs umgebend.
Die Fußböden sämtlicher Räume sind zur Schalldämpfung mit 4 mm starken Bleiplatten belegt, worauf ein starker Filz und Linoleumbelag aufgebracht und hierauf ein Knüpferteppich gelegt ist.
Die Fenster sämtlicher Wagen sind doppelt. Die Fenster im Schlafraume des Königs haben Schutzblenden aus Blech, mit abgeheftetem Tuch bespannt. An allen Fenstern sind federnde Rollvorhänge angebracht.
Heizung. Sämtliche Wagen werden mit Dampf geheizt. Die Heizung wird durch Rundschieber in der Weise geregelt, daß man entweder in alle oder nur in einige der in einem Räume untergebrachten Heizkörper Dampf einläßt.
In den Wagen des Königs und der Königin befinden sich elektrische Alarmthermometer, die im Dienerraum ein Glockenzeichen geben, wenn der Wärmegrad über oder unter eine zulässige Grenze gegangen ist. Gleichzeitig zeigt dort ein hervorspringendes Täfelchen an, ob die Grenze nach oben oder nach unten überschritten wurde und in welchem Raume.
Jeder Heizkörper ist sowohl von innen als auch außerhalb des Wagens zu regeln.
Lüftung. In den Räumen mit Aufbau befinden sich in der Seitenwand Flachschieber, in den Räumen ohne Aufbau Drehschieber in der Decke.
Außerdem sind in den Haupträumen unter den Heizkörpern im Fußboden verschließbare Öffnungen vorhanden, durch die frische Luft, die Heizkörper umströmend, vorgewärmt in das Wageninnere gelangt.
[Abbildung Abb. 122. Ungarischer Hofzug. Salonwagen des Königs.
]
Signale. Sämtliche Wagen sind mit der vollständigen elektrischen Signaleinrichtung nach Rayl, Prudhomme und Kohn ausgerüstet.
Mit Ausnahme der königl. Wagen haben alle Fahrzeuge Westingshouse-, Hardy- und Spindelbremse. Erstere Wagen haben nur die zugehörigen Leitungen.
Beleuchtung. Der ganze Zug wird mit elektrischen Glühlampen beleuchtet, die von Tudorsammlern gespeist werden; diese bestehen bei den sechs- und vierachsigen Wagen aus 16, bei den dreiachsigen Wagen aus 8 Zellen.
Die Sammler reichen für eine 40stündige Beleuchtung des ganzen Zuges aus.
Zur Notbeleuchtung werden Kerzen verwendet.
Die allgemeine Ausstattung. Der Salonwagen Ihrer Majestät ist bei hauptsächlicher Verwendung von Mahagoniholz im Stile Louis' XVI. durchgebildet, alle anderen Wagen in Renaissance, wobei ungarisches Nußholz vorherrscht. Im ganzen Zuge kamen ungarische Motive, namentlich in der Stickerei, in Verwendung.
In den Haupträumen wurden Füllungen mit eingelegten kostbaren Hölzern und Edelstoffen
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