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Rosenmüller, Johann Georg: Betrachtungen über auserlesene Stellen der Heil. Schrift zur häuslichen Erbauung. Nürnberg, 1778.

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Glauben an Jesum Christum.
und wir glauben, daß wir ohne ein solches oder
solches Verhalten nicht glücklich werden können, so
wird daraus eine Bereitwilligkeit, und ein aufrich-
tiger Eifer entstehen, dasienige, was von uns
gefordert wird, in Ausübung zu bringen. Wenn
wir hingegen uns einbilden, es sey eben nicht nö-
thig, den Vorschriften unsers Wohlthäters zu ge-
horchen; wir könnten gar wohl auch bey der Hint-
ansetzung derselben unsere Absicht erreichen, so kön-
nen wir abermal nicht sagen, daß wir ihm auf-
richtig und ernstlich glauben.

Das alles wird sich nun auf den Glauben an
Jesum Christum leicht anwenden laßen. Es ver-
verstehet sich nemlich von selbst, daß wir vor allen
Dingen glauben müßen, Jesus Christus, der ein-
gebohrne Sohn Gottes sey wirklich in der Welt zu
unserm Besten erschienen; sey wirklich zu unserm
Erlöser, Versöhner und Herrn verordnet; habe
wirklich durch sein Leiden und Sterben uns die
Gnade Gottes und das Recht zum Himmel erwor-
ben, könne und wolle in der That alle dieienige
seelig machen, die ihn für ihren Herrn, Erlöser
und Lehrer erkennen. Aber eben so gewiß müßen
wir auch glauben, daß uns das durch ihn erwor-
bene Glück nicht anders als unter der Bedingnis
der Buße, des Glaubens, und aufrichtigen Ge-
horsams zu Theil werden könne, wenn wir anders
nicht eigenmächtig Gebote und Verheißungen von
einander trennen und nach unserm Belieben an-
nehmen und verwerfen wollen, was uns gefällt.

Aber
K

Glauben an Jeſum Chriſtum.
und wir glauben, daß wir ohne ein ſolches oder
ſolches Verhalten nicht glücklich werden können, ſo
wird daraus eine Bereitwilligkeit, und ein aufrich-
tiger Eifer entſtehen, dasienige, was von uns
gefordert wird, in Ausübung zu bringen. Wenn
wir hingegen uns einbilden, es ſey eben nicht nö-
thig, den Vorſchriften unſers Wohlthäters zu ge-
horchen; wir könnten gar wohl auch bey der Hint-
anſetzung derſelben unſere Abſicht erreichen, ſo kön-
nen wir abermal nicht ſagen, daß wir ihm auf-
richtig und ernſtlich glauben.

Das alles wird ſich nun auf den Glauben an
Jeſum Chriſtum leicht anwenden laßen. Es ver-
verſtehet ſich nemlich von ſelbſt, daß wir vor allen
Dingen glauben müßen, Jeſus Chriſtus, der ein-
gebohrne Sohn Gottes ſey wirklich in der Welt zu
unſerm Beſten erſchienen; ſey wirklich zu unſerm
Erlöſer, Verſöhner und Herrn verordnet; habe
wirklich durch ſein Leiden und Sterben uns die
Gnade Gottes und das Recht zum Himmel erwor-
ben, könne und wolle in der That alle dieienige
ſeelig machen, die ihn für ihren Herrn, Erlöſer
und Lehrer erkennen. Aber eben ſo gewiß müßen
wir auch glauben, daß uns das durch ihn erwor-
bene Glück nicht anders als unter der Bedingnis
der Buße, des Glaubens, und aufrichtigen Ge-
horſams zu Theil werden könne, wenn wir anders
nicht eigenmächtig Gebote und Verheißungen von
einander trennen und nach unſerm Belieben an-
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[145/0157] Glauben an Jeſum Chriſtum. und wir glauben, daß wir ohne ein ſolches oder ſolches Verhalten nicht glücklich werden können, ſo wird daraus eine Bereitwilligkeit, und ein aufrich- tiger Eifer entſtehen, dasienige, was von uns gefordert wird, in Ausübung zu bringen. Wenn wir hingegen uns einbilden, es ſey eben nicht nö- thig, den Vorſchriften unſers Wohlthäters zu ge- horchen; wir könnten gar wohl auch bey der Hint- anſetzung derſelben unſere Abſicht erreichen, ſo kön- nen wir abermal nicht ſagen, daß wir ihm auf- richtig und ernſtlich glauben. Das alles wird ſich nun auf den Glauben an Jeſum Chriſtum leicht anwenden laßen. Es ver- verſtehet ſich nemlich von ſelbſt, daß wir vor allen Dingen glauben müßen, Jeſus Chriſtus, der ein- gebohrne Sohn Gottes ſey wirklich in der Welt zu unſerm Beſten erſchienen; ſey wirklich zu unſerm Erlöſer, Verſöhner und Herrn verordnet; habe wirklich durch ſein Leiden und Sterben uns die Gnade Gottes und das Recht zum Himmel erwor- ben, könne und wolle in der That alle dieienige ſeelig machen, die ihn für ihren Herrn, Erlöſer und Lehrer erkennen. Aber eben ſo gewiß müßen wir auch glauben, daß uns das durch ihn erwor- bene Glück nicht anders als unter der Bedingnis der Buße, des Glaubens, und aufrichtigen Ge- horſams zu Theil werden könne, wenn wir anders nicht eigenmächtig Gebote und Verheißungen von einander trennen und nach unſerm Belieben an- nehmen und verwerfen wollen, was uns gefällt. Aber K

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Zitationshilfe: Rosenmüller, Johann Georg: Betrachtungen über auserlesene Stellen der Heil. Schrift zur häuslichen Erbauung. Nürnberg, 1778, S. 145. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rosenmueller_betrachtungen_1789/157>, abgerufen am 23.11.2024.