grosse Tafel und sieht eine Portefeuille durch. Die Stü- cke gehen aus einer Hand in die andre, und unten wieder in die Portefeuille zurück. In der, die heute vorgezeigt wurde, brillirte Aldert von Everdingen, ein, beson- ders in Landschaften, sehr glücklicher Maler. Er wollte einmahl nach Holland reisen, ward auf dem Wasser ver- schlagen, kam nach Norwegen, und muste dort über- wintern, daher auf vielen Stücken von ihm Scenen aus Norwegen vorkommen. -- Die andern Meister wa- ren: Glauber;van de Uyl, der oft statt seines Zugs eine Eule dazu setzte; Bischop oder Episcopius; -- Breenberg, Rademaker, Hollar und Zaftleeven, dessen Stücke ich besonders lieben würde, und der Sammt-Breüghel. Man sah noch viele andre seltene Stücke, und as auch da zu Nacht. Als man zur Tafel ging, erlaubte mir mein Kopf nicht, da zu bleiben, ich ging also fort.
Bemerkungen.
Man hat hier Lichter von Sperma ceti, mit etwas wenig Wachs darunter. Sie werden in den englischen Kolonien gemacht, sind weis, brennen sehr hell, geben gar keinen übeln Geruch, und sind in den grösten Häu- sern üblich.
Den 13ten Aug.
Mit Besuchen und Gegenbesuchen, mit Briefschrei- ben und dem Mittagsessen bei Hrn. Städel etc. ging der Vormittag, und die Hälfte des Nachmittags hin. Ich besah aber doch noch
Hrn.
N n 4
groſſe Tafel und ſieht eine Portefeuille durch. Die Stuͤ- cke gehen aus einer Hand in die andre, und unten wieder in die Portefeuille zuruͤck. In der, die heute vorgezeigt wurde, brillirte Aldert von Everdingen, ein, beſon- ders in Landſchaften, ſehr gluͤcklicher Maler. Er wollte einmahl nach Holland reiſen, ward auf dem Waſſer ver- ſchlagen, kam nach Norwegen, und muſte dort uͤber- wintern, daher auf vielen Stuͤcken von ihm Scenen aus Norwegen vorkommen. — Die andern Meiſter wa- ren: Glauber;van de Uyl, der oft ſtatt ſeines Zugs eine Eule dazu ſetzte; Biſchop oder Epiſcopius; — Breenberg, Rademaker, Hollar und Zaftleeven, deſſen Stuͤcke ich beſonders lieben wuͤrde, und der Sammt-Breuͤghel. Man ſah noch viele andre ſeltene Stuͤcke, und as auch da zu Nacht. Als man zur Tafel ging, erlaubte mir mein Kopf nicht, da zu bleiben, ich ging alſo fort.
Bemerkungen.
Man hat hier Lichter von Sperma ceti, mit etwas wenig Wachs darunter. Sie werden in den engliſchen Kolonien gemacht, ſind weis, brennen ſehr hell, geben gar keinen uͤbeln Geruch, und ſind in den groͤſten Haͤu- ſern uͤblich.
Den 13ten Aug.
Mit Beſuchen und Gegenbeſuchen, mit Briefſchrei- ben und dem Mittagseſſen bei Hrn. Staͤdel ꝛc. ging der Vormittag, und die Haͤlfte des Nachmittags hin. Ich beſah aber doch noch
Hrn.
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groſſe Tafel und ſieht eine Portefeuille durch. Die Stuͤ-
cke gehen aus einer Hand in die andre, und unten wieder
in die Portefeuille zuruͤck. In der, die heute vorgezeigt
wurde, brillirte Aldert von Everdingen, ein, beſon-
ders in Landſchaften, ſehr gluͤcklicher Maler. Er wollte
einmahl nach Holland reiſen, ward auf dem Waſſer ver-
ſchlagen, kam nach Norwegen, und muſte dort uͤber-
wintern, daher auf vielen Stuͤcken von ihm Scenen aus
Norwegen vorkommen. — Die andern Meiſter wa-
ren: Glauber; van de Uyl, der oft ſtatt ſeines Zugs
eine Eule dazu ſetzte; Biſchop oder Epiſcopius; —
Breenberg, Rademaker, Hollar und Zaftleeven,
deſſen Stuͤcke ich beſonders lieben wuͤrde, und der
Sammt-Breuͤghel. Man ſah noch viele andre ſeltene
Stuͤcke, und as auch da zu Nacht. Als man zur Tafel
ging, erlaubte mir mein Kopf nicht, da zu bleiben, ich
ging alſo fort.
Bemerkungen.
Man hat hier Lichter von Sperma ceti, mit etwas
wenig Wachs darunter. Sie werden in den engliſchen
Kolonien gemacht, ſind weis, brennen ſehr hell, geben
gar keinen uͤbeln Geruch, und ſind in den groͤſten Haͤu-
ſern uͤblich.
Den 13ten Aug.
Mit Beſuchen und Gegenbeſuchen, mit Briefſchrei-
ben und dem Mittagseſſen bei Hrn. Staͤdel ꝛc. ging der
Vormittag, und die Haͤlfte des Nachmittags hin. Ich
beſah aber doch noch
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird … [mehr]
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird dessen Reisebeschreibung veröffentlicht. Es handelt sich dabei um ein druckfertiges Manuskript aus dem Nachlass, welches Sanders Vater dem Verleger Friedrich Gotthold Jacobäer zur Verfügung stellte. Nach dem Vorbericht des Herausgebers wurden nur einige wenige Schreibfehler berichtigt (siehe dazu den Vorbericht des Herausgebers des ersten Bandes, Faksimile 0019f.).
Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 1. Leipzig, 1783, S. 567. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung01_1783/591>, abgerufen am 23.11.2024.
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