Schirmer, David: Erstes Rosen Gepüsche. [s. l.], 1653.D. S. erstes das ich dir ietzt beywohne/weil du mein bleiches Liecht in allen raubest hin/ so das/ ich in Gesicht mit ihm verdunckelt bin. Brich Nacht und Nebel ein mit deinen schonen Haaren. Laß deiner Augen schein/ zu meinen Blicken fahren. Erhebe deinen Mund/ der in Corallen steht/ zu dem auß tieffen Grund ein Hertz vol Seuftzer geht. Du bist ja eben die/ der ich mich zugeschworen. sol meine saure Müh denn gäntzlich seyn verlohren? Jch Schiff auff deiner See/ laß keine Klippen seyn/ das ich vorüber geh bey hellem Sonnenschein. Die Tugend ist der Stern/ der mir so helle scheinet. Des Lebens bester Kern hat sich mit dir vereinet/ sie ist dein steter Gast/ und trägt dich Himmel an/ da deine zarte Last unendlich bleiben kan. Wol
D. S. erſtes das ich dir ietzt beywohne/weil du mein bleiches Liecht in allen raubeſt hin/ ſo das/ ich in Geſicht mit ihm verdunckelt bin. Brich Nacht und Nebel ein mit deinen ſchonen Haaren. Laß deiner Augen ſchein/ zu meinen Blicken fahren. Erhebe deinen Mund/ der in Corallen ſteht/ zu dem auß tieffen Grund ein Hertz vol Seuftzer geht. Du biſt ja eben die/ der ich mich zugeſchworen. ſol meine ſaure Muͤh denn gaͤntzlich ſeyn verlohren? Jch Schiff auff deiner See/ laß keine Klippen ſeyn/ das ich voruͤber geh bey hellem Sonnenſchein. Die Tugend iſt der Stern/ der mir ſo helle ſcheinet. Des Lebens beſter Kern hat ſich mit dir vereinet/ ſie iſt dein ſteter Gaſt/ und traͤgt dich Himmel an/ da deine zarte Laſt unendlich bleiben kan. Wol
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D. S. erſtes
das ich dir ietzt beywohne/
weil du mein bleiches Liecht
in allen raubeſt hin/
ſo das/ ich in Geſicht
mit ihm verdunckelt bin.
Brich Nacht und Nebel ein
mit deinen ſchonen Haaren.
Laß deiner Augen ſchein/
zu meinen Blicken fahren.
Erhebe deinen Mund/
der in Corallen ſteht/
zu dem auß tieffen Grund
ein Hertz vol Seuftzer geht.
Du biſt ja eben die/
der ich mich zugeſchworen.
ſol meine ſaure Muͤh
denn gaͤntzlich ſeyn verlohren?
Jch Schiff auff deiner See/
laß keine Klippen ſeyn/
das ich voruͤber geh
bey hellem Sonnenſchein.
Die Tugend iſt der Stern/
der mir ſo helle ſcheinet.
Des Lebens beſter Kern
hat ſich mit dir vereinet/
ſie iſt dein ſteter Gaſt/
und traͤgt dich Himmel an/
da deine zarte Laſt
unendlich bleiben kan.
Wol
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