Schmolck, Benjamin: Der mit Rechtschaffenen Hertzen Zu seinem Jesu sich nahende Sünder, In auserlesenen Buß- Beicht- und Comunion-Andachten. Chemnitz, 1736.Der zu JEsu nahende Sunder, botest mir Gnade an, aber dieselbemißbrauchte ich nur auf mehrere Freyheit zu sündigen. Warum bin ich doch so verblendet an-
Der zu JEſu nahende Sůnder, boteſt mir Gnade an, aber dieſelbemißbrauchte ich nur auf mehrere Freyheit zu ſündigen. Warum bin ich doch ſo verblendet an-
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Der zu JEſu nahende Sůnder,
boteſt mir Gnade an, aber dieſelbe
mißbrauchte ich nur auf mehrere
Freyheit zu ſündigen.
Warum bin ich doch ſo verblendet
geweſen? Habe ich denn nicht be-
dacht, daß mich der Tod plötzlich ü-
berfallen, und vor dein Gerichte hin-
reiſſen könte? Ich bin ja mehr als zu
ernſtlich gewarnet: Es iſt ſchon die
Axt den Bäumen an die Wurtzel ge-
legt. Darum, welcher Baum nicht
gute Früchte bringet, wird abge-
hauen, und ins Feuer geworffen. Iſt
mir denn die Gefahr meiner Seelen
bey ſo unſeligen Zuſtande nicht zu
Hertzen gegangen? Ach ich kan nicht
läugnen, daß ich gemeynet, Buſſe
dürffte man eher nicht thun, als biß
man zum Beichtſtuhl gienge, da
denn das Bündel der Sünden auf
einmahl hinweg genommen würde.
Ach alſo habe ich deine Gnade auf
Muthwillen gezogen! da ich doch ein
an-
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