Bei obigen Beobachtungen wurden die Apparate so gestellt, dass aus einem Reservoir in unmittelbarer Verbindung mit der Luftpumpe Luft, deren Spannung mittels eines Quecksilbermano- meters gemessen wurde, durch die Röhrenleitung und endlich durch den Gasmesser in die Atmosphäre floss. Unterdessen wurde von Zeit zu Zeit der Barometerstand beobachtet und der- selbe ergab sich als constant (0,76 m). Das zum Versuche dienende Bleirohr hatte eine Länge von 348' preuss. und einen Durchmesser von 1/4" preuss. Die Col. 1 giebt die Differenzen der Drucke an den beiden Enden des Rohres an, die Col. 2 das Verhältniss dieser Differenzen zum grösseren Druck, die Col. 3 die in einer Minute durchfliessende Quantität Luft, die Col. 4. die entsprechenden beobachteten und Col. 5 die berechneten Geschwindigkeiten in Fussen pro Secunde.
Die letzteren sind unter der Voraussetzung berechnet, dass die Geschwindigkeiten im geraden Verhältniss der Druckdiffe- renzen und im umgekehrten Verhältniss des grösseren Drucks stehen. Diese Annahme ist, wenn auch nicht ganz richtig, so doch innerhalb unserer Bedürfnisse ohne bedeutenden Fehler zu- lässig. Dieses einfache Verhältniss ist daher anwendbar, weil die theoretischen Werthe mit einem veränderlichen (und zwar mit dem Wachsen des Druckes abnehmenden) Erfahrungs- Coefficienten zu multipliciren sind, um die beobachteten Werthe zu erhalten.
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Tabelle I. Abhängigkeit der Geschwindigkeit von dem Drucke.
Bei obigen Beobachtungen wurden die Apparate so gestellt, dass aus einem Reservoir in unmittelbarer Verbindung mit der Luftpumpe Luft, deren Spannung mittels eines Quecksilbermano- meters gemessen wurde, durch die Röhrenleitung und endlich durch den Gasmesser in die Atmosphäre floss. Unterdessen wurde von Zeit zu Zeit der Barometerstand beobachtet und der- selbe ergab sich als constant (0,76 m). Das zum Versuche dienende Bleirohr hatte eine Länge von 348' preuss. und einen Durchmesser von ¼″ preuss. Die Col. 1 giebt die Differenzen der Drucke an den beiden Enden des Rohres an, die Col. 2 das Verhältniss dieser Differenzen zum grösseren Druck, die Col. 3 die in einer Minute durchfliessende Quantität Luft, die Col. 4. die entsprechenden beobachteten und Col. 5 die berechneten Geschwindigkeiten in Fussen pro Secunde.
Die letzteren sind unter der Voraussetzung berechnet, dass die Geschwindigkeiten im geraden Verhältniss der Druckdiffe- renzen und im umgekehrten Verhältniss des grösseren Drucks stehen. Diese Annahme ist, wenn auch nicht ganz richtig, so doch innerhalb unserer Bedürfnisse ohne bedeutenden Fehler zu- lässig. Dieses einfache Verhältniss ist daher anwendbar, weil die theoretischen Werthe mit einem veränderlichen (und zwar mit dem Wachsen des Druckes abnehmenden) Erfahrungs- Coefficienten zu multipliciren sind, um die beobachteten Werthe zu erhalten.
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[289/0307]
Tabelle I.
Abhängigkeit der Geschwindigkeit von dem Drucke.
1) Einerseits Ueberdruck, andererseits atmosphärischer Druck.
Bei obigen Beobachtungen wurden die Apparate so gestellt,
dass aus einem Reservoir in unmittelbarer Verbindung mit der
Luftpumpe Luft, deren Spannung mittels eines Quecksilbermano-
meters gemessen wurde, durch die Röhrenleitung und endlich
durch den Gasmesser in die Atmosphäre floss. Unterdessen
wurde von Zeit zu Zeit der Barometerstand beobachtet und der-
selbe ergab sich als constant (0,76 m). Das zum Versuche
dienende Bleirohr hatte eine Länge von 348' preuss. und einen
Durchmesser von ¼″ preuss. Die Col. 1 giebt die Differenzen
der Drucke an den beiden Enden des Rohres an, die Col. 2 das
Verhältniss dieser Differenzen zum grösseren Druck, die Col. 3
die in einer Minute durchfliessende Quantität Luft, die Col. 4.
die entsprechenden beobachteten und Col. 5 die berechneten
Geschwindigkeiten in Fussen pro Secunde.
Die letzteren sind unter der Voraussetzung berechnet, dass
die Geschwindigkeiten im geraden Verhältniss der Druckdiffe-
renzen und im umgekehrten Verhältniss des grösseren Drucks
stehen. Diese Annahme ist, wenn auch nicht ganz richtig, so
doch innerhalb unserer Bedürfnisse ohne bedeutenden Fehler zu-
lässig. Dieses einfache Verhältniss ist daher anwendbar, weil
die theoretischen Werthe mit einem veränderlichen (und zwar
mit dem Wachsen des Druckes abnehmenden) Erfahrungs-
Coefficienten zu multipliciren sind, um die beobachteten Werthe
zu erhalten.
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Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881, S. 289. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siemens_abhandlungen_1881/307>, abgerufen am 23.11.2024.
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