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Spener, Philipp Jakob: Pia Desideria. Frankfurt (Main), 1676.

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kündigeren/ so giengen meine unvorgreiff-
liche gedancken in dieser sach dahin. Daß
unserer gesampten Kirche (eben so verhält
sichs mit jeglichem theil derselben) unter an-
dern/ (dann ich nicht alle mittel hier anführe/
zum exempel die aufrichtung der Kirchen-
zucht/
welche gleichwol von der höchsten
wichtigkeit/ aber von dem theuren und eiffe-
rigen Theologo Joh. Sauberto Sel.
in seinem nie gnug gepriesenen Zucht-
Büchlein
zur gnüge gehandelt ist: Jtem
die aufferziehung der Jugend und derglei-
chen) auff folgende weise vermittels Gött-
licher Gnade geholffen/ und sie in einen
wiederumb herrlichern stand gesetzt werden
möchte.

1. Daß man dahin bedacht wäre/ das
Wort GOttes reichlicher unter uns
zu bringen.
Wir wissen/ daß wir von
natur nichts guts an uns haben/ sondern
soll etwas an uns seyn/ so muß es von GOtt
in uns gewurcket werden/ und darzu ist
das Wort das kräfftige mittel/ indem der
glaube auß dem Evangelio entzündet wer-
den muß/ das Gesetz aber die regel giebet
der guten wercke/ und viel herrlichen antrieb

den-

kuͤndigeren/ ſo giengen meine unvorgreiff-
liche gedancken in dieſer ſach dahin. Daß
unſerer geſampten Kirche (eben ſo verhaͤlt
ſichs mit jeglichem theil derſelben) unter an-
dern/ (dann ich nicht alle mittel hier anfuͤhre/
zum exempel die aufrichtung der Kirchen-
zucht/
welche gleichwol von der hoͤchſten
wichtigkeit/ aber von dem theuren und eiffe-
rigen Theologo Joh. Sauberto Sel.
in ſeinem nie gnug geprieſenen Zucht-
Buͤchlein
zur gnuͤge gehandelt iſt: Jtem
die aufferziehung der Jugend und derglei-
chen) auff folgende weiſe vermittels Goͤtt-
licher Gnade geholffen/ und ſie in einen
wiederumb herꝛlichern ſtand geſetzt werden
moͤchte.

1. Daß man dahin bedacht waͤre/ das
Wort GOttes reichlicher unter uns
zu bringen.
Wir wiſſen/ daß wir von
natur nichts guts an uns haben/ ſondern
ſoll etwas an uns ſeyn/ ſo muß es von GOtt
in uns gewůrcket werden/ und darzu iſt
das Wort das kraͤfftige mittel/ indem der
glaube auß dem Evangelio entzuͤndet wer-
den muß/ das Geſetz aber die regel giebet
der guten wercke/ und viel herꝛlichen antrieb

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[94/0120] kuͤndigeren/ ſo giengen meine unvorgreiff- liche gedancken in dieſer ſach dahin. Daß unſerer geſampten Kirche (eben ſo verhaͤlt ſichs mit jeglichem theil derſelben) unter an- dern/ (dann ich nicht alle mittel hier anfuͤhre/ zum exempel die aufrichtung der Kirchen- zucht/ welche gleichwol von der hoͤchſten wichtigkeit/ aber von dem theuren und eiffe- rigen Theologo Joh. Sauberto Sel. in ſeinem nie gnug geprieſenen Zucht- Buͤchlein zur gnuͤge gehandelt iſt: Jtem die aufferziehung der Jugend und derglei- chen) auff folgende weiſe vermittels Goͤtt- licher Gnade geholffen/ und ſie in einen wiederumb herꝛlichern ſtand geſetzt werden moͤchte. 1. Daß man dahin bedacht waͤre/ das Wort GOttes reichlicher unter uns zu bringen. Wir wiſſen/ daß wir von natur nichts guts an uns haben/ ſondern ſoll etwas an uns ſeyn/ ſo muß es von GOtt in uns gewůrcket werden/ und darzu iſt das Wort das kraͤfftige mittel/ indem der glaube auß dem Evangelio entzuͤndet wer- den muß/ das Geſetz aber die regel giebet der guten wercke/ und viel herꝛlichen antrieb den-

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Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Pia Desideria. Frankfurt (Main), 1676, S. 94. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_piadesideria_1676/120>, abgerufen am 23.11.2024.