Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Süssmilch, Johann Peter: Die göttliche Ordnung in den Veränderungen des menschlichen Geschlechts aus der Geburt, Tod und Fortpflanzung desselben. Berlin, 1741.

Bild:
<< vorherige Seite

Ob Krieg und Pest nothwendig, und wie
der Herr Struyck hingesetzet. Im gantzen Elsaß
sind in 3. Landschaften 66. Städte und 1065. Fle-
cken und Dörffer, und zwar

[Tabelle]

Vauban [b] schreibt von der Anzahl dieses:
"Es haben mich Leute, die in Bedienung stehen,
"und die es wissen sollen, versichert, daß vor dem
"letzten Kriege 15. Millionen und drüber im gantzen
"Reiche gewesen, jetzt aber wären nicht mehr als
"13. Millionen. Nachdem ich aber bessere Nach-
"richten eingezogen und zwar aus denen Listen, ha-
"be ich gefunden, daß Franckreich nach dem letzten
"Kriege 19. Millionen und 94 tausend Menschen
"gehabt, welches noch lange nicht die Anzahl ist,
"die es haben könte, wenn alles Land recht gebau-
"et würde." Boterus und Nicolosius haben 15.
Millionen gesetzet, Ricciolus [c] aber sagt, daß nach
dem Bericht seiner Ordens-Leute sich fast 20. Mil-
lionen darinn befinden. Warum Ricciolus dem
alten Gallien nochmahl so viel Einwohner gibt,
weiß ich nicht.

Wenn man bedencket, daß sich Boulainvillier
durch sein Buch Verdruß zugezogen, und auch nicht
zu vermuthen, daß er und Vauban geprahlet, zu-
mahl da letzterer seine Projecte darauf mitgebauet:
wird man diese Zahl der 20. Millionen Franckreich
wohl zugestehen müssen.

2.) Von
[b] Projet d'une Dixme p. 20.
[c] Geogr. ref. l. c.

Ob Krieg und Peſt nothwendig, und wie
der Herr Struyck hingeſetzet. Im gantzen Elſaß
ſind in 3. Landſchaften 66. Staͤdte und 1065. Fle-
cken und Doͤrffer, und zwar

[Tabelle]

Vauban [b] ſchreibt von der Anzahl dieſes:
„Es haben mich Leute, die in Bedienung ſtehen,
„und die es wiſſen ſollen, verſichert, daß vor dem
„letzten Kriege 15. Millionen und druͤber im gantzen
„Reiche geweſen, jetzt aber waͤren nicht mehr als
„13. Millionen. Nachdem ich aber beſſere Nach-
„richten eingezogen und zwar aus denen Liſten, ha-
„be ich gefunden, daß Franckreich nach dem letzten
„Kriege 19. Millionen und 94 tauſend Menſchen
„gehabt, welches noch lange nicht die Anzahl iſt,
„die es haben koͤnte, wenn alles Land recht gebau-
„et wuͤrde.„ Boterus und Nicoloſius haben 15.
Millionen geſetzet, Ricciolus [c] aber ſagt, daß nach
dem Bericht ſeiner Ordens-Leute ſich faſt 20. Mil-
lionen darinn befinden. Warum Ricciolus dem
alten Gallien nochmahl ſo viel Einwohner gibt,
weiß ich nicht.

Wenn man bedencket, daß ſich Boulainvillier
durch ſein Buch Verdruß zugezogen, und auch nicht
zu vermuthen, daß er und Vauban geprahlet, zu-
mahl da letzterer ſeine Projecte darauf mitgebauet:
wird man dieſe Zahl der 20. Millionen Franckreich
wohl zugeſtehen muͤſſen.

2.) Von
[b] Projet d’une Dixme p. 20.
[c] Geogr. ref. l. c.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0126" n="80"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Ob Krieg und Pe&#x017F;t nothwendig, und wie</hi></fw><lb/>
der Herr Struyck hinge&#x017F;etzet. Im gantzen El&#x017F;<lb/>
&#x017F;ind in 3. Land&#x017F;chaften 66. Sta&#x0364;dte und 1065. Fle-<lb/>
cken und Do&#x0364;rffer, und zwar</p><lb/>
          <table>
            <row>
              <cell/>
            </row>
          </table>
          <p>Vauban <note place="foot" n="[b]"><hi rendition="#aq">Projet d&#x2019;une Dixme p.</hi> 20.</note> &#x017F;chreibt von der Anzahl die&#x017F;es:<lb/>
&#x201E;Es haben mich Leute, die in Bedienung &#x017F;tehen,<lb/>
&#x201E;und die es wi&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ollen, ver&#x017F;ichert, daß vor dem<lb/>
&#x201E;letzten Kriege 15. Millionen und dru&#x0364;ber im gantzen<lb/>
&#x201E;Reiche gewe&#x017F;en, jetzt aber wa&#x0364;ren nicht mehr als<lb/>
&#x201E;13. Millionen. Nachdem ich aber be&#x017F;&#x017F;ere Nach-<lb/>
&#x201E;richten eingezogen und zwar aus denen Li&#x017F;ten, ha-<lb/>
&#x201E;be ich gefunden, daß Franckreich nach dem letzten<lb/>
&#x201E;Kriege 19. Millionen und 94 tau&#x017F;end Men&#x017F;chen<lb/>
&#x201E;gehabt, welches noch lange nicht die Anzahl i&#x017F;t,<lb/>
&#x201E;die es haben ko&#x0364;nte, wenn alles Land recht gebau-<lb/>
&#x201E;et wu&#x0364;rde.&#x201E; Boterus und Nicolo&#x017F;ius haben 15.<lb/>
Millionen ge&#x017F;etzet, Ricciolus <note place="foot" n="[c]"><hi rendition="#aq">Geogr. ref. l. c.</hi></note> aber &#x017F;agt, daß nach<lb/>
dem Bericht &#x017F;einer Ordens-Leute &#x017F;ich fa&#x017F;t 20. Mil-<lb/>
lionen darinn befinden. Warum Ricciolus dem<lb/>
alten Gallien nochmahl &#x017F;o viel Einwohner gibt,<lb/>
weiß ich nicht.</p><lb/>
          <p>Wenn man bedencket, daß &#x017F;ich Boulainvillier<lb/>
durch &#x017F;ein Buch Verdruß zugezogen, und auch nicht<lb/>
zu vermuthen, daß er und Vauban geprahlet, zu-<lb/>
mahl da letzterer &#x017F;eine Projecte darauf mitgebauet:<lb/>
wird man die&#x017F;e Zahl der 20. Millionen Franckreich<lb/>
wohl zuge&#x017F;tehen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en.</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">2.) Von</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[80/0126] Ob Krieg und Peſt nothwendig, und wie der Herr Struyck hingeſetzet. Im gantzen Elſaß ſind in 3. Landſchaften 66. Staͤdte und 1065. Fle- cken und Doͤrffer, und zwar Vauban [b] ſchreibt von der Anzahl dieſes: „Es haben mich Leute, die in Bedienung ſtehen, „und die es wiſſen ſollen, verſichert, daß vor dem „letzten Kriege 15. Millionen und druͤber im gantzen „Reiche geweſen, jetzt aber waͤren nicht mehr als „13. Millionen. Nachdem ich aber beſſere Nach- „richten eingezogen und zwar aus denen Liſten, ha- „be ich gefunden, daß Franckreich nach dem letzten „Kriege 19. Millionen und 94 tauſend Menſchen „gehabt, welches noch lange nicht die Anzahl iſt, „die es haben koͤnte, wenn alles Land recht gebau- „et wuͤrde.„ Boterus und Nicoloſius haben 15. Millionen geſetzet, Ricciolus [c] aber ſagt, daß nach dem Bericht ſeiner Ordens-Leute ſich faſt 20. Mil- lionen darinn befinden. Warum Ricciolus dem alten Gallien nochmahl ſo viel Einwohner gibt, weiß ich nicht. Wenn man bedencket, daß ſich Boulainvillier durch ſein Buch Verdruß zugezogen, und auch nicht zu vermuthen, daß er und Vauban geprahlet, zu- mahl da letzterer ſeine Projecte darauf mitgebauet: wird man dieſe Zahl der 20. Millionen Franckreich wohl zugeſtehen muͤſſen. 2.) Von [b] Projet d’une Dixme p. 20. [c] Geogr. ref. l. c.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/suessmilch_ordnung_1741
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/suessmilch_ordnung_1741/126
Zitationshilfe: Süssmilch, Johann Peter: Die göttliche Ordnung in den Veränderungen des menschlichen Geschlechts aus der Geburt, Tod und Fortpflanzung desselben. Berlin, 1741, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suessmilch_ordnung_1741/126>, abgerufen am 23.11.2024.