Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749.
Drum wartet auch ein frohes Schrecken, Das heute Völkern wiederfährt, Mein Freudendonner soll sie wecken, Wie werden sie so schön gestöhrt! Die erst bestürzt vom Traum erwachen, Wird Wunsch und Andacht munter machen, Der Jnbegrif von ihrem Flehn Jst denn der Fürsten Wohlergehn. Zufriedene, vergnügte Leute! Schlaft immer wieder ruhig ein, Und träumet von der reichen Beute, Mit der ihr sollt beschäftigt seyn; Der Tag war eurem Heyl erschienen, Laßt mir die Nacht zur Feyer dienen, Damit für dießmahl Nacht und Tag Zum Preis der Fürstin dienen mag. Auf! brich im jauchzenden Getümmel Zur Lust bestellt Gewitter los! Kometen steigen in den Himmel Mit langem zischenden Geschoß, Und zeichnen feurig ihre Strassen, Hernach verschwinden sie gelassen Jm Bersten, vor der innern Wuth, Verzehrt durch eingepflanzte Gluth. Die
Drum wartet auch ein frohes Schrecken, Das heute Voͤlkern wiederfaͤhrt, Mein Freudendonner ſoll ſie wecken, Wie werden ſie ſo ſchoͤn geſtoͤhrt! Die erſt beſtuͤrzt vom Traum erwachen, Wird Wunſch und Andacht munter machen, Der Jnbegrif von ihrem Flehn Jſt denn der Fuͤrſten Wohlergehn. Zufriedene, vergnuͤgte Leute! Schlaft immer wieder ruhig ein, Und traͤumet von der reichen Beute, Mit der ihr ſollt beſchaͤftigt ſeyn; Der Tag war eurem Heyl erſchienen, Laßt mir die Nacht zur Feyer dienen, Damit fuͤr dießmahl Nacht und Tag Zum Preis der Fuͤrſtin dienen mag. Auf! brich im jauchzenden Getuͤmmel Zur Luſt beſtellt Gewitter los! Kometen ſteigen in den Himmel Mit langem ziſchenden Geſchoß, Und zeichnen feurig ihre Straſſen, Hernach verſchwinden ſie gelaſſen Jm Berſten, vor der innern Wuth, Verzehrt durch eingepflanzte Gluth. Die
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Erſtes Buch.
Der Tag iſt viel zu auserleſen,
Der frohe Tag, der es geweſen,
Daß Jhrer Lebensjahre Zahl
Sich ordnet neun und dreyßig mahl.
Drum wartet auch ein frohes Schrecken,
Das heute Voͤlkern wiederfaͤhrt,
Mein Freudendonner ſoll ſie wecken,
Wie werden ſie ſo ſchoͤn geſtoͤhrt!
Die erſt beſtuͤrzt vom Traum erwachen,
Wird Wunſch und Andacht munter machen,
Der Jnbegrif von ihrem Flehn
Jſt denn der Fuͤrſten Wohlergehn.
Zufriedene, vergnuͤgte Leute!
Schlaft immer wieder ruhig ein,
Und traͤumet von der reichen Beute,
Mit der ihr ſollt beſchaͤftigt ſeyn;
Der Tag war eurem Heyl erſchienen,
Laßt mir die Nacht zur Feyer dienen,
Damit fuͤr dießmahl Nacht und Tag
Zum Preis der Fuͤrſtin dienen mag.
Auf! brich im jauchzenden Getuͤmmel
Zur Luſt beſtellt Gewitter los!
Kometen ſteigen in den Himmel
Mit langem ziſchenden Geſchoß,
Und zeichnen feurig ihre Straſſen,
Hernach verſchwinden ſie gelaſſen
Jm Berſten, vor der innern Wuth,
Verzehrt durch eingepflanzte Gluth.
Die
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