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Szentiványi, Márton: Strittige Abhandlungen Der Ketzerey-Lehren. Tyrnau, 1703.

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Einstimmung. Daß aber Christus alldort von der
Einigkeit Göttlicher Wesenheit rede/ erhället allzu-
klahr/ aus nächst darauff folgenden Worten. Pater
in me est, & ego in Patre.
Der Vatter ist in mir/
und ich im Vatter.

3. Jenen Text bey Joanne, 20. v. 28. der von
Thoma dem Apostel meldet/ daß/ wo er von Todten
erstanden/ Christi Wunden gesehen/ und berühret/
aufgeschriehen habe/ Dominus meus, & Deus
meus!
Mein HErr/ und mein GOtt! aus welchen
die Catholische beweisen/ daß auch der Apostel Tho-
mas Christum ein wahren GOtt bekannt habe/ schna-
tert Eniedius, daß Thomas durch diese Wort/ nicht
die GOttheit Christi/ sondern seine Befrembdung
geoffenbahret habe/ als der/ ob so ungewöhnlicher
Sach/ sich verwunderet/ und gleichsamb darob er-
staunet/ auf fast solche Weiß/ auf welche die Men-
schen vor Verwunderung/ oder Forcht erschreckt/
aufzuschreyen pflegen. Bone Deus! gütiger GOtt!
oder wie die Catholische die Wort JEsus/ und Ma-
ria sich gebrauchen. Daß aber diese Wort vom A-
postel Thoma gerad auf Christum geredet worden/
zeigt sich aus jenen Worten Christi/ die alsobald dar-
auf folgen: Dicit Illi Jesus, quia vidisti me Thoma,
credidisti,
weilen du mich gesehen hast/ hast du
geglaubt Thoma.

4. Auf jene Wort/ Auctorem vitae interfecistis.
Act. 3. v.
15. Den Ursprung des Lebens habt ihr
getödtet. Aus welchen die Catholische wider die Ar-
rianer behaubten die GOttheit Christi. Der wahre
Ursprung/ auch des zeitlichen Lebens ist GOTT/
Christus aber ist der wahre Ursprung des zeitlichen
Lebens/ ergo, so ist dann Christus GOtt. Eniedius
antwortet/ das allda in Nahm des Ursprungs des

Le-

Einſtimmung. Daß aber Chriſtus alldort von der
Einigkeit Goͤttlicher Weſenheit rede/ erhaͤllet allzu-
klahr/ aus naͤchſt darauff folgenden Worten. Pater
in me eſt, & ego in Patre.
Der Vatter iſt in mir/
und ich im Vatter.

3. Jenen Text bey Joanne, 20. v. 28. der von
Thoma dem Apoſtel meldet/ daß/ wo er von Todten
erſtanden/ Chriſti Wunden geſehen/ und beruͤhret/
aufgeſchriehen habe/ Dominus meus, & Deus
meus!
Mein HErr/ und mein GOtt! aus welchen
die Catholiſche beweiſen/ daß auch der Apoſtel Tho-
mas Chriſtum ein wahren GOtt bekannt habe/ ſchna-
tert Eniedius, daß Thomas durch dieſe Wort/ nicht
die GOttheit Chriſti/ ſondern ſeine Befrembdung
geoffenbahret habe/ als der/ ob ſo ungewoͤhnlicher
Sach/ ſich verwunderet/ und gleichſamb darob er-
ſtaunet/ auf faſt ſolche Weiß/ auf welche die Men-
ſchen vor Verwunderung/ oder Forcht erſchreckt/
aufzuſchreyen pflegen. Bone Deus! guͤtiger GOtt!
oder wie die Catholiſche die Wort JEſus/ und Ma-
ria ſich gebrauchen. Daß aber dieſe Wort vom A-
poſtel Thoma gerad auf Chriſtum geredet worden/
zeigt ſich aus jenen Worten Chriſti/ die alſobald dar-
auf folgen: Dicit Illi Jeſus, quia vidiſti me Thoma,
credidiſti,
weilen du mich geſehen haſt/ haſt du
geglaubt Thoma.

4. Auf jene Wort/ Auctorem vitæ interfeciſtis.
Act. 3. v.
15. Den Urſprung des Lebens habt ihr
getoͤdtet. Aus welchen die Catholiſche wider die Ar-
rianer behaubten die GOttheit Chriſti. Der wahre
Urſprung/ auch des zeitlichen Lebens iſt GOTT/
Chriſtus aber iſt der wahre Urſprung des zeitlichen
Lebens/ ergo, ſo iſt dann Chriſtus GOtt. Eniedius
antwortet/ das allda in Nahm des Urſprungs des

Le-
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[127/0139] Einſtimmung. Daß aber Chriſtus alldort von der Einigkeit Goͤttlicher Weſenheit rede/ erhaͤllet allzu- klahr/ aus naͤchſt darauff folgenden Worten. Pater in me eſt, & ego in Patre. Der Vatter iſt in mir/ und ich im Vatter. 3. Jenen Text bey Joanne, 20. v. 28. der von Thoma dem Apoſtel meldet/ daß/ wo er von Todten erſtanden/ Chriſti Wunden geſehen/ und beruͤhret/ aufgeſchriehen habe/ Dominus meus, & Deus meus! Mein HErr/ und mein GOtt! aus welchen die Catholiſche beweiſen/ daß auch der Apoſtel Tho- mas Chriſtum ein wahren GOtt bekannt habe/ ſchna- tert Eniedius, daß Thomas durch dieſe Wort/ nicht die GOttheit Chriſti/ ſondern ſeine Befrembdung geoffenbahret habe/ als der/ ob ſo ungewoͤhnlicher Sach/ ſich verwunderet/ und gleichſamb darob er- ſtaunet/ auf faſt ſolche Weiß/ auf welche die Men- ſchen vor Verwunderung/ oder Forcht erſchreckt/ aufzuſchreyen pflegen. Bone Deus! guͤtiger GOtt! oder wie die Catholiſche die Wort JEſus/ und Ma- ria ſich gebrauchen. Daß aber dieſe Wort vom A- poſtel Thoma gerad auf Chriſtum geredet worden/ zeigt ſich aus jenen Worten Chriſti/ die alſobald dar- auf folgen: Dicit Illi Jeſus, quia vidiſti me Thoma, credidiſti, weilen du mich geſehen haſt/ haſt du geglaubt Thoma. 4. Auf jene Wort/ Auctorem vitæ interfeciſtis. Act. 3. v. 15. Den Urſprung des Lebens habt ihr getoͤdtet. Aus welchen die Catholiſche wider die Ar- rianer behaubten die GOttheit Chriſti. Der wahre Urſprung/ auch des zeitlichen Lebens iſt GOTT/ Chriſtus aber iſt der wahre Urſprung des zeitlichen Lebens/ ergo, ſo iſt dann Chriſtus GOtt. Eniedius antwortet/ das allda in Nahm des Urſprungs des Le-

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Zitationshilfe: Szentiványi, Márton: Strittige Abhandlungen Der Ketzerey-Lehren. Tyrnau, 1703, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/szentivanyi_ketzereylehren_1703/139>, abgerufen am 23.11.2024.