Caspische See. Dieser ist ebenfalls äusserst arm an Mollusken und Würmern. Gmelin konnte in dem- selben nicht mehr als acht der gemeinsten Conchy- lien entdecken (n). Die Ursachen dieser Armuth sind aber ohne Zweifel keine andere, als die isolirte Lage jenes Meers, der geringe Salzgehalt dessel- ben, und die Menge des darin enthaltenen Berg- öls (o).
Ausser der grössern Mannichfaltigkeit haben die Thiere der wärmern Zonen auch in Ansehung der Struktur und der Farbe vor denen der kältern Länder manches voraus. Erstens nehmlich sind bey den meisten Thieren der Tropenländer die cha- rakteristischen Kennzeichen der Arten weit deutli- cher, als bey den mehresten Thieren der kältern Climate, ausgedrückt. Einen Beweis geben die Fledermäuse. Alle Europäische Gattungen dieses Geschlechts, nur Vespertilio ferrum equinum aus- genommen, haben vier obere und sechs untere Schneidezähne, und zugleich sind alle diese Arten geschwänzt. Hingegen herrscht unter den Fleder- mäusen der heissen Zonen, sowohl in Amerika, als in der alten Welt, weit mehr Verschiedenheit in Ansehung der Zahl der Schneidezähne, und der Gegenwart, oder des Mangels des Schwanzes.
Fer-
(n) S. G. Gmelin's Reise durch Russl. Th. 3. S. 247. 248.
(o) Ebendas. S. 257 ff.
N 5
Caspische See. Dieser ist ebenfalls äusserst arm an Mollusken und Würmern. Gmelin konnte in dem- selben nicht mehr als acht der gemeinsten Conchy- lien entdecken (n). Die Ursachen dieser Armuth sind aber ohne Zweifel keine andere, als die isolirte Lage jenes Meers, der geringe Salzgehalt dessel- ben, und die Menge des darin enthaltenen Berg- öls (o).
Ausser der gröſsern Mannichfaltigkeit haben die Thiere der wärmern Zonen auch in Ansehung der Struktur und der Farbe vor denen der kältern Länder manches voraus. Erstens nehmlich sind bey den meisten Thieren der Tropenländer die cha- rakteristischen Kennzeichen der Arten weit deutli- cher, als bey den mehresten Thieren der kältern Climate, ausgedrückt. Einen Beweis geben die Fledermäuse. Alle Europäische Gattungen dieses Geschlechts, nur Vespertilio ferrum equinum aus- genommen, haben vier obere und sechs untere Schneidezähne, und zugleich sind alle diese Arten geschwänzt. Hingegen herrscht unter den Fleder- mäusen der heissen Zonen, sowohl in Amerika, als in der alten Welt, weit mehr Verschiedenheit in Ansehung der Zahl der Schneidezähne, und der Gegenwart, oder des Mangels des Schwanzes.
Fer-
(n) S. G. Gmelin’s Reise durch Ruſsl. Th. 3. S. 247. 248.
(o) Ebendas. S. 257 ff.
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[201/0211]
Caspische See. Dieser ist ebenfalls äusserst arm an
Mollusken und Würmern. Gmelin konnte in dem-
selben nicht mehr als acht der gemeinsten Conchy-
lien entdecken (n). Die Ursachen dieser Armuth
sind aber ohne Zweifel keine andere, als die isolirte
Lage jenes Meers, der geringe Salzgehalt dessel-
ben, und die Menge des darin enthaltenen Berg-
öls (o).
Ausser der gröſsern Mannichfaltigkeit haben
die Thiere der wärmern Zonen auch in Ansehung
der Struktur und der Farbe vor denen der kältern
Länder manches voraus. Erstens nehmlich sind
bey den meisten Thieren der Tropenländer die cha-
rakteristischen Kennzeichen der Arten weit deutli-
cher, als bey den mehresten Thieren der kältern
Climate, ausgedrückt. Einen Beweis geben die
Fledermäuse. Alle Europäische Gattungen dieses
Geschlechts, nur Vespertilio ferrum equinum aus-
genommen, haben vier obere und sechs untere
Schneidezähne, und zugleich sind alle diese Arten
geschwänzt. Hingegen herrscht unter den Fleder-
mäusen der heissen Zonen, sowohl in Amerika,
als in der alten Welt, weit mehr Verschiedenheit
in Ansehung der Zahl der Schneidezähne, und
der Gegenwart, oder des Mangels des Schwanzes.
Fer-
(n) S. G. Gmelin’s Reise durch Ruſsl. Th. 3. S. 247. 248.
(o) Ebendas. S. 257 ff.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803, S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/211>, abgerufen am 23.11.2024.
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