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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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cken an den Seiten, wegen der
Landgrafschafft Elsaß. Das in
acht Feldern bestehende Mittel-
Schild ist des ietzigen Bischoffs
und Cardinals von Rohan Ge-
schlechts-Wappen, nemlich des
Frantzösischen Hauses von Ro-
han. Das erste Feld ist blau, mit
denen drey güldenen Frantzösi-
schen Lilien, über welches ein von
Silber und roth gewürffelter
Schräg-Balcken gezogen, wegen
Evreux; im andern Felde ist das
Wappen von Navarra; im drit-
ten das von Arragonien; im vier-
ten das von Schottland; das
fünffte Hermeline-Feld bedeutet
Bretagne; das sechste Meyland;
das siebende ist silbern mit blau
eingefast und einer rothen Binde,
wegen Sanseverino; das achte
ist das Lothringische Wappen.
Das gespaltene Hertz-Schildlein
enthält zur Rechten neun güldene
Rauten im rothen Felde, wegen
Rohan; und zur Lincken das Her-
tzogliche Wappen von Bretagne.
Dieses Schild bedecket ein Für-
sten-Hut, darüber sich ein Ertz-
Bischöfliches Creutz und Cardi-
dinals-Hut präsentiret.

Strategema,

Ein Terminus auf der Reit-
Bahn, da man durch besondere
Verführung, suchet die arglisti-
gen Pferde zu betrügen, dadurch
sie gewonnen werden, und nicht
mehr suchen den Meister zu spie-
len.

Strator,

Hieß bey den Römern ein Reit-
Knechr, der das Pferd zu rechte
machte und seinen Herrn darauf
halff, oder ihn gar mit denen
Händen fassete, und also auf das
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Pferd schwang, und hatten die
Alten dieser Leute um so mehr nö-
thig, weil sie sich noch keiner
Steigbügel, wie wir anietzo thun,
bedieneten. Hieher gehöret noch
die Verrichtung eines Leib- oder
Marstall-Knechts, 1) daß er alle-
mahl bey der Fütterung zugegen
ist; 2) die Leib-Pferde selbst sat-
telt und vorführet, 3) die Sat-
tel und Zeuge sauber hält, 4)
die Sattel-Kammer in Verwah-
rung nimmt, und ein Diarium
darüber führt; 5) alle Wochen
einmal seine Sachen durchsuchet
und nichts davon weggiebt, 6)
ein Gegen-Register mit den
Handwercks-Leuten hält, und 7)
in allen seinen Verrichtungen ge-
treu und fleißig ist.

Strauch-Herd, Busch-
Herd,

Eine Art von Vogel-Herden,
so aufs freye Feld nicht allzuweit
von einem Walde angelegt, und
allerley kleine Vögel mit 30 bis
40 Schuh langen Wänden ge-
fangen werden.

Strauß-Vogel, Struthio,

Wird mit Pferden verfolget
und gefangen. Sie sind taub, und
dieses macht, daß sie vielfältig
im Schlaf gefangen werden. Die
Einwohner des Landes treiben
grosses Gewerbe mit ihren Eyern,
allerhand Gefässe daraus zu ma-
chen. Der Handel aber mit ih-
ren Federn ist noch einträglicher,
indem sie von den Europäischen
Kaufleuten aufgesucht, und wol
hunderterley Zierathen daraus ge-
macht werden. Sie gehen in ge-
rader Zahl, nemlich 2 und 2, oder
4 und 4. Wenn die Araber einen
Strauß verfolgen wollen, so ga-

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cken an den Seiten, wegen der
Landgrafſchafft Elſaß. Das in
acht Feldern beſtehende Mittel-
Schild iſt des ietzigen Biſchoffs
und Cardinals von Rohan Ge-
ſchlechts-Wappen, nemlich des
Frantzoͤſiſchen Hauſes von Ro-
han. Das erſte Feld iſt blau, mit
denen drey guͤldenen Frantzoͤſi-
ſchen Lilien, uͤber welches ein von
Silber und roth gewuͤrffelter
Schraͤg-Balcken gezogen, wegen
Evreux; im andern Felde iſt das
Wappen von Navarra; im drit-
ten das von Arragonien; im vier-
ten das von Schottland; das
fuͤnffte Hermeline-Feld bedeutet
Bretagne; das ſechſte Meyland;
das ſiebende iſt ſilbern mit blau
eingefaſt und einer rothen Binde,
wegen Sanſeverino; das achte
iſt das Lothringiſche Wappen.
Das geſpaltene Hertz-Schildlein
enthaͤlt zur Rechten neun guͤldene
Rauten im rothen Felde, wegen
Rohan; und zur Lincken das Her-
tzogliche Wappen von Bretagne.
Dieſes Schild bedecket ein Fuͤr-
ſten-Hut, daruͤber ſich ein Ertz-
Biſchoͤfliches Creutz und Cardi-
dinals-Hut praͤſentiret.

Strategema,

Ein Terminus auf der Reit-
Bahn, da man durch beſondere
Verfuͤhrung, ſuchet die argliſti-
gen Pferde zu betruͤgen, dadurch
ſie gewonnen werden, und nicht
mehr ſuchen den Meiſter zu ſpie-
len.

Strator,

Hieß bey den Roͤmern ein Reit-
Knechr, der das Pferd zu rechte
machte und ſeinen Herrn darauf
halff, oder ihn gar mit denen
Haͤnden faſſete, und alſo auf das
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Pferd ſchwang, und hatten die
Alten dieſer Leute um ſo mehr noͤ-
thig, weil ſie ſich noch keiner
Steigbuͤgel, wie wir anietzo thun,
bedieneten. Hieher gehoͤret noch
die Verrichtung eines Leib- oder
Marſtall-Knechts, 1) daß er alle-
mahl bey der Fuͤtterung zugegen
iſt; 2) die Leib-Pferde ſelbſt ſat-
telt und vorfuͤhret, 3) die Sat-
tel und Zeuge ſauber haͤlt, 4)
die Sattel-Kammer in Verwah-
rung nimmt, und ein Diarium
daruͤber fuͤhrt; 5) alle Wochen
einmal ſeine Sachen durchſuchet
und nichts davon weggiebt, 6)
ein Gegen-Regiſter mit den
Handwercks-Leuten haͤlt, und 7)
in allen ſeinen Verrichtungen ge-
treu und fleißig iſt.

Strauch-Herd, Buſch-
Herd,

Eine Art von Vogel-Herden,
ſo aufs freye Feld nicht allzuweit
von einem Walde angelegt, und
allerley kleine Voͤgel mit 30 bis
40 Schuh langen Waͤnden ge-
fangen werden.

Strauß-Vogel, Struthio,

Wird mit Pferden verfolget
und gefangen. Sie ſind taub, und
dieſes macht, daß ſie vielfaͤltig
im Schlaf gefangen werden. Die
Einwohner des Landes treiben
groſſes Gewerbe mit ihren Eyern,
allerhand Gefaͤſſe daraus zu ma-
chen. Der Handel aber mit ih-
ren Federn iſt noch eintraͤglicher,
indem ſie von den Europaͤiſchen
Kaufleuten aufgeſucht, und wol
hunderterley Zierathen daraus ge-
macht werden. Sie gehen in ge-
rader Zahl, nemlich 2 und 2, oder
4 und 4. Wenn die Araber einen
Strauß verfolgen wollen, ſo ga-

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[1106] Str Str cken an den Seiten, wegen der Landgrafſchafft Elſaß. Das in acht Feldern beſtehende Mittel- Schild iſt des ietzigen Biſchoffs und Cardinals von Rohan Ge- ſchlechts-Wappen, nemlich des Frantzoͤſiſchen Hauſes von Ro- han. Das erſte Feld iſt blau, mit denen drey guͤldenen Frantzoͤſi- ſchen Lilien, uͤber welches ein von Silber und roth gewuͤrffelter Schraͤg-Balcken gezogen, wegen Evreux; im andern Felde iſt das Wappen von Navarra; im drit- ten das von Arragonien; im vier- ten das von Schottland; das fuͤnffte Hermeline-Feld bedeutet Bretagne; das ſechſte Meyland; das ſiebende iſt ſilbern mit blau eingefaſt und einer rothen Binde, wegen Sanſeverino; das achte iſt das Lothringiſche Wappen. Das geſpaltene Hertz-Schildlein enthaͤlt zur Rechten neun guͤldene Rauten im rothen Felde, wegen Rohan; und zur Lincken das Her- tzogliche Wappen von Bretagne. Dieſes Schild bedecket ein Fuͤr- ſten-Hut, daruͤber ſich ein Ertz- Biſchoͤfliches Creutz und Cardi- dinals-Hut praͤſentiret. Strategema, Ein Terminus auf der Reit- Bahn, da man durch beſondere Verfuͤhrung, ſuchet die argliſti- gen Pferde zu betruͤgen, dadurch ſie gewonnen werden, und nicht mehr ſuchen den Meiſter zu ſpie- len. Strator, Hieß bey den Roͤmern ein Reit- Knechr, der das Pferd zu rechte machte und ſeinen Herrn darauf halff, oder ihn gar mit denen Haͤnden faſſete, und alſo auf das Pferd ſchwang, und hatten die Alten dieſer Leute um ſo mehr noͤ- thig, weil ſie ſich noch keiner Steigbuͤgel, wie wir anietzo thun, bedieneten. Hieher gehoͤret noch die Verrichtung eines Leib- oder Marſtall-Knechts, 1) daß er alle- mahl bey der Fuͤtterung zugegen iſt; 2) die Leib-Pferde ſelbſt ſat- telt und vorfuͤhret, 3) die Sat- tel und Zeuge ſauber haͤlt, 4) die Sattel-Kammer in Verwah- rung nimmt, und ein Diarium daruͤber fuͤhrt; 5) alle Wochen einmal ſeine Sachen durchſuchet und nichts davon weggiebt, 6) ein Gegen-Regiſter mit den Handwercks-Leuten haͤlt, und 7) in allen ſeinen Verrichtungen ge- treu und fleißig iſt. Strauch-Herd, Buſch- Herd, Eine Art von Vogel-Herden, ſo aufs freye Feld nicht allzuweit von einem Walde angelegt, und allerley kleine Voͤgel mit 30 bis 40 Schuh langen Waͤnden ge- fangen werden. Strauß-Vogel, Struthio, Wird mit Pferden verfolget und gefangen. Sie ſind taub, und dieſes macht, daß ſie vielfaͤltig im Schlaf gefangen werden. Die Einwohner des Landes treiben groſſes Gewerbe mit ihren Eyern, allerhand Gefaͤſſe daraus zu ma- chen. Der Handel aber mit ih- ren Federn iſt noch eintraͤglicher, indem ſie von den Europaͤiſchen Kaufleuten aufgeſucht, und wol hunderterley Zierathen daraus ge- macht werden. Sie gehen in ge- rader Zahl, nemlich 2 und 2, oder 4 und 4. Wenn die Araber einen Strauß verfolgen wollen, ſo ga- lopi-

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/1106>, abgerufen am 23.11.2024.