Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.Das Dritte Capitel. keinem andern Ort/ bey diesen und keinenandern Personen/ auf Gottes eingeben zu zu Werk setzet/ das und jenes was er suchet/ erheben läßt/ so muß eines aus diesen zweyen folgen: Entweder es hat Gott solchen und keinen andern Gedanken/ zu der Zeit und keiner andern/ mit solchen Umständen und keinen andern/ zu fördern sich entschlossen von Ewigkeit/ oder er hat den Schluß erst gefaßt inzwischen der Zeit. Das lezere kan ja nicht gesagt werden/ sonst würde Gottes unwandelbares Wesen nimmer unwan- delbar seyn/ und er nicht bleiben wie er ist/ Psal. CII. 29. Weil er nach der Zeit an- derst würde/ als er vor derselben gewesen ist. Muß demnach das erste bleiben/ daß Gott den/ und keinen andern Gedanken/ zu der/ und keiner andern Zeit/ an diesem und kei- nem andern Ort/ etc. Zu segnen und den Zweck erhaben zu lassen von ewiger Ewig- keit beschlossen habe/ ehe der Mensch noch in Mutterleib empfangen/ ehe er geboren worden/ ehe er das oder das Werk noch einmal angegriffen habe. Wie aber furs Vierte/ ob schon/ zum Freund
Das Dritte Capitel. keinem andern Ort/ bey dieſen und keinenandern Perſonen/ auf Gottes eingeben zu zu Werk ſetzet/ das und jenes was er ſuchet/ erheben laͤßt/ ſo muß eines aus dieſen zweyen folgen: Entweder es hat Gott ſolchen und keinen andern Gedanken/ zu der Zeit und keiner andern/ mit ſolchen Umſtaͤnden und keinen andern/ zu foͤrdern ſich entſchloſſen von Ewigkeit/ oder er hat den Schluß erſt gefaßt inzwiſchen der Zeit. Das lezere kan ja nicht geſagt werden/ ſonſt wuͤrde Gottes unwandelbares Weſen nimmer unwan- delbar ſeyn/ und er nicht bleiben wie er iſt/ Pſal. CII. 29. Weil er nach der Zeit an- derſt wuͤrde/ als er vor derſelben geweſen iſt. Muß demnach das erſte bleiben/ daß Gott den/ und keinen andern Gedanken/ zu der/ und keiner andern Zeit/ an dieſem und kei- nem andern Ort/ ꝛc. Zu ſegnen und den Zweck erhaben zu laſſen von ewiger Ewig- keit beſchloſſen habe/ ehe der Menſch noch in Mutterleib empfangen/ ehe er geboren worden/ ehe er das oder das Werk noch einmal angegriffen habe. Wie aber fůrs Vierte/ ob ſchon/ zum Freund
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Das Dritte Capitel.
keinem andern Ort/ bey dieſen und keinen
andern Perſonen/ auf Gottes eingeben zu
zu Werk ſetzet/ das und jenes was er ſuchet/
erheben laͤßt/ ſo muß eines aus dieſen zweyen
folgen: Entweder es hat Gott ſolchen und
keinen andern Gedanken/ zu der Zeit und
keiner andern/ mit ſolchen Umſtaͤnden und
keinen andern/ zu foͤrdern ſich entſchloſſen
von Ewigkeit/ oder er hat den Schluß erſt
gefaßt inzwiſchen der Zeit. Das lezere kan
ja nicht geſagt werden/ ſonſt wuͤrde Gottes
unwandelbares Weſen nimmer unwan-
delbar ſeyn/ und er nicht bleiben wie er iſt/
Pſal. CII. 29. Weil er nach der Zeit an-
derſt wuͤrde/ als er vor derſelben geweſen iſt.
Muß demnach das erſte bleiben/ daß Gott
den/ und keinen andern Gedanken/ zu der/
und keiner andern Zeit/ an dieſem und kei-
nem andern Ort/ ꝛc. Zu ſegnen und den
Zweck erhaben zu laſſen von ewiger Ewig-
keit beſchloſſen habe/ ehe der Menſch noch
in Mutterleib empfangen/ ehe er geboren
worden/ ehe er das oder das Werk noch
einmal angegriffen habe.
Wie aber fůrs Vierte/ ob ſchon/ zum
Exempel/ ein guter und verſtaͤndiger
Freund
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