[N.N.]: Zeitzisches Hand- und Gebet-Buch. Leipzig, 1690.Vom heiligen uns zu Gästen wählen: Wir tragen unsre Sünden-last/ Drumb kommen wir zu dir zu gast/ Und suchen Rath und Hülffe. Ob du schon auffgefahren bist Von dieser Erden So bist du doch stets nach deinm Wort Bey uns Du sprichst: nehmt hin/ das ist mein Leib/ Den sollt Und ob mein Hertz hier nicht versteht/ Wie dein Leib Jch glaub/ o lieber HErr/ ich glaub/ Hilff du meinm Ach HErr/ hilff/ daß wir würdiglich Gehen zu dei- Für
Vom heiligen uns zu Gaͤſten waͤhlen: Wir tragen unſre Suͤnden-laſt/ Drumb kommen wir zu dir zu gaſt/ Und ſuchen Rath und Huͤlffe. Ob du ſchon auffgefahren biſt Von dieſer Erden So biſt du doch ſtets nach deinm Wort Bey uns Du ſprichſt: nehmt hin/ das iſt mein Leib/ Den ſollt Und ob mein Hertz hier nicht verſteht/ Wie dein Leib Jch glaub/ o lieber HErꝛ/ ich glaub/ Hilff du meinm Ach HErꝛ/ hilff/ daß wir wuͤrdiglich Gehen zu dei- Fuͤr
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Vom heiligen
uns zu Gaͤſten waͤhlen: Wir tragen unſre Suͤnden-
laſt/ Drumb kommen wir zu dir zu gaſt/ Und ſuchen
Rath und Huͤlffe.
Ob du ſchon auffgefahren biſt Von dieſer Erden
ſichtig/ Und bleibſt nunmehr zu dieſer Friſt Von uns
allhier unſichtig/ Bis dein Gericht dort wird angehn/
Und wir all fuͤr dir werden ſtehn/ Und dich froͤlich an-
ſchauen.
So biſt du doch ſtets nach deinm Wort Bey uns
und deiner Gemeine/ Und nicht gefangen an ein Ort
mit deinem Fleiſch und Beine; Dein Wort ſteht wie
ein Mauer veſt/ Welchs ſich niemand verkehren laͤßt/
Er ſey ſo klug er wolle.
Du ſprichſt: nehmt hin/ das iſt mein Leib/ Den ſollt
ihr muͤndlich eſſen; Trinckt all mein Blut/ bey euch ich
bleib/ Mein ſollt ihr nicht vergeſſen. Du haſts geredt/
drumb iſt es wahr; Du biſt allmaͤchtig/ drumb iſt gar
Kein Ding bey dir unmuͤglich.
Und ob mein Hertz hier nicht verſteht/ Wie dein Leib
an viel Orten Zugleich ſeyn kan/ und wies zugeht/ So
trau ich doch den Worten; Wie das ſeyn kan/ befehl
ichs dir/ An deinem Wort genuͤget mir/ Dem ſtehet
mir zu glauben.
Jch glaub/ o lieber HErꝛ/ ich glaub/ Hilff du meinm
ſchwachen Glauben: Jch bin doch nichts denn Aſch
und Staub/ Deins Worts mich nicht beraube. Dein
Wort/ dein Tauff und dein Nachtmahl/ Troͤſt mich in
dieſem Jammerthal/ Da ligt mein Schatz begraben.
Ach HErꝛ/ hilff/ daß wir wuͤrdiglich Gehen zu dei-
nem Tiſche/ Beweinen unſer Suͤnd hertzlich/ Und uns
wieder erfriſchen/ Mit deinm Verdienſt und Wohl-
that groß/ Darauff wir traun ohn Unterlaß/ Und un-
ſer Leben beſſern.
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Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalitaͤt des Textmusterwandels
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemaͤß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
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