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Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl’s wundersame Geschichte. Nürnberg, 1835.

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schweigend um mich. Es war später Abend, aus
dem hellerleuchteten Försterhause erscholl festliche
Musik, einzelne Gruppen von Menschen wallten
durch die Gänge des Gartens. Ein Paar traten
im Gespräche näher und nahmen Platz auf der
Bank, worauf ich früher gesessen hatte. Sie un-
terhielten sich von der an diesem Morgen voll-
zogenen Verbindung des reichen Herrn Rascal
mit der Tochter des Hauses. -- Es war also
geschehen. --

Ich streifte mit der Hand die Tarnkappe
des sogleich mir verschwindenden Unbekannten
von meinem Haupte weg, und eilte stillschwei-
gend, in die tiefste Nacht des Gebüsches mich
versenkend, den Weg über Graf Peter's Lau-
be einschlagend, dem Ausgange des Gartens zu.
Unsichtbar aber geleitete mich mein Plagegeist,
mich mit scharfen Worten verfolgend. "Das ist
also der Dank für die Mühe, die man genom-
men hat, Monsieur, der schwache Nerven hat,
den langen lieben Tag hindurch zu pflegen. Und
man soll den Narren im Spiele abgeben. Gut,
Herr Trotzkopf, fliehn Sie nur vor mir, wir
sind doch unzertrennlich. Sie haben mein Gold

ſchweigend um mich. Es war ſpäter Abend, aus
dem hellerleuchteten Förſterhauſe erſcholl feſtliche
Muſik, einzelne Gruppen von Menſchen wallten
durch die Gänge des Gartens. Ein Paar traten
im Geſpräche näher und nahmen Platz auf der
Bank, worauf ich früher geſeſſen hatte. Sie un-
terhielten ſich von der an dieſem Morgen voll-
zogenen Verbindung des reichen Herrn Rascal
mit der Tochter des Hauſes. — Es war alſo
geſchehen. —

Ich ſtreifte mit der Hand die Tarnkappe
des ſogleich mir verſchwindenden Unbekannten
von meinem Haupte weg, und eilte ſtillſchwei-
gend, in die tiefſte Nacht des Gebüſches mich
verſenkend, den Weg über Graf Peter’s Lau-
be einſchlagend, dem Ausgange des Gartens zu.
Unſichtbar aber geleitete mich mein Plagegeiſt,
mich mit ſcharfen Worten verfolgend. «Das iſt
alſo der Dank für die Mühe, die man genom-
men hat, Monſieur, der ſchwache Nerven hat,
den langen lieben Tag hindurch zu pflegen. Und
man ſoll den Narren im Spiele abgeben. Gut,
Herr Trotzkopf, fliehn Sie nur vor mir, wir
ſind doch unzertrennlich. Sie haben mein Gold

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[101/0115] ſchweigend um mich. Es war ſpäter Abend, aus dem hellerleuchteten Förſterhauſe erſcholl feſtliche Muſik, einzelne Gruppen von Menſchen wallten durch die Gänge des Gartens. Ein Paar traten im Geſpräche näher und nahmen Platz auf der Bank, worauf ich früher geſeſſen hatte. Sie un- terhielten ſich von der an dieſem Morgen voll- zogenen Verbindung des reichen Herrn Rascal mit der Tochter des Hauſes. — Es war alſo geſchehen. — Ich ſtreifte mit der Hand die Tarnkappe des ſogleich mir verſchwindenden Unbekannten von meinem Haupte weg, und eilte ſtillſchwei- gend, in die tiefſte Nacht des Gebüſches mich verſenkend, den Weg über Graf Peter’s Lau- be einſchlagend, dem Ausgange des Gartens zu. Unſichtbar aber geleitete mich mein Plagegeiſt, mich mit ſcharfen Worten verfolgend. «Das iſt alſo der Dank für die Mühe, die man genom- men hat, Monſieur, der ſchwache Nerven hat, den langen lieben Tag hindurch zu pflegen. Und man ſoll den Narren im Spiele abgeben. Gut, Herr Trotzkopf, fliehn Sie nur vor mir, wir ſind doch unzertrennlich. Sie haben mein Gold

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Zitationshilfe: Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl’s wundersame Geschichte. Nürnberg, 1835, S. 101. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/19_ZZ_2755/115>, abgerufen am 22.12.2024.