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Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl’s wundersame Geschichte. Nürnberg, 1835.

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VIII.

Es gesellte sich bald ein Fußgänger zu mir,
welcher mich bat, nachdem er eine Weile neben
meinem Pferde geschritten war, da wir doch den-
selben Weg hielten, einen Mantel, den er trug,
hinten auf mein Pferd legen zu dürfen; ich ließ
es stillschweigend geschehen. Er dankte mir mit
leichtem Anstand für den leichten Dienst, lobte
mein Pferd, nahm daraus Gelegenheit, das
Glück und die Macht der Reichen hoch zu prei-
sen, und ließ sich, ich weiß nicht wie, in eine
Art von Selbstgespräch ein, bei dem er mich
blos zum Zuhörer hatte.

Er entfaltete seine Ansichten von dem Le-
ben und der Welt, und kam sehr bald auf die
Metaphysik, an die die Forderung erging, das
Wort aufzufinden, das aller Räthsel Lösung sei.
Er setzte die Aufgabe mit vieler Klarheit aus
einander und schritt fürder zu deren Beantwor-
tung.

VIII.

Es geſellte ſich bald ein Fußgänger zu mir,
welcher mich bat, nachdem er eine Weile neben
meinem Pferde geſchritten war, da wir doch den-
ſelben Weg hielten, einen Mantel, den er trug,
hinten auf mein Pferd legen zu dürfen; ich ließ
es ſtillſchweigend geſchehen. Er dankte mir mit
leichtem Anſtand für den leichten Dienſt, lobte
mein Pferd, nahm daraus Gelegenheit, das
Glück und die Macht der Reichen hoch zu prei-
ſen, und ließ ſich, ich weiß nicht wie, in eine
Art von Selbſtgeſpräch ein, bei dem er mich
blos zum Zuhörer hatte.

Er entfaltete ſeine Anſichten von dem Le-
ben und der Welt, und kam ſehr bald auf die
Metaphyſik, an die die Forderung erging, das
Wort aufzufinden, das aller Räthſel Löſung ſei.
Er ſetzte die Aufgabe mit vieler Klarheit aus
einander und ſchritt fürder zu deren Beantwor-
tung.

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[[107]/0121] VIII. Es geſellte ſich bald ein Fußgänger zu mir, welcher mich bat, nachdem er eine Weile neben meinem Pferde geſchritten war, da wir doch den- ſelben Weg hielten, einen Mantel, den er trug, hinten auf mein Pferd legen zu dürfen; ich ließ es ſtillſchweigend geſchehen. Er dankte mir mit leichtem Anſtand für den leichten Dienſt, lobte mein Pferd, nahm daraus Gelegenheit, das Glück und die Macht der Reichen hoch zu prei- ſen, und ließ ſich, ich weiß nicht wie, in eine Art von Selbſtgeſpräch ein, bei dem er mich blos zum Zuhörer hatte. Er entfaltete ſeine Anſichten von dem Le- ben und der Welt, und kam ſehr bald auf die Metaphyſik, an die die Forderung erging, das Wort aufzufinden, das aller Räthſel Löſung ſei. Er ſetzte die Aufgabe mit vieler Klarheit aus einander und ſchritt fürder zu deren Beantwor- tung.

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Zitationshilfe: Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl’s wundersame Geschichte. Nürnberg, 1835, S. [107]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/19_ZZ_2755/121>, abgerufen am 09.11.2024.