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Seilerus, Tobias: THRENOLOGIA. Christliche Leich vnd EhrenSermon, Bey dem Adelichen Leichbegengniß Der Edlen/ viel- Ehren Tugendtreichen Frawen Barbaræ/ gebornen Zettritzin. Leipzig, 1605.

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Christliche Leichpredigt.
Das ich hinfahr in fried vnd ruh/
Wann sich mein stündlein naht herzu/
Mir gnügt/ wann ich nur dieses hab/
Eim andern gib ein grösser gab.
OBSERVATIO III.

Vsus remedij.FVrs dritte ist allhier die Frage. Wie sol
aber ein Christ diß wol verordnete Recept wider
den ewigen Tod recht brauchen? Das berichtet
vns vnser allerliebster kunstreichster Seelen Artzt/ Jesus
Christus
/ mit dem einigen wörtlein halten/ das ist/
gleuben// wie es Eberus in seiner Oda Agonisantium
erkleret/ da er sagt:

Wer mein Wort helt/ vnd gleubt an mich/
Der wird nicht kommen ins Gericht/
Vnd den Tod ewig schmecken nicht.

Wie/ vnnd womit halte ich aber Gottes Wort?
Mit den leiblichen Händen kan ichs nicht ergreiffen/
denn es ist geistlich vnd vnbegreifflich? Da höret jhr be-
trübten im Geist.

Fünff geistliche
Finger an der
glaubens hand
Es gehören fürnemlich fünff geistliche Finger/ an
vnsere geistliche Hand des Glaubens/ damit wir diß
himlische Conserua, Göttliches worts ergreiffen vnd
halten müssen/ so wir durch den Tod zum ewigen Leben
dringen wollen.

1.
Pollex.
Der Erste ist solida verbi cognitio, ein Recht-
schaffenes erkentnis/ der fürnembsten Bibelhistorien/
vnd Bibelsprüche/ des alten vnnd newen Testaments/
dauon Christus selbst sagt/ Joh. 5. Scrutamini scrip-
turas,
forschet in der Schrifft/ denn darinnen findet jhr
das ewige Leben.

Der
Chriſtliche Leichpredigt.
Das ich hinfahr in fried vnd ruh/
Wann ſich mein ſtuͤndlein naht herzu/
Mir gnuͤgt/ wann ich nur dieſes hab/
Eim andern gib ein groͤſſer gab.
OBSERVATIO III.

Vſus remedij.FVrs dritte iſt allhier die Frage. Wie ſol
aber ein Chriſt diß wol verordnete Recept wider
den ewigen Tod recht brauchen? Das berichtet
vns vnſer allerliebſter kunſtreichſter Seelen Artzt/ Jeſus
Chriſtus
/ mit dem einigen woͤrtlein halten/ das iſt/
gleuben// wie es Eberus in ſeiner Oda Agoniſantium
erkleret/ da er ſagt:

Wer mein Wort helt/ vnd gleubt an mich/
Der wird nicht kommen ins Gericht/
Vnd den Tod ewig ſchmecken nicht.

Wie/ vnnd womit halte ich aber Gottes Wort?
Mit den leiblichen Haͤnden kan ichs nicht ergreiffen/
denn es iſt geiſtlich vnd vnbegreifflich? Da hoͤret jhr be-
truͤbten im Geiſt.

Fuͤnff geiſtliche
Finger an der
glaubens hand
Es gehoͤren fuͤrnemlich fuͤnff geiſtliche Finger/ an
vnſere geiſtliche Hand des Glaubens/ damit wir diß
himliſche Conſerua, Goͤttliches worts ergreiffen vnd
halten muͤſſen/ ſo wir durch den Tod zum ewigen Leben
dringen wollen.

1.
Pollex.
Der Erſte iſt ſolida verbi cognitio, ein Recht-
ſchaffenes erkentnis/ der fuͤrnembſten Bibelhiſtorien/
vnd Bibelſpruͤche/ des alten vnnd newen Teſtaments/
dauon Chriſtus ſelbſt ſagt/ Joh. 5. Scrutamini ſcrip-
turas,
forſchet in der Schrifft/ denn darinnen findet jhr
das ewige Leben.

Der
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[0032] Chriſtliche Leichpredigt. Das ich hinfahr in fried vnd ruh/ Wann ſich mein ſtuͤndlein naht herzu/ Mir gnuͤgt/ wann ich nur dieſes hab/ Eim andern gib ein groͤſſer gab. OBSERVATIO III. FVrs dritte iſt allhier die Frage. Wie ſol aber ein Chriſt diß wol verordnete Recept wider den ewigen Tod recht brauchen? Das berichtet vns vnſer allerliebſter kunſtreichſter Seelen Artzt/ Jeſus Chriſtus/ mit dem einigen woͤrtlein halten/ das iſt/ gleuben// wie es Eberus in ſeiner Oda Agoniſantium erkleret/ da er ſagt: Vſus remedij. Wer mein Wort helt/ vnd gleubt an mich/ Der wird nicht kommen ins Gericht/ Vnd den Tod ewig ſchmecken nicht. Wie/ vnnd womit halte ich aber Gottes Wort? Mit den leiblichen Haͤnden kan ichs nicht ergreiffen/ denn es iſt geiſtlich vnd vnbegreifflich? Da hoͤret jhr be- truͤbten im Geiſt. Es gehoͤren fuͤrnemlich fuͤnff geiſtliche Finger/ an vnſere geiſtliche Hand des Glaubens/ damit wir diß himliſche Conſerua, Goͤttliches worts ergreiffen vnd halten muͤſſen/ ſo wir durch den Tod zum ewigen Leben dringen wollen. Fuͤnff geiſtliche Finger an der glaubens hand Der Erſte iſt ſolida verbi cognitio, ein Recht- ſchaffenes erkentnis/ der fuͤrnembſten Bibelhiſtorien/ vnd Bibelſpruͤche/ des alten vnnd newen Teſtaments/ dauon Chriſtus ſelbſt ſagt/ Joh. 5. Scrutamini ſcrip- turas, forſchet in der Schrifft/ denn darinnen findet jhr das ewige Leben. 1. Pollex. Der

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Zitationshilfe: Seilerus, Tobias: THRENOLOGIA. Christliche Leich vnd EhrenSermon, Bey dem Adelichen Leichbegengniß Der Edlen/ viel- Ehren Tugendtreichen Frawen Barbaræ/ gebornen Zettritzin. Leipzig, 1605, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/343014/32>, abgerufen am 21.11.2024.