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Seilerus, Tobias: THRENOLOGIA. Christliche Leich vnd EhrenSermon, Bey dem Adelichen Leichbegengniß Der Edlen/ viel- Ehren Tugendtreichen Frawen Barbaræ/ gebornen Zettritzin. Leipzig, 1605.

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Christliche Leichpredigt.
nehme nicht die gantze Welt/ mit allen jhren Welt Kö-
nigreichen vnd Kleinodien/ das sie der grossen Hümmel-
frewde einen Augenblick solte beraubet sein. Da kan sie
mit frewden sagen:

Ad Portum veni, nemo mea funera fletu
Condecoret, viuo, laetitiaq; fruor.

Zum seligen Port ich kommen bin/
All angst vnd not ist nu dahin/
Niemand mein Todt beweinen soll/
Jch leb in Gott/ vnd gehet mir wol.

Es ist keines vnter vns/ das dieser seligen Frawen/
nicht ein jrrdisch Königreich oder Fürstenthumb gön-
nen möchte: Ey warumb gönnen wir jhr dann nicht
viel mehr das langgewünschte Politeuma, vnd Him-
melreich/ vnnd preisen den allerbesten willen Gottes/
Cuius voluntas, nostra necessitas. O GOtt weis
tausentmal besser als wir/ wanns gut sterben ist. Er
weis seine Außerwehlten für dem grossen baldfolgen-
den vnglück/ so nahe für dem Jüngsten tage Deutsch-
land
vnd Schlesien/ wie eine Sündflut vberschwemmen
möchte/ wie eine Mutter jhr hertzliebstes Kind aus dem
Fewer vnd Wasser herauß zurücken.

Jetzund sagen jhrer viel/ O das ich meine Hertzal-
lerliebste Ehefraw/ meine hertzliebste Tochter/ meine
allerliebste Schwester/ nur noch ein mal sehen/ vnd diß
oder jenes mit jhr reden sollen. O allerliebsten Chri-
sten seyd zu frieden/ wir werden diese vnsere allerliebste

Freundin

Chriſtliche Leichpredigt.
nehme nicht die gantze Welt/ mit allen jhren Welt Koͤ-
nigreichen vnd Kleinodien/ das ſie der groſſen Huͤmmel-
frewde einen Augenblick ſolte beraubet ſein. Da kan ſie
mit frewden ſagen:

Ad Portum veni, nemo mea funera fletu
Condecoret, viuo, lætitiaq́; fruor.

Zum ſeligen Port ich kommen bin/
All angſt vnd not iſt nu dahin/
Niemand mein Todt beweinen ſoll/
Jch leb in Gott/ vnd gehet mir wol.

Es iſt keines vnter vns/ das dieſer ſeligen Frawen/
nicht ein jrrdiſch Koͤnigreich oder Fuͤrſtenthumb goͤn-
nen moͤchte: Ey warumb goͤnnen wir jhr dann nicht
viel mehr das langgewuͤnſchte Politeuma, vnd Him-
melreich/ vnnd preiſen den allerbeſten willen Gottes/
Cuius voluntas, noſtra neceſsitas. O GOtt weis
tauſentmal beſſer als wir/ wanns gut ſterben iſt. Er
weis ſeine Außerwehlten fuͤr dem groſſen baldfolgen-
den vngluͤck/ ſo nahe fuͤr dem Juͤngſten tage Deutſch-
land
vnd Schleſien/ wie eine Suͤndflut vberſchwemmen
moͤchte/ wie eine Mutter jhr hertzliebſtes Kind aus dem
Fewer vnd Waſſer herauß zuruͤcken.

Jetzund ſagen jhrer viel/ O das ich meine Hertzal-
lerliebſte Ehefraw/ meine hertzliebſte Tochter/ meine
allerliebſte Schweſter/ nur noch ein mal ſehen/ vnd diß
oder jenes mit jhr reden ſollen. O allerliebſten Chri-
ſten ſeyd zu frieden/ wir werden dieſe vnſere allerliebſte

Freundin
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Zitationshilfe: Seilerus, Tobias: THRENOLOGIA. Christliche Leich vnd EhrenSermon, Bey dem Adelichen Leichbegengniß Der Edlen/ viel- Ehren Tugendtreichen Frawen Barbaræ/ gebornen Zettritzin. Leipzig, 1605, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/343014/50>, abgerufen am 21.11.2024.