Weber, Michael: Christliche Trawr- und Leichpredigt. [Nürnberg], 1647.gen/ über welche sich das schwartze vnnd trawrige Gewölck so Ausser allem Zweiffel werden etliche vnter den gewesenen
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gen/ uͤber welche ſich das ſchwartze vnnd trawrige Gewoͤlck ſo Auſſer allem Zweiffel werden etliche vnter den geweſenen
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gen/ uͤber welche ſich das ſchwartze vnnd trawrige Gewoͤlck ſo
dick vnd duͤſterlich auffzeucht. Da gilt es nun Buß thun! wir
muͤſſen geſtehen/ daß der Herr Prediger ſeliger zwar jederman/
weß Stands er geweſen/ ſeiner Gebuͤhr mit aller Trew vnnd
Auffrichtigkeit erinnert/ aber/ leider/ bey den wenigſten gefruch-
tet. Das laſt vns berewen/ vnd was Gutes bißher nicht geſche-
hen/ noch thun/ weil es Zeit iſt vnd noch heut heiſſet/ Pſal. 95.
Hebr. 3.
Auſſer allem Zweiffel werden etliche vnter den geweſenen
Zuhoͤrern Herrn Saubertum auff der Cantzel ſich ernſtlich re-
gen vnd bewegen in Gedancken vor jhnen ſehen/ wann ſie wol-
len. Sie werden deſſen eiverige Stimm/ wo nicht mehr in den
Ohren/ doch im Hertzen ſchallen vnd wallen hoͤren/ wenn ſie
wollen. Wir alle habẽ viel ſchoͤner geiſtreicherBuͤcher bey Han-
den/ ſo vns der ſel. Herr gedruckt hinterlaſſen/ vnd koͤnnen jhn
darinnen auch nach ſeinem Tod predigen hoͤren/ wañ wir wol-
len. Helffe Gott/ daß noch manches Hertz dardurch zur Buß
getrieben vnd gewonnen werde! Es gilt aber auch Beten/ daß
Gott ſelbſten das Beſte dabey thun/ Jerem. 31. Wollen vnd
Vollbringen geben/ Phil. 2. die geſchlagene hochempfindliche
Wunden heilen/ Deut. 28. trewe Arbeiter in ſeine Ernde ſen-
den/ Matth. 9. vnd vorſtehende Straffen vaͤtterlich abwenden
oder doch lindern wolle/ Joel. 2. Weßwegen wir dann auch bil-
lich mit der Chriſtlichen Kirch jetzo ſchlieſſen vnd ſeufftzen: Ach
HErr
Sih nicht an vnſer Suͤnde groß/
Sprich vns derſelbn auß Gnaden loß/
Steh vns in vnſerm Elend bey/
Mach vns von allen Plagen frey.
Auff daß von Hertzen koͤnnen wir
Nachmals mit Frewden dancken dir/
Ge-
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