Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Holfeld, Johann: HOMO SPIRITUALITER Phthisicus. Polnisch Lissa, 1650.

Bild:
<< vorherige Seite

Christliche Leich-Predigt.
sung GOttes/ die Er auch an Ihm nicht werde feh-
len lassen.

Er sagt: Er vergesse nicht der Rechte Got-
tes/
Und versichert sich dabey im Glauben/ daß Ihm
GOtt der HErr nach seinem Wort Trost/ Hülffe/
und Errettung noch thätlich und würcklich werde wider-
fahren lassen/ allerdings Er in folgenden 92. 93. 94.
Versiculn des 119. Psalms auß Erfahrung davon be-
zeuget/ und spricht: Wo dein Gesetze nicht meinPsal. 119. v.
92. 93. 94.

Trost gewest wäre/ so wäre Ich vergangen in mei-
nem Elende/ Ich wil deiner Befehl nimmermehr
vergessen/ denn du er quickest mich damit. Ich bin
dein/ hülff mir/ denn Ich suche deine Befehl.

Und erinnert mit solchem seinem Exempel uns al-
le/ wie wir bey dem beissenden/ herben/ und außdörrendem
Creutzrauche des Worts und der Verheissung GOttes
ja auch niemalß vergessen/ sondern vielmehr selbige Gott
im Himmel zuversichtlich fürhalten/ und Ihn getrost an-
reden sollen/ außm XXVII. Psalm; HERR/ meinPsal. 27. v. 8.
9.

Hertz helt dir für dein Wort/ Ihr solt mein Ant-
litz suchen; Darumb suche Ich auch HErr dein
Antlitz. Verbirge dein Antlitz nicht für mir/ und
verstosse nicht im Zorn deinen Knecht/ denn du bist
meine Hülffe/ Laß mich nicht/ und thue nicht von
mir die Hand ab/ GOtt mein Heyl.

Nu Königes Davids Klage und Trost hat Ih-Accommo-
dation
der
Psalm wor-

res theils bey Ihrer langwierigen Niederlage auch wol
empfunden die numehr Seelige Fraw Rosina,

Herrn
B ij

Chriſtliche Leich-Predigt.
ſung GOttes/ die Er auch an Ihm nicht werde feh-
len laſſen.

Er ſagt: Er vergeſſe nicht der Rechte Got-
tes/
Und verſichert ſich dabey im Glauben/ daß Ihm
GOtt der HErr nach ſeinem Wort Troſt/ Huͤlffe/
und Errettung noch thaͤtlich und wuͤrcklich werde wider-
fahren laſſen/ allerdings Er in folgenden 92. 93. 94.
Verſiculn des 119. Pſalms auß Erfahrung davon be-
zeuget/ und ſpricht: Wo dein Geſetze nicht meinPſal. 119. v.
92. 93. 94.

Troſt geweſt waͤre/ ſo waͤre Ich vergangen in mei-
nem Elende/ Ich wil deiner Befehl nimmermehr
vergeſſen/ denn du er quickeſt mich damit. Ich bin
dein/ huͤlff mir/ denn Ich ſuche deine Befehl.

Und erinnert mit ſolchem ſeinem Exempel uns al-
le/ wie wir bey dem beiſſenden/ herben/ und außdoͤrrendem
Creutzrauche des Worts und der Verheiſſung GOttes
ja auch niemalß vergeſſen/ ſondern vielmehr ſelbige Gott
im Himmel zuverſichtlich fuͤrhalten/ und Ihn getroſt an-
reden ſollen/ außm XXVII. Pſalm; HERR/ meinPſal. 27. v. 8.
9.

Hertz helt dir fuͤr dein Wort/ Ihr ſolt mein Ant-
litz ſuchen; Darumb ſuche Ich auch HErr dein
Antlitz. Verbirge dein Antlitz nicht fuͤr mir/ und
verſtoſſe nicht im Zorn deinen Knecht/ denn du biſt
meine Huͤlffe/ Laß mich nicht/ und thue nicht von
mir die Hand ab/ GOtt mein Heyl.

Nu Koͤniges Davids Klage und Troſt hat Ih-Accommo-
dation
der
Pſalm wor-

res theils bey Ihrer langwierigen Niederlage auch wol
empfunden die numehr Seelige Fraw Rosina,

Herrn
B ij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <p><pb facs="#f0011"/><fw type="header" place="top">Chri&#x017F;tliche Leich-Predigt.</fw><lb/>
&#x017F;ung GOttes/ die Er auch an Ihm nicht werde feh-<lb/>
len la&#x017F;&#x017F;en.</p><lb/>
          <p>Er &#x017F;agt: <hi rendition="#fr">Er verge&#x017F;&#x017F;e nicht der Rechte Got-<lb/>
tes/</hi> <hi rendition="#aq">U</hi>nd ver&#x017F;ichert &#x017F;ich dabey im Glauben/ daß Ihm<lb/>
GOtt der HErr nach &#x017F;einem Wort Tro&#x017F;t/ Hu&#x0364;lffe/<lb/>
und Errettung noch tha&#x0364;tlich und wu&#x0364;rcklich werde wider-<lb/>
fahren la&#x017F;&#x017F;en/ allerdings Er in folgenden 92. 93. 94.<lb/>
Ver&#x017F;iculn des 119. P&#x017F;alms auß Erfahrung davon be-<lb/>
zeuget/ und &#x017F;pricht: <hi rendition="#fr">Wo dein Ge&#x017F;etze nicht mein</hi><note place="right">P&#x017F;al. 119. v.<lb/>
92. 93. 94.</note><lb/><hi rendition="#fr">Tro&#x017F;t gewe&#x017F;t wa&#x0364;re/ &#x017F;o wa&#x0364;re Ich vergangen in mei-<lb/>
nem Elende/ Ich wil deiner Befehl nimmermehr<lb/>
verge&#x017F;&#x017F;en/ denn du er quicke&#x017F;t mich damit. Ich bin<lb/>
dein/ hu&#x0364;lff mir/ denn Ich &#x017F;uche deine Befehl.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">U</hi>nd erinnert mit &#x017F;olchem &#x017F;einem Exempel uns al-<lb/>
le/ wie wir bey dem bei&#x017F;&#x017F;enden/ herben/ und außdo&#x0364;rrendem<lb/>
Creutzrauche des Worts und der Verhei&#x017F;&#x017F;ung GOttes<lb/>
ja auch niemalß verge&#x017F;&#x017F;en/ &#x017F;ondern vielmehr &#x017F;elbige Gott<lb/>
im Himmel zuver&#x017F;ichtlich fu&#x0364;rhalten/ und Ihn getro&#x017F;t an-<lb/>
reden &#x017F;ollen/ außm <hi rendition="#aq">XXVII.</hi> P&#x017F;alm; <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">HERR</hi>/ mein</hi><note xml:id="m01" place="right" next="#m02">P&#x017F;al. 27. v. 8.<lb/>
9.</note><lb/><hi rendition="#fr">Hertz helt dir fu&#x0364;r dein Wort/ Ihr &#x017F;olt mein Ant-<lb/>
litz &#x017F;uchen; Darumb &#x017F;uche Ich auch HErr dein<lb/>
Antlitz. Verbirge dein Antlitz nicht fu&#x0364;r mir/ und<lb/>
ver&#x017F;to&#x017F;&#x017F;e nicht im Zorn deinen Knecht/ denn du bi&#x017F;t<lb/>
meine Hu&#x0364;lffe/ Laß mich nicht/ und thue nicht von<lb/>
mir die Hand ab/ GOtt mein Heyl.</hi></p><lb/>
          <p>Nu Ko&#x0364;niges <persName>Davids</persName> <hi rendition="#fr">Klage</hi> und <hi rendition="#fr">Tro&#x017F;t</hi> hat Ih-<note place="right"><hi rendition="#aq">Accommo-<lb/>
dation</hi> der<lb/>
P&#x017F;alm wor-</note><lb/>
res theils bey Ihrer langwierigen Niederlage auch wol<lb/>
empfunden die numehr Seelige <hi rendition="#fr">Fraw</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k"><persName>Rosina</persName>,</hi></hi></hi><lb/>
<fw type="sig" place="bottom">B ij</fw><fw type="catch" place="bottom"><hi rendition="#fr">Herrn</hi></fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0011] Chriſtliche Leich-Predigt. ſung GOttes/ die Er auch an Ihm nicht werde feh- len laſſen. Er ſagt: Er vergeſſe nicht der Rechte Got- tes/ Und verſichert ſich dabey im Glauben/ daß Ihm GOtt der HErr nach ſeinem Wort Troſt/ Huͤlffe/ und Errettung noch thaͤtlich und wuͤrcklich werde wider- fahren laſſen/ allerdings Er in folgenden 92. 93. 94. Verſiculn des 119. Pſalms auß Erfahrung davon be- zeuget/ und ſpricht: Wo dein Geſetze nicht mein Troſt geweſt waͤre/ ſo waͤre Ich vergangen in mei- nem Elende/ Ich wil deiner Befehl nimmermehr vergeſſen/ denn du er quickeſt mich damit. Ich bin dein/ huͤlff mir/ denn Ich ſuche deine Befehl. Pſal. 119. v. 92. 93. 94. Und erinnert mit ſolchem ſeinem Exempel uns al- le/ wie wir bey dem beiſſenden/ herben/ und außdoͤrrendem Creutzrauche des Worts und der Verheiſſung GOttes ja auch niemalß vergeſſen/ ſondern vielmehr ſelbige Gott im Himmel zuverſichtlich fuͤrhalten/ und Ihn getroſt an- reden ſollen/ außm XXVII. Pſalm; HERR/ mein Hertz helt dir fuͤr dein Wort/ Ihr ſolt mein Ant- litz ſuchen; Darumb ſuche Ich auch HErr dein Antlitz. Verbirge dein Antlitz nicht fuͤr mir/ und verſtoſſe nicht im Zorn deinen Knecht/ denn du biſt meine Huͤlffe/ Laß mich nicht/ und thue nicht von mir die Hand ab/ GOtt mein Heyl. Pſal. 27. v. 8. 9. Nu Koͤniges Davids Klage und Troſt hat Ih- res theils bey Ihrer langwierigen Niederlage auch wol empfunden die numehr Seelige Fraw Rosina, Herrn Accommo- dation der Pſalm wor- B ij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/347551
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/347551/11
Zitationshilfe: Holfeld, Johann: HOMO SPIRITUALITER Phthisicus. Polnisch Lissa, 1650, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/347551/11>, abgerufen am 21.11.2024.