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Holfeld, Johann: HOMO SPIRITUALITER Phthisicus. Polnisch Lissa, 1650.

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Christliche Leich-Predigt.
Dergleichen König Hißkias gethan hat/ in seiner
Kranckheit/ der kurtz/ aber gutt betete/ HErr/ Ich
Esa. 38. v. 14.leyde Noth/ lindere mirs. Esaiae XXXVIII. Cap.
Wodurch aber und Wie sollen wir bey diesem
GOtt Hülffe suchen?

Ey/ Mit eim bußfertigem Gebet/ wie allhie König
David/ bey deme sich findet Erkäntnüß und berew-
ung der Sünden/
und spricht/ Siehe an meinen
Jammer und Elend.
Klaget damit nicht nur über
euserlichen Jammer/ damit Ihn GOtt gezüchtiget hat-
te/ sondern auch vielmehr über jnnerliche Schmertzen/
so Er seiner Sünden halber in seinem Hertzen empfun-
Psal. 38. v. 2.
3. 4. seqq.
den/ Uber dergleichen Er im XXXVIII. Psalm auch
klaget/ unnd GOtt umb Hülffe und linderung bittet/
HErr straffe mich nicht in deinem Zorn/ und züch-
tige mich nicht in deinem Grimm. Denn deine
Pfeile stecken in mir/ unnd deine Hand drücket
mich. Es ist nichts gesundes an meinem Leibe/
für deinem dräwen/ und ist kein Friede in meinen
Gebeinen für meiner Sünde/
etc.

Neben dieser hertzlichen Rewe aber findet sich auch
bey Ihm waarer Glaube/ damit Er sich an die gnädi-
ge Verheissung von der vergebung seiner Sünden/ so
Ihme GOTT auß seiner Gnad und Barmhertzigkeit
wolle widerfahren lassen/ umb seines lieben Sohns
vollkommener gnugthuung willen/ helt/ und bittet auß
solchem Glauben/ vergieb mir alle meine Sünde.

Worinnen wir Ihm denn billich unnd Christlich

nach-

Chriſtliche Leich-Predigt.
Dergleichen Koͤnig Hißkias gethan hat/ in ſeiner
Kranckheit/ der kurtz/ aber gutt betete/ HErr/ Ich
Eſa. 38. v. 14.leyde Noth/ lindere mirs. Eſaiæ XXXVIII. Cap.
Wodurch aber und Wie ſollen wir bey dieſem
GOtt Huͤlffe ſuchen?

Ey/ Mit eim bußfertigem Gebet/ wie allhie Koͤnig
David/ bey deme ſich findet Erkaͤntnuͤß und berew-
ung der Suͤnden/
und ſpricht/ Siehe an meinen
Jammer und Elend.
Klaget damit nicht nur uͤber
euſerlichen Jammer/ damit Ihn GOtt gezuͤchtiget hat-
te/ ſondern auch vielmehr uͤber jnnerliche Schmertzen/
ſo Er ſeiner Suͤnden halber in ſeinem Hertzen empfun-
Pſal. 38. v. 2.
3. 4. ſeqq.
den/ Uber dergleichen Er im XXXVIII. Pſalm auch
klaget/ unnd GOtt umb Huͤlffe und linderung bittet/
HErr ſtraffe mich nicht in deinem Zorn/ und zuͤch-
tige mich nicht in deinem Grimm. Denn deine
Pfeile ſtecken in mir/ unnd deine Hand druͤcket
mich. Es iſt nichts geſundes an meinem Leibe/
fuͤr deinem draͤwen/ und iſt kein Friede in meinen
Gebeinen fuͤr meiner Suͤnde/
ꝛc.

Neben dieſer hertzlichen Rewe aber findet ſich auch
bey Ihm waarer Glaube/ damit Er ſich an die gnaͤdi-
ge Verheiſſung von der vergebung ſeiner Suͤnden/ ſo
Ihme GOTT auß ſeiner Gnad und Barmhertzigkeit
wolle widerfahren laſſen/ umb ſeines lieben Sohns
vollkommener gnugthuung willen/ helt/ und bittet auß
ſolchem Glauben/ vergieb mir alle meine Suͤnde.

Worinnen wir Ihm denn billich unnd Chriſtlich

nach-
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[0036] Chriſtliche Leich-Predigt. Dergleichen Koͤnig Hißkias gethan hat/ in ſeiner Kranckheit/ der kurtz/ aber gutt betete/ HErr/ Ich leyde Noth/ lindere mirs. Eſaiæ XXXVIII. Cap. Wodurch aber und Wie ſollen wir bey dieſem GOtt Huͤlffe ſuchen? Eſa. 38. v. 14. Ey/ Mit eim bußfertigem Gebet/ wie allhie Koͤnig David/ bey deme ſich findet Erkaͤntnuͤß und berew- ung der Suͤnden/ und ſpricht/ Siehe an meinen Jammer und Elend. Klaget damit nicht nur uͤber euſerlichen Jammer/ damit Ihn GOtt gezuͤchtiget hat- te/ ſondern auch vielmehr uͤber jnnerliche Schmertzen/ ſo Er ſeiner Suͤnden halber in ſeinem Hertzen empfun- den/ Uber dergleichen Er im XXXVIII. Pſalm auch klaget/ unnd GOtt umb Huͤlffe und linderung bittet/ HErr ſtraffe mich nicht in deinem Zorn/ und zuͤch- tige mich nicht in deinem Grimm. Denn deine Pfeile ſtecken in mir/ unnd deine Hand druͤcket mich. Es iſt nichts geſundes an meinem Leibe/ fuͤr deinem draͤwen/ und iſt kein Friede in meinen Gebeinen fuͤr meiner Suͤnde/ ꝛc. Pſal. 38. v. 2. 3. 4. ſeqq. Neben dieſer hertzlichen Rewe aber findet ſich auch bey Ihm waarer Glaube/ damit Er ſich an die gnaͤdi- ge Verheiſſung von der vergebung ſeiner Suͤnden/ ſo Ihme GOTT auß ſeiner Gnad und Barmhertzigkeit wolle widerfahren laſſen/ umb ſeines lieben Sohns vollkommener gnugthuung willen/ helt/ und bittet auß ſolchem Glauben/ vergieb mir alle meine Suͤnde. Worinnen wir Ihm denn billich unnd Chriſtlich nach-

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Zitationshilfe: Holfeld, Johann: HOMO SPIRITUALITER Phthisicus. Polnisch Lissa, 1650, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/347551/36>, abgerufen am 29.03.2024.